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der lange weg - Leila - 06.07.2016 Sali Zämu zum Anfang: Leila ist nicht mein richtiger Name aber in Foren bin ich immer mit einem Pseudonym unterwegs.   Die Vorstellung ist immer ein bisschen schwer, man überlegt sich was man schreiben soll. Man ist unsicher wie die Leser reagieren, da man überhaupt niemanden kennt und nicht sicher ist, ob es nicht auch "normale Menschen" darunter hat die sich an uns aufgeilen und sich dann lustig machen über das Geschriebene. Ich versuche es mal und hoffe es hat wirklich nur Leute hier die, die Probleme der Transgender verstehen und aus dem eigenen Leben kennen. Ich bin schon ein "älteres Model" und hatte meine angleichende OP im Jahre 1981, damals war alles noch in den Kinderschuhen und Hilfe wie heute hatte man nicht. Man musste alles selber bewerkstelligen, da die Transgendersituation viele Ärzte überfordert, ja sogar der Psychiater war überfordert, der machte mit mir sog. Freudsche Test die darin bestanden, dass ich aus Fotos Männer aussuchen musste die mir als sympathisch erscheinten! Es waren alles Verbrecher mit sexuellem Hintergrund und Mörder. Im April 1981 war dann die OP, die sehr gut verlaufen ist, ebenso war die Namensänderung überhaupt kein Problem. Die meisten Kollegen und Freunden akzeptierten mich so wie ich war, der Rest hat sich zurück gezogen und wollte nichts mehr mit zu tun haben. Bis vor einer Woche wollte ich in einem QueerVerein Hilfestellungen anbieten aber leider musste ich die Erfahrung machen, dass viele Schwule uns Transfrauen, im Gegensatz zu den Transmänner, nicht akzeptieren. Die Mitglieder inkl. Vorstand wollten sich zwar Vordergründig für Tansgender einsetzen aber sie haben keine Ahnung was es wirklich ist. Sie sprachen von mir zum Teil als "Er hat gesagt" oder "das  gehört Ihm" auf meine Intervention das eine Tansfrau immer mit dem Pronom Sie und weiblich angesprochen wird haben sie sich so halbherzig entschuldigt und gesagt sie hätten nicht daran gedacht. Wohlverstanden diese Leute kennen mich nur als Frau. Ich habe dann per sofort den Rücktritt als Vorstandmitglied und als Mitglied des Vereins gegeben, mit solchen Leuten kann ich nicht zusammen arbeiten und ich mag sie auch nicht jedesmal korrigieren. In dieser Sicht bin in all den Jahren des Kampfes müde geworden und muss mir das Heute nicht mehr antun. Sie konnte auch nicht verstehen, dass ich vor der OP nie mit einem Mann zusammen war, die dachten doch wirklich, dass jede Transfrau vor der OP homosexuell war. Ich habe auch nach der OP keine schwulen Männer gesucht sondern immer nur Heterosexuelle, was ich auch suchte waren Fraue, da ich seit der OP eher Bi bin und es auch viel schöner ist mit Frauen als mit Männer, ob schon ich 7 Jahre mit einem Mann verheiratet war. Nun etwas zu mir: Ich fahre in der Freizeit leidenschaftlich Motorrad und Auto, beruflich fahre ich einen 40t LKW, Taxi und Limousinen. Ich fahre überhaupt alles was einen Motor hat, im Winter fahre ich zb. ein Pistenfahrzeug. Ich liebe Tiere und mein Hobby ist der Computer, mit dem ich seit 1988 arbeiten und Heute auch PC-Support anbiete. Meine Zukunft: sofern nichts dazwischen kommt, werde ich im April 2018 in die Türkei auswandern, genau nach Antalya und dann das Leben geniessen. Werde da ein Haus bauen und habe die Idee mit 2-3 Wohncontainer ein Bed and Breakfast anzubieten, nebenbei möchte ich mich um die herrenlose Hunde kümmern, die es in der Türkei millionenfach gibt. Na ja zum Schluss meiner kleiner Vorstellung, zur Zeit bin ich wieder Singel mal schauen was die Zukunft bringt, ich lasse mich überraschen RE: der lange weg - chipsi - 06.07.2016 Liebe Leila, Erstmal willkommen im Forum!  Ich finde es toll, dass du deine Angleichung zu einer Zeit in der es sicherlich ungleich schwieriger war als heute, so gut über die Bühne gebracht hast. Im Forum gibt es teilweise sehr unterschiedliche Meinungen und dementsprechend hitzige Diskussionen, und so manche hat im Laufe der Zeit schon das Handtuch geworfen... aber ich finde es eigentlich immer noch recht hilfreich und nützlich hier Die Erfahrung dass homosexuelle Männer mit unsereins nicht viel anzufangen wissen, hab ich auch schon gemacht. Das beruht aber in meinem Fall auf Gegenseitigkeit, da ich an Männern generell kein sonderliches Interesse hab. Aber akzeptieren sollten sie eine Transfrau natürlich trotzdem, alles andere ist ein absolutes no-go. Insofern verstehe ich deine Reaktion, wenn sie dich mit der falschen Anrede angesprochen haben, zu 100%. Möglicherweise hätten sie etwas mehr Zeit gebraucht, sofern sie über Transgender wirklich keine Ahnung haben, aber das ist jetzt nur eine Vermutung von mir. Für deine Zukunftspläne wünsche ich dir alles Gute, du klingst sehr optimistisch und auch so als ob du genau weisst was du willst, das ist sicher schonmal eine gute Voraussetzung!