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Guten Tag - Gred - 01.10.2018 Guten Tag, Dieser Text wurde von einer - eigentlich männlichen - Person im Alter von 20 Jahren geschrieben. Ich melde mich aufgrund dessen, dass ich etwas verwirrt bin. Daher schildere ich am besten, was ich meine. Ich werde seit der weiterführenden Schule damit aufgezogen, dass ich "mich Schwul verhalte". Tatsächlich bin ich jedoch nicht schwul. Da sich das allerdings über mehrere Jahre in den verschiedensten Lebenssituation durchgezogen hat, habe ich überlegt, warum so viele Leute unabhängig von einander auf diese Idee kamen. Mit ein bisschen Hilfe von meinem besten Freund, habe ich schnell herausgefunden, dass ich viele, für die Gesellschaft eher weibliche Züge habe. Das zeigt sich vor allem in meiner Schüchternheit, sowie meinem Verlangen, niemanden verletzen zu wollen und in meinem eher androgynen Kleidungsstil. Daraufhin ist mir aufgefallen, dass ich auch mit meinem Körper nicht zu hundert Prozent zufrieden bin (aber ihn dennoch akzeptiere). Das bezieht sich vor allem auf meinen Bart, den ich regelmäßig rasiere, aber auch auf mein zu kantiges Gesicht und meine kurze Frisur, die ich zwar selbst wählte, die aber überhaupt nicht zu mir passt. Allerdings würde ich auch eher ungern eine Frau seien wollen, weil mich da wieder viele andere Sachen stören würden. Und irgendwie kann ich ja meinen Körper zumindest etwas akzeptieren. Damit man das nicht falsch versteht, es gibt auch sehr viele, eher "typisch männliche" seiten an mir, die ich auch sehr gerne an mir mag. Aber alles in einem gleichen sich meine "weiblichen und männlichen Seiten" sowie von meinem Verhalten, als auch von meinen Emotionen und dem Gefühl der zugehörigkeit (letzteres heißt beides in etwa gleich wenig) aus. Anschließend kann man also sagen, dass ich keine Ahnung habe, was mit mir los ist und irgendwie stört es mich, keine Ahnung zu haben. Das war jetzt relativ viel von mir ^^ Ich hoffe, man kann mir dabei helfen, mich einzuordnen. RE: Guten Tag - Sunburst - 01.10.2018 Hi und herzlich willkommen (01.10.2018, 07:10)Gred schrieb: Ich werde seit der weiterführenden Schule damit aufgezogen, dass ich "mich Schwul verhalte". Tatsächlich bin ich jedoch nicht schwul. Da sich das allerdings über mehrere Jahre in den verschiedensten Lebenssituation durchgezogen hat, habe ich überlegt, warum so viele Leute unabhängig von einander auf diese Idee kamen. Mit ein bisschen Hilfe von meinem besten Freund, habe ich schnell herausgefunden, dass ich viele, für die Gesellschaft eher weibliche Züge habe. Das zeigt sich vor allem in meiner Schüchternheit, sowie meinem Verlangen, niemanden verletzen zu wollen und in meinem eher androgynen Kleidungsstil. Es ist schon echt schlimm, auf was für abartige Ideen angeblich normale Leute kommen Angefangen damit, daß man ins Grübeln geraten könnte, wie vielen Schwulen man nun sinnigerweise etwas nennenswertere weibliche Züge zuschreiben sollte Was den androgynen Kleidungsstil anginge: Moden kommen und gehen. (Ist allerdings praktisch, wenn man das gerade aus anderen Gründen für sich nutzen kann ) Im Bereich von Umgangsformen und damit zusammenhängenden Charakterzügen wird es aber nun wirklich schlimm. Was ist denn bitteschön "falsch" daran, zurückhaltend zu sein? Und soll ich das toll finden, wenn sich jemand benimmt wie die Axt im Walde? Zitat:Daraufhin ist mir aufgefallen, dass ich auch mit meinem Körper nicht zu hundert Prozent zufrieden bin (aber ihn dennoch akzeptiere). Das bezieht sich vor allem auf meinen Bart, den ich regelmäßig rasiere, aber auch auf mein zu kantiges Gesicht und meine kurze Frisur, die ich zwar selbst wählte, die aber überhaupt nicht zu mir passt. Schön, also ein Anfang wäre dann eben schon mal, die Haare wachsen zu lassen und sich eine andere Frisur zuzulegen. Zitat:Aber alles in einem gleichen sich meine "weiblichen und männlichen Seiten" sowie von meinem Verhalten, als auch von meinen Emotionen und dem Gefühl der zugehörigkeit (letzteres heißt beides in etwa gleich wenig) aus. Das hört sich doch nicht schlecht an. Zitat:Anschließend kann man also sagen, dass ich keine Ahnung habe, was mit mir los ist und irgendwie stört es mich, keine Ahnung zu haben. In erster Linie sieht es so aus, als hättest Du Dich sehr verunsichern lassen. Wobei es aber auch wirklich nicht nett ist, jemanden so "aufzuziehen" (wie Du Dich auszudrücken beliebtest). Wenn dann sonst noch etwas anliegt, müßte man eben mal weitersehen... RE: Guten Tag - Lydia Faustus - 01.10.2018 Hallo (01.10.2018, 07:10)Gred schrieb: [...] für die Gesellschaft eher weibliche Züge habe. Das zeigt sich vor allem in meiner Schüchternheit, sowie meinem Verlangen, niemanden verletzen zu wollen [...] Wer Duckmäusertum und ähnliche Charaktereigenschaften als weibliche Züge bezeichnet, hat noch nie was von weiblicher Emanzipation gehört. (01.10.2018, 07:10)Gred schrieb: Allerdings würde ich auch eher ungern eine Frau seien wollen,[...] Wer will das schon?... RE: Guten Tag - Falling Snow - 01.10.2018 das aufgrund von "unmännlichen" eigenschaften, äußerlichkeiten usw. auf sexuelle vorlieben geschlossen wird (homosexuell), ist ein verteidigungsreflex zur aufrechterhaltung der geschlechtlichen stereotypen. es kann nicht sein, was nicht sein darf, nämlich feminine männlichkeit. das damit schwulsein auch gleich mit (unmännlichen) stereotypen überzogen wird, ist wohl so etwas wie ein gern genommener kollateralschaden. solange "mann sein" mit stärke und "frau sein" mit schönheit assoziiert wird, solange werden grenzüberschreitungen dieser ungeschriebenen regeln eben mit nichtzugehörigkeit zum entsprechenden geschlecht abgestraft. solange das nicht belastend wird und das eigene geschlechtliche selbstverständnis sowie der eigene körper auch akzeptiert wird, solange ist doch alles in butter. eine gut gekühlte dose prickelndes selbstbewußtsein kann da wunder tun. bist halt ein mensch (bzw. mann) der nicht dem geschlechtlich stereotypen durchsschnitt entspricht. also, ich könnte mir schlimmeres vorstellen, als nicht 08/15 zu sein. |