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Interessantes zum Thema Stimme. - Druckversion

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Interessantes zum Thema Stimme. - Mia - 15.02.2015

Hierbei geht es mal nicht um irgendwelche Änderungen der Stimme oder um irgendwelche Tonlagen.
Ich hab von einem Bekannten und einem Freund von mir völlig unabhängig aber beinahe zeitgleich was interessantes erfahren. Der eine geht Musikschule und der andere ist ein Tontechniker, also Leute die sich damit auskennen.

Und zwar man hört sich ja selber anders wie andere Leute, merkt man auf der Bühne wenn man in ein Mikro spricht oder wenn man Aufnahmen von sich selber macht und sie dann anhört.

Das kann man ganz leicht selber auch machen, ganz ohne Hilfsmittel, es gibt tatsächlich eine total einfache Möglichkeit sich so zu hören wie anderes es tun.

Und zwar man hält einfach ein Ohr zu beim sprechen, dann hört man sich so wie die anderen einen hören.
Klingt simpel, ist es auch Smile
Ihr könnt es ja mal ausprobieren.


RE: Interessantes zum Thema Stimme. - Martha-Sophie - 15.02.2015

Mit einem Wort: Irrtum.

Etwas ausführlicher erklärt: du hörst eine Stimme, weil die Schallwellen über die Luft dein Trommelfell erreichen und es zum Schwingen bringen. Über die Gehörknöchelchen wird diese Schwingung um ein Vielfaches verstärkt (Hebelgesetze!) und über das ovale Fenster auf die Innenohrflüssigkeit weitergeleitet. Die Schwingungen der Innenohrflüssigkeit sind schließlich das, worauf die Sinneszellen reagieren und als Schallempfindung ins Gehirn weiterleiten.

Hörst du deine eigene Stimme, kommt noch ein interessanter Effekt dazu: die Knochenleitung. Der menschliche Körper leitet nämlich auch Schall, und zwar ziemlich gut - nur funktioniert die Übertragung aus der Luft in z.B.: Wasser (woraus der Mensch zum Großteil besteht) nicht besonders effektiv. Deshalb gibt es auch die Kette der Gehörknöchelchen; diese verstärken den Schalldruck aus der Luft um ein Vielfaches, um ihn effektiv auf die Flüssigkeit im Innenohr übertragen zu können. Die eigene Stimme, deren Ton ja im eigenen Körper entsteht (Kehlkopf, Stimmbänder usw.) wird eben nicht nur über die Luft, sondern auch über die Gewebe selbst weitergeleitet! Das im knöchernen Felsenbein eingebettete Labyrinth mit der Schnecke wird auf diese Weise ebenfalls zum Schwingen gebracht, und zwar weil der ganze Knochen mitschwingt!

Nimm eine Stimmgabel, schlage sie an und halte sie dir an den Scheitel - du wirst das Gefühl haben, ziemlich in der Mitte deines Kopfes einen Ton zu hören (Knochenleitung)! Nimm sie wieder ab, und du hörst den Ton nicht mehr. Halte sie dir nahe ans Ohr, und du hörst ihn wieder - diesmal über Luftleitung (die beim Menschen in der Regel besser funktioniert als die Knochenleitung).

Fremde Stimme = Luftleitung.
Eigene Stimme = Luftleitung + Knochenleitung.
Eigene Stimme, Ohren zu = Knochenleitung.

Also genau die Komponente, die andere nicht hören.

Der Effekt, der vielleicht zu bemerken ist, wenn nur ein Ohr zugehalten wird ist dass Knochen- und Luftleitung nun keine seitengleichen Ergebnisse liefern - mit ganz viel Fantasie kann man sich dann vielleicht vorstellen, wie die "von seitlich" kommende Stimme sich anhören würde. Ist aber eben immer noch die Überlagerung durch die Knochenleitung da; das macht es so schwer, die eigene Stimme so zu hören, wie sie für andere klingt.

Ich denke, das war dann mal genug Physiologie/Physik für heute?


RE: Interessantes zum Thema Stimme. - Mia - 15.02.2015

Du hast schon Recht, das gleiche ist auch auf Wiki zu lesen.
Probiers aus, es funktioniert. Bei einer Gesangsausbildung wird einem das auch gezeigt.


RE: Interessantes zum Thema Stimme. - Martha-Sophie - 15.02.2015

Siehe letzter Absatz; bzgl Asymmetrie. Könnt eine Erklärung sein, dass es sich vielleicht etwas mehr danach anhört, wie andere die Stimme wahrnehmen - aber die Komponente von der Knochenleitung wird immer da sein, wenn es die eigene Stimme ist (die nicht vom Band kommt).


RE: Interessantes zum Thema Stimme. - Bonita - 15.02.2015

Eventuell probiert man auch dieses Tool aus Wink


RE: Interessantes zum Thema Stimme. - Mia - 16.02.2015

(15.02.2015, 11:08)Bonita schrieb: Eventuell probiert man auch dieses Tool aus Wink

Hab keinen Windowsrechner.


RE: Interessantes zum Thema Stimme. - Bonita - 16.02.2015

(16.02.2015, 01:38)Mia schrieb: ... Hab keinen Windowsrechner.

Wenns am Plug-In liegt: http://get.adobe.com/de/flashplayer/otherversions/ - wenigstens mal zum Ausprobieren (und danach wieder Löschen) Wink

Man kann aber auch eine lokal aufgenomme Datei (mp3, ogg, flac, wav, wma, amr, m4a, aiff, aif, aac, mp2, gsm, 3ga, au and ra) dort hochladen: http://vocaroo.com/?upload - ob das dann aber was bringt, wenn man kein Flash installiert hat kann ich nicht sagen...


RE: Interessantes zum Thema Stimme. - Mia - 16.02.2015

Das letzte mal war die Seite offline, deshalb hats nicht funktioniert, flush hab ich eh oben, trotzdem danke Smile
Vielleicht lad ich ja auch mal was hoch.


RE: Interessantes zum Thema Stimme. - Madleine - 14.03.2015

Ja, stimmt schon, hört man ne Aufnahme seiner Stimme zum ersten Mal, ists sehr ungewohnt, irgendwie doof. Aber als Sänger oder so gewöhnt man sich schnell daran.

Schräg ist auch das Studio: du redest und von den Wänden kommt nix zurück... als ob man sich die Ohren zuhält. Ähnlich auch mitten im Pulverschnee, der schluckt den Schall auch total.

Da wir grad von der Stimme reden: 2 Sachen, die deine Stimme rauh und kratzig machen, ja sogar tiefer, mit Sicherheit männlicher:
Rauchen, auch passiv, schon mal ne Kellnerin reden gehört, die den Job 20 Jahre machte, damals als in Bars usw. noch ungehemmt gequalmt wurde? Da hat Bonnie Tyler ne Fispelstimme dagegen. Da kann Bud Spencers Synchronsprecher einpacken. Da kann Jason Statham den Fischerchören beitreten:

-Alkohol. Harte Drinks, die alte Schnapps Stimme.

Damit will ich jetzt aber keine Transmänner zu Tabak- oder Alkkonsum animieten! Bitte nicht, ist doch reines Gift. Sogar Mike-Tanjas 12jähriger Singlemalt... :)

Transfrauen sollten stattdessen ihre Stimme glatt und geschmeidig halten, zb. mit heisser Milch, die mit Wald-Honig gesüsst ist. Die Inhalation bringt wertvolle Spurenelemente in die Kehle.

Übrigens, die Sache mit dem Finger auf einem Ohr, das macht man hauptsächich auf der Bühne, um sich selbst in dem ganzen Lärm besser zu hören. Es ist auch ein Wink an den Mixer, er solle den Gesangsmonitor lauter stellen.

LG

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