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Das "schwache" Geschlecht im Mittelalter - Druckversion

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Das "schwache" Geschlecht im Mittelalter - Eva_Tg - 22.02.2017

Ein sehr lesenswerter Artikel: 

Historisch: Frauen auf dem Schlachtfeld
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Da kommen ganz unbekannte Aspekte des Frauenbilds zum Vorschein.
Es gab schon immer Frauen, die typisch männliche Dinge getan haben.

Also was ist denn jetzt ein "klassisches" Frauenbild?
Das Bild, wie sie sich verhalten haben oder das Bild vom dem wir glauben, wie sie sich verhalten hätten?


RE: Das "schwache" Geschlecht im Mittelalter - goli - 22.02.2017

Die klassischen Geschlechterbilder entstehen ja auf basis der breiten Bevölkerung. Historisch ist es halt doch in 99% der Fälle so, dass meist die Männer die Beschützter der Familie und weitergeführt die Soldaten der Armee. Die Amazonen, vor denen die Argonauten so Angst hatten oder Jeanne d'Arc sind ja mehr sonderfälle der Geschichte.

Aber man sollte festhalten, festgefahren ist es nicht, außnahmen gabs immer


RE: Das "schwache" Geschlecht im Mittelalter - Eva_Tg - 22.02.2017

Mann = Beschützer der Familie.
Mann nicht da = Familie schutzlos?


RE: Das "schwache" Geschlecht im Mittelalter - goli - 22.02.2017

(22.02.2017, 12:20)Eva_Tg schrieb: Mann = Beschützer der Familie.
Mann nicht da = Familie schutzlos?

Ich sage nicht, dass das heute noch so ist, historisch gesehen war dies aber wie bereits gesagt in den meisten Fällen so. Ohne den Vater oder einen anderen Mann drohte der wirtschaftliche Abstieg. Natürlich ist das auch gesellschaftlich gefördert, aber in den frühsten Kulturen waren es die Männer, die aufgrund der körperlichen Überlegenheit das Mamut gefangen haben.


RE: Das "schwache" Geschlecht im Mittelalter - S4R4h - 22.02.2017

Ich hätte nicht gedacht dass man hier darüber diskutieren muss ob Frauen wirklich das 'schwache Geschlecht' seien....

Da wäre die Frage interessanter seit wann Frauen als das 'schwache' Geschlecht betitelt werden!? MMn trifft da gerade die Kirche eine große Mitschuld an diesem dummen Denken, denn die waren es ja, die die letzten paar hundert Jahre viel von unserem heutigen Geschlechterbild geprägt haben (leider)....

Oh und ein kleines Beispiel wenn es schon ums Kämpfen geht:
Ich trainierte eine Zeit lang Kendo - also japanischen Schwertkampf - und da waren auch ein paar Mädels dabei, eigentlich alle zierlicher Statur, nicht größer als 1,70 würd ich mal schätzen. Aber was die schon drauf hatten war schon schön. Ich hab nicht nur einmal gesehen wie die beim Wettkämpfen einen 2-Meter-Hünen durch den ganzen Turnsaal gejagt haben. Also alleine auf die Stärke kommt es sicher nicht an!


RE: Das "schwache" Geschlecht im Mittelalter - goli - 22.02.2017

Keine Ahnung ich diskutiere das sicher nicht, ich sage nur es ist ein historischer fakt, die Geschlechtersteriotypen. Die müssen auch nicht für jedes individuum gelten. Aber generell ist es schon seit jeher so der Mann ist der Beschützer der Familie. Das gibts ja nicht nur beim Menschen.


RE: Das "schwache" Geschlecht im Mittelalter - Eva_Tg - 22.02.2017

(22.02.2017, 12:43)S4R4h schrieb: Ich hätte nicht gedacht dass man hier darüber diskutieren muss ob Frauen wirklich das 'schwache Geschlecht' seien....

Nein, eigentlich geht es darum, was typisch weiblich ist, dass ist doch für uns Transfrauen immer sehr wichtig.
Und ich wollte darauf hinweisen, dass es in anderen Kulturen und in anderen Zeiten, andere Auffassungen davon gab.

Dazu habe ich noch einen Artikel, der sogar den Begriff des Genders aufgreift und in die Betrachtung archäologischer Funde mit einfliessen läßt.
Kriegerinnen

Wen es nicht interessiert, der soll es nicht lesen. Wer darüber nicht reden mag, auch gut.
Aber nicht jede Frau mag sich nach dem Bild richten, was die Medien vorgeben.
Ich sage nur es gibt auch andere Sichtweisen. Ob man die zulassen möchte? ... mir egal, darüber will ich nicht diskutieren. Von mir aus kann man den Inhalt der Artikel als absoluten Blödsinn abtun.

Und die Geschichte vom Kendo wundert mich so gar nicht.
Aber ich glaube die Größenverhältnisse sind falsch eingeschätzt, bei so einem Größenunterschied kann der größere Kämpfer den kleineren ganz schön unter Druck setzen, das geht dann schnell auf die Ausdauer. Wenn der Große einen Schritt macht, muss der Kleine zwei machen und abwärtsgerichtete Hiebe parierte der Kleine automatisch immer sehr weit oben, das wird schnell anstrengend.
Ich habe es jedenfalls schon öfters gesehen, wie sich Kämpfer über einen "unfairen Vorteil" bei deutlich größeren Gegner beschwert haben.
Oder sie haben einfach ihren Mund zu vollgenommen und ihr Können überschätzt und suchten nach einer billigen Ausrede. Sprücheklopfer gibt immer und überall. Wink


RE: Das "schwache" Geschlecht im Mittelalter - Bonita - 22.02.2017

(22.02.2017, 13:16)goliard schrieb: ... der Mann ist der Beschützer der Familie. Das gibts ja nicht nur beim Menschen.

Na, ja... Wieviele Tierarten gibt es wohl, bei denen die Damen (samt womöglich vorhandenen Kindern vom vorigen Wurf) die Herren hinwegkomplimentieren (bzw vor ihnen wg Reviergrenzen flüchten müssen) oder eben wieder einfach ohne "Kommentar" getrennte Wege beschritten werden, nachdem sie als Samenspender fungieren durften/mussten?

Einige sogar, wo die Herren nicht mit den Damen und Kindern eine traute Familie bilden - es ist nur ein Modell in der Natur - und nicht unbedingt Standard, und der Mensch nimmt sich da wohl nicht aus...

In der heutigen "moderneren" Gesellschaft siehts tw um einiges anders, großteils besser aus für die humanoiden Damen - wobei es (leider) auch hierbei nicht Standard ist - vgl "männliche" Gewalt in Familien, Frauenhäuser, etc pp; Kommt halt auch drauf an, in welcher Gegend die jeweilige Dame lebt (leben muss)...


RE: Das "schwache" Geschlecht im Mittelalter - goli - 22.02.2017

Ich hab nicht exklusiv gesagt männeer sind immer boss. Gibt nen tiefseefisch da existiert der mann nur als furunkel am arsch der frau. Allerdings sind wir affen, und bei denen ist in der regel ein mann der silberrücken.
Ich wollt ja auch nur darauf hinaus, dass das frauenbild historisch gewachsen ist und nicht auf einzelne individuen guckt. Wenn sich 90 % der damen die ohren piercen lassen und 10 nicht wird dieser punkt dennoch ins bild der Gruppe aufgenommen.


RE: Das "schwache" Geschlecht im Mittelalter - Bonita - 22.02.2017

Klar ist das "historisch" gewachsen, aber die menschlichen Großfamilien wo mindestens drei Generationen unter einem Dach lebten gibt es wohl nur noch in manchen Ländern die wir der 2. oder 3. Welt zurechnen würden bzw noch bei "Naturvölkern" - aber auch dort bzw darin gibt es "starke" Frauen, die nicht nur Kinder hüten und kochen...

Übrigens, die "Affen" bilden idR auch nur Großfamilien, wo es halt überwiegend einen großen Macho gibt, da helfen sich die Damen bzw die rangniedrigeren Herren untereinander auch öfters aus, wenns um den Schutz der gesamten Großfamilie geht; Und Ausnahme bestätigt die Regel: Es gibt auch Affen-Arten, wo (die) Damen an der Spitze stehen, nicht ein (oder mehrere) Herr(en)...
Zitat:...
Die Sozialstruktur der Bonobos wird als Fission-Fusion-Organisation („Trennen und Zusammenkommen“) beschrieben. Das bedeutet, sie leben in Großgruppen von 40 bis 120 Individuen, die sich oft in Untergruppen von meist 6 bis 23 Individuen aufteilen, um manchmal wieder zusammenzukommen. Im Gegensatz zu den Gemeinen Schimpansen, die eine ähnliche Sozialstruktur aufweisen, sind die Untergruppen der Bonobos größer, öfter gemischt-geschlechtlich und stabiler. Auch findet man nur selten einzelne Individuen und wenn, dann nur Männchen.

Sowohl die Weibchen als auch die Männchen in einer Gruppe etablieren ihre Rangordnung. Dabei kommt es auch zu aggressiven Interaktionen, die zwar nicht seltener, aber von deutlich geringerer Intensität als bei Gemeinen Schimpansen sind. Bei der Aggressionskontrolle kommt sexuellen Interaktionen eine wichtige Rolle zu (siehe unten). Innerhalb der Großgruppe bilden die Weibchen den Kern und übernehmen auch die Führungsrolle. Eine Dominanz der Männchen über die Weibchen ist kaum zu sehen, es gibt sogar Berichte über ein ausgesprochen aggressives Verhalten der Weibchen gegenüber den Männchen. Generell sind die Beziehungen zwischen den Weibchen einer Gruppe viel enger als die zwischen den Männchen. Bei den Weibchen ist die gegenseitige Fellpflege (Komfortverhalten) sehr häufig, auch teilen sie öfter die Nahrung miteinander.

Die Männchen hingegen haben wenig Zusammenhalt untereinander, sie pflegen sich seltener gegenseitig das Fell und bilden im Gegensatz zu den Gemeinen Schimpansen keine Allianzen, um ihre Rangstufe in der Gruppenhierarchie zu verbessern. Überhaupt halten die Männchen zeitlebens einen engen Kontakt mit ihrer Mutter aufrecht – sie bleiben im Gegensatz zu den Weibchen dauerhaft in ihrer Geburtsgruppe. Die Stellung der Männchen in der Gruppenhierarchie dürfte auch vom Rang ihrer Mutter abhängen.
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Entgegen früheren Annahmen jagen auch Bonobos gelegentlich kleine bis mittelgroße Wirbeltiere, wobei die Jagd im Gegensatz zu den Gemeinen Schimpansen von den Weibchen durchgeführt wird.
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