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Als sich wohlfühlender Mensch leben (dürfen...) - TSI - 03.02.2015
Ich hab jetzt nochmal eine grundsätzliche Frage:
Wenn die Diagnose F64.0 gestellt wird (Transident/Transsexuell) und man(n) nimmt die HRT und merkt Veränderungen, arbeitet an der Stimme usw. gibt es irgendwann dann einmal den Punkt wo der Gesetzgeber, die WGKK, das AKH ect verlangen kann, dass man auch offiziell als Frau zur Gänze lebt (leben muss)? Oder ist es einem selbst überlassen, was man dann daraus macht?
Bitte nicht falsch verstehen: ich wäre sehr, sehr gerne Frau. Wenn die Entwicklung aber eher nix wird bzw. wenn ich einfach nur skurril aussehe, dann werde ich eher das bleiben (wenn auch unglücklich) was ich bin. Ich könnte aber durchaus mit den Effekten der HRT (Brust, Fettverteilung, weniger Haare, weiblicheres Aussehen, feinporigere Haus) usw. sehr gut leben, da ich ja jetzt schon sehr viel investiere (Zeit und noch mehr Geld und auch Schmerzen [abbinden des Oberkörpers, dass sich aus dem Gewebe Brüste bilden/Brustschröpfen usw; Zupfen von Körperbehaarung bis es blutet oder anschwillt, da die Haare zT am Körper sehr dick sind usw..Und eines noch: NEIN, ich will keine Kinder (wg HRT und den Fortpflanzungsproblemen)!!!
Das ist mein 973. Problem
RE: Als sich wohlfühlender Mensch leben (dürfen...) - Mia - 03.02.2015
Du musst gar nichts, es ist dir überlassen was du daraus machst.
Allerdings kanns dir passieren das du z.B. bei der Post RS-Briefe oder Pakete nimmer bekommst, ist mir passiert. Wenn du dann wie eine Frau aussiehst und im Ausweis Mann stehen hast. Das war dann auch der Grund weshalb ich dann Namen und Geschlecht auch offiziell geändert hab.
RE: Als sich wohlfühlender Mensch leben (dürfen...) - Mike-Tanja - 03.02.2015
(03.02.2015, 17:37)TVI schrieb: Ich hab jetzt nochmal eine grundsätzliche Frage:
Wenn die Diagnose F64.0 gestellt wird (Transident/Transsexuell) und man(n) nimmt die HRT und merkt Veränderungen, arbeitet an der Stimme usw. gibt es irgendwann dann einmal den Punkt wo der Gesetzgeber, die WGKK, das AKH ect verlangen kann, dass man auch offiziell als Frau zur Gänze lebt (leben muss)? Oder ist es einem selbst überlassen, was man dann daraus macht? [hier gekürzt]
Gute und interessante Frage!
So etwas ist noch nie vorgekommen, und die Frage ist wohl nur akademisch. Rein theoretisch können Eintragungen in die Personenstandsregister, Änderungen eingeschlossen, auch von Amts wegen vorgenommen werden (§ 36 Abs. 1 PStG 2013). Zuvor müsste das Standesamt aber Ermittlungen betreffend das Geschlecht des bzw. der Betroffenen durchführen. Und dabei käme es nicht nur auf die äußere Erscheinung sondern auch auf Genetik und Identitätsempfinden an.
Es kann also nicht sein, dass die Personenstandsbehörde mich vorlädt, um mir zu eröffnen: "Herr Mike, wir haben Berichte, dass sie die meiste Zeit als Frau leben. Ihre Hüften wirken ziemlich breit! Und - ist das ein BH? Nehmen's leicht Hormone? Na, da werden wir sie auf Frau umschreiben, das muss sein, damit alles ist, wie sich's g'hört!"
Es gibt auch keinen einsichtigen Grund, warum man so etwas wie eine PÄ behördlich erzwingen sollte. Da die Rechtsordnung genetisch männliche Menschen mit männlichen Genitalien auf Antrag als Frauen anerkennt, warum sollte sie ein Problem damit haben, wenn derselbe Mensch - trotz äußerlich perfekt-femininem Erscheinungsbild - rechtlich ein Mann bleibt? Letztlich kommt es nach dem Gesetz in erster Linie auf das persönliche Identitätsempfinden an.
RE: Als sich wohlfühlender Mensch leben (dürfen...) - TSI - 04.02.2015
Liebe Mike-Tanja! Liebe Mia! Danke für die plausiblen und praktischen Darstellungen
! Sollte ein sichtbarer Erfolg durch die HRT eintreten, dann würde ich sicher als Frau leben wollen. Ich hab halt gröbere Bedenken, wenn der Verlauf nicht gut wird und ich eine ewig erkennbare Trans*Frau sein werde... Aber wenn man da eh etwas Gestaltungsfreiheit hat, dann dürfte das schon passen
RE: Als sich wohlfühlender Mensch leben (dürfen...) - Allgäuerin - 05.02.2015
Liebe TVI, Transexuell sein , den Weg als Frau zu gehen , mißt sich nicht an der Körbchengröße und Top- Äusserlichkeiten.
Dein Herz und Seele müssen diesen Weg gehen wollen .
Wenn ich Deinen letzten Beitrag a bisserl unter die Lupe nehme ??? Überlege es Dir genau , ob ein Dein Leben als Transgender oder einfach TV nicht der bessere Weg wäre, da kannst immer ne Wende machen, und die Libido bleibt Dir auch besser erhalten.
Und vergiss den Traum vom Bio-Frau sein, wir bleiben immer besondere Frauen. LG
RE: Als sich wohlfühlender Mensch leben (dürfen...) - TSI - 06.02.2015
Liebe Allgäuerin! Ja, du hast sicher in einigen Punkten recht, aber ich bin ja kein "wirklicher" Mann! Ja, die männlichen Genitalien sind vorhanden, aber ich habe mit meinen 39 Jahren z.B. noch nie penetriert/penetrieren können, ich denke, fühle und handle in vielen Bereichen nicht gerade so, wie man es von einem Mann erwarten müsste.
Ich bin halt relativ vorsichtig bei meinen Schritten, aber der Wunsch Frau zu sein, war immer da... Mal stärker, mal schwächer verdrängt... Aber jetzt ist halt der Punkt gekommen, wo ich nicht mehr warten werde. Natürlich ist es die schwierigste Entscheidung im Leben (endlich das sein zu dürfen, was man eigentlich immer war...) aber nach dem es immer da ist und mit den heutigen Möglichkeiten (GAOp nicht mehr zwingend; da und dort was im Gesicht machen; ggf. StimmbandOP oder Logopädie...) Ein mühsamer und harter Weg... Aber noch länger nur zu träumen, wie es sein könnte reicht mir nicht mehr
Ob ich dann endlich bei mir ankomme wird sich zeigen. Als "Mann" bin ich das bis heute nicht...
RE: Als sich wohlfühlender Mensch leben (dürfen...) - Allgäuerin - 06.02.2015
(06.02.2015, 22:26)TSI schrieb: Aber noch länger nur zu träumen, wie es sein könnte reicht mir nicht mehrHallo TSI,
Versuch macht klug.....kann man dann dazu nur sagen, aber Du hast nur Einen. An Deiner Namensänderung ist dieser ja schon erkennbar.
Das mit dem Träumen; die meisten von uns (ich auch) sagen hinterher, hätte ich es doch schon früher gemacht . Aber ob wir jemals ankommen?
Als ich vor über 5 Jahren mit der Hormoneinnahme begonnen hatte, dachte ich auch ,dieser Weg ist das Einzige was mein Körper zum Angekommen sein von mir fordert, ebenso aus Rücksichtnahme auf die Beziehung/Familie.
Doch 5 Jahre blieben nicht ohne Folgen . Die Frau in mir wurde stärker.
Jetzt Personenstandsänderung.
Wenn ich es bisher auch noch immer verneine , die GaoP tritt immer mehr in Erscheinung.....
RE: Als sich wohlfühlender Mensch leben (dürfen...) - Mike-Tanja - 07.02.2015
Das Maximum, das der Staat in den Grenzen der Menschenrechte im Anwendungsbereich der Europäischen Menschenrechtskonvention (EMRK) derzeit verlangen kann, ist, dass man sich einem von zwei Geschlechtern (männlich oder weiblich) zuordnen lässt.
Ob man dem Eintrag im Pass entsprechend lebt, geht den Staat aber absolut nichts an. Und die Punkte, an denen die Rechtsordnung zwischen Mann und Frau (rechtmäßig) unterscheidet (und damit auch einen klaren Nachweis des Geschlechts benötigt), sind inzwischen bereits ziemlich überschaubar.
RE: Als sich wohlfühlender Mensch leben (dürfen...) - TSI - 07.02.2015
Vielen Dank für die Info
!
RE: Als sich wohlfühlender Mensch leben (dürfen...) - Rea - 09.02.2015
Muss mich direkt für diesen thread bedanken, da mich genaaauuu diese fragestellung auch schon beschäftigt hat, aber nicht wusste wie ich sowas fragen soll ohne falsch verstanden zu werden. Wünsch dir das beste TSI dasu darüber nicht nochmal nachdenken musst...denn dann hat sich alles so angeglichen wie du es innerlich fühlst
