TS im Kopf - Druckversion +- TransGender.at Forum (http://community.transgender.at) +-- Forum: Trans* Themen (http://community.transgender.at/forumdisplay.php?fid=1) +--- Forum: [International] br> In den Medien (Rundfunk, Filmen, Büchern, Zeitschriften, ...) (http://community.transgender.at/forumdisplay.php?fid=24) +--- Thema: TS im Kopf (/showthread.php?tid=4552) |
TS im Kopf - Falling Snow - 23.05.2018 es widerstrebt mir zwar zutiefst, es zu linken... aber sei es drum. https://www.spektrum.de/news/transsexualitaet-zeigt-sich-im-hirnscan/1567148 und jetzt... hätte ich gerne, das die gesamte menschheit gescannt und jede abweichung von einer m/w-norm zu trans erklärt wird, zur not auch gegen den willen des betroffenen. btw... und mal wieder so eine studie, wo inter/drittes usw. normativ nicht existent ist. stattdessen immer schön am binär-status quo klammern. RE: TS im Kopf - Falling Snow - 27.05.2018 hab gehört, das auf weltweite und rechtsgültige scans dann doch verzichtet wird. stattdessen bleibts dabei, das bei der geburt jemand einem zwischen die beine guckt und man ein geschlechts-etikett tätowiert bekommt... weil wissenschaftlich "fundiert" und so, "natürlich" supportet von heidi klum und vom playboy. aber gut, vielleicht klappt das mit der individualität ja dann im näxten jahrtausend. sprich, wenn die "natürlichkeit" der fortpflanzung unabhängig vom körper ist. ist ja nicht so, das aktuell irgendjemand und gesellschaftlich (die menschheit) auf irgendetwas, was (nicht) zwischen den beinen ist, reduziert wird. warte. moment mal... ich dummerchen. wie konnte ich nur vergessen, das frauen lange haare haben und typen stark sind... na also, binär-konstrukt gerettet. cheers. RE: TS im Kopf - Patricia1975 - 27.05.2018 Sehr viele Wissenschafter (also jene, die mit der Gender-Theory nichts am Hut haben, sondern sich an völlig wertfreie Fakten haben) sprechen schon lange von gehirngeschlechtlicher Intersexualität. Na und? Am einfachsten ists, jeden Umstand, der einen Mensch betrifft und nur diesen Menschen, doch einfach zu schlucken und zu akzeptieren!! Denn wie im Artikel steht - ich leide nicht an Transsexualismus (wie es im Gesetzestext des öst. BMG steht). Ich leide an der Intzoleranz mancher Menscher der Gesellschaft! Wenns einfach jedemR wurscht wär, gäbs kaum Probleme. RE: TS im Kopf - Sunburst - 28.05.2018 Populäre Zeitschriften wie Spektum verwursten oft nur die Pressemitteilungen von Verlagen betreffend Artikel in deren wissenschaftlichen Zeitschriften. Die Zuverlässigkeit dieses Betriebes ist längst kritisiert orden, s. etwa: Sumner, Petroc & al. (2014): The association between exaggeration in health related science news and academic press releases: retrospective observational study. BMJ 2014;349:g7015 doi: 10.1136/bmj.g7015. Seriöses für Deinen Geschmack könntest Du u.a. eher hier finden (und von da aus – wie üblich – weiterhangeln): PLoS One http://www.plosone.org eLife http://elifesciences.org Nature http://www.nature.com PNAS http://www.pnas.org/content/current Science http://www.sciencemag.org Diesen brain sex (man beachte die mehrfachen Lesarten ) und überhaupt Neuro-Hype kenne ich jetzt schon so lange. Es ist ermüdend, aber wird sich leider wohl noch eine Weile so hinziehen. Natürlich ist die reductio ad aburdum, "das diagnostizierte Geschlecht" darauf zu basieren. Aber irgendwie kann mir auch egal sein, ob ein Psychiater denkt, ich sei TS, weil ich irgendwelche Gehirnstrukturen habe, denen er das anlastet, oder ein Ethnopsychoanalytiker denkt, ich hätte ein zu enges Verhältnis zu meiner Mutter gehabt. Ja ok, ich bin schwächlich, sah aber selbst mit zwischenzeitlich mal relativ kurzen Haaren immer noch aus wie eine Frau. Dafür stelle ich mit meinen Gehirnstrukturen etwas anderes an. Meine private Bibliothek cum Forschungsarchiv dürfte leicht mehr wert sein als so manche neurologische Praxis RE: TS im Kopf - Falling Snow - 29.05.2018 die frage, wie stark ich sein muss/darf, um mann/frau zu sein auf dieser welt bzw. wie lang/kurz die haare genau sein müssen, um in ebenjene imaginären schubladen zu rutschen, erspar ich mir mal. ganz ehrlich... ich bin mir nicht sicher, ob es noch zum totlachen ist oder einfach nur mitleid weckt, wenn versucht wird, die menschliche biologie in geschlechtsschubladen einzuteilen. egal, ob in zwei, drei oder wieviel auch immer. einen durchschnittswert zum normativ erheben. hoch lebe der gleichschritt. links, zwo drei vier. blau/rosa... das ist, als ob man wolken geometrisch erfassen wollte. und das alles nur, um gesellschaftliche konstrukte zu begründen, egal, ob geschlecht, nationalität, partei, fußi-klub oder was für eine identität auch immer. zugehörigkeit inkl. damit einhergehender abgrenzung scheint so ein menschending zu sein. unterschiede statt gemeinsamkeiten. macht es auch einfacher, feindbilder zu zaubern und gruppen gegeneinander auszuspielen. *freundlich wink an die liebe politik na wie auch immer, ich bin schon gespannt, was so als näxtes "wissenschaftliches" highlight um die ecke kommt, um geschlechtsetiketten und "geschlechtliche" konformität zu legitimieren. aber was auch immer es ist... ich würg schon mal im voraus und lach mich kringelig angesichts der "fakten". und das gleichzeitig RE: TS im Kopf - Sunburst - 31.05.2018 "So watch this space... if you got nothing better to do (which I clearly don't)." Und von wegen hirnorganischer IS: Mehr TS als "a female brain entrapped in a male cranial cavity" geht ja wohl kaum noch Unter den gegenwärtigen gesellschaftlichen Bedingungen möchte ich eher gar nichts sein. Wenn ich mir vorzustellen versuche, ich müßte heutzutage jung sein, dann komme ich nicht weit vor lauter Angstzuständen. Aber das dürfte eher daran liegen, was ich tatsächlich bereits erlebt habe. (Meine Güte, ich hätte Freudianerin werden sollen. Angst nicht vor dem, was kommen könnte, sondern vor dem, was längst eingetreten war. Das ist ja schon gediegene Selbstanalyse ) Der Rasen vor den Eigenheimen von IS ist bestimmt nicht grüner. Auch wenn ich schonmal mit jemandem zusammen in dieser Fn.: *eigentlich müßte man ein Konzept wie trans-crip-t time (Baril, Alexandre: "Doctor, am I an Anglophone trapped in a Francophone body?" An intersectional analysis of "Trans-crip-t Time" in ableist, cisnormative, anglonormative societies. Journal of Literary & Cultural Disability Studies 10.2 (2016): 155-172. doi:10.3828/jlcds.2016.14.) noch um eine explizierte inter* Komponente erweitern. Und es ist nicht nur wasted time, es sind oft auch wasted lives. Irgendwo zwischen mort sociale (Ausschluß von der Kategorie des Menschseins), mort prématurée (durch Gewalt), mort lente (u.a. durch prekäre Verhältnisse, Sexismus, Verstoßung aus der Familie, Psychiatrisierung) und être-en-direction-vers-la-morte (Leben mit Bedrohung, Suizidgefährdung, AIDS usw.). Dagegen ist was ich für mich eher trans*-script time zu nennen hätte, eher nicht der Rede wert. Ich übersetze nur nicht gerne, weswegen ich ab irgendwann das meiste gleich auf Englisch schrieb. Für mein persönliches Identitätsempfinden ist das tendenziell irrelevant. RE: TS im Kopf - Patricia1975 - 31.05.2018 Ich sehe das alles ziemlich entspannt. Die Wissenschaft ist völlig wertfrei. Urteile kommen immer von gesellschaftspolitisch motivierten Laien aus allen polit. Ecken. Forscher haben schon vor langer Zeit durch Untersuchungen von Hirnschnittmustern von toten Menschen festgestellt, dass zB das Gehirn von Trans-Frauen dem von Frauen und nicht dem von Männern gleicht. Ja, das ist doch super. Aber was ich damit mache, ist meine Sache. Ich finde eher Gender-Theorroristen (nettes Mischwort hihi) und Traditionalisten gefährlich, die mich als TransGender bezeichnen oder als Perversen. Ich behalte mir das Recht als Individuum vor, trotz Gehirn und HRT so zu agieren, wie ich es will. So und nicht anders. Und wenn ich heute in Hotpants und FitnessBH vorm PC sitze und morgen im rosa Hosenanzug durch Linz gehe ist das meine Entscheidung und nicht von der Gesellschaft so gesteuert! RE: TS im Kopf - Sunburst - 01.06.2018 Naja, wer sich selbst ein bißchen einlesen möchte, findet in dieser wohlfeilen Zusammenfassung/Übersicht vielleicht wenigstens ein paar Ausgangspunkte... Diamond, Milton (2016): Transsexualism as an Intersex Condition. Transsexualität in Theologie und Neurowissenschaften: Ergebnisse, Kontroversen, Perspektiven. Hg. Gerhard Schreiber. Berlin: De Gruyter. https://www.hawaii.edu/PCSS/biblio/articles/2015to2019/2016-transsexualism.html. Leider muß ich gestehen, man mußte mir das schon direkt unter die Nase halten, um mich dazu zu bringen, das zu lesen |