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Info: GaOP / AKH Wien / Dr. Haslik (Dr. Schrögendorfer) - Druckversion

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RE: Info: GaOP / AKH Wien / Dr. Schrögendorfer - Meandra - 04.12.2016

danke für die Infos. Dann werde ich das Erstgespräch so ziemlich vorlegen. Mein Wunsch-OP-Termin wäre ohnehin entweder Herbst 2018 oder Frühjahr 2019. Ich will zuerst ein wenig die HET bei mir wirken lassen, bevor ich den nächsten Riesenschritt gehe.


RE: Info: GaOP / AKH Wien / Dr. Schrögendorfer - Granada - 04.12.2016

Am besten gleich morgen früh an der Leitstelle auf 7C anrufen und fragen, ob Prof. Schrögendorfer oder Prof. Haslik am Freitag in ihrer Ambulanz sind. Ich war im April zu meinem ersten Gespräch dort, es dauerte da aber zwei Monate, bis einer mal in der Ambulanz war _und_ ich freitags auch noch Zeit hatte und nicht auf dem Weg in die Heimat war. Smile


RE: Info: GaOP / AKH Wien / Dr. Schrögendorfer - Vicky40 - 14.12.2016

Ich bin am 12.12.2016 aufgenommen worden und wurde am 13.12.2016 von Prof. Schrögendorfer operiert.

Der Aufnahmetag im AKH:
Sehr liebes Personal. Leider werden die Kapazitäten/Betten durch Sparmaßnahmen dauernd gekürzt. Daher gespanntes Warten, ob kein Notfall dazwischen gekommen ist und auch ein Bett frei wird?
Nach der Morgenvisite wurde ein Bett für mich frei und ich wurde aufgenommen.

Nun die obligatorische Blutabnahme und dann das Abführmittel. Das war bisher das schlimmste an meinem gesamten bisherigen Aufenthalt. salzig-cremiges Gesöff mit Vanillegeschmack. Und das soll man trinken. Grenzwertig.

Der restliche Tag ist von zahlreichen Klogängen geprägt, was nicht weiter schlimm ist weil mehrere Klos in unmittelbarer Nähe sind. Und zwischendurch Aufklärungsgespräch mit dem Herrn Prof. und Teilnahme an einer Studie über die Empfindsamkeit vor OP und nach Transplantation des Gewebes in die neue Vagina. (Sehr spannend. Bisher sehr gute Ergebnisse!)
Außerdem auch ein Gespräch mit dem Anästesisten, wegen der Narkose.

So dann noch eine Thrombosespritze in den Oberschenkel und eine schlaflose Nacht, wegen der ganzen Aufregung.

Der Tag der OP:
Um 6 Uhr früh wird man geweckt. Eine kurze Dusche und ins OP-Hemd geschlüpft. Stützstrümpfe habe ich auch bekommen.

Punkt 7 Uhr wurde ich zum OP abgeholt. Im OP-Warteraum werden die Betten nebeneinander und voreinander abgestellt. Nach kurzer Zeit kommt dann der Anästhesist, der bei der ganzen OP durchgehend anwesend sein wird und erklärt nochmals das gesamte Prozedere. Übrigens auch sehr freundlich - er hat mich mit seiner Art wirklich total beruhigt. (War meine erste OP überhaupt)

Dann wird man vom Stationsbett mit einem speziellen Förderband auf den OP-Tisch gelegt, Hemd ausgezogen und mit vorgewärmten Decken zugedeckt. So und jetzt ab in den OP. Innerhalb weniger Minuten wird die Narkose eingeleitet und man bekommt nichts mehr mit.

Nächstes Bewusstein erst wieder im Aufwachraum. Ich bin 14.30 aufgewacht. Kurz darauf kam einer der operierenden Ärzte zu mir und erklärte, dass alles gut und ohne Komplikationen verlaufen ist. Er bot auch an meine Frau anzurufen und zu informieren. Das war wirklich super nett. Ich konnte auch schon erfahren, dass die OP vom ersten Schnitt bis zur letzten Naht 4Std. 24Min. gedauert hat.

Zurück auf der Station, war mein erster Griff zum Handy und alle informieren. 1-2 Stunden war ich total überdreht und fit. Keine Schmerzen und nur etwas Druck und Ziepen - harmlos. Dann kam ein Müdigkeitsanfall. Immer wieder eingenickt und aufgewacht. Konnte mich schon zur Seite drehen und nicht nur am Rücken liegen.

Gegen 19 Uhr kam der Herr Prof. persönlich und erzählte, dass alles gut verlaufen ist. Ein wirklich lieber Mensch!

Ich habe erbettelt, dass ich ein Joghurt bekomme und ein Glas Wasser, obwohl man 6 Std. nach der OP nichts trinken und essen soll. Das war eine blöde Idee. Eine Stunde Später hab ich den einen Löffel Joghurt mit Wasser erbrochen. Glücklicherweise nicht das Bett erwischt. Also bitte nicht nachmachen!

Der Tag 1 nach der OP:
Die ersten drei Tage bekommt man ein Mittelchen, dass den Stuhl hemmt, also 3 Tage kein Stuhl. Daher auch nur breiige Kost. Der komplett entleerte Magen/Darm-Trakt grummelt dann bei jedem Schluck bzw. Bissen (obwohl man nichts zu beissen hat ;-) Sonst regelmäßige Verbandwechsel und Besuche der Ärzte. Natürlich eine Blutabnahme um das Blutbild zu prüfen. 

Am Ende dieses Tages würd ich sagen, dass man sich ans Zwicki/Zwacki gewöhnt hat (wirklich harmlos) und das einzige lästige das Grummeln im Bauch ist und natürlich die Tatsache, dass man ein paar Tage nicht aufstehen kann.


...so da bin ich jetzt. Fortsetzung folgt!
Eure Vicky


RE: Info: GaOP / AKH Wien / Dr. Schrögendorfer - S4R4h - 14.12.2016

Wow du klingst ja schon megafit Smile das schockt mich fast ein bisschen :p

Glückwunsch, freu mich sehr für dich!!!

LG Sarah


RE: Info: GaOP / AKH Wien / Dr. Schrögendorfer - Vicky40 - 14.12.2016

Liebe Sarah,

Ich habe mir ganz schlimme Sachen ausgemalt und war dann überrascht, dass es ganz glimpflich zuging. Ich wollte detailliert meine Erfahrungen hier reinstellen um das Thema etwas zu demysthifizieren.

Natürlich ist jeder Mensch anders und jeder wird das etwas anders erleben.
Sag, hast Du die OP schon hinter Dir? Ist sie geplant? Oder möchtest Du keine OP?

lG, Vicky


RE: Info: GaOP / AKH Wien / Dr. Schrögendorfer - S4R4h - 14.12.2016

Les dir den Thread mal von Anfang an durch Wink (http://community.transgender.at/showthread.php?tid=2818&pid=54147#pid54147)
Ich hatte Sie vor einem Jahr im Akh. Darum bin ich erstaunt dass du jetzt
schon so fit und happy wirkst, haha. Aber wie gesagt, find ich klasse!

LG


RE: Info: GaOP / AKH Wien / Dr. Schrögendorfer - Mike-Tanja - 14.12.2016

Alles Gute für die nächsten Tage, Vicky! Smile

Und lass dich nicht von eventuellen kleineren Rückschlägen beim Gesundwerden entmutigen, die es immer geben kann!


RE: Info: GaOP / AKH Wien / Dr. Schrögendorfer - Granada - 15.12.2016

Liebe Vicky,

vielen lieben Dank für Deinen ausführlichen Bericht! Auch für mich wird es der allererste Krankenhausaufenthalt in meinem Leben sein, also alles andere als Routine und ich bin sehr sehr aufgeregt, wenn ich nur drüber nachdenke. Da hilft mir Deine Erzählweise sehr, mich zu beruhigen.

Ich freu mich echt wahnsinnig mit Dir, daß alles so gut geklappt hat und drücke ganz fest beide Daumen, daß es so weitergeht!

LG
Julia


RE: Info: GaOP / AKH Wien / Dr. Schrögendorfer - Meandra - 17.12.2016

Danke Vicky für deinen ersten Bericht.

Für diesen Schritt habe ich ja noch Zeit, aber finde es immer wieder spannend, davon zu lesen, wie es anderen so ergeht. Und es macht ungeduldiger Wink...aber mein Ziel bleibt Herbst 2018 (Ersatz Frühjahr 2019). Aus beruflichen Gründen wäre mir der Herbst sehr sympathisch.

Ich hatte schon OPs, aber der Weg in den OP-Saal und dann das Hinüberklettern auf den OP-Tisch ist immer aufregend. Dann kommt die Maske, Aufforderung von 10 rückwärts zu zählen und man schläft ....

Meandra


RE: Info: GaOP / AKH Wien / Dr. Schrögendorfer - kreativerusername - 27.12.2016

Sooo jetzt wirds Zeit für meinen Bericht ^^

Ich wurde am 27.September im AKH von Dr. Haslik operiert. Ist also genau 3 Monate jetzt her Smile
Insgesamt war ich 15 Tage lang stationär im AKH und 8 Wochen lang im Krankenstand.

Ich werde hier nicht alles exakt Tag für Tag auflisten, aber die gröberen Punkte abchecken, die denk ich von Relevanz sind!

Also.

Tag der Aufnahme war alles okay, bisschen gewartet, Abführmittel etc, wie mans hier schon gelesen hat, soweit so gut.
Nächster Tag, Tag der OP, hat bei mir insgesamt 7h gedauert, war dann noch ein paar Stunden im Aufwachraum, da ich anscheinend auch relativ viel Blutverlust hatte. Schmerzen waren am ersten Tag noch nicht so schlimm.
Ein paar Tage später hab ich eine Blutkonserve bekommen und die Wunddrainagen kamen auch raus (Autsch!). Ich hatte während dem ganzen Aufenthalt im AKH sehr starke Schmerzen, auf jeden Fall die schmerzhafteste Erfahrung meines Lebens!
4 Tage nach der OP hatte ich endlich wieder: FESTES ESSEN! Nach dem ganzen Brei, freut man sich sehr darüber! Das Essen ist im AKH übrigens sehr gut, wie ich finde und auf jeden Fall ausreichend! Big Grin
Eine Woche nach der OP kam der Platzhalter raus und am Tag danach musste ich bereits anfangen zu dehnen. Ich möcht an dieser Stelle erwähnen, dass das Pflegepersonal im AKH größtenteils sehr nett und zuvorkommend war, wobei man sagen muss, dass ich mich auch immer darum bemüht hab nett und höflich zu sein. Ich schätze da erntet man, was man säht?
9 Tage nach der OP kam der Rest raus, heißt: Katheter und Nadel, was sehr befreiend war.

2 Wochen nach der OP war ich dann daheim und ab da hab ich mir auch angefangen Sorgen zu machen. Leider bekam ich hier eine Wundheilstörung an der linken Schamlippe, die das ganze wirklich hässlich aussehn ließ. Ich hatte wöchentliche Kontrollen im AKH, aber es ist erstmal noch etwas länger schlimmer geworden, bis es endlich besser geworden ist. Mittlerweile ist es zu 97% etwa verheilt.
Außerdem hatte ich insgesamt etwa 2 Monate lang Schmerzen, bin mittlerweile aber völlig schmerzlos und hab den vollen Bewegungsumfang.
Jetzt, 3 Monate später, kann ich sagen: Es is fantastisch, was der Körper alles kann ^^ Ich hätt nicht mehr gedacht, dass es mal gut aussehn wird, aber es ist alles gut gegangen!

Orgasmus hatte ich den ersten vor kurzem, hat also etwas länger gedauert. Die Sensibiliät ist super, es fühlt sich alles toll an, und ich bin immer noch so etwa 14cm tief, also auf jeden Fall ausreichend! Wovon ich sehr überrascht bin: Selbstbefeuchtung ist wirklich hervorragend! Ich kann richtig, richtig feucht werden!
Probleme mit dem Gang auf die Toilette oder ähnliches hab ich auch nicht also allgemein: Die Funktion ist TOP!
Aussehen ist noch nicht so 100% wow aber das wird denk ich auch noch ^^

Korrektur wird wahrscheinliche in einem Jahr gemacht, bin mir noch nicht sicher, halts aber für wahrscheinlich. Ist aber, soweit ich weiß, sowieso nichts Besonderes.

Zusammenfassend: Ich könnte mit dem Ergebnis nicht glücklicher sein. Von der Funktion her wurden meine Erwartungen denk ich übertroffen. Also ich würds auf jeden Fall nochmal machen und kanns empfehlen!