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Transgender im Wehrdienst? - NewJasmineMe - 10.04.2017

Hallo ich bin Jasmin ich hätte kurz ein paar Fragen zum Thema Transgender im Bundesheer. 

Ich bin vor drei Monaten eingerückt, damals versuchte ich noch diesen Teil von mir zu unterdrücken der mir sagte ich sei Transgender. Nun ja vor etwa einem Monat brachen viele Gefühle dann auf mich herein und ich entschied mich mich ihnen endlich zu stellen sowie mich mit meinem Gender zu befassen (Und in folge auch von nun an online als Jasmine aufzutreten ). 

Nun bin ich aber in der Lage, dass ich nach vielem Nachdenken und ausprobieren alleine nicht mehr so richtig weiter, weiß aber ich muss dem wirwar in meinem Kopf ein ende bereiten (ich muss wissen wer oder was ich bin weswegen ich mich zurzeit echt nicht so gut fühle) und das geht wohl am besten mit einem Psychologen der Erfahrung mit solchen Dingen hat. Ich frage mich wie kann ich eine Therapie am besten noch während des Wehrdienstes starten? Ich hoffe dass mir der Heerespsychologe helfen kann und mich an jemanden mit Erfahrung bei Gender Problemen weiterleitet, geht das überhaupt? Ich möchte auch nicht das irgendjemand zu viel Wind bekommt, da keiner von meinen Problemen weiß. Außerdem möchte ich den Wehrdienst gerne möglichst normal zu ende bringen, ich möchte noch nicht das meine Eltern etwas Erfahren... In wie weit währe also Diskretion gegeben. 

Sollte es möglich sein eine Therapie zu starten mpsste ich oder zu welchem Teil müsste ich dafür aufkommen?

Ich währe sehr dankbar wen jemand vielleicht einen Teil meiner Fragen beantworten könnte. 

Tschuldigung wegen dem langen Text ^^


RE: Transgender im Wehrdienst? - Bonita - 11.04.2017

Liebe Jasmine,
Heartlich Willkommen im transgender.at-Forum!

(10.04.2017, 23:40)NewJasmineMe schrieb: ... das geht wohl am besten mit einem Psychologen der Erfahrung mit solchen Dingen hat. Ich frage mich wie kann ich eine Therapie am besten noch während des Wehrdienstes starten? Ich hoffe dass mir der Heerespsychologe helfen kann und mich an jemanden mit Erfahrung bei Gender Problemen weiterleitet, geht das überhaupt? Ich möchte auch nicht das irgendjemand zu viel Wind bekommt, da keiner von meinen Problemen weiß. Außerdem möchte ich den Wehrdienst gerne möglichst normal zu ende bringen, ich möchte noch nicht das meine Eltern etwas Erfahren... In wie weit währe also Diskretion gegeben. 
...

Sich beim Heerespsychologen zu Outen könnte auch sehr nach hinten los gehen (vor allem wenn man den Dienst möglichst "normal" zu Ende bringen will), da die damit keine Erfahrung haben - besser selbst jemand Kompetentes suchen...

Gratis Info-Termine gäbs schon mal bei zB


Courage
http://www.courage-beratung.at/kontakt

Wien

http://www.courage-beratung.at/mitarbeiterinnen,wien
1060, Windmühlgasse 15 
Tel. 01/585 69 66
info@courage-beratung.at
Bürozeiten: Mo-Do, 9-15h 
Beratungszeiten: Mo-Fr, 15-20h 
Tel. Voranmeldung: Mo-Do, 9-15h

Graz
http://www.courage-beratung.at/mitarbeiterinnen,graz
8010, Plüddemanngasse 39 
Tel. 0699/166 166 62
graz@courage-beratung.at
Beratungszeiten: Mo 12-17h, Di & Mi & Do 16-19h 
Tel. Voranmeldung: Mo-Do, 9-15h

Salzburg
http://www.courage-beratung.at/mitarbeiterinnen,salzburg
5020, Getreidegasse 21 
Tel. 0699/166 166 65
salzburg@courage-beratung.at
Beratungszeiten: Mo & Mi 18-20h, Do 16-18h 
Tel. Voranmeldung: Mo-Do, 9-15h

Innsbruck
http://www.courage-beratung.at/mitarbeiterinnen,innsbruck
6020, Salurner Straße 15 
Tel. 0699/166 166 63
innsbruck@courage-beratung.at
Beratungszeiten: Mo & Mi & Do, 17-20h 
Tel. Voranmeldung: Mo-Do, 9-15h


Darüber hinaus gibts bei den österreichischen Verbänden für Psychotherapeuten Such-Masken, wo man jemanden in seinem Bundesland finden kann - zB:

http://www.psychotherapie.at/psychotherapeutinnen-suche

http://www.psyonline.at/psychotherapeutinnen-detailsuche

- einfach die Felder entsprechend auswählen bzw ausfüllen - > Schwerpunkt Transsexualität (oder Transgender) nicht vergessen - und es werden Dir die Ergebnisse angezeigt;

Grundsätzlich bezahlt man die Stunden beim Therapeuten und man reicht die Honorarnote/Rechnung bei seiner Krankenkasse ein und bekommt einen Teil rückerstattet; Das kann man auch ganz im Detail mit den Damen/Herren TherapeutInnen besprechen...

Eventuell erhält man einen "Sozialtarif" bei entsprechend geringem Einkommen, selten gibt es auch gratis "Kassenplätze" - auf die muss man aber oft sehr lange warten...

Alles Gute!


RE: Transgender im Wehrdienst? - goli - 11.04.2017

Hatze während meines Grundwehrdienstes in Deutschland einen Nervenzusammenbruch (andere Gründe) und ich würde dir ehrlich gesagt raten es aufzuschieben und dich eher nach einem zivilen Psychotherapeuten umzusehen. Da wartest du vermutlich eh ein halbes Jahr drauf. Die Zeit würde ich mir dann auch fürs outing nehmen.
Grundsätzlich kannst du das vermutlich auch während der Dienstzeit angehen aber das wird wohl nicht so einfach und nervlich strapaziös.


RE: Transgender im Wehrdienst? - Chiara D. - 11.04.2017

Ich würde auch sagen,warte ab bis du es hinter dir hast.Genieße einfach die Zeit (ich zb erinnere mich noch gerne an meine Zeit beim Bundesheer,obwohl ich eigentlich nicht der Typ Mensch für Waffen oder solchen Schrott bin!)denn man kann einiges an Erfahrung sammeln,man bekommt gute Bekannte (ich bin zum Beispiel mit 3 Wienern extrem gut seit dem Bundesheer 1992)und man lernt auch so sehr viele nette Menschen kennen.Also das einzige aus meiner Vergangenheit in der ich noch versuchte einen Mann zu spielen,an das ich mich gerne erinnere,ist das Bundesheer.


RE: Transgender im Wehrdienst? - j-unique - 11.04.2017

Was mich interessieren würde: Warum macht man nicht Zivildienst, wenns beim Heer so schrecklich ist? Also wenn's in einer Zeit war, in der es Zivildienst nicht gab oder mit großen Problemen verbunden war, klar, aber heutzutage?


RE: Transgender im Wehrdienst? - goli - 11.04.2017

(11.04.2017, 15:00)j-unique schrieb: Was mich interessieren würde: Warum macht man nicht Zivildienst, wenns beim Heer so schrecklich ist? Also wenn's in einer Zeit war, in der es Zivildienst nicht gab oder mit großen Problemen verbunden war, klar, aber heutzutage?

Also bei mir war eigentlich das ich mir mehr zugetraut habe als ich dann leisten konnte. Sah mich halt auch nicht inner Zivistelle, im endeffekt wärs da wohl genau so geendet. Naja Zwangsstörung is immer doof.


RE: Transgender im Wehrdienst? - Lydia Faustus - 14.06.2017

Gibt da eine Doku über eine Transfrau in der schweizer Armee.
Hab zwar kaum ein Wort verstanden, wenn die Claudia gesprochen hat, war aber trotzdem interessant und passt zum Thema.


https://www.youtube.com/watch?v=TGgRIL8xUJc


RE: Transgender im Wehrdienst? - Sparkle - 16.06.2017

Meine Bundesheerzeit ist zwar schon ein ganzes Weilchen her, mit Zivildienst hatte man es damals noch nicht so. Ich habe leider wenig Vertrauen, dass sich seit meiner Zeit vieles zum Guten verbessert hat Dodgy

Daher würde ich Dir davon abraten, Dich bei einem Heerespsychologen zu outen. In Punkto Arztgeheimnis, Diskretion, etc. darfst Du da nicht allzu viel erwarten. Dein Kompaniekommandant und Dein vorgesetzter Offizier werden mit Sicherheit informiert.

Wenn Du also den Wehrdienst "möglichst normal zu Ende bringen" möchtest, dann lass' es und versuche, die Zeit noch durchzustehen.


RE: Transgender im Wehrdienst? - Jana S. - 01.07.2017

Bei der deutschen Bundeswehr ist zum Beispiel die aktuelle Gleichstellungsbeauftragte TS. Mich selbst hat es zwar auch einige Überwindung gekostet, aber ich fand es persönlich leichter, mich vor Kameraden zu outen als ich es mir im zivilen vorstellen könnte. Kommt, denke ich, am meisten darauf an, wie wohl du dich unter den Leuten fühlst. Ich selbst war sehr positiv überrascht - gerade von manchen eher machohaft anmutenden Typen.


RE: Transgender im Wehrdienst? - Mike-Tanja - 01.07.2017

(16.06.2017, 22:48)Sparkle schrieb: [hier gekürzt]
Daher würde ich Dir davon abraten, Dich bei einem Heerespsychologen zu outen. In Punkto Arztgeheimnis, Diskretion, etc. darfst Du da nicht allzu viel erwarten. Dein Kompaniekommandant und Dein vorgesetzter Offizier werden mit Sicherheit informiert.
[hier auch gekürzt]
Das ist klar, ein Heerespsychologe ist in erster Linie Amtssachverständiger und behandelt die Betroffene nicht. Natürlich darf er alles, was er erhebt, für seine Gutachten oder Berichte an die zuständigen militärischen Stellen verwerten. Diesem Irrtum begegnet man als Verwaltungsjurist/in häufig, etwa wenn Leute den Führerschein verlieren und nachher meinen, der Amtsarzt, bei dem sie wegen eines Waffenverbots vorgeladen waren, hätte als Arzt ja nix über ihren Alkohol- oder Drogenkonsum weitergeben dürfen. Aber jeder Amtssachverständige ist nach außen hin durch die Amtsverschwiegenheit gebunden.