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Michaela stellt sich vor - Druckversion

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Michaela stellt sich vor - Michaela_mit_a - 24.01.2017

Hallo zusammen,

vorab möchte ich mich bedanken. Seit Jahren lese ich bereits in diesem Forum und habe eine Menge meiner Fragen beantwortet bekommen, ohne sie je selbst gestellt zu haben.
Wenn nicht direkt, so wurde mir hier einiges an Hilfe an die Hand gegeben oder ein Hinweis, wo ich weitere Information und Hilfe bekommen kann.
Vielen Dank! Favorite

Zu mir möchte ich erzählen, dass ich im nördlichen Teil Deutschlands in einem über 40jährigen Männerkörper feststecke und dies seit über 30 Jahren nicht akzeptieren möchte.
Liest man wie ich die Lebenswege einiger hundert gleichgesinnter Menschen, dann zeigt sich, dass ich einen relativ "klassischen" Verlauf hinter mir habe.

In der Kindheit gemerkt das "etwas nicht stimmt", in der Pubertät versucht sich zu orientieren, dem vermeintlichen gesellschaftlichen Druck gebeugt, das Leben versucht zu meistern, seine ihm zugedachte Rolle gespielt und viel zu spät erkannt, dass das so nicht klappen wird.

In einer Ehe mit einer liebenswerten Frau, zwei wunderbare Töchter, eine große Familie, einen guten Job und kurz vor der Explosion. Warning

Seit ein paar Monaten warte ich auf meinen Termin zum Erstgespräch meiner Psychotherapie im Februar. Vorab habe ich meinen Lebensweg niedergeschrieben und meine Selbstdiagnose abgegeben, damit sich meine Ärztin auf mich und meine Situation einstellen kann.
Seit dem suche ich nach dem "richtigen" Augenblick, es meiner Frau zu sagen. Wohl wissend, dass es den nicht gibt.

Ich bin optisch ein ganz passabler Mann, mit dem meine Frau sich sicher nicht verstecken muss und hasse es!  Sad
Wenn ich mich im Bad anschaue, dann sehe ich einen gut aussehenden junggebliebenen Mann und nicht die weiblichen Rundungen, die da eigentlich sein sollten.

Nach einer ersten Crossdresser-Offenbarung gegenüber meiner Frau vor acht Jahren, hat sich schnell gezeigt, dass sie zwar nicht davon rennt, aber mehr auch nicht Unsure

Nun hadere ich mit meinen Optionen und weiß nur eines ganz genau: Mein Ziel ist die "gegengeschlechtliche Hormonbehandlung"! Und das wenn irgendwie möglich an der Seite meiner Familie.
Das wird vermutlich ein steiniger Weg ...

Ich freue mich auf einen Austausch mit euch, eure Meinungen und gut gemeinten Tipps.

LG,
Michaela


RE: Michaela stellt sich vor - Meandra - 25.01.2017

Hallo Michaela,

herzlich Willkommen hier.
Ich will dir nicht sagen, das wird schon. Gerade wenn man verheiratet ist, kann es durchaus schwer und sehr kompliziert werden. Und wenn noch dazu Kinder da sind, noch viel mehr. Ich wird sich vieles verändern. Wie und was, kann ich dir nicht sagen. Vielleicht ist deine Familie offen und steht dazu, aber sie kann auch zerbrechen.

Crossdressing ist ein Hobby, ein Spielen einer Frau. Ein Ausleben. Der Mann bleibt bestehen. Aber Transgender ist etwas anderes. Du bist eine Frau, du spielst die nicht. Du lebst sie.

Den einen Schritt hast du ja schon vor dir. Die erste Therapiesitzung. Überstürze nichts. Denn deine Geschwindigkeit, die du anstrebst, ist nicht die von deiner Frau. Achte auf sie.

Wünsch dir alles Gute Smile


Meandra


RE: Michaela stellt sich vor - Ann Lie - 25.01.2017

Hallo

Willkommen auch von mir. Ich hatte eine ähnliche Geschichte. Mach nun Hormonbehandlung und GaOP bei Suporn in Thailand. Es ist ein steiniger Weg denn meine Familie hab ich verloren. Es ist mir zwar nicht gleichgültig aber bereuen tue ich den Weg trotzdem nicht, bin auch psychisch trotz allem verhältnismässig stabil im Vergleich mit früher. Aber auch nur weil ich vorher alles versuchte und es einfach nicht mehr ging. Ich kenne deine Frau nicht aber setze dich mit dem Thema Trennung auseinander wenn du die Angleichung wirklich machen willst. Hormone verändern dich optisch, ist ja gewollt, aber ob es deine Frau auch so sieht wenn du Brüste etc. hast bleibt fraglich. Ich nahms gefasst auf weil ich auch vom Dorf weg wollte und damit rechnete, muss mir aber nicht vorwerfen blind gehandelt zu haben und nicht alles versucht zu haben aber der Leidensdruck wurde zu stark. Heißt nicht zwangsläufig dass deine Frau sich trennt aber meistens ist es so. Will dir keine Angst machen damit nur drauf hinweisen gründlich zu überlegen.

LG Ann Lie


RE: Michaela stellt sich vor - Michaela_mit_a - 26.01.2017

Ich danke euch.
Keine Angst, ich überstürze nichts, auch wenn es nie schnell genug gehen kann, wenn erstmal eine Entscheidung gefällt wurde ;-)

Von der Therapeutin erhoffe ich mir neben Klarheit auch Hilfe für den Spagat "es ist mein Leben und ich muss für mich Entscheidungen treffen" und "ich liebe meine Frau und möchte sie und unsere kleine Familie nicht verlieren".
Es gehen auch nach 10 Jahren Dinge durch meinen Kopf wie:"Ist es egoistisch so einen Schritt für sich allein zu entscheiden, oder nicht das ureigene Recht eines jeden Menschen?"

Angenommen ich gehe den Schritt der Transition nicht und schaffe es weiter zu verdrängen wie bisher. In sagen wir zehn Jahren geht die Ehe aus anderen Gründen auseinandergehen (ist ja keiner vor sicher), könnte ich es mir rückblickend verzeihen?

Unruhige Zeiten liegen vor mir.
LG,
Michaela


RE: Michaela stellt sich vor - Madleine - 27.01.2017

Hi Michaela,

herzlich willkommem und alles Gute auf deinem Weg.

lg