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Gebühren/Kosten für Vor- UND Familien- bzw Nach-Name-Änderungen - Druckversion

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Gebühren/Kosten für Vor- UND Familien- bzw Nach-Name-Änderungen - Ирина - 31.05.2017

ANMERKUNG: Wichtiges Thema von dort http://community.transgender.at/showthread.php?tid=3787&pid=67935#pid67935 kopiert/abgetrennt.


Juchu, grade eben wieder eine negative Erfahrung gemacht, immer nur her damit zu mir, ich bin eh nix anderes gewöhnt:

Wenn man Vor- und Nachname ändern lassen will, darf man die volle "Wunschnamen"-Gebühr von 570 Teuronen dafür hinblättern (selbst wenn der neue Nachname aus der Familie stammt), da die psychotherapeutische Stellungnahme nur für den Vornamen gilt. Frustrated

Und ich kriege trotz großem Leidensdruck, der mit dem alten Scheißdreck von Nachnamen verbunden ist und der einen beträchtlichen Teil zu meinen früheren Selbstmordgedanken beitrug, keine 2. Stellungnahme - hab grad mit meiner Therapeutin diskutiert, kann sie nicht, darf sie nicht, was weiß ich ... Angry - und ja es ist mir klar, dass sie nix dafür kann, dass sie mir da nicht helfen kann und ich bin deswegen auch nicht auf sie böse oder so ...  

Ich bin nur grad echt so sauer, weil von mehreren Leuten, die ich vorher darauf angesprochen hab, die Falschinfo kam "Ja ja, beide Namen ändern ist eh kein Problem und kosten kanns dadurch eh nicht mehr, weils ja eh vom Aufwand her egal ist, ob jetzt 1 oder 2 Namen geändert werden" und ich den Blödsinn geglaubt hab, ohne mich vorher bei einer wirklich dafür zuständigen Person zu erkundigen Angry

Naja, nächste Woche hab ich den Termin und bis dahin muss ich so viel Kohle abheben, dass mir das ein ordentliches Loch ins Budget reißt und ich eh schon wieder mal ordentlich im Minus stecke, meine ganzen Termine im Kosmetikstudio absagen, die ich mir frühestens im Herbst wieder leisten kann, wos mir dann für heuer eh nix mehr bringt und die nächsten 2-3 Monate mit Wasser, Brot, Kartoffeln und Nudeln runterhungern, aber was solls, dann werd ich zumindest nicht fett vom Estrogel ... Sigh

Heute gab's bei mir zu Mittag Pizza, geschmeckt hat sie mir aber nicht besonders, obwohl das jetzt mal für lange Zeit die letzte war ... Sad


RE: Eure schlimmsten Erfahrungen/Erlebnisse/(Jugend-)Sünden :O - Chiara D. - 31.05.2017

Tut mir unendlich leid das zu hören,aber leider gilt das wirklich nur für denn Vornamen!Was mir komidch vorkommt ist,das dein Psychotherapeut dir das nicht im Vorfeld gesagt hat!


RE: Eure schlimmsten Erfahrungen/Erlebnisse/(Jugend-)Sünden :O - Ирина - 31.05.2017

Danke! Heart2 

Ja, ist echt scheiße gelaufen und jetzt im Nachhinein nach einem Telefonat mit meiner Therapeutin weiß ich, dass das ein dummes Missverständnis war: Ich hatte 2-3 Mal in der Therapie gesagt, dass ich meinen Namen komplett ändern will und sie hat gemeint "Ja, kein Problem", sie hat das allerdings so aufgefasst, dass ich einen ganz anderen Vornamen haben will, sprich einen, der nicht das Geringste mit meinem männlichen Vornamen gemeinsam hat und nicht, dass es mir dabei um Vor- und Nachname ging ...  Pinch

Blöderweise haben wir über das Thema "Namensänderung" nie wirklich Klartext gesprochen und ich hab auch nicht nochmal genau nachgefragt, da für mich die Sache erledigt war .. tja, das kommt dann halt raus bei sowas Facepalm


RE: Eure schlimmsten Erfahrungen/Erlebnisse/(Jugend-)Sünden :O - Bonita - 31.05.2017

Oyi, Irina,
das ist natürlich blöd, dass die meisten Leute da keine Ahnung davon haben und Dich dahingehend falsch informiert haben... Sad 

Der Vorname "muss" quasi per Gesetz nach einer PÄ geändert werden, weils ja keine Frauen mit männlichen Namen und umgekehrt geben "darf" - also kostet das nix bzw nur sehr kleine Gebühren;

Den Familiennamen bzw Nachnamen kann man wohl nur aus einem persönlichen/trifftigen Grund ändern, wie Du wohl auch, aber eben zu voller/hoher Gebühr; Ist ja bei Trans* nicht dasselbe wzB bei einem Zeugenschutzprogramm, wo man das alles vom Staat finanziert bekommt;

In DE gäbs das so in etwa (noch), weil die (noch) ein TS-Gesetz haben, mit dem man quasi so einen Schutz für die neue Identität bekommen kann - aber ob man dort das alles bezahlt bekommt, wüsst ich jetzt nicht; Wobei Dir das auch nix hilft - und die Thera versteh ich da jetzt aber auch nicht wirklich, die hätte Dir da schon auch was extra schreiben können (obs was geholfen hätte ist wieder eine andere Frage)... Sad


RE: Eure schlimmsten Erfahrungen/Erlebnisse/(Jugend-)Sünden :O - Ирина - 31.05.2017

(31.05.2017, 14:56)Bonita schrieb: Oyi, Irina,
das ist natürlich blöd, dass die meisten Leute da keine Ahnung davon haben und Dich dahingehend falsch informiert haben... Sad 
Am liebsten würd ich denjenigen eh die Rechnung für diese Änderung vor die Nase knallen und sie zwingen zu bezahlen, damit sie sich in Zukunft zwei Mal überlegen, ob sie nicht doch lieber kleinlaut zugeben, dass sie was nicht wissen, anstatt scheinheilig irgendeinen Blödsinn zu verzapfen ... aber guess what? Dann bin ja wieder ich die Böse ... Whistling

(31.05.2017, 14:56)Bonita schrieb: [...] und die Thera versteh ich da jetzt aber auch nicht wirklich, die hätte Dir da schon auch was extra schreiben können (obs was geholfen hätte ist wieder eine andere Frage)... Sad
Sie hatte bisher noch nie so einen Fall und müsste sich erst selbst umfangreich erkundigen, ob sie (u.a. auch rechtlich gesehen) sowas überhaupt darf ... und selbst wenn, im Nachhinein würd's mir sowieso nix mehr bringen, die Kosten würde ich so und so nicht zurückkriegen (ganz egal, ob die Änderung rückwirkend damit begründet wird oder nicht - eher würde ich nur noch mehr Bearbeitungsgebühren aufgehalst bekommen, da ich dann u. U. sogar nochmal einen neuen Antrag stellen müsste).

Insofern ist es jetzt eh zu spät und mir bleibt wohl nix anderes über als volle Kanne zu blechen, denn ich kann inzwischen längst nicht mehr zurück, sogar aus mehreren Gründen:

- Würde ich meinen alten Nachnamen behalten (müssen), wäre alles was ich bisher in meiner Transition erreicht habe umsonst, ich könnte nicht mit meinem alten Leben abschließen, da ich durch ihn ständig daran erinnert werden würde
- Er passt nicht zu einer anständigen Frau, sondern eher zu einem heruntergekommenen Taugenichts, mit dem niemand was zu tun haben will
- Irina passt auch überhaupt nicht dazu, einen anderen Vornamen überleg ich mir aber auf keinen Fall
- In der Arbeit, der Familie und bei Freunden bin ich bereits so angenommen, teilweise hab ich auch schon Vorteilskarten (z.B. bei Bipa) damit angefordert, was glaubt ihr, was die alle denken würden? Sicher, dass das alles in Wahrheit eine riesige Verarsche war und mich nie mehr ernst nehmen ...

Tja, fuck ^ 3 würd ich mal sagen Pinch


RE: Eure schlimmsten Erfahrungen/Erlebnisse/(Jugend-)Sünden :O - Julia79 - 31.05.2017

(31.05.2017, 17:05)Ирина schrieb: - Würde ich meinen alten Nachnamen behalten (müssen), wäre alles was ich bisher in meiner Transition erreicht habe umsonst, ich könnte nicht mit meinem alten Leben abschließen, da ich durch ihn ständig daran erinnert werden würde
- Er passt nicht zu einer anständigen Frau, sondern eher zu einem heruntergekommenen Taugenichts, mit dem niemand was zu tun haben will
- Irina passt auch überhaupt nicht dazu, einen anderen Vornamen überleg ich mir aber auf keinen Fall
- In der Arbeit, der Familie und bei Freunden bin ich bereits so angenommen, teilweise hab ich auch schon Vorteilskarten (z.B. bei Bipa) damit angefordert, was glaubt ihr, was die alle denken würden? Sicher, dass das alles in Wahrheit eine riesige Verarsche war und mich nie mehr ernst nehmen ...

Würde das nicht als Begründung ausreichen für den folgenden "günstigen" Namensänderunggrund:

"Die Antragstellerin/der Antragstellern kann glaubhaft machen, dass die Änderung des Familiennamens notwendig ist, um unzumutbare Nachteile in wirtschaftlicher Hinsicht bzw. in ihren/seinen sozialen Beziehungen zu vermeiden und, dass diese Nachteile auf andere Weise nicht abgewendet werden können"


(Quelle: https://www.help.gv.at/Portal.Node/hlpd/public/content/233/Seite.2330300.html)

Zumindest wenn man an einen Beamten trifft der vielleicht gerade einen guten Tag hat...


RE: Eure schlimmsten Erfahrungen/Erlebnisse/(Jugend-)Sünden :O - Bonita - 31.05.2017

(31.05.2017, 18:42)Julia79 schrieb: ... Würde das nicht als Begründung ausreichen...

Natürlich reicht das als Antragsgrund aus, nur ist es trotzdem mit höheren Gebühren/Kosten verbunden als wenn "nur" der Vorname geändert werden muss; Warum da so ein Unterschied gemacht wird, erschließt sich mir allerdings auch nicht... Wassat


RE: Eure schlimmsten Erfahrungen/Erlebnisse/(Jugend-)Sünden :O - Julia79 - 01.06.2017

(31.05.2017, 19:54)Bonita schrieb:
(31.05.2017, 18:42)Julia79 schrieb: ... Würde das nicht als Begründung ausreichen...

Natürlich reicht das als Antragsgrund aus, nur ist es trotzdem mit höheren Gebühren/Kosten verbunden als wenn "nur" der Vorname geändert werden muss; Warum da so ein Unterschied gemacht wird, erschließt sich mir allerdings auch nicht... Wassat

Hmm, vielleicht verstehe ich das falsch, aber ich würde das so interpretieren das allein schon das Vorhandensein eines Grunds (wie dem oben) genügt damit nur folgende Gebühren anfallen:

Zitat:Für den Antrag Zusätzlich
  • Beilagengebühren (fallen nur dann an, wenn dem Antrag Beilagen angeschlossen sind):
    • Mündlicher oder schriftlicher Antrag: 3,90 Euro pro Bogen
    • Elektronischer Antrag mit Bürgerkarte (z.B. Handy-Signatur): 2,30 Euro pro Bogen

(Quelle hier: https://www.help.gv.at/Portal.Node/hlpd/public/content/233/Seite.2330500.html)


RE: Eure schlimmsten Erfahrungen/Erlebnisse/(Jugend-)Sünden :O - Sparkle - 01.06.2017

Hmm, interessant ist, was unter zulässigen Gründen für die Antragsstellung aufgezählt wird. Eine lange Liste, am Ende dann die beiden letzten Punkte!
 
https://www.help.gv.at/Portal.Node/hlpd/public/content/233/Seite.2330300.html


RE: Eure schlimmsten Erfahrungen/Erlebnisse/(Jugend-)Sünden :O - Bonita - 01.06.2017

(01.06.2017, 00:01)Julia79 schrieb: ... Hmm, vielleicht verstehe ich das falsch, aber ich würde das so interpretieren das allein schon das Vorhandensein eines Grunds (wie dem oben) genügt damit nur folgende Gebühren anfallen:
...
(Quelle hier: https://www.help.gv.at/Portal.Node/hlpd/public/content/233/Seite.2330500.html)
Stimmt, so wie es dort steht, könnte man die Familien/Nach/Namens-Änderung auch vom Staat bezahlt bekommen, wenn man einen solchen Grund hat und ihn entsprechend belegen ("glaubhaft machen") kann...
https://www.help.gv.at/Portal.Node/hlpd/public/content/233/Seite.2330300.html schrieb:Die Antragstellerin/der Antragstellern kann glaubhaft machen, dass die Änderung des Familiennamens notwendig ist, um unzumutbare Nachteile in wirtschaftlicher Hinsicht bzw. in ihren/seinen sozialen Beziehungen zu vermeiden und, dass diese Nachteile auf andere Weise nicht abgewendet werden können
Nur weil man nicht mehr so wie sein/e Erzeuger/in mit Familiennamen heissen will, weil man zB als Kind mißhandelt wurde, reicht Anscheins nicht aus, ist somit ein "sonstiger Grund = Wunschname"; Vielleicht würde daran ein psych. Gutachten etwas ändern, weil man zu sehr darunter leidet...