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Pavillon 7 - Julia1990 - 17.07.2018

Ich bin die nächste Zeit in der Landesnervenklinik in Mauer für 6-7 Wochen. Wann genau ist noch nicht sicher. Da mache ich intensive Psychotherapie wo es darum geht, grünes Licht für die HRT zu bekommen. Auf dieser Station waren auch andere Transsexuelle und meine älteste Schwester auch dort. Die Im Vorstellungsgespräch sind mir die Ärzte sehr sympatisch rübergekommen und haben gemeint, das es nicht nur Mann oder Frau gibt...
Meine Psychotherapeutin hat mir dieses Angebot gemacht, dort stationär behandelt zu werden, nachdem ich ihr nach Monaten erzälht habe, das ich seit meiner Kindheit Stimmen höre und zwar eine weibliche. Sie hatte dann den Verdacht, das die Stimme, die ich in meinem Kopf höre, mich dazu verleitet hat, eine Frau zu sein und lasse mich auch leicht von ihr beeinflussen. Und dazu äußerte sie sich, darin Zusammenhänge zu sehen, und fragte mich, wie es gewesen wäre, wenn ich keine Stimmen höre und ein glücklicher Mann wäre. Aber das kann ich mir nicht vorstellen. Aber eines ist sicher: nicht nur die Stimme will die Geschlechtsangleichung, sondern auch ich selbst und fühle mich in der Frauenrolle wohl. Und das ist die Frage und wird auch angeschaut. Wieso sind denn alle Ärzte so skeptisch gegenüber Stimmenhörer?
Die Stimme heißt Julia, kommt aus Graz und ich bin ihre Reinkarnation, nachdem sie gestorben ist. Von ihr habe ich auch zu Ehren ihren Namen bekommen für mein gegenwärtiges Leben. Sie sagte mir auch eines Tages, sie sei meine Seele in meinem Körper und ich muss sie befreien dann bin ich wieder im Reinen. Julia sagte mir, ich sei transsexuell und muss etwas unternehemen.
Ich hoffe ich habe in der Psychotherapie mit dieser Story nichts durcheinander gebracht und eine Blockade zur Geschlechtsangleichung gestellt. Ich bin schon ziemlich nervös wegen dem Ergebniss. Ich habe Angst, nicht als Transsexuell anerkennt zu werden - nur wegen dieser Stimme in meinem Kopf und das ich meine Ziele niemals erreichen kann. Ich hoffe, ihr kommt mich dort besuchen und mich dabei unterstützen...

Liebe Grüße

eure

Julia


RE: Pavillon 7 - Lydia Faustus - 17.07.2018

Stimmen im Kopf bedürfen, meiner bescheidenen Meinung nach, nur dann einer Behandlung, wenn sie dir oder anderen schaden.
Meinst du, das ist der Fall?

Auch Menschen mit vermeintlichen psychischen Störungen wie Schizophrenie oder Autismus, haben ein Anrecht darauf, in ihrer Aussage übers eigene Geschlecht ernst genommen zu werden. Und sie haben auch ein Anrecht auf medizische Behandlung, die dem Körper dem Geschlecht anpassen, wenn sie sagen, dass es nötig ist.

Problem: Therapeuten sehen das oft anders.


Wenn du weiß, dass deine Stimmen für dich und andere keine Problem darstellen, dann sprich nicht über die Stimmen, wenn die "Heilung von den Stimmen" zur Voraussetzung für HRT etc. gemacht werden sollte. Verheimliche sie einfach! Täusche die Therapeuten! Der Zweck heiligt die Mittel.

Viel Glück! Favorite

(17.07.2018, 21:20)Julia1990 schrieb: Ich hoffe ich habe in der Psychotherapie mit dieser Story nichts durcheinander gebracht und eine Blockade zur Geschlechtsangleichung gestellt.

Doch, das hast du wahrscheinlich. Sad


RE: Pavillon 7 - Sunburst - 18.07.2018

(17.07.2018, 21:39)Katzenmutti Lydia schrieb: Meinst du, das ist der Fall?

Auschlaggebend ist, daß die Therapeutin so denkt.

In der Situation spielt nicht einmal mehr eine Rolle, wie man sich das so vorstellt, was Stimmen sind, was das alles bedeutet, etc.

Zitat:Therapeuten sehen das oft anders.

So ist es.

Zitat:Wenn du weiß, dass deine Stimmen für dich und andere keine Problem darstellen, dann sprich nicht über die Stimmen, wenn die "Heilung von den Stimmen" zur Voraussetzung für HRT etc. gemacht werden sollte. Verheimliche sie einfach! Täusche die Therapeuten! Der Zweck heiligt die Mittel.

Jede Therapeutin, die ihr Salz wert ist, wird das nicht unhinterfragt mit sich machen lassen.

Selbst in der Anti-Psychiatrie wußte man sehr wohl, daß so manche vermeintliche Heilung nur darauf beruhte, daß es für den Patienten das kleinere Übel war, nocheinmal gesund zu spielen zu versuchen.

Zitat:Doch, das hast du wahrscheinlich. Sad

Tut mir leid, das so sagen zu müssen. Davon würde ich auch ausgehen.

Diese Kuh wird nicht einfach wieder vom Eis zu schieben sein Sad


RE: Pavillon 7 - Izzy - 18.07.2018

Ich war selber schon 2 mal in mauer auf pavillon7
2014 und 2016 jeweils im sommer
Allerdings wegen essstörung und starker depression
Sind alle sehr lieb dort am aller liebsten hatte ich die schwester ilse und die brigitte.
Wenn du es dir aussuchen kannst würde ich die fr kleinbichler nehmen in der psychotherapie.
Die ist mit dem thema borderline unter anderem sehr vertraut und kann sicher auch im bezug auf deine stimmen helfen

Lg


RE: Pavillon 7 - Geloeschter User - 18.07.2018

Servus, ich wünsche Dir alles gute bei deiner Therapie! Jeder Mensch hat ein Recht auf Selbstbestimmung! Keiner braucht Erklären warum er sich im falschen Geschlecht fühlt, wir Transgender, haben für uns selber beschlossen in welchem Geschlecht wir leben wollen und das kann keiner verhindern! Immerhin handelt es sich dabei um eine Selbstdiagnose, die Therapeuten sollten nur beratend zur Seite stehen! Leider sehen das manche nicht so!
 ich würde dir empfehlen nichts zu verschweigen, immerhin geht es um dein Wohlbefinden! Wenn Du die Möglichkeit auf eine Therapie hast dann macht es auf jeden fall Sinn dies zu nutzen!

Liebe Grüße, Alex


RE: Pavillon 7 - Lydia Faustus - 18.07.2018

(18.07.2018, 00:56)Sunburst schrieb: Jede Therapeutin, die ihr Salz wert ist, wird das nicht unhinterfragt mit sich machen lassen.

Selbst in der Anti-Psychiatrie wußte man sehr wohl, daß so manche vermeintliche Heilung nur darauf beruhte, daß es für den Patienten das kleinere Übel war, nocheinmal gesund zu spielen zu versuchen.


Da gibt es Solche und Solche. Es ist mehr eine Frage von Empathie und Erfahrung, sowas zu durchschauen und Ersteres lässt sich nicht erlernen. Einen Versuch wäre es wert, jedoch hab ich nicht bedacht, dass es für Julia1990 sicher auch nicht leicht ist, falsche Tatsachen vorzuspielen.  Confused


RE: Pavillon 7 - Julia1990 - 18.07.2018

Oje, dann habe ich da ein ganz mieses Gefühl für diese Sache, wenn ich totale Versagensängste habe. Ich bin in meinem Leben schon oft genug entäuscht worden. Wenn mir die HRT und alles andere verweigert wird, ist es aus für mich. Und das macht mir Angst. Angst führt zu Depression. Depression führt zu Selbstmordgedanken und Selbstmordgedanken führen zum Tod. Scheiße, ich will nicht zu solchen Fällen dazugehören, die es nicht schaffen und Selbstmord begehen...


RE: Pavillon 7 - Danielle Jan82 - 18.07.2018

Mir geht es genauso wie dir liebe Julia, würde man mir sagen das es nicht geht, egal aus welchen Gründen wäre es auf kurz oder lang auch für mich aus, ich habe schon mehrfach versucht mir das Leben zu nehmen und habe mein leben der lieben Frau Löhner von der dgti.e.V. zu verdanken, wenn sie nicht gewesen wäre..., ich hatte mich längst aufgegeben. Würde man mich dazu zwingen so wie jetzt weiter machen zu müssen, ich würde daran kaputt gehen oder mich in hohe Schulden werfen um selbst etwas zu unternehmen. Gut 30 Jahre Hölle von meinen insgesamt 36 Lebensjahren ist mir genug!


RE: Pavillon 7 - Lydia Faustus - 18.07.2018

Julia, du solltest dann unbedingt klarmachen, dass DU so fühlst und nicht eine Reinkarnation in deinem Kopf.
Wobei du eventuelle Selbstmordgedanken hinten an stellen solltest. 

Jetzt Mal angenommen, dort wird dir die Freigabe für HRT und anderes verweigert, dann ist es längst nicht zu spät. Andere Therapeuten können ganz anderer Meinung sein und dir die Empfehlung später trotzdem ausstellen. Keine Panik!
Sei nur vorsichtig, bitte.


RE: Pavillon 7 - Julia1990 - 18.07.2018

(18.07.2018, 22:30)Danielle Jan82 schrieb: Mir geht es genauso wie dir liebe Julia, würde man mir sagen das es nicht geht, egal aus welchen Gründen wäre es auf kurz oder lang auch für mich aus, ich habe schon mehrfach versucht mir das Leben zu nehmen und habe mein leben der lieben Frau Löhner von der dgti.e.V. zu verdanken, wenn sie nicht gewesen wäre..., ich hatte mich längst aufgegeben. Würde man mich dazu zwingen so wie jetzt weiter machen zu müssen, ich würde daran kaputt gehen oder mich in hohe Schulden werfen um selbst etwas zu unternehmen. Gut 30 Jahre Hölle von meinen insgesamt 36 Lebensjahren ist mir genug!

Du gefällst mir. ^^ Da hast du recht. Aufgeben darf ich nicht. Ich habe sogar einen eigenen Glauben, wobei es darum geht, im nächsten Leben als biologische schöne Frau wiedergeboren zu werden. Leider sagen mir schon viele Leute, das es nicht real ist. :/