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Hallo ihr lieben Menschen, - Danielle Jan82 - 17.07.2018

ich möchte mich euch gerne vorstellen, ich weiß aber das meine Vorstellung nicht sonderlich fröhlich sein wird da für mich auch dazu gehört euch nicht nur meinen Namen zu sagen sondern auch meine Geschichte zu erzählen damit ihr wisst mit was für einen Menschen ihr es zu tun habt. Also erst einmal, ich wurde leider als Junge beoren am 12.01.1982, ich lebe in Deutschland NRW. Mein männlicher Name lautet Daniel, mein Wunschname Danielle ist daher die weiblichere Version davon, diesen Namen übertrug ich einst auf meine erste, mir heimlich gekaufte barbie, später nutzte ich den Namen öfter auch in Videospielen und Internetforen. Ich bevorzuge auch lieber diesen Namen, ich hasse meinen männlichen Namen.

Nun zu meiner Geschichte.




Mein Leben ist ein einziger Trümmerhaufen, vieles geht bis in jüngste Kindertage zurück, fängt, damit an das ich eigentlich nicht mal leben würde, wenn es nach meinem leiblichen Vater ginge, ich sollte abgetrieben werden, Mutter tat dies nicht, also wurde sie zusammengetreten und ich ihr regelrecht aus dem Bauch. Not-Op um zumindest die Mutter noch zu retten, mit mir hatte keiner mehr gerechnet, mir wurde bei der Not-Op beide Leisten gebrochen, bis heute habe ich hässliche dicke Narben auf beiden Seiten im Schritt. Ich wurde von meinem Vater oft schwer misshandelt, Hände auf die heiße Herdplatte, Kippen an den Fingern, Schläge, Tritte alles war dabei, Jugendamt glaubte mir nicht, bis zum siebten Lebensjahr musste ich dahin. Ich habe jedenfalls fast alles bis zum siebten Lebensjahr aus meinem Kopf gelöscht, nur wenig ist noch da und tut weh genug. Aus Verzweiflung bis ich damals meinen Sozialarbeiter in den Oberschenkel bis er geblutet hatte, man hat mehrere Erwachsene benötigt, um ein verzweifeltes Kind vom Bein loszueisen. Ich war als Kind sehr oft im Krankenhaus, was eine Phobie gegen Ärzte geweckt hat. Ebenso ist es eine der Ursachen für meine extremen Verlust und Bindungsängste. In den letzten Jahren verlor ich all die Menschen in meinem Umfeld, die mir etwas bedeutet hatten, erst meine Tante, die als eine der wenigen zu mir hielt an Krebs, danach meine Oma mütterlicher Seite an dieselbe Krankheit, bei der ich immer willkommen war, die als eine der wenigen vielleicht ahnte, was für Probleme ich habe, die mich immer getröstet hatte, danach wurde mein jüngster Bruder umgebracht ohne das die Täter jemals bestraft wurden, ich musste damals meine Eltern im Urlaub anrufen das ihr Sohn im Sterben liegt, ich war der erste, der ihn sterben sah und der letzte, der ihn lebend sah, mein Bruder war der zweite Mensch bis dahin der wusste wie sehr ich leide und unter was, mit seinem Tod wurde mir auch die wichtigste, wenn nicht einzige Stütze im Leben genommen, kurz darauf brachte sich mein Onkel um aus Trauer. Für den Rest der Familie, vor allen aber bei der Familie meines Stiefvaters war ich immer der Bastard, weil mein Stiefvater nicht der leibliche ist, bei der Familie der Mutter war ich der Grund für die Scheidung, ein verpfuschtes Leben, das unnütze etwas etc. In der Grundschule war ich schon der krasse, stille, seltsame Außenseiter. Ich hatte viele Probleme mit den Mitschülern, verstand mich selbst oft nicht, kam mit mir selbst einfach nicht zurecht, fing an mich zu hassen, zu hassen wer und was ich bin, konnte mich irgendwann immer schwerer vor anderen zeigen, Sportunterricht bzw. das Umziehen vor den anderen wurde mir immer mehr unangenehm. Ich wurde dort schon gemobbt, zu jener Zeit waren es aber meist nur Beleidigungen. In der Hauptschule fiel ich dann im 5 Schuljahr ab, ich wollte auf das Gym aber ich bekam die Empfehlung nicht von meiner früheren Klassenlehrerin weil solche Leute wie ich besser unter ihres Gleichen bleiben sollten, wir waren wegen mehrere Schicksalsschläge verarmt. Ich musste wiederholen, wurde immer mehr in mich gekehrter, der Selbsthass wurde immer extremer, ich wurde da längst das ich anders war als die anderen Jungs, ich passte nirgends mehr rein, ich bekam sogar Komplexe wenn ich mich wegen den Schwimmunterricht auszuziehen sollte, ich fing an zu betteln eine Einzelkabine zu erhalten, ich bekam sie nach einem Jahr auch, wurde dadurch aber noch mehr zum Angriffsziel als ohnehin schon. Mein Leben wurde mehr und mehr zur Hölle, fast kein Tag mehr an dem ich nicht geschlagen, bespuckt, beleidigt wurde und von nichts wussten meine Eltern, aus Angst, Scham und Liebe zu ihnen schwieg ich. Die Übergriffe wurden härter, ich versteckte mich oft in der Bücherei, dort hatte ich meist meine Ruhe. Freunde hatte ich fast keine, heute habe ich sogar niemanden mehr, bin alleine. Traue mich seit Jugendtage nicht raus. Was die Übergriffe anging in der Schule, Höhepunkte waren da kippen an Arme und Beine ausdrücken, Kopf gegen die Wand schlagen, Messer am Hals halten und anritzen, Schutzgelderpressung. Zitat eines Täters: Mit dem Freak kann man es machen, kümmert ja eh keinen. Und so war es auch, die Lehrer guckten weg oder sorgten sogar dafür das die Übergriffe sich häuften. Folge ist bis heute das ich Angst habe vor Jugendlichen aus jenen Alter von damals.

Wegen all dem musste ich damals auch zum Schulpsychologischen Dienst, die Frau war sehr nett, redete viel mit mir, hatte wohl auch einen Verdacht was mit mir nicht stimmte, fragte mich auch danach, ich druckste rum, sagte ihr aber am Ende das es nicht so sei wie sie denkt. es war natürlich gelogen von mir, sie hatte ja Recht mit dem was sie vermutet hatte. Machte auch Kampfsport um mich mehr anzupassen und Selbstvertrauen aufzubauen, auch Turniere im Vollkontakt was mich auch mal ins Krankenhaus brachte, in der Schule fing ich mich an zu wehren, wurde aber dadurch vom Freak zum Psycho, weil ich zbsp. einen Jungen durch die Türe trat. Wenn man mich schon nicht akzeptierte, dann sollten sie mich fürchten, es wirkte teils auch, ich wurde nicht mehr geschlagen, hatte aber viel Ärger dadurch mit den Lehrkräften. Mit 15 lernte ich dann meine erste echte Freundin kennen, ich mochte sie sehr, sie verriet mir das sie eine Lesbe sei weil sie mir vertraute, das war dann das erste mal das ich mich selbst einen anderen Menschen anvertraute, das sollte danach nur noch bei meinen Bruder geschehen und kürzlich bei meiner Mutter. Die Pubertät warf mich in tiefste Depressionen, ich versuchte mich mit 16 umzubringen, ich wollte bei uns von der Autobahnbrücke springen, zwei Leute die mich kannten und immerhin mochten zerrten mich zurück und ich klatschte mit den Rücken und Kopf auf den Boden, sie verrieten nie das ich das tun wollte, ich ihnen aber auch nie warum. Mit 17, kurz vor meinen 18 Lebensjahr verliebte ich mich in jemanden in den man sich als Junge nicht verlieben darf, es war nicht meine erste Liebe aber nicht in dieser Form. Auf der letzten großen Klassenfahrt kam es dann zum Flaschendrehen, wir waren alle schon ziemlich betrunken und es kam zu Wahrheit oder Pflicht, er wählte Pflicht, er sollte mich küssen, wenn ich zustimmte durfte ich aussetzen, ich tat natürlich so als ob ich nicht will, ich wurde aber dennoch rot obwohl das nicht sehr klug war, es war nur ein Kuss auf die Wange aber ich war da schon Happy. der Frauenschwarm der Schule auf den alle Mädchen flogen und dann das! Später war ich auf sein Zimmer, keine Ahnung wieso oder weshalb ich das war, wir knutschen herum, mehr geschah nicht aber für mich war es bis dahin und bis heute einer der schönsten Momente in meinen Leben obwohl ich wusste und weiß wie falsch das ist. Ich vergaß wer ich war,was ich war für einen kurzen Moment. Angeblich hatte er später einen Filmriss aber warum mobbte dann auch er mich? Ich verriet ihn aber nie, irgendwo mochte ich ihn ja immer noch. 18 Lebensjahr, Abschlussfeier, ich soff an den Abend mir regelrecht den Verstand weg, auf den Heimweg wollte ich dann nicht mehr, lief mit voller Absicht bei uns über die viel befahrene Doppelspur, direkt vor einen LKW, dieser konnte aber gerade noch so bremsen, ich sah das entsetzte Gesicht des jungen Fahrers, fing an zu heulen und rannte weg, einfach weg, so lange bis ich plötzlich in den Maisfeldern stand, das ist bei uns fast 1 Stunde entfernt vonm Haus in den ich damals lebte. Fing eine Ausbildung an aber die Firma ging pleite und ich musste mich was neues suchen. Um mich als ganzer Kerl zu zeigen ging ich freiwillig zum Bund, fing an zu saufen wie ein Loch, war eigentlich nie nüchtern. Ich meldete mich zum Auslandseinsatz, wurde dort wegen den gesehenen und meinen Problemen erneut depressiv, war da erst knappe 20, saß eines Abends mit geladener, entsicherter Pistole da, wollte abdrücken aber traute mich nicht, hatte zu viel Angst es könnte schief gehen. Mit Mitte 20 lernte ich die Frau meines Lebens kennen, ich war hin und weg von ihr, dachte ich könnte alles vergessen und verdrängen, es sollte aber natürlich nicht klappen, eines Abends als ich von 16 Stunden dienst zu ihr kam, da ertappte ich sie mit meinen besten Kumpel im Bett, war nicht mal wütend, nur unendlich traurig, so traurig das ich nicht mal rational reagierte, ich ging in die Küche, kochte Kaffee, stellte Unterteller und Tassen auf den Tisch, ebenso Milch, Zucker, Kandis und Süßstoff. Ging dann noch einmal zu ihr und fragte sie nur ein Wort: Warum? Sie meinte es sei ja mein eigene Schuld, ich könne sie nicht anfassen, würde nie über meine Probleme reden, ihr nicht das geben was sie brauche. Und sie hatte ja recht, das was das schönste sein sollte war es für mich nie, es war immer wie Folter aber ich verstand nicht weshalb, ich liebte sie ja abgöttig. So jedenfalls wurde meine Verlobung abgesagt. Versuchte es dieses mal mit einem Stromschlag, natürlich flog die Sicherung raus, hatte mich leicht an der Hand verbrannt und Tagelang Probleme mit Arm und Herz aber es legte sich wieder. Ich wurde 30, verdrängte erfolgreich meine Probleme, zumindest mehr oder weniger, mein Bruder wurde getötet und ich fiel erneut in ein Loch, wieder ein versuch, dieses mal schluckte ich Medikamente, ich schluckte einfach alles was ich finden konnte, erbrach aber das meiste, das hatte mich gerettet. Fing an immer mehr Arbeitssüchtig zu werden,arbeiten 320 und mehr Stunden im Monat? Kein Problem, brach aber alleine die letzten 1 1/2 Jahre 4 mal zusammen, lag letzten Dezember sogar über Stunden bewusstlos in meiner Wohnung.
Januar diesen Jahres, wollte es dieses mal richtig machen, es wie ein Unfall erscheinen lassen damit die Versicherung zahlte, fuhr bei Starkregen über die Landstraße, fing an zu beschleunigen und hielt direkt auf einen Baum zu, kurz vor den Baum dachte ich sehe meinen Bruder im Rückspiegel, ich verriss und verfehlte den Baum nur knapp und drehte mich wie ein Kreisel auf der nassen Fahrbahn.
Jetzt vor knapp 6 Wochen dann mein Geständnis was mit mir von Kindheit an nicht stimmt bei meiner Mutter, Schock für sie, nimmt mich aber nicht ernst, unterstützt nicht und verbietet weil wir und vor allen ich mich auf so vieles eingelassen habe wie etwa das Haus und die damit verbundenen Abtragungskosten. An diesen Abend wäre es fast zu Nummer 7 gekommen, habe mich im letzten Moment selber gestoppt dafür aber die halbe Nacht durch geheult, das geht mir nun jede Nacht so. Mittlerweile fühle ich mich nur noch leer innerlich, deshalb habe ich mich hier im Forum geäußert, deshalb die Selbsthilfegruppe, deshalb den Kontakt zur dgti, deshalb das aufsuchen des Psychologen, den Kontakt hier etc..


RE: Hallo ihr lieben Menschen, - Luna Lilly - 17.07.2018

Wow...das ist die traurigste Geschichte die ich jemals gehört habe Danielle..ich weiß selbst nicht so Recht wie ich darauf jetzt reagieren kann..aber wenn du ein offenes Ohr brauchst bin ich gerne für Dich da. Ich weiß nur zu gut was es heißt gemobbt zu werden..zwar nicht so extrem wie bei Dir..aber naja..
Es freut mich zur hören das du in eine Selbsthilfegruppe gehst und zum Psychologen, das ist der erste Schritt! Nur Mut und weiter so!


RE: Hallo ihr lieben Menschen, - Danielle Jan82 - 17.07.2018

Vielen lieben dank Luna Lilly, ich weiß es wirklich zu schätzen das du mir helfen möchtest. Ich bin hier eben ganz alleine, Freunde habe ich ja keine, Familie unterstützt mich nicht wirklich, Mutter hat zwar verstanden was mein Problem ist, wie ich mich fühle, wie lange das schon geht und was ich alles erleiden musste, hat aber Angst das man mir etwas antun könnte oder das ich und die Familie alles verlieren könnten. Sie hofft das ich meine Probleme vielleicht mit Antidepressiva oder ähnlichen in den Griff bekommen könnte, aber ich will das nicht für den Rest meines Leben schlucken müssen nur um irgendwie diese Show weiterleben zu können. Ich hasse was ich bin, ich ekel mich vor mir selbst, ganz besonders vor dem was da unten ist, ich mag es nicht berührt zu werden, ich kann es nicht leiden angeguckt zu werden oder mich jemanden zu zeigen. Ich hasse Spiegel, wenn ich da rein gucke sehe ich immer nur eine mir fremde Person, ich erkenne meine eigene Stimme nicht wenn sie auf Band ist, Fotos von mir existieren außer einer Handvoll Bundeswehrbilder und einige Kinderbilder gar keine, ich will nicht das dieser Mensch der ich sein soll irgendwo festgehalten wird und ich habe ohnedies eh Schwierigkeiten mich selbst darauf wiederzuerkennen. Das ganze Leben das ich führe fühlt sich so fremd an, so unreal, einfach unecht, es ist wie ein schlechter Traum aus dem man einfach nicht aufwachen kann.


RE: Hallo ihr lieben Menschen, - Luna Lilly - 17.07.2018

Ich verstehe wie du Dich fühlst, und ich denke ich spreche hier für alle das es allen hier sehr ähnlich geht. Mit meiner Mutter ist es ähnlich, sie will mich zwar unterstützen hat aber auch Angst wegen unserem Umfeld und wie sie diese Neuigkeit auf den Job meines Vaters und auf die Reaktionen gegenüber meines Neffen auswirken könnten. Bilder von mir selber gibt es auch kaum welche, ich war immmer lieber die Person hinter der Kamera als die davor und das mit der Stimme auf Band..ja das fand ich auch immer seltsam. Jeder sagte zwar das dass normal sei und man sich selbst immer anders wahr nimmt, aber ich verstehe was du meinst.
Ich hoffe du wirst hier schnell neue Freunde finden und ganz wichtig, zu Dir selbst.Schäme Dich nicht und habe keine Angst.
Ich finde du bist sehr mutig und stark! Als ich damals gemobbt wurde, habe ich mich immer weiter zurück gezogen und diese dadurch entstandene "Urangst" begleitet mich bis heute. Aber du! Du hast "Nein!" gesagt und hast einen Kampfsport erlernt um Dich zu wehren und das bewundere ich aus tiefstem Herzen!
Ich wünschte ich wäre damals so stark gewesen.
Und du bist mutig, denn anstatt Versuch 7. zu machen hast du erneut "nein!" gesagt und hast Dir Hilfe gesucht und nach Gleichgesinnten hier in diesem Forum.
Also bleib so wie du bist und wenn du jemanden zum reden brauchst, oder einfach nur zum zuhören, dann habe keine Angst mich privat anzuschreiben.

Liebe Grüße,

Luna Lilly


RE: Hallo ihr lieben Menschen, - Sunburst - 17.07.2018

Hi Danielle,

herzlich willkommen hier.

Deine Geschichte ist wirklich schrecklich.

Daß Deine Mutter Dich immer noch nicht liebt, oder auch nur akzeptieren kann, wundert mich allerdings leider nicht wirklich. Aber bei dem, was die sich schon alles geleistet hat, soll sie mal lieber endlich den Ball flach halten.


RE: Hallo ihr lieben Menschen, - Danielle Jan82 - 17.07.2018

(17.07.2018, 23:11)Sunburst schrieb: Hi Danielle,

herzlich willkommen hier.

Deine Geschichte ist wirklich schrecklich.

Daß Deine Mutter Dich immer noch nicht liebt, oder auch nur akzeptieren kann, wundert mich allerdings leider nicht wirklich. Aber bei dem, was die sich schon alles geleistet hat, soll sie mal lieber endlich den Ball flach halten.
Es ist nicht so das sie mich nicht lieben würde, sie liebt mich ja aber sie kommt nicht wirklich klar mit der Sache, sie wird zeit brauchen das alles zu verarbeiten, ich merke schon das sie doch irgendwie, irgendwo auch helfen möchte aber ihre eigene Angst sie auch daran hindert, immerhin wurde ihr schon ein Sohn durch Gewalt geraubt. Das es für eine Mutter schwer ist das alles zu begreifen und zu akzeptieren ist wohl nicht ungewöhnlich. Und ich selbst habe ja auch viel zu lange geschwiegen aus Angst, Scham und ja so seltsam es klingen mag, auch aus Liebe zu ihr und meinen Stiefvater. Ich kann sie schon verstehen, sie hat mich immerhin 36 Jahre lang gekannt oder glaubte es zumindest das zu tun, was hätte ich ihr denn auch sagen sollen? Hallo Mama, na wie geht es dir? Ach übrigens wusstest du das du all die Jahre über gar keinen Jungen im Haus hattest, sondern eine älteste Tochter die halt nur nicht wie ein Mädchen aussieht? Obwohl ich schon im Januar den letzten aktiv versuchten Suizidversuch hatte, habe ich dennoch noch bis vor 6 Wochen gebraucht mich ihr zu öffnen und das auch nur weil mich meine Mutter dazu gedrängt hatte, sie hat schon gemerkt das es mir immer schlechter geht, sie hatte sich auch vorher schon oft ihre Gedanken gemacht über mich. Ich gehe nie raus, bin nur im Zimmer eingesperrt bzw. meine Wohnung (leben alle im gleichen Haus, nur getrennte Wohnungen), ich arbeite, schlafe und esse nur, da ist nicht mehr, nicht mal Hobbys und das schon Jahrelang, das ich keine Freunde habe, das ich Probleme habe mich zu zeigen, das ich keine Bindungen eingehen kann und gleichzeitig aber enorme Angst habe selbige zu verlieren, das alle meine Beziehungen gnadenlos gescheitert sind. Mutter aber auch Stiefvater dachten das ich schwul sein könnte, zumindest hat mir meine Mutter das nun gesagt das sie es taten, nun Bi-Sexuell bin ja, das weiß meine Mutter nun auch, das es aber noch sehr viel mehr ist, das ahnte sie nicht, vielleicht wollte sie aber auch nichts davon ahnen. Ich bin nun einmal Jan 82 geboren, in einem eher konservativen Umfeld aufgewachsen, das darf man nicht vergessen. Beide hatten selbst eine enorm furchtbare Jugend, auch das wusste ich schon als Kind, auch das war einer der vielen Gründe warum ich meine Eltern auch vor mir selbst schützen wollte, und ja ich weiß wie sich das anhören muss.


RE: Hallo ihr lieben Menschen, - Sunburst - 18.07.2018

(17.07.2018, 23:54)Danielle Jan82 schrieb: was hätte ich ihr denn auch sagen sollen? Hallo Mama, na wie geht es dir? Ach übrigens wusstest du das du all die Jahre über gar keinen Jungen im Haus hattest, sondern eine älteste Tochter die halt nur nicht wie ein Mädchen aussieht?

Irgendwie ist das gerade nicht meine Art von Humor Sad

Zitat:nun gesagt das sie es taten, nun Bi-Sexuell bin ja, das weiß meine Mutter nun auch, das es aber noch sehr viel mehr ist

Trans* ist ja nun nicht unbedingt die Steigerungsform von schwul, geschweige bi. Ob Deine Mutter von der Einsicht profitieren könnte, stünde freilich auf einem anderen Blatt.

Zitat:Ich bin nun einmal Jan 82 geboren

Bis Du so alt bist wie ich, hast Du also noch bequem viel Zeit Wink

Zitat:auch das war einer der vielen Gründe warum ich meine Eltern auch vor mir selbst schützen wollte, und ja ich weiß wie sich das anhören muss.

Ja, tut es Sad Ich hätte naiverweise gedacht, in erster Linie sollten sich Eltern um die Kinder kümmern.


RE: Hallo ihr lieben Menschen, - Danielle Jan82 - 18.07.2018

(18.07.2018, 00:19)Sunburst schrieb: 1.Irgendwie ist das gerade nicht meine Art von Humor Sad


2.Trans* ist ja nun nicht unbedingt die Steigerungsform von schwul, geschweige bi. Ob Deine Mutter von der Einsicht profitieren könnte, stünde freilich auf einem anderen Blatt.



3.Bis Du so alt bist wie ich, hast Du also noch bequem viel Zeit Wink


4.Ja, tut es Sad Ich hätte naiverweise gedacht, in erster Linie sollten sich Eltern um die Kinder kümmern.
1. Nun ich habe über die Jahre einen gewissen Zynismus entwickelt, ist nicht gut, das weiß ich auch.

2.Richtig, das ist es nicht, das hatte bei meinen Outing auch zuerst für Verwirrung bei meiner Mutter gesorgt und man bedenke, eine Aufklärung in diesen Bereichen, den kennen Menschen ihres Alters nicht weil es das schlicht nicht gab, ich selbst hätte ohne das Internet bis heute vieles nicht gewusst was mich selbst betrifft. Ich dachte früher auch imer ich hätte einen totalen Sprung in der Schüssel und sei alleine mit diesen Problem. Schwule, Lesben, Bi-Sexuelle, Trans-Personen, so etwas waren Tabu-Dinge über die man nicht sprach in meinen Umfeld, dazu gehörte auch die Schule.

3.Bist du denn schon so alt?

4.Leider ist das nichts ungewöhnliches, viele Eltern wären wohl ziemlich überrascht wer hier wann und wo wirklich die entsprechenden Rollen inne hat und wie sehr sich Kinder um ihre Eltern sorgen. Welches Kind will das sich seine Eltern sorgen müssen? Kaum eines und jetzt denke man mal zbsp. an das Mobbing in den Schulen was leider trauriger Alltag für viele ist.


RE: Hallo ihr lieben Menschen, - Sunburst - 18.07.2018

Ich bin 60, war ganz gut informiert, dachte nie, ich hätte einen Sprung in der Schüssel, etc. Aber ich fürchte, ich bin ziemlich privilegiert Blush

Bei mir wäre eher verwunderlich gewesen, wäre ich nicht schwul bzw. TS gewesen. Allerdings mochte man mich dafür auch nicht gerade Rolleyes (Siehst Du, das ist meine Art von Sarkasmus.)

Natürlich bin ich nicht ganz so naiv, daß ich nicht wüßte, wie verbreitet sog. reverse parenting ist. (Das war nur Understatement.) Manche Leute verplappern sich auch noch unverhohlen, sie wollten Kinder, damit die sich um sie kümmern sollten. (Und nein, damit meinen sie nicht eine dubiose Art von Altersvorsorge.)


RE: Hallo ihr lieben Menschen, - Patricia1975 - 18.07.2018

Willkommen!!!