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kurze Vorstellung - goli - 20.02.2017

Hallo zusammen,
mein Name ist Mario und ich werde im kommenden Monat 27. Ich stehe ganz am Anfang meines Wegs zur Frau, was Ihr ja schon an der Vorstellung hier seht. Einen weiblichen Namen habe ich noch nicht ausgesucht aber ehrlich gesagt hat das noch Zeit. Ich würde mich hier gerne etwas ausführlicher vorstellen. Schonmal vorab, ich bin ein Fall mit mehr Problemen als nur der Transsexualität.
Ich will seid ich mich zurück entsinnen kann wollte ich schon immer ein Mädchen sein. Ich habe mich sogar einmal mit 7 oder 8 meiner Mutter beim zu Bett gehen anvertraut, weil ich nicht schlafen konnte, aber als sie mich am nächsten darauf ansprach hatte ich Angst und habe geschwiegen. Damals waren mir natürlich die Möglichkeiten unbekannt, über Hormontherapie erfuhr ich erst mit 13 und zu dieser Zeit hat ein anderes Problem in mein Leben Einzug gehalten. Ich leide nämlich seid dieser Zeit unter einem ausgeprägten Waschzwang. Dieser hat mich in meiner Schulzeit auch ohne einen Wechsel der Geschlechtsidentität zum Außenseiter gemacht. Wahrscheinlich hätte es mich zu dieser Zeit umgebracht, somit trauere ich der vergebenen Chance vielleicht weniger hinterher als manch anderer hier. Nach der Schule gelang es mir zeitweise die Erkrankung abzuschütteln bis ich dann zur Bundeswehr ging. Ich hielt mich für stark genug, fiel aber nach 4 Monaten in ein tiefes Loch aus dem ich lange Zeit nicht herauskam. In diese Zeit viel auch meine erste „Beziehung“ in der ich auch meine Unschuld verlor. „“ weil es eigentlich mehr eine kurze Romanze war. Zur Info, es war ein Mädchen und in der Rolle als Mann fühlte ich mich auch nie zu Männern hingezogen. Würde mich aber dennoch als Bi bezeichnen da ich es mir für die Zukunft als Frau durchaus vorstellen kann. Nachdem ich mich aus den Fängen der Bundeswehr gelöst hatte (Gesundheitstechnisch ein Horror) fing ich ein BWL Studium an. Für meinen Wunsch Medizin zu studieren hat ein 2,0er Abi leider nicht gereicht. Während des Studiums lernte ich auch die einzigen beiden Menschen kennen, die ich aus heutiger Zeit rückblickend als Freunde verstehe. Leider haben wir uns auch etwas verstreut (letztes Treffen Neujahr 2016) halten aber über Facebook Kontakt. Darüber hinaus trat ich einer Burschenschaft bei, wir wissen ja Geschlechterrollen überkompensieren ;-). Dieses Intermezzo endete nach 2 Jahren ruhmlos. Zum Glück schlug ich nur eine Einführungspartie, so dass ich um das zeichnende Souvenir herumkam. Während des Studiums führte ich auch fast 2 Jahre eine Beziehung, die meinerseits keine Liebe beinhaltete. Es ist nicht schön aber ich bin sehr oberflächlich und meine damalige Freundin entsprang nicht wirklich meinem Schönheitsideal. Auch ein Grund warum ich die Möglichkeit der Hormontherapie aus dem Weg ging, ich muss zumindest den Stand erfüllen das ich nicht direkt als Transgender erkannt werde und vielleicht sogar vom ein oder anderen als hübsch bezeichnet werde. Das hielt ich nach Abschluss der Pubertät für nicht mehr erreichbar. Heute denke ich die Chance besteht wie die Entwicklung mancher, die mit Ende 20 die Hormontherapie durchlaufen beweisen. Aber erstmals zurück zur Lebensgeschichte. Ich schloss meinen Bachelor nach 9 Semestern ab. Eigentlich wären es 7 gewesen (Regelstudienzeit + ein extra Semester für die BA) aber leider lief die Bachelorarbeit nicht so berauschend im Erstversuch. Einen Master schloss ich aus, BWL war wirklich nicht meins. Ich ging also zurück zu meinen Eltern und stieg in deren Betrieb ein. Leider vertrage ich es nicht zu lange mit meinem Vater in einem Raum zu verbringen ohne zu streiten. Daher ging ich nun einen ganz neuen Weg und bin gerade im ersten Lehrjahr für den Fachinformatiker für Systemintegration. Eigentlich eine gute Lebenssituation um den Geschlechterwechsel anzugehen. Den Betrieb werde ich nach der Ausbildung so oder so wechseln.
Ein weiterer Faktor der mein Leben und vor allem meine Zukunftsplanung betrifft ist meine Beziehung. Ich nämlich seit zweieinhalb Jahren in einer transkontinentalen Beziehung mit einer Amerikanerin, die vermutlich (auch wenn ich Zeit brauchte das zu erkennen) die Liebe meines Lebens ist. Sie ist der erste Mensch dem ich freiwillig von meiner Zwangserkrankung und der erste Mensch überhaupt dem ich über meinen Wunsch Frau zu sein erzähle. Auch wenn wir uns bisher nur 3 mal je drei Wochen besucht haben hat sie mich dazu gebracht meinem Wunsch nachzugehen. Sie zog mir ein Kleid und Damenunterwäsche an und es war eine Offenbarung für mich. Ich hatte zwar schon vorher Damenwäsche getragen, doch war dies das erste mal, dass ich gesehen habe, dass ich mein Ziel doch erreichen kann. Inzwischen habe ich mir auch ein paar eigene Teile gekauft. Das Ereignis mit meiner Freundin liegt jetzt eineinhalb Monate zurück, die Entscheidung „ich gehe das an“ 2 Wochen. Auch wenn das vielleicht nicht jeden überzeugt steht es für mich fest, einen Weg zurück gibt es nicht mehr. Ich möchte es in 2 Wochen bei einen Psychiater ansprechen, den ich auch aufsuche um mir gegen den Waschzwang etwas verschreiben zu lassen. Ich hoffe auch, dass mein Wunsch zur Frau zu werden auch endlich den Zwang besiegen kann.
Alles in allem hoffe ich den Weg zu schaffen der vor mir liegt. Nur der Weg zur Frau allein ist schon schwer genug. Leider kommt bei mir vieles zusammen, ich möchte ja auch irgendwann in die Staaten emigrieren, bis dahin sollten die kostspieligen Operationen hinter mir liegen, sonst wird das mit der Krankenkasse wohl nichts. Zeitlich hoffe ich bis Ende des Jahres mit der Hormonbehandlung starten zu können, was natürlich schon sehr optimistisch ist. Ich hoffe mit 3o0 den Punkt zu erreichen an dem ich sagen kann ich bin voll und ganz Frau. GAOP klammer ich mal aus, das hat Zeit auch wenn ich das auf jeden Fall anstrebe. Insgesamt wünsche ich mir das volle Programm, wenn ich sowieso durch die Hormone unfruchtbar werde nützt mir das Anhängsel recht wenig. Und Sperma lässt sich zum Glück recht unkompliziert einlagern. Naja ich glaub ich habe soweit auch alles gesagt was ich loszuwerden hatte. Vielleicht können mir die die bereits einen Schritt weiter sind in der nächsten Zeit ein paar Tipps geben, ich werde hier wohl häufiger reinschauen denke ich.




Vielleicht zu guter letzt noch mal kurz das Ausgangsmateria (leider links)l:


https://1drv.ms/i/s!ApHGfh_A3R2A0j971b3dj5uTD8lm


RE: kurze Vorstellung - Ирина - 22.02.2017

Hallo goliard und herzlich willkommen bei uns! Heart 

Wie du richtig erkannt hast, ist es ratsam Probleme abseits der Transgender-Therapie möglichst vorher so weit wie möglich in den Griff zu bekommen, dass sie den eigentlichen Behandlungsablauf nicht durcheinanderbringen bzw. unnötig in die Länge ziehen.

Ganz wichtig ist hier auch die positive Einstellung zum zukünftigen Leben im "neuen" Geschlecht, die du zweifelsohne hast und dazu gehört auch, dich von alten Zwängen zu befreien und loslassen zu können, indem du dich weiterhin auf dein wesentliches Ziel konzentrierst.

Das Auswandern in die USA würde ich auch erst dann machen, wenn alles vorbei ist und du dich fit und bereit dafür fühlst, zumal es jetzt sowieso ungewiss ist, wie es mit dem Gesundheitssystem dort weitergeht ...

Alles Gute,
Irina


RE: kurze Vorstellung - goli - 22.02.2017

(22.02.2017, 10:03)Ирина schrieb: Das Auswandern in die USA würde ich auch erst dann machen, wenn alles vorbei ist und du dich fit und bereit dafür fühlst, zumal es jetzt sowieso ungewiss ist, wie es mit dem Gesundheitssystem dort weitergeht ...

Alles Gute,
Irina

Das ist nicht nur wegen des Gesundheitssystems so wahr ^^
Früher als in 3-4 Jahren wär es ehh noch nicht akut gewesen, ich bleib mal optimistisch wenn ich den ganzen Prozess von jetzt an auf unter 5 Jahre terminiere


RE: kurze Vorstellung - Madleine - 28.02.2017

Auch von mir ein herzliches Willkommen!

glg


RE: kurze Vorstellung - goli - 02.03.2017

Könnt mir irgendwer Therapeuten in Düsseldorf nennen?
Kölner Raum ginge vielleicht auch aber ich muss es irgendwie mit der Arbeit in einklang bringen.. Undecided


RE: kurze Vorstellung - Bonita - 02.03.2017

http://hormonmaedchen.de/therapeuten-gutachter/ meint:

Zitat:Düsseldorf

Praxis Stephan Roloff-Stachel
Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie
Schwanenmarkt 6
40213 Düsseldorf
Telefon: 0211/8284111


Dieter Sawalies
Psychologischer Psychotherapeut
Stresemannstraße 16
40210 Düsseldorf
Telefon:0211 331285
Zitat:Köln

Dr. med. H. Thomas Gosciniak
Hohenstaufenring 66-70
50674 Köln
Tel. 0221 716 2001
Fax.0221 716 2002
email : dr.htg@netcologne.de
http://www.psychiatrie-gosciniak.de/


Dr. Thorsten Kausch
Apern-Str 48-50
50667 Köln
Tel.: 0221 - 2577017
thkau7@t-online.de  
http://www.avt-koeln.org


Dipl.-Psych. Hubertus Stief-Küchler
Jülicher Straße 19
50674 Köln
Tel.: 0221-213675
Fax: 0221-2401965
http://www.psychotherapie-stief-kuechler.de


Dr. Guido Loyen
Werkstattstraße 9
50733 Köln
0221 91249730
http://www.drloyen.de


Carmen-Birgit Hoch
Fachärztin für Psychotherapie
Beethovenstr. 10
50674 Köln
Telefon: 02 21 / 3 31 77 12

Ev is ja da was dabei...


RE: kurze Vorstellung - goli - 02.03.2017

Die liste hab ich auch gesehen leider fast alles Männer, wo ich son bissel probleme habe offen zu sprechen, war schon wegen andern Problemen so. Und Köln ist auch das Problem das es in andere Richtung zu meiner Arbeitsstelle liegt, habe dummerweise sehr ungünstige Zeiten (8-17)


RE: kurze Vorstellung - Bonita - 03.03.2017

(02.03.2017, 21:05)goliard schrieb: ... alles Männer ... Und Köln ... in andere Richtung zu meiner Arbeitsstelle ...

(02.03.2017, 18:01)Bonita schrieb: http://hormonmaedchen.de/therapeuten-gutachter/...

"Andere Richtung" wären doch zB Wuppertal, Bochum, Dortmund, wohl bisserl weiter noch als Köln - aber da gäbs lt Liste auch Frauen...


RE: kurze Vorstellung - goli - 03.03.2017

Ich habe mal den Herrn Sawalies angeschrieben, wahrscheinlich ist er ehh ausgebucht kann mir dann aber sicherlich eine Ausführlichere Liste von Kollegen schicken. Was wirklich praktisch ist das absolut jeder Therapeut auch Zwangsstörungen macht, da kann ich das gleich mit angehen Big Grin


RE: kurze Vorstellung - goli - 14.10.2017

bin fast 3 Monate in Hormontherapie. Es geht mir gut, bin aber gerade an dem Punkt wo mir klar ist, dass ich über die Transsexualität hinaus an mir arbeiten muss