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Zeugnisse nach Personenstandsänderung - Trans-Austria - 14.05.2014

Zur Information:
Zitat:Brunner/Frasl/Traschkowitsch: Ein weiterer wichtiger Baustein erledigt

Wien (SK) - Lange ist darüber diskutiert worden, vielen Transgender Personen war es bis dato verwehrt, ein neues Zeugnis ihrem nunmehrigen Geschlecht entsprechend zu erhalten. Daher kam es bei der beruflichen Wiedereingliederung bzw. bei Bewerbungen immer wieder zu großen Problemen. Bundesministerin Gabriele Heinisch-Hosek und die SPÖ haben damit erneut bewiesen, dass sie auf Seiten der Betroffenen stehen und alles Machbare tun, um das Leben transidenter Menschen und anderer Minderheiten in unserem Land zu verbessern, so Andrea Brunner, Bundesfrauengeschäftsführerin der SPÖ, Angelika Frasl, stv. SoHo-Bundes- und Wiener Landesvorsitzende und Peter Traschkowitsch, Bundes- und Wiener Landesvorsitzender der Sozialdemokratischen LSBTI Organisation heute gegenüber dem SPÖ Pressedienst.

Frasl ergänzend: Nunmehr haben transidente Personen in Österreich erstmals einen Rechtsanspruch auf die Umschreibung von Schulzeugnissen nach erfolgter Vornamens- und Personenstandsänderung auf den neuen Vornamen und das neue Geschlecht. Damit sind die Betroffenen nun nicht mehr vom good will der Schuldirektoren abhängig und ersparen sich das oftmals entwürdigende Coming Out bei Vorstellungsgesprächen und anderen Gelegenheiten, wo Schulzeugnisse vorgelegt werden müssen.

Nunmehr ist das Wissenschaftsministerium gefordert, diese Regelung auch für den Bereich der Hochschulen und Universitäten umzusetzen, damit auch diese Zeugnisse problemlos an die geänderten Lebensumstände Betroffener angepasst werden können. Auch hier müssen wir rasch umsetzen, so Brunner weiter.

Als weiterer dringender Schritt wäre nunmehr das levelling up umzusetzen. Die fertige Sozialpartnereinigung scheiterte in der
letzten Legislaturperiode am Koalitionspartner. Das levelling up würde die Diskriminierungen aufgrund der sexuellen Orientierung auch außerhalb der Arbeitswelt verbieten und Betroffenen Schadensersatzansprüche einräumen. Diskriminierung darf daher auch beim Zugang zu Gütern und Dienstleistungen nicht toleriert werden. "Überwinden wir die ständigen Einsprüche von konservativen, so genannten liberalen und reaktionären Kräften in Österreich und bringen wir diese wichtige und bereits fertige Novelle zum Gleichbehandlungsgesetz endlich auf Schiene", so Traschkowitsch.

"Die SPÖ will einen guten, fortschrittlichen und dauerhaften Diskriminierungsschutz in Österreich", so Brunner, Frasl und Traschkowitsch abschließend.



zeugnisse - newt - 27.10.2015

liebe leute,


die sache ist die dass jetzt die umschreibung meines uni-abschlusses am plan gestanden wäre
seitens der uni aber gibt es folgende info, es fehlt die rechtsgrundlage ein zeugnis auf einen anderen namen aus zu stellen, sie können/dürfen es daher leider nicht machen...



mein problem ist jetzt natürlich eine nachvollziehbare für euch, bei jedem bewerbungsgespräch müsste ich mich per altem zeugnis und namensänderungsbescheid, personenstandsänderung zwangsouten, wo dann entsprechende nachteile zu erwarten wären...



da die uni keine erfahrungen mit solchen fällen hat, ist meine frage, stimmt es wirklich dass die uni es nicht machen darf?
es heißt, sie würden es gern machen aber sie dürfen nicht...


danke und liebe grüße, newt


RE: zeugnisse - Rea - 27.10.2015

Um welche Uni handelt es sich?


RE: zeugnisse - newt - 27.10.2015

konservatorium wien privatuniversität, demnächst soll sie dann allerdings einen neuen namen erhalten


http://www.konservatorium-wien.ac.at/


RE: zeugnisse - newt - 27.10.2015

der zuständige herr von der uni hat sich heute stundenlang bis zum obersten gerichtshof durchtelefoniert und überall die info erhalten: uniabschlusszeugnis darf nicht umgeschrieben werden, es gibt dafür keine rechtsgrundlage


RE: zeugnisse - Elisabeth I. - 27.10.2015

(27.10.2015, 18:01)newt schrieb: [...]
die sache ist die dass jetzt die umschreibung meines uni-abschlusses am plan gestanden wäre
seitens der uni [Anm.: lt. weiterem posting: konservatorium wien privatuniversität] aber gibt es folgende info, es fehlt die rechtsgrundlage ein zeugnis auf einen anderen namen aus zu stellen, sie können/dürfen es daher leider nicht machen...

[... hier gekürzt ...]

da die uni keine erfahrungen mit solchen fällen hat, ist meine frage, stimmt es wirklich dass die uni es nicht machen darf?
es heißt, sie würden es gern machen aber sie dürfen nicht...
[...]

Dein Problem ist verständlich und nachvollziehbar.

Bei der konservatorium wien privatuniversität handelt es sich nur vordergründig um eine Privatuni. Tatsächlich ist sie - als GmbH geführt - ein 100%-Unternehmen der Stadt Wien. Das ist insofern von Bedeutung, als damit die Durchsetzung deines Rechts auf Umschreibung leichter sein sollte, siehe im Thread
"Rechtsanspruch auf Zeugnisumschreibung bei Transgender Personen":

(14.05.2014, 21:47)Trans-Austria schrieb: Zur Information:
Zitat:Brunner/Frasl/Traschkowitsch: Ein weiterer wichtiger Baustein erledigt

Wien (SK) - Lange ist darüber diskutiert worden, vielen Transgender Personen war es bis dato verwehrt, ein neues Zeugnis ihrem nunmehrigen Geschlecht entsprechend zu erhalten. Daher kam es bei der beruflichen Wiedereingliederung bzw. bei Bewerbungen immer wieder zu großen Problemen. [... hier gekürzt ...]

[Angelika] Frasl ergänzend: Nunmehr haben transidente Personen in Österreich erstmals einen Rechtsanspruch auf die Umschreibung von Schulzeugnissen nach erfolgter Vornamens- und Personenstandsänderung auf den neuen Vornamen und das neue Geschlecht. Damit sind die Betroffenen nun nicht mehr vom good will der Schuldirektoren abhängig und ersparen sich das oftmals entwürdigende Coming Out bei Vorstellungsgesprächen und anderen Gelegenheiten, wo Schulzeugnisse vorgelegt werden müssen.

Nunmehr ist das Wissenschaftsministerium gefordert, diese Regelung auch für den Bereich der Hochschulen und Universitäten umzusetzen, damit auch diese Zeugnisse problemlos an die geänderten Lebensumstände Betroffener angepasst werden können. Auch hier müssen wir rasch umsetzen, so Brunner weiter.

[... hier gekürzt ...]

"Die SPÖ will einen guten, fortschrittlichen und dauerhaften Diskriminierungsschutz in Österreich", so Brunner, [Angelika] Frasl und Traschkowitsch abschließend.

Da es sich bei deiner Uni wie gesagt um eine Stadt-Wien-Uni handelt und nicht um eine staatliche, dem Wissenschaftsministerium unterstehende, wie auch um keine "echte" Privatuni, sollte der Umschreibung deines Uniabschlusses nichts weiter im Wege stehen.

Falls sich die Stadt-Wien-Uni jedoch (weiterhin) der Umschreibung verweigert, würde ich diesbezüglich mit Angelika (siehe oben im TA-Zitat) Kontakt aufnehmen um den Weg zu ebnen.

Sowie noch:

(27.10.2015, 19:14)newt schrieb: der zuständige herr von der uni hat sich heute stundenlang bis zum obersten gerichtshof durchtelefoniert und überall die info erhalten: uniabschlusszeugnis darf nicht umgeschrieben werden, es gibt dafür keine rechtsgrundlage

... was zwar sehr nett ist von dem zuständigen Herrn der Uni, aber offensichtlich von Unwissenheit der Auskunftstellen zeugt.

Die Sache ist nämlich mit umgekehrter Fragestellung: Welche Rechtsgrundlage soll die Umschreibung verhindern/verbieten?

Ähnlich sieht das Wolfgang Wilhelm, Wiener Antidiskriminierungsstelle für gleichgeschlechtliche und transgender Lebensweisen, auf wien.gv.at:

https://www.wien.gv.at/menschen/queer/transgender/geschlechtswechsel/rechtlich/personenstand.html schrieb:Nach der Personenstandsänderung
[...]
Auf die Ausstellung neuer Dokumente wie etwa Schul-, Universitäts- oder Dienstzeugnisse besteht ein solcher Rechtsanspruch jedoch nicht. Diese müssen mit den ausstellenden Einrichtungen im Einzelfall ausgehandelt werden. Dadurch können für Transgender-Personen soziale und wirtschaftliche Nachteile entstehen. Sie müssen entweder ein Zwangsouting durch unpassende Zeugnisse in Kauf nehmen oder können notwendige Dokumente bei der Arbeitssuche nicht beibringen.

Viel Erfolg!

Nachsatz: Ich selbst habe problemlos alle meine HTL-Zeugnisse ebenso umgeschrieben bekommen, wie auch die Verleihungsurkunde der Standesbezeichnung Ing. (Wirtschaftsministerium zuständig, wie immer es im Laufe der Jahre genau heißt) und meine Arbeitszeugnisse.


RE: zeugnisse - Mia - 27.10.2015

Das heisst also es gibt dafür noch keine Lösung, noch ist keine Änderung möglich.


RE: zeugnisse - Eva - 27.10.2015

Die Presseaussendung zu der Aussage von Angelika findest du hier. Den Originaltext des Ministeriums hier.

Da es sich um eine Institution der Stadt Wien handelt, würde ich die Antidiskriminierungsstelle der Stadt Wien einbeziehen.

Viel Glück.


RE: zeugnisse - Mia - 27.10.2015

Für den Uniabschluss bist Du nach wie vor auf den guten Willen des Rektors angewiesen. Minister Mitterlehner, der für die Unis zuständig ist, hat sich bis heute geweigert den Erlass von Ministerin Heinisch-Hosek, der die Umschreibung der Schulzeugnisse regelt, auch für die Unis zu übernehmen.

Will ein Rektor nicht, weil er z. B. transphob ist, hast Du schlechte Karten. Dann hast Du zwar ein passendes Maturazeugnis, aber kein passenden Uni-Zeugnis.

Blöde Sache, aber so ist die ÖVP halt.


Das hat mir gerade die Fr. Angelika Frasl geschrieben, bin mit ihr auf Facebook in Kontakt.


RE: Rechtsanspruch auf Zeugnisumschreibung bei Transgender Personen - Elisabeth I. - 27.10.2015

Aus gegebenem Anlass, weil es gerade hier zum Thema wurde, aus der Versenkung geholt:

(14.05.2014, 21:47)Trans-Austria schrieb: Zur Information:
[... hier gekürzt ...]

(Volltext siehe oben)

Den Rechten (Effen), in der Eigenzuschreibung: den Konservativen, vulgo "unzensuriert.at", hat das ziemlich sauer aufgestoßen, siehe:
Zeugnisumschreibung für Transgenderpersonen nun dank SPÖ möglich, 21. Mai 2014 - 15:28

Das Zitieren des effigen Unsinns versage ich mir ... ;-) Kann jede/r bei Interesse Nachlesen unter obigem Link.