Mutmachung, positives erstes Coming Out - Druckversion +- TransGender.at Forum (http://community.transgender.at) +-- Forum: Trans* Themen (http://community.transgender.at/forumdisplay.php?fid=1) +--- Forum: Ausgehen & Treffen, Beziehungskisten, Coming Out, Going Public (http://community.transgender.at/forumdisplay.php?fid=6) +--- Thema: Mutmachung, positives erstes Coming Out (/showthread.php?tid=2940) |
Mutmachung, positives erstes Coming Out - Rea - 04.10.2015 Für alle die ihr Coming Out noch vor sich haben, hier eine kleine Aufmunterung War ja heute bei meinem Vater & Stiefmutter. Also am Anfang habe ich erwähnt, das seit 23 Jahren etwas in mir brodelt das ich seit zwei Jahren benennen kann und mir zunehmend Unbehagen bereitet. Habe nochma ausgeschlossen das es um Beruf oder meine Gesundheit (schwer krank) geht, aber trotzdem um mich direkt persönlich und damit verbunden auch mein gesamtes Umfeld. Danach habe ich ziehmlich herumgegluckst, mussi zugeben, es war enorm schwer "Ich bin Transsexuell, das heißt ich bin eine Frau in einem Männerkörper" über die Lippen zu bekommen, ich hatte so irre Angst vor den Reaktionen. Irgendwann hat dann mein Dad, ob der vielleicht schon direkten Hinweise, die Zügel in die Hand genommen und hat gefragt, "Hat es mit deinen langen haaren zu tun", ich bejahte, danach hat er noch etwas näheres gefragt habs nur leider wieder vergessen, ich bejahte wieder, und dann "Bist du unglücklich damit ein Mann zu sein"? Ich dachte ich falle echt aus allen Wolken O.o Ich bejahte wieder und meinte das er es sehr genau getroffen hat. Sie meinten dann davor hatte ich so Angst? Ich hab se gleich ganz doll umarmt und gesagt wiiieee stolz ich auf sie bin Haben dann viel besprochen, wie das denn alles so ablaufen wird usw., danach haben wir uns noch über alles mögliche, das nicht mit dem thema zu tun hat als Abschluß unterhalten. Und jetzt bin ich daheim angekommen und freue mich so immens eine der Lasten losgeworden zu sein. Irre! Möchte das als positives Beispiel anführen, für Transmenschen, die dies noch vor sich haben und sich wie ich irrsinnig davor fürchten. Es werden natürlich noch weitere folgen, da kann ebenso noch alles passieren, aber das hat mir schon Kraft und Mut gegeben und möchte so ein enorm positives Beispiel gerne weitergeben RE: Mutmachung, positives erstes Coming Out - Mia - 04.10.2015 He supie, freu mich für dich! Ist schon ein tolles Gefühl wenn die Eltern hinter einem stehen Bei mir gab's ja auch fast keine Probleme, war auch alles halb so schlimm. RE: Mutmachung, positives erstes Coming Out - Miriam - 04.10.2015 Mir ging es in der Firma so Ich hätte nie gedacht wie viel Rückhalt ich dort habe. RE: Mutmachung, positives erstes Coming Out - Mia - 04.10.2015 Mir wird oft der Vorwurf gemacht das ich mir bei Outings usw. zu viele Sorgen mache. Aber ich denke das wird sich nie ändern, ich werd immer ein bisschen paranoid sein. Vielleicht hat sich die letzten paar Jahre wirklich was geändert. RE: Mutmachung, positives erstes Coming Out - Ann Lie - 05.10.2015 Hallo Bei mir ists ganz verschieden gelaufen. Zu Hause der Schuss ging nach hinten los das hät ich besser bleiben lassen. Da kamen dann Meldungen wie wir stoßen dich vom Balkon runter oder wenn das machst bist du tot u.s.w. Seitdem funktioniert es nicht mehr, bin dann mit Therapie einfach drübergefahren und habs angefangen. In der Firma haben bis jetzt eigentlich alle positiv reagiert oder sich zumindest neutral verhalten. Hab durchaus Rückhalt denn irgendwie gewußt oder gemerkt habens die meisten ja eigentlich schon. Sonst wird ich das im Dorf oder bei früheren Kollegen wohl besser bleiben lassen denn auf diese Thematik reagieren bei uns manche eher empfindlich wie man am Beispiel von zuhause sieht. Grüße Ann Lie RE: Mutmachung, positives erstes Coming Out - Rea - 23.10.2015 Heute war Mutter & Bruder dran *GGG* Bruder dachte sich schon entweder Schwul oder trans ^^ Mutter eher schwul, aber nur weil sie ein falsches Bild von Schwulen hatte Naja letztendlich gabs auch da (etwas erstaunlicherweise mussi sagen) kein nennenswertes Problem, beim Verabschieden hat sie direkt den neuen Vornamen benützt und gelächelt ^^ Klar es müssen alle noch ne Nacht prinzipiell drüber schlafen, aber das verwundert ja nicht Mit den Großeltern mütterlichseits wird wohl Ende des Jahres Schluß sein Mit Großvater binni zuletzt eh immer schlechter zurechtgekommen das wird definitiv nichts und werds auch gar nicht probieren. Ich bin zwar sehr gut im argumentieren und diskutieren, aber mit manchen Leuten KANN man nicht reden. Großmutter kommi zwar gut aus, aber die beiden sind ein ganz anderer Schlag (extrem konservativ). Auch Mutter hat mir von Direktkonfrontation abgeraten, wird aber bei der Großmutter mal bissl das Transthema abklopfen ohne auf mich zu verweisen, sie kann das ganz gut hat sie gemeint Noch wissen wir aber nicht wie wir ihnen im "Notfall" verklickern das ich bald nicht mehr zu Besuch kommen kann und das war bisher sagen wir im schnitt doch alle zwei Monate. Ich möchte eigentlich in guter Erinnerung bleiben ^^ Aber wird wohl ne Utopie sein, weil ich wüßte wirklich nicht wie (außer eine Lüge das ich auswander oder so ^^), und man wird es so und so nie allen recht machen können. Krachen will ich es aber nicht zwingend lassen, ich will mich nicht auf tiefster emotioneller Schiene beleidigen lassen vom Großvater wenns nicht sein muß. Jetzt muß Bruder es seiner Lebensgefährtin und Mutter es ihrem Freund verklickern ^^ Na mal schaun was die nächste Zeit so zu Tage bringt RE: Mutmachung, positives erstes Coming Out - Mia - 24.10.2015 Sagte ja schon mal die Leute sind oft viel liberaler als man denkt RE: Mutmachung, positives erstes Coming Out - Ann Lie - 24.10.2015 Hallo Hatte Aussprache mit Mutter und auch mit der Frau. Ich hoffe das sie es verstanden hat worum es mir eigentlich geht. Zumindest sind wir beide mal ruhig geblieben. Mache die Therapie nicht nur für mich alleine sondern auch für die Kinder, ein toter Vater wird nix bringen, lebend wenn auch als Frau kann ich wenigstens noch für sie da sein und wenns auch nur finanziell ist. Wär ja bereit ihnen die Wohnung zu überlassen und mir was zu suchen unter der Vorraussetzung das sie sich um den Rest kümmern, den Kredit würd ich übernehmen. Steh zu meinem Wort, habs ja gekauft damit sie ein zu Hause haben. Wenn sie mal was brauchen können die Kinder ja kommen. Es wird nix bringen einen Streit vom Zaun zu brechen weil dann bricht uns das beiden das Genick und die Kinder bleiben auf der Strecke. Mutter und Frau habens wohl hoffentlich verstanden. Zumindest die HRT ist ja für mich überlebenswichtig aufgrund des Mangels wegen IS, TS wird gleich mitbehandelt da geht's in einem. Bemerkenswert ist auch das Arbeitskollegen die ja auch medizinische Ausbildung haben nicht mal wissen was IS überhaupt ist und das es das überhaupt gibt. Da sieht man mal wie wenig die Leute aufgeklärt sind wenn nicht mal Leute in medizinischen Berufen Bescheid wissen. Wenn die Normalbevölkerung besser und vernünftiger informiert würde wärs mit dem Verständnis auch besser. Intolerante bzw. dumme Leute wird's immer geben. Die Identität kann man nicht ändern, sehr wohl aber die Einstellung. Grüße Ann Lie RE: Mutmachung, positives erstes Coming Out - Rea - 09.11.2015 Meine Mutter braucht doch nochmal ein Gespräch am Sonntag ^^ Hatte ja damals schon so bissl den Eindruck das sie nicht genug verstanden hatte um die "Problematik" wirklich weiterkommunizieren zu können obwohl sie durchaus versuchte verständnisvoll zu sein aber sie konnte die Überforderung nicht gaaanz verbergen Aber ist ja nicht schlimm oder verwunderlich, und finds toll das sie nochmal von sich aus das Gespräch sucht und es nicht Wochenlang verschleppt, denn die Weihnachtsproblematik ist ja nach wie vor präsent und sie hat auch sicher schon gehört das ich in der anderen ScheidungsFamilienhälfte schon als Frau aufgetreten bin. Diesesmal will sie auch doch das "Transidentität verstehen"-Buch haben *G* Irgendwann muß auch einfach Schluß sein und das sollte Weihnachten sein, weil ich zu dem Zeitpunkt schon FULLTIME leben werde. Wieder wurde allerdings betont das sie nicht weiß wie sie mit ihren Eltern umgehen soll, aber die Verlobte meines Bruders sprach plötzlich von Heirat und das wir es ihnen sagen MÜSSEN wegen diesem Tag. (das werde ich auch noch aus ihr rauskitzeln wieviel Wahrheit da dahinter steckt *GGG*). Das wird generell noch ne heiße Diskussion ^^ N weiters soziales Outing ist auch durch, dieser weiß jedoch nicht wie er damit in Zukunft umgehen will, obwohl ihm das Thema durch Arbeitskollegin, ehe. Schulkollegin nicht unbekannt war. Aber ich schätze einfach mal das er vermutlich diese Personen nur kennt und nichts mit ihnen unternimmt. Ist ja ein großer Unterschied und bei mir wäre auch hin und wieder etwas unternehmen dabei ^^ Und auch ihm sei Bedenkzeit eingeräumt wie jedem Gucken wa mal RE: Mutmachung, positives erstes Coming Out - cutecutecute - 09.11.2015 Schön, dass deine ersten Reaktionen so toll waren Manchmal kann es halt echt ein bisschen dauern bis sies wirklich verstehen oder akzeptieren und respektieren. Bei mir wars so, dass ich meinen Eltern alles in einem Brief erklärt hab. Den ersten hatten sie leider total ignoriert, hab dann noch einen verfasst (ca. 2-3 Monate später), da kam dann eine Reaktion. Sie wussten nicht wirklich was damit anzufangen. Das war so ein bisschen vor Weihnachten. Zu Weihnachten war ich auch bei ihnen - war zu der Zeit schon fulltime und bin natürlich auch so zu Ihnen hin. Sie hatten das Ganze da wieder ignoriert aber ich glaub, dass ich halt so wie ich bin dort war, war dann der Ansporn sich zu informieren (und, dass ich ihnen ein paar Broschüren mit Infos liegen lassen hab ). So ca. 2 Wochen später kam dann wieder eine Reaktion von Ihnen. Sie hatten sich ein Buch besorgt, dass ihnen alles gut erklärt hat (wer den Titel will bitte einfach per PM, will hier keine Werbung machen). Auf jeden Fall haben sie mich dann direkt mit richtiger Anrede angesprochen und haben mir beim Namen suchen geholfen. Also mein Name jetzt wurde genau wie mein erster von den Eltern ausgesucht ^^ Außerdem haben sie aus dem Buch Teile zusammengestellt und mit eigener Erklärung und meinem neuen Namen und so an Verwandte/Bekannte sozusagen als "Aufklärung" weitergegeben. Hab dann auch nirgendwo negative Erfahrungen gemacht |