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Coming Out und Alltagstest - Druckversion

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Coming Out und Alltagstest - Marco Armin - 09.02.2016

Geoutet habe ich mich zuerst nur bei meinen beiden besten Freunden; da sie wie ich auch Transmänner sind war das allerdings recht positiv. Sie haben mir auch geholfen einen Therapieplatz zu finden(wofür ich noch immer dankbar bin).
Bei meiner Mutter verlief es auch besser als erwartet. Sie sagte, dass sie mir das nicht ausreden will und hofft dass ich so endlich glücklich werden kann. Im Gegenzug zu meiner Oma oder meiner Schwester, mit denen ich darüber einfach nicht reden kann.
Auf der Arbeit war das allerdings schon viel schwieriger. Meine Anleiter hatten sich geweigert, mich mit "er" und "Herr" anzusprechen. Deshalb hat mir mein Therapeut eine Bestätigung ausgedruckt und seitdem müssen meine Vorgesetzten mich so nennen. Auch wenn ich das Gefühl habe, dass ich nicht sonderlich ernst genommen werde.
Meine Arbeitskollegen sprechen mich zu 80 Prozent mit "Marco" an, nur wenige sind da ein wenig konservativ und belassen es bei dem W-Namen.
Was mich besonders stört ist unsere Sozialpädagogin, die mir sagte ich soll meine Therapie für die Umwandlung abbrechen, da ich erst Mal andere Erlebnisse verarbeiten soll- Die mich angeblich mehr belasten würden. Woher will sie das wissen? Kann sie in meinen Kopf schauen?

Beim Alltagstest werde ich zwar schon öfter für einen Mann gehalten, aber dennoch frage ich mich, wie die anderen Menschen denken wenn sie mich sehen.
Bin ich für sie das was mein Körper noch ist, oder das was ich wirklich bin?


RE: Coming Out und Alltagstest - cutecutecute - 09.02.2016

(09.02.2016, 18:35)Marco Armin schrieb: Was mich besonders stört ist unsere Sozialpädagogin, die mir sagte ich soll meine Therapie für die Umwandlung abbrechen, da ich erst Mal andere Erlebnisse verarbeiten soll- Die mich angeblich mehr belasten würden. Woher will sie das wissen? Kann sie in meinen Kopf schauen?

Klingt als hätte sie keine Ahnung. Am besten ignorierst du sie. Irgendeine Definitionsmacht über dich hat diese Person nicht.


(09.02.2016, 18:35)Marco Armin schrieb: Beim Alltagstest werde ich zwar schon öfter für einen Mann gehalten, aber dennoch frage ich mich, wie die anderen Menschen denken wenn sie mich sehen.
Bin ich für sie das was mein Körper noch ist, oder das was ich wirklich bin?

Das variiert total, manche Leute ordnen dich sofort irgendwie ein und beharren dann darauf. Andere respektieren dich als der, der du bist ganz egal wie du aussiehst.
Nicht zu viel Gedanken darüber machen hilft da ganz viel.


RE: Coming Out und Alltagstest - Jasmin Viktoria - 09.02.2016

Hey cutecutecute, Du bist einfach süß weist Du das. Wie ich Deinen Komentar zu Marco Armin gelesen habe und dabei Dein Bild sah ging mir dies durch den Kopf- mensch Mädl wenn du jetzt da wärst würde ich dich knuddeln und küssen, Du siehst einfach so süßfrech aus. Bitte nicht böse sein ich will Dich auch nicht beleidigen ich sage meistens das was mir in den Kopf kommt.
Liebe Grüße und Wünsche und alles liebe
Jasmin


RE: Coming Out und Alltagstest - Chiara D. - 10.02.2016

Gib bitte nichts auf solche Leute wie diese Sozialpädagogin.Denn gerade bei uns Transidenten Personen ist es wichtig das wir normal für unser Umfeld sind und deshalb auch ganz normal Arbeiten gehen,ganz normal weggehen etc.!Denn ich wurde erst vor kurzem in Wien von 2 Transidenten Freak genannt,da ich als Transfrau eigentlich nur mit normalen Leuten unterwegs bin,ich als Fußballultra nicht sonderlich Gesellschaftstauglich bin und trotzdem habe ich keine Probleme mit meiner Umgebung.Im Endeffekt geht es um Normalität und als eine Frau unter vielen(bei mir,bei dir ist es dann halt als ein Mann unter vielen )zu leben.Denn wir müssen Alles tun um als Frau/Mann anerkannt zu werden um normal leben zu können und deshalb brauchen wir die Normalität mit all ihren Problemen und Herausforderungen,denn nur daran können wir als Frau/Mann wachsen.

Schönen Abend noch.
Heart Kisses Chiara Heart


RE: Coming Out und Alltagstest - Ann Lie - 10.02.2016

Hallo

Würd auch nicht alles auf die Diagnostiker geben die können nicht in einen reinschauen. Du musst selbst wissen was dir gut tut. Ich bin ja nach dem Abbruch der ersten Therapie auch sozusagen unter "Normalen" groß geworden. Leider im falschen Geschlecht. Das mit der Anrede ist immer so eine Sache. Wollen ja da bin ich auch nicht anders aber bei der Arbeit z.b. reden mich meine Kollegen noch mit dem Männernamen an weil sie es einfach nicht anders kennen und auch oft nicht verstehen oder wissen aber behandeln einen trotzdem noch normal. Ich mach da auch kein Drama draus. Denn oft halten sich die angeblichen Transbehandler selber nicht dran da fordere ich die richtige Anrede sehrwohl ein weil die es wissen müssen wenn sie uns richtig behandeln wollen. Sonst bei Bankbesuchen u.ä. korrigiere ich jetzt noch nicht lange weil die ja den männlichen Namen noch haben und mich noch so wahrnehmen. Die PÄ hab ich ja noch nicht, mach jetzt HRT aber wird schon werden. Insgesamt geht's einem psychisch auch viel besser und angebliche sonstige Probleme die vielleicht dadurch verursacht wurden werden ja auch behoben. Probleme ja Probleme die hat jeder egal ob mit oder ohne TS und Normal ist ein dehnbarer Begriff.

LG Ann Lie


RE: Coming Out und Alltagstest - Madelaine65 - 06.05.2016

Alltagstest ????
Ich fragte mich erst , ist der Alltagstest von Schminke und High Heels abhängig.
Neeeeee
Wann fing mein Alltagstest dann an ?
Damen Jeans und FSH trag ich schon seit Jahren. Die passen einfach besser.
Schuhe seit , keine Ahnung , weiblich .
Mein Verhalten , schon immer weiblich.
Vor ca zwei Jahren kamen Perücke und der erste Rock dazu.
Ich schminkte mich . Sah mich im Spiegel und sah mich , Nicht der Mann sondern die Person die ich wirklich bin.
Die ersten Schritte draussen waren wie eine "Befreiung".
ab da wusste ich , ich geh "den Weg" aber wie ????
letzten Spätsommer kam dann "Herr Zufall"
Routine Untersuchung , der all zweijährliche Gesundheitscheck.
Mein langjähriger Hausarzt geht zum Jahresende in Rente , somit untersuchte mich sein Nachfolger.
Wie fühlen sie sich ? kam dann . Na nich soo. warum . Ich zeig Ihnen mal Bilder von mir.
Sie sehen als Frau deutlich fröhlicher aus.

Das war meine Indikation.

Seit Anfang Januar outede ich mich mit schönen Briefe an meinen Chef, meine Nachbarn und der Spedition für der ich fahre . So das ich mein Äusserliches dem Innerlichen angleiche.
Somit habe ich "Wind aus den Segeln "schon mal genommen.
Die hälfte meine männlichen Kollegen und Kunden und fast alle Weiblichen Kolegen und Kunden reden mich mit meinem weiblichen Namen an.
Ich bin nur noch weiblich gekleidet , gerichtet.
Es ist schön wenn ich an der Kasse , bei Kartenzahlung , ich nicht als männliche Person erkannt werde.
"Bauhaus " das ist nicht Ihre Karte.
"Tanke "dürfte ich Ihren Ausweis sehen.
beim Einkaufen das gleiche. 
mittlerweile an den "Stamm"Kassen kennen sie mich auch wenn ich mit T.... T... unterschreibe
und nicht mit D... T.....

Eine kleine Message an alle die sich noch Outen.
Macht es sobald Ihr euch stark genug fühlt und lasst euren Bauch entscheiden.
Das Leben ist freier , schöner , bunter.
Eure
Madelaine