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Identität gezielt verändern - Druckversion

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RE: Identität gezielt verändern - Kosmonautin - 23.04.2017

(22.04.2017, 22:23)j-unique schrieb: hmmmm...... ja vermutlich bin ich einfach unter drogeneinfluss und gestört. perfekt fall gelöst

ok. das machern wir nicht. ich meinte damit MICH (ich hatte gestern ne schlafpille intus). benutz mich nicht um dir feindbilder zu basteln. keine/r ist hier GEGEN dich. ich höre von diesem Problem auch nicht zum ersten mal. allein bist du schon mal nicht auf der welt.  Bonita hats eh schon gesagt. So viel ich weiß wurde in Irland auch offiziell darüber diskutiert. In Ö. hört man immer nur: Keine Chance, der Logistische Aufwand alleine blahblah. Das bedeutet im Moment interessiert das Niemand in Ö, aber uns müssens ja immer andere Länder vorleben bis wir was machen.

bis auf weiteres...jetzt mal kaffee


RE: Identität gezielt verändern - goli - 23.04.2017

Im Endeffekt musst du dich ja nicht selbst verbiegen. Es geht sich ja in erster Linie darum auf das zweigeteilte System männlich/weiblich einzugehen. Auch wenn du dich nicht wirklich so fühst musst du halt im Umgang mir anderen eine Seite wählen.


RE: Identität gezielt verändern - Meandra - 23.04.2017

hi, klingt zwar fahl, aber, bleib doch so wie du bist. Ich habe mir vor meinem Outing aufgezwungen, mich überhaupt keinem Geschlecht zuzuordnen. Ich habe mich quasi verbogen, nur um von einer Identität zu fliehen. Es hat nicht geklappt. Ich habe mich noch schrecklicher gefühlt.

Natürlich kannst du dir eine Geschlechtsidentität anlernen und dich verbiegen, bis du es selbst glaubst. Aber es ist immer am besten so zu sein, wie man ist.


RE: Identität gezielt verändern - cutecutecute - 23.04.2017

Hi, ich weiß, das is nicht was du suchst aber: falls es dir evtl. hilft, es gibt ein regelmäßiges Treffen von nicht-binären Menschen in Wien (glaub du bist ja aus Wien?).

Vielleicht hilft dir der Ausstausch mit anderen Leute die ähnlich wie du fühlen/sind.

Und auch, wenn der Großteil der Gesellschaft es nicht so sieht: deine Identität/dein Geschlecht ist echt, existiert und ist genauso valide wie die zwei akzeptierten Geschlechter auch.


RE: Identität gezielt verändern - j-unique - 23.04.2017

goli hats schön gesagt: für den Umgang mit anderen muss ich eine Seite wählen. Es kann nur eines im Ausweis stehen, und das "bin" ich. Und da tobt eben in mir dieser innere Zwiespalt und ich kann mich schon so lange einfach nicht entscheiden: schaff ich es, einfach so weiterzutun wie bisher und mich überall herren zu lassen oder soll ich versuchen, eine Frau zu spielen? Herr widerstrebt mir innerlich so sehr, ich hasse es einfach, es regt mich furchtbar auf und ich ertrags nicht. Frau wäre mir zumindest lieber, aber dagegen spricht wiederum, dass ich einfach niemals erfolgreich in der Lage sein werden, eine Frau zu spielen. Mein Äußeres, mein Gesicht, meine Stimme, mein Körperbau, meine Genitalien, einfach alles, ist – so ekelhaft das alles ist  Sick2 – nun mal einfach eindeutig männlich, was dazu führt, dass ich von den allermeisten Leuten ohne jeden Zweifel als Mann gelesen werde (mit Glück, lol jetzt hab ich zuerst "mit Glock" geschrieben, wie passend Big Grin, gibts ein oder zwei Mal im Jahr ne Ausnahme). Und ich denke sich dann trotzdem als angebliche "Frau" zu behaupten wird fast unmöglich bis unmöglich sein …

vor dieser Frage "was spiel ich nach außen vor" steh ich nun schon so lange und finde einfach keine Lösung……… es passt nicht wies ist, und ich seh keine chancen darin, was zu ändern, ohne dass es noch schlechter wird

danke für den tipp mit der non-binary gruppe, dort bin ich öfter (ich nehme mal an dass es nur eine gibt). tut gut, andere zu sehen, aber ändert halt nichs am sich-binär-einordnen müssen


RE: Identität gezielt verändern - Mike-Tanja - 23.04.2017

(22.04.2017, 23:10)Bonita schrieb: [hier gekürzt]Manche Mediziner/Forscher meinen ja, TS/TI wäre eine Art von Intersexualität, nur halt nicht chromosomal nachweisbar - also dass man weder das eine noch das andere sondern eben beides gleichzeitig sei - nur sich dieser (gesellschaftliche) Zwiespalt bei einigen (nicht allen) durch "Angleichungen" weitestgehend "lindern" lässt...
[hier auch gekürzt]
Ich glaube, dass sowohl sexuelle Ausrichtung als auch Geschlechtsidentität fließend oder variabel sind. Bei den meisten Menschen fällt das einfach nicht auf, weil sie so stark an einen der entsprechenden Pole (hetero-homo; Mann-Frau) angenähert sind, dass ihnen eine Selbstdefinition nicht schwer fällt, oder sie mit dem Zwiespalt zu leben gelernt haben.

Was die Ursache ist, und ob man das Phänomen jetzt nicht-genetisch-bedingte Intersexualität, eine Form von TG/TS/TI, non-binäre Geschlechtsidentität oder Genderfluid nennt, ist aus meiner Sicht nicht entscheidend, solange die aufgedeckte Ursache nicht die möglichen Behandlungsformen verändert. Diese Begriffe sind aus meiner Sicht hauptsächlich dazu da, Betroffenen eine ihnen sympathische Selbstbeschreibung zu ermöglichen.
(23.04.2017, 16:41)j-unique schrieb: goli hats schön gesagt: für den Umgang mit anderen muss ich eine Seite wählen. Es kann nur eines im Ausweis stehen, und das "bin" ich. Und da tobt eben in mir dieser innere Zwiespalt und ich kann mich schon so lange einfach nicht entscheiden: schaff ich es, einfach so weiterzutun wie bisher und mich überall herren zu lassen oder soll ich versuchen, eine Frau zu spielen? [hier gekürzt]
Das "bin" ist ganz zu Recht in Anführungszeichen gesetzt. Das Gesetz besagt derzeit leider, dass man sich in Österreich in eines der Geschlechter "Mann" oder "Frau" einordnen lassen muss. Das kann in einem politischen Prozess geändert werden, aber das wird zumindest länger dauern. Bis dahin muss man eben die weniger unsympathische und unzutreffende der beiden Rollen wählen. Und nie dabei vergessen, dass diese Einordnung nicht den Menschen ausmacht.


RE: Identität gezielt verändern - Bonita - 24.04.2017

(23.04.2017, 19:54)Mike-Tanja schrieb: ... hauptsächlich dazu da, Betroffenen eine ihnen sympathische Selbstbeschreibung zu ermöglichen.
...

Was aber j-unique konkret fehlt und quält, weil nicht "im (gesellschaftlichen bzw staatlichen) Angebot"... Sigh

Gäbe es zB ein Ergebnis wie bei einer "echten" IS, dann würde das alleine vielleicht ein bisschen helfen - es läge quasi eine "Bestätigung" vor, die man anderen im Extremfall unter die Nase reiben könnte, warum man so ist (aussieht, sich gibt) wie man eben ist; Ich versuchte da nur eine (eh ziemlich wackelige) Brücke zu bauen - Strohhalme suchert ma ja auch immer...


RE: Identität gezielt verändern - chipsi - 24.04.2017

Eine Frau zu spielen, wenn man sich nicht als Frau fühlt wird schwierig werden. Und damit meine ich nicht etwaige Unzulänglichkeiten die es schwer machen von anderen als Frau gesehen zu werden. Manche Transfrauen haben diesbezüglich ja auch schlechte Voraussetzungen und leben trotzdem als Frau. Aber das ist jetzt eigentlich ein anderes Thema.

@j-unique: Was ich noch nicht so ganz durchschaut hab: Du hasst alles männliche an deinem Körper, und würdest lieber wie eine Frau aussehen. Aber selbst wenn du wie eine Frau aussehen würdest, fühlst du dich dennoch nicht als solche, sondern irgendwo dazwischen. Aber - nur mal angenommen - wärst du mit einem perfekten weiblichen Körper und Aussehen zufriedener als jetzt? Weil dann wärst du ja schon eher auf der weiblichen Seite zuhause, wenn auch nicht zu 100%. Oder lieg ich da komplett daneben?


RE: Identität gezielt verändern - j-unique - 24.04.2017

(24.04.2017, 07:04)chipsi schrieb: Eine Frau zu spielen, wenn man sich nicht als Frau fühlt wird schwierig werden. Und damit meine ich nicht etwaige Unzulänglichkeiten die es schwer machen von anderen als Frau gesehen zu werden.

Ja nur jetzt habe ich zwangsweise nen Mann zu spielen, obwohl ich kein Mann bin. Und jedes einzige Mal davon beschert mir psychische und mittlerweile sogar körperliche Übelkeit … die Magentabletten scheinen zwar zu helfen, aber auf Dauer wird das das Problem nicht lösen …

Zitat:@j-unique: Was ich noch nicht so ganz durchschaut hab: Du hasst alles männliche an deinem Körper, und würdest lieber wie eine Frau aussehen. Aber selbst wenn du wie eine Frau aussehen würdest, fühlst du dich dennoch nicht als solche, sondern irgendwo dazwischen. Aber - nur mal angenommen - wärst du mit einem perfekten weiblichen Körper und Aussehen zufriedener als jetzt? Weil dann wärst du ja schon eher auf der weiblichen Seite zuhause, wenn auch nicht zu 100%. Oder lieg ich da komplett daneben?

Ich weiß es nicht, weil es außerhalb meiner Denk- und Vorstellungsmöglichkeit liegt. Wenn ich meinen Körper inkl Stimme jetzt problemlos verweiblichen könnte, würde ich es sofort machen (geht halt nicht, und jeden Tag 5 Stunden Stimme üben dafür dass ich dann unter Anleitung 10 min "weiblicher" reden kann bringts halt einfach nicht). Trotzdem würde ich mich weiterhin so verhalten und anziehen wie jetzt und typisch weibliche Rollenbilder ablehnen, würde aber eher als weiblich gelesen werden und hätte wahrscheinlich andere Nachteile (zB in meinem männlich-sexistischen Berufsfeld). Wie meine Identität dann wäre, kann ich beim besten Willen nicht wissen – aber letztlich führen diese Gedanken glaub ich zu nichts, weil es eh ist, wie es ist und mein Körper und meine Geschichte halt leider einfach zu mir gehören und nicht abtrennbar sind. Körperlich weiß ich ungefähr, was ich gerne hätte (auch wenn das meiste davon nicht erreichbar ist), aber ich kann mich identitätsmäßig einfach weder als Frau noch als Mann bezeichnen, beides wär unauthentisch und eine Lüge

Die Münze, die ich gestern zu diesem Zweck geworfen habe, hat entschieden, dass ich mich als Frau ausgeben soll. Vielleicht sollt ichs damit einfach mal probieren …


RE: Identität gezielt verändern - j-unique - 25.04.2017

Hab meinen Eindamungsantrag (PÄ) gerade weggeschickt und bin meganervös… bzgl Orchiektomie hab ich mir auch endlich mal ein Beratungsgespräch ausgemacht… jetzt noch Epi fertig machen …

Müsste ich nur noch ne Psycho finden die es mir wieder möglich macht, mit Menschen zu kommunizieren (was mir weiterhin schwierig bis unmöglich scheint)