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[USA] Anschlag auf einen Club in Orlando, Florida - Druckversion

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+--- Thema: [USA] Anschlag auf einen Club in Orlando, Florida (/showthread.php?tid=3401)

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RE: [USA] Anschlag auf einen Club in Orlando, Florida - Mike-Tanja - 13.06.2016

(13.06.2016, 22:25)S4R4h schrieb: [hier gekürzt]
Aber bitte, sprengen wir den Thread zu so einem traurigen Thema jetzt nicht mit Verschwörungstheorie-diskussionen....
Moderationshinweis: Richtig! Zur Sache, bitte!


RE: [USA] Anschlag auf einen Club in Orlando, Florida - Gundel Gaukeley - 13.06.2016



https://www.youtube.com/watch?v=TEgd9q8ugs4



Hmmm. Vielleicht sollte ich auf meine eigenen Worte hören und mal abwarten. Allerdings klar dass wir alle etwas durch den Wind sind zur zeit.....


RE: [USA] Anschlag auf einen Club in Orlando, Florida - Bonita - 14.06.2016

(13.06.2016, 19:40)Mike-Tanja schrieb:
(13.06.2016, 15:20)Bonita schrieb: [hier gekürzt]
Also auch Europäer sind relativ stark "zivil" bewaffnet - doch nicht so geistes... ok, -verwirrt wie Anscheins Nordamerikaner; Aber lt (ua) diesem Artikel will man auch in Europa "zivile" Waffen mehr einschränken bis verbieten...
Es ist eher eine Frage der Kultur und der sozialen Gebräuche.

In Teilen der USA wird der zivile Besitz von Schusswaffen verbreitet als Teil der Kultur verstanden (ich will darüber nicht lang diskutieren, es ist einfach so), in anderen zumindest als ein verfassungsmäßiges Recht akzeptiert.

In den meisten Teilen Europas, ist privater Waffenbesitz dagegen ein Kennzeichen von Jägern und Elementen der Subkultur (Kriminelle & Spinner, "Waffennarren" eben). Mit solchen Sachen prahlt man nicht, die zeigt man nicht her, die versteckt man eher. Ich persönlich hoffe auch, dass das so bleibt.

Niemand kann m.E. ernsthaft behaupten, dass strenge Waffengesetze geplante Anschläge wie den von Orlando verhindern können. Wer will und bereit ist, mit kriminellen Kreisen in Kontakt zu treten, bekommt auch in Wien auf dem Schwarzmarkt, was man dazu so braucht. Aber die Hürden sind hoch genug, um zumindest eine unbekannte Zahl spontaner Amokläufe (mit Papas [fiktivem!] StG 77 aus dem Schlafzimmerkasten oder Mamas Glock 9mm aus der Schublade gewissermaßen) zu verhindern.

Ach so, nur der Vollständigkeit halber - ich bin selbstverständlich sehr für strenge (Schuss-) Waffen-Gesetze! Lieber wärs mir freilich, es gäbe diese Relikte des Menschwerdens nicht mehr respektive wären nicht mehr für so viele "nötig" um sich in vermeintlicher Sicherheit zu wiegen; Oder genauso fragwürdig damit "Sport" zu betreiben;

Wie die Dame im vorher verlinkten Video meint, hat Kanada eine genauso hohe bzw höhere Dichte (so ich das richtig verstanden hab) an (privaten, Schuss-) Waffen, nur würde strenger kontrolliert, WER diese besitzen und führen darf; Wohl ähnlich wie in Mitteleuropa/Europa - wobei, wenn ich an Winnenden (DE) denke...
https://de.wikipedia.org/wiki/Amoklauf_von_Winnenden schrieb:...
Der in einem Nachbarort wohnhafte Täter hatte bis 2008 die Albertville-Realschule besucht und mit der Mittleren Reife abgeschlossen. Sein Vater war Sportschütze und besaß 15 Sportwaffen.[1] Nach Ermittlungen von Polizei und Staatsanwaltschaft war der 17-Jährige im Zeitraum von April bis September 2008 im psychiatrischen und neurologischen Krankenhaus Weissenhof in Weinsberg zu Beratungsterminen vorstellig geworden.
...

Richtig ist leider auch, dass man nicht mal zB ein Sicherheitsfirmen-Angestellter in Wachfunktion mit der offiziellen/staatlichen Erlaubnis (Schuss-) Waffen besitzen und tragen zu dürfen sein muss um an Waffen zu kommen, trauriges Beispiel letzter Jahre in Ö war zB
http://diepresse.com/home/panorama/oesterreich/1454398/Amoklauf_WaffenBunker-wirft-Fragen-auf- schrieb:... Der als Wilderer verdächtigte Transportunternehmer hat am Dienstag drei Polizisten und einen Rotkreuz-Sanitäter erschossen...

Naja, womöglich ein schlechtes Beispiel, war wohl nur sowas wie Notwehr äh Widerstand gegen die Staatsgewalt; Doch wer durchdreht und "einfach" ein paar Menschen ermorden will, findet auch ohne "erlaubte" (Schuss-) Waffen eine Möglichkeit...
http://tvthek.orf.at/program/Thema/11523190/Thema/12955733/Amokfahrt-in-Graz-ein-Jahr-danach/12955735 schrieb:Mo, 13.06.2016 21.10 Uhr 39:27 Min.Noch 6 Tage verfügbar
  • Amokfahrt in Graz - ein Jahr danach
    | 12:32 Min.
    "Philipp steht jetzt eine weitere Operation bevor", sagt Helmut Leitner. Sein damals achtjähriger Sohn wurde vom Auto erfasst, durch die Luft geschleudert und schwer verletzt, als Alen R. am 20. Juni 2015 durch die Grazer Innenstadt raste. Bei der Amokfahrt wurden drei Menschen getötet. 36 erlitten zum Teil schwere Verletzungen. Unter ihnen auch Helmut Leitner, der an der Unfallstelle mit dem Tod rang und heute unter den Langzeitfolgen leidet.
Download: http://apasfpd.apa.at/cms-worldwide/online/bb9b77856ecb8bd56ddc8b4741ff2670/1465872052/2016-06-13_2110_tl_02_Thema_Amokfahrt-in-Graz---__12955733__o__0002012635__s12955735___ch_ORF2HD_21281704P_21404917P_Q4A.mp4

Klar, kein Vergleich der Mordopferanzahl zu Orlando - wär die Menschenmasse in Graz höher/dichter gewesen, hätte es aber auch da exponentiell mehr Opfer gegeben...

Fakt ist auch, dass alle Menschen nur das Produkt ihrer Umwelt sind - also den Umständen des Aufwachsens bzw des Nach-Wirkens desselbigen; Im aktuellen Fall gibts freilich auch dazu ein paar Hintergründe - und siehe da, warum war dieser amoke Massen-Mörder ua so homophob?
http://diepresse.com/home/politik/aussenpolitik/5014598/Vater-des-Attentaeters-verstort-mit-diskriminierenden-Aussagen schrieb:Vater des Attentäters verstört mit diskriminierenden Aussagen ...
Ja, eh nett, dass der "nur" homophob ist und "Gott Richter" spielen lässt; Die einen mögen darin freilich nur wieder die reinen Ursachen im phösen Islam sehen, doch auch die Einstellung/Ideologie dieses Vaters hat Ursachen, und die liegen nicht nur im Islam und dessen Auslegungen/Strömungen begraben;

Ich billige nicht, was der da sagt - doch ich kapiere, warum der so tickt; Wie immer, unterm Strich hat man "die Rechten" schnell bei einem, doch durch geschicktes Ausspielen div Seiten habens nun auch schon viele "Linke" (ganz zu schweigen von denen "dazwischen") wie man hier im Thread erahnen kann;

Ursache und Wirkung, die heruntergebrochen nach wie vor das pervers wohlhabendste "eine Prozent" gegenüber den großen Rest sind, aus welchem "die" auch noch ihre Armeen und Helfeshelfer "rekrutieren", ob nun direkt oder indirekt; Ganz egal welchen Namen die dort oder da vorherrschende Tradition bis (natürlich auch religiöse, aber nicht nur diese) Ideologie trägt;

Grade Religion wurde und wird zum politischen Instrument jener, die ihre menschenverachtende Geisteshaltung wie ihren "weltlichen Reichtum" hinter höchsten und dicksten Mauern verschanzen...

Trotz allem bzw gerade deshalb: Wunderschönen sonnigen guten Morgen! Und CBD für alle - mögen Eure Schmerzen der Vergangenheit angehören! Alle homo- und transphoben Leute, religiös oder nicht, kann man leider nicht maßregeln oder gar internieren... oder doch?! Uiii, auch so extreme Gedankenspielchen, es gäb ja fast keine Leut mehr auf freiem Fuß...


RE: [USA] Anschlag auf einen Club in Orlando, Florida - Foxy Lady - 14.06.2016

Zitat:Waffen verbieten wollen vor allem die Politiker, die ihr Volk bescheissen und deswegen Angst vor Bürgerkrieg haben...

Das stimmt so nicht, allerdings wurde der Zusatzartikel in der Amerikanischen Verfassung, der freien Waffenbesitz garantiert, vor allem deshalb eingefügt, um dem Volk die Möglichkeit zu geben, sich notfalls gegen eine tyrannische Regierung mit Waffengewalt zu wehren.
In Europa ging man den umgekehrten Weg, die meisten Staaten begannen bereits Ende des 19. Jahrhunderts konsequent die Zivilbevölkerung zu entwaffnen, und dieser Prozess hält an. Warum, darüber darf gerne spekuliert werden.


RE: [USA] Anschlag auf einen Club in Orlando, Florida - Gundel Gaukeley - 14.06.2016

@foxy: Abschließend zum Thema von vorhin. Vielleicht interresierts dich ja. LG.



https://www.youtube.com/watch?v=PezlFNTGWv4


RE: [USA] Anschlag auf einen Club in Orlando, Florida - Mike-Tanja - 14.06.2016

(14.06.2016, 13:47)Foxy Lady schrieb:
Zitat:Waffen verbieten wollen vor allem die Politiker, die ihr Volk bescheissen und deswegen Angst vor Bürgerkrieg haben...

Das stimmt so nicht, allerdings wurde der Zusatzartikel in der Amerikanischen Verfassung, der freien Waffenbesitz garantiert, vor allem deshalb eingefügt, um dem Volk die Möglichkeit zu geben, sich notfalls gegen eine tyrannische Regierung mit Waffengewalt zu wehren. [hier gekürzt]
Schauen wir uns doch einmal einfach den Originaltext an:


2. Zusatzartikel zur Verfassung der Vereinigten Staaten (samt Übersetzung, Quelle: Wikipedia)

“A well regulated Militia, being necessary to the security of a free State, the right of the people to keep and bear Arms, shall not be infringed.”

„Da eine wohlgeordnete Miliz für die Sicherheit eines freien Staates notwendig ist, darf das Recht des Volkes, Waffen zu besitzen und zu tragen, nicht beeinträchtigt werden.“


Da steht nix von einem Widerstandsrecht gegen eine tyrannische Regierung sondern nur etwas von einem Wehrsystem nach dem Modell einer territorial gebundenen, freiwilligen Bürgermiliz, wie es in den USA bis zum Bürgerkrieg vorherrschend war. Um die Grundlage dieses Systems breit genug zu halten, sollte jeder Bürger eine (Kriegs-) Waffe besitzen und damit üben können. Die gleiche Idee, die übrigens zwischen 1920 und 1933 die Regierungen in Deutschland und Österreich zu jener fatalen Toleranz gegenüber Privat- und Parteimilizen bewogen hat. Denn die allgemeine Wehrpflicht hatten die Siegermächte ja verboten, wo sollten die Burschen also sonst das Marschieren und das Schießen lernen? Wir wissen, wohin das geführt hat.

Die Waffenfreiheit ist daher dem Wortlaut der US-Verfassung nach an das Wehrsystem gekoppelt. Gibt es keine Bürgermiliz mehr und auch keine allgemeine Wehrpflicht, könnte daher nach meinem Verständnis das Recht zum Waffenbesitz durchaus beschränkt werden. Leider ist das nicht die herrschende Meinung. Herrschend sind Interpreten der Verfassung, die Henry David Thoreau ("Von der Pflicht zum Ungehorsam gegen den Staat") gelesen aber m.E. falsch verstanden haben, und Parteigänger der NRA.



RE: [USA] Anschlag auf einen Club in Orlando, Florida - Madleine - 14.06.2016

Also bei embded Tube vids seh ich immer nur "Ein Fehler ist aufgetreten." Das ist nun aber wirklich keine Neuigkeit.

Was wenn die Leute mit Steinen aufeinander losgehen? Verbieten wir dann Steine?

Wir müssen die Menschen ändern, nicht die Gesetze. Aber wenn wir ehrlich sind, müssen wir zugeben, daß Gewalt Leitkultur ist. US Aussenpolitik als Vorbild: Morden und damit durchkommen. Das ist der letzte Stand der Zivilisation.

Und weil die Mehrheit so tickt, befürworte auch ich strenge Waffengesetze (nur für den Fall, daß das bisher missverstanden wurde). Allerdings auch bei der Polizei. In England etwa haben die Cops nur Holzknüppel. Das ist echt mutig.

Welches Fazit können wir aus der Sache ziehen?

Ich hoffe, die LGBT Community entwickelt wegen diesem schrecklichen Amoklauf keine Islamophobie und bleibt gegenüber der militärischen Aggressionspolitik und Überwachungsstaat-alüren der Regierungen weiterhin so kritisch wie bisher.

Oder, als sinnvolle Reaktion, noch kritischer als bisher, sozusagen doppelt-plus-kritisch. (apropos: Filmtip "Nineteeneightyfour")

Übrigens hab ich im Militärdienst immer Blumen in den Lauf gesteckt. Ob ich deswegen als untauglich eingestuft wurde, wer weiss...

Also, sollte ich irgendwen verletzt haben, entschuldige ich mich. Ich mag weder verletzen noch streiten.

LG

.


RE: [USA] Anschlag auf einen Club in Orlando, Florida - Madleine - 14.06.2016

Tanja, das betraf wohl eher die declaration of independence, den abschnitt über die pflicht, jedes Bürgers, die eigene Regierung zu stürzen, wenn diese zum Despoten und Tyrannen verkommen ist.

Erstaunlich, daß Freimaurer sowas schönes schreiben können.

Zitat: But when a long train of abuses and usurpations, pursuing invariably the same Object evinces a design to reduce them under absolute Despotism, it is their right, it is their duty, to throw off such Government, and to provide new Guards for their future security.



RE: [USA] Anschlag auf einen Club in Orlando, Florida - Bonita - 15.06.2016

Hab Dir die VideoLinks mal zusätzlich unter die Eingebetteten hinzugefügt...

(14.06.2016, 23:34)Madleine schrieb: Also bei embded Tube vids seh ich immer nur "Ein Fehler ist aufgetreten." Das ist nun aber wirklich keine Neuigkeit.

Was wenn die Leute mit Steinen aufeinander losgehen? Verbieten wir dann Steine?

Wir müssen die Menschen ändern, nicht die Gesetze. ...

Solange sich aber die Gesellschaft an den (eigenen) Gesetzen orientiert, ja diese sogar nach Strich und Faden verfolgt, sind es die Gesetze, die gegen Menschen(rechte) arbeiten - aber freilich, letztlich auch "die Menschen", die diese Gesetze beschlossen; Wobei - oft sind einige Gesetze Jahrzehnte, gar Jahrhunderte alt - und damit natürlich nicht zeitgemäß...

http://www.debatepolitics.com/polls/255669-orlando-shootings-and-attack-united-states-lgbt-6.html#post1065965486 schrieb:I am not Orlando.
In Orlando, it was a felony to have gay sex until 1971 and a misdemeanor until 2003. The law, while unenforceable, is still on the books.
In Orlando, it was not legal for gay couples to adopt children until last year.
In Orlando, it is legal to pay someone to kidnap your child and torture them until they stop identifying as LGBT.
In Orlando, the people who have been outed when they were shot in a gay night club can, when they get out of the hospital, be legally fired.
If they get out of the hospital at all, since Orlando affirms doctors' "right" to refuse to treat them at all.
In Orlando, a hate crime against me doesn't count.
I am not Orlando. Orlando was not the target. Orlando was the shooter. Orlando is what 49 people like me could not survive. #IamPulse
Credit: Johann Koehle (Facebook)
Der Pulse-Attentäter wuchs dort unter diesen "christlichen" Menschen mit diesen "christlichen" Gesetzen auf (also nicht nur nach seines Vaters Vorstellungen und dessen Gesetzen mit "islamischem" Stempel drauf)...

(Trans- und) Homo-Phobie sowie -Hass ist noch immer weit verbreitet - und in manchen Ländern ist "bestimmte Andersartigkeit" sogar noch per Gesetz/e "verboten", ein Verbrechen, usw usf - also Gesetze die durch jetzt lebende Menschen noch immer nicht oder erst vor sehr kurzer Zeit abgeändert wurden...


RE: [USA] Anschlag auf einen Club in Orlando, Florida - Madleine - 19.06.2016

Da ist was dran, Bonita. Schade auch, daß die Leute die Sache schon fast wieder vergessen haben... (olee olee olleoleole) WM...

Unsere beiden Werbefinanzierten Gratistageszeitungen am Tag danach:

"Blick am abend" macht ein antiislamisches War against terror Fass auf, pro noch mehr Überwachung von zb. Telefon usw.

Unerklärlicherweise das "Tweet des Tages" zitiert, sinngemäss: Soldaten im Zug, der Orlando passiert, unterhalten sich über Orlando, sagen :"da hast du eine Stunde freies Feuer und triffst nur 50!"

Wie kann eine Zeitung sowas drucken, sogar ohne Kritik dazu... Muss Idiotie sein.
(Verlag Ringier, Teilmonopol)

20 minuten, Gratisblatt, Interview mit schwulem Moslem, "je ungebildeter Muslime, desto homophober" und "Koran verbietet Homosexualität nicht." Für einmal verantwortungsbewusster Journalismus.

Schade, daß ich von Tanja nichts mehr zur "US Antikorruptions- Revolutions-Bürgerpflicht" las.

LG
.