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Hallo an alle! - Echo - 09.12.2018

Mein Name ist Alex und ich werde im Februar 30. Ich dachte mir, dass ich einfach meine Gedanken zu mir frei herausschreibe, denn was ich bin und warum ich so bin weiss ich selbst nicht genau oder wer das Lesen will. Ich lerne in letzter Zeit immer etwas mehr dazu.

Biologisch bin ich Maennlich so viel ist sicher (Doh.  Big Grin ), angefangen hat allerdings alles als ich 5 Jahre alt war. Ein Urlaub in Spanien in einem Kids Club Event, wo die Eltern ihre Kinder in ein Kostuem kleiden mussten. Meine Mutter hat mich in einen ihrer Roecke gesteckt (weil wir nichts anderes dabei hatten das als Kostuem taugte  Rolleyes ), mich geschminkt und meine Haare, die damals immer sehr lang waren, schoen frisiert. Seit dem dachte ich mir, dass ich innerlich irgendwie sehr schick in so etwas aussehe. Ich hab den Contest sogar gewonnen, fand ich merkwuerdig, denn da waren echt viele Teilnehmer dabei!

Seit dem hab ich alle paar Jahre immer mal wieder die Klamotten und das Make Up meiner Mutter probiert, bis sie mich einmal dabei erwischt hat und dachte es stimmt etwas nicht mit meinem Verhalten. Grosser Schock, der Sohn hat Klamotten an die nicht an ihn gehoeren. Ab zu einem Psychologen der mein Verhalten einmal durchcheckt, so etwas will man nicht in der Familie haben (Religiose Familie). Nach ein paar Gespraechen stellte man nicht viel fest, ausser das ich wohl etwas anders denke als normale Jungs in meinem Alter und es besteht kein Grund dazu, dass meine Eltern sich wahnsinnig machen sollen. Ich war recht eingeschuechtert weil ich dort hingeschickt wurde. Ich hab es nie mehr ausprobiert bis ich eindeutig Aelter wurde. Ich war irgendwie auch nie wirklich mit vielen Jungs befreundet sondern mehr mit Maedchen und hatte immer gute Freundinnen, ist auch heute noch so bis auf ein paar kleine Aussnahmen.

Mit 16 war es dann Zeit, dass die ersten Beziehungen um die Ecke kamen. Ich fand raus das ich auch da nicht " Normal" war, brachte einen Freund und keine Freundin nach Hause als erstes. Ich war recht devot, bin es auch heute noch. Je aelter ich wurde, desto mehr merkte ich, dass in mir etwas kaputt ist. Der Selbsthass wuchs wenn ich in den Spiegel schaute, der Bart begann zu wachsen, die Koerperbehaarung und ich wollte das alles nicht. Frauenkleidung war viel interessanter, egal ob es nun Jeans oder Kleider waren, der Schmuck schoener, die Piercings sehen an ihnen einfach toller aus und oh gott, Tattoos! Favorite  Ich bin mit 21 von Zuhause ausgezogen zu meiner damaligen Ex Freundin (Meine Beziehungen halten alle nicht sehr lange, da ich absolut null Sexualtrieb habe und Emotional abschalte, wenn es um Naehe geht wegen diesem falschen Gefuehl in mir. Ich finde fast nie oder kaum die Worte mich selbst meinem Gegenueber zu beschreiben und wenn ich es tue dauert es meist keine 6 Monate bis ich ersetzt werde. Also gab ich das daten auf.), da ich Epilepsie habe und diese bis dahin sehr schwer zu kontrollieren war, aber endlich konnte ich dann ein wenig Gewicht von meinen Schultern weg haben, permanent diesen Druck der Eltern, wenn es mal ein Freund war und keine Freundin. Ich began Online damit in einem Virtuellen Chat Spiel namens Second Life fuer die letzten 9 Jahre als Frau herumzulaufen. Ebenfalls Rollenspiel zu betreiben. Fuer eine Weile machte es Spass. Ein virtuelles ich, das alles hatte was ich wollte aber immer wenn ich in den Spiegel schau sehe ich diesen haesslichen Mann. 

Ich wurde Depressiv, ein Grossteil warscheinlich kam auch von meinen Antiepileptika und es wurde so schlimm, dass ich mich mit 25 versucht hatte umzubringen. Zum Glueck hat es nicht geklappt. Ich hab mich freiwillig in die Psychiatrie eingewiesen und wurde lediglich darauf analysiert ob es wieder vorkommen wuerde, aber nach sehr kurzer Zeit wieder entlassen. Irgendwie hab ich Angst davor einen Psychiater zu kontaktieren und ausreichend ueber dieses Problem zu sprechen, dass genau dieses abgetan wird als grundlos und das war es gewesen, das ich nicht in einem falschen Koerper stecke, alles nur Hirngespinste sind oder das ich mich so oder so nicht aendern wuerde (Falsche Anatomie/Nicht Praedestiniert). Sad 

Nachdem ich entlassen wurde, bin ich nach Brasilien gezogen zu einer Freundin fuer die letzten 3 Jahre und hab fast 60% meines Gewichts hier verloren. Frustfressen bye bye. Noch ein kleines bisschen dann sind 15% Koerperfett erreicht! Sie ist sehr verstaendnissvoll was meine Gefuehle dafuer angeht und ich komme mir hier willkommen vor. Meine Freunde in Deutschland und Amerika wissen alle von meinen Problemen. Meine Familie hat keinen Kontakt mehr zu mir, sie kommen nicht mit meiner Art und Weise klar wie ich mich verhalte, alte Schule die nichts neues lernen moechte. Nicht weiter ein Problem fuer mich. Es geht aber nun bald wieder Heim und ich freu mich irgendwie drauf. Ist etwas zu heiss hier um ehrlich zu sein.  Big Grin

Das waere alles von mir.  Wave


RE: Hallo an alle! - Sunburst - 09.12.2018

Hi und herzlich willkommen Smile

(09.12.2018, 00:04)Echo schrieb: ich komme mir hier willkommen vor.

Das ist das allerwichtigste! Smile

Zitat:Ist etwas zu heiss hier um ehrlich zu sein. Big Grin

Naja, es gibt hier auch drei Jahreszeiten: eine heiße, eine heißere und eine sehr heiße Shy


RE: Hallo an alle! - Mike-Tanja - 09.12.2018

Herzlich willkommen! Ich hoffe, Du kannst uns deine Sicht der Dinge nahe bringen und vielleicht die eine oder andere neue Perspektive eröffnen.


RE: Hallo an alle! - lari - 10.12.2018

Hallo Alex,
Schön, dass du hier bist. Freue mich schon auf den Gedankenaustausch mit dir.
Lg Larissa


RE: Hallo an alle! - Josefine_H - 10.12.2018

Hallo Alex,
Auch ein herzliches Willkommen von meiner Seite.
Wenn man deine Vorstellung so liest, merkt man das du es bisher ganz und gar nicht leicht hattest.
Ich hoffe das ist nun vorbei und du kannst dein Leben so leben wie du es für richtig hältst.
GLG
Martina


RE: Hallo an alle! - HypnoD1985 - 13.12.2018

Auch von mir herzlich Willkommen Heart2

(09.12.2018, 00:04)Echo schrieb: Ich wurde Depressiv, ein Grossteil warscheinlich kam auch von meinen Antiepileptika und es wurde so schlimm, dass ich mich mit 25 versucht hatte umzubringen. Zum Glueck hat es nicht geklappt. Ich hab mich freiwillig in die Psychiatrie eingewiesen und wurde lediglich darauf analysiert ob es wieder vorkommen wuerde, aber nach sehr kurzer Zeit wieder entlassen. Irgendwie hab ich Angst davor einen Psychiater zu kontaktieren und ausreichend ueber dieses Problem zu sprechen, dass genau dieses abgetan wird als grundlos und das war es gewesen, das ich nicht in einem falschen Koerper stecke, alles nur Hirngespinste sind oder das ich mich so oder so nicht aendern wuerde (Falsche Anatomie/Nicht Praedestiniert). Sad

Ich bin mir nicht sicher, ob ich das richtig verstanden habe und entschuldige, falls ich jetzt was falsch mache. Zuerst einmal, du scheinst auch eine Menge durchgemacht zu haben und Hut ab, dass du dir auch Hilfe gesucht hast. Ich weiß selbst, dass das ein unglaublich großer Schritt ist und auch viel Mut kostet.

Hattest du jetzt darüber mit dem Psychiater gesprochen? Weißt du, was ich immer dachte: "Alle sagen mir, ich sei anders. Aber keine sieht das, was ich denke in mir zu sehen. Dann muss ich mir das alles einbilden" Ist das die gleiche Angst oder ähnlich, die du hast/hattest? Also dieser Satz kam mir irgendwie von meinen Gedanken bekannt vor.

Freue mich auf weiteren Gedankenaustausch von dir und auf deine weiteren Erzählungen Happy


RE: Hallo an alle! - Sunburst - 13.12.2018

Das ist schonmal eine ganz schlechte erste Erfahrung mit der Psychiatrie. Aber es ist leider nicht untypisch für den Medizinbetrieb. Da geht es oft nur darum, daß an denen im Zweifelsfalle keine Verwantwortung hängenbliebtSad Und manche Patienten mögen sie schlechterdings nicht.

Selbst- und Fremdwahrnehmung dürfte bei niemandem sehr ähnlich sein, und das kann einem völlig zurecht verärgern, wenn man notorisch verkannt wird.

TS ist da ein Extremfall. Die meisten Leute sind wohl arglos, rechnen nicht mit der Möglichkeit, daß ihr Gegenüber sowas wie prä-Coming Out TS sein könnte.

Mit Einbildung hat das nichts zu tun, es ist leider eine unangenehme Situation, wenn man diese Klarheit erst einmal herstellen muß.

Schon gar nicht ist es der Job eines Psychiaters/Therapeuten/Analytikers, einem Klienten zu sagen, es seien alles nur Hirngespinste, und ihn wieder wegzuschicken.

Ich kenne das nur von Laien, daß die dachten, ich hätte einen gewaltigen Knick im Keks. Aber solche Leute haben in meinem Leben nichts zu suchen. So einfach ist das Wink


RE: Hallo an alle! - Echo - 13.12.2018

Vielen lieben Dank an alle fuer das herzliche Willkommen!  Smile

(09.12.2018, 18:28)Sunburst schrieb: Naja, es gibt hier auch drei Jahreszeiten: eine heiße, eine heißere und eine sehr heiße Shy

Oh weh...Na hier entweder 32-45 Grad oder Regen, Regen und Regen bis es ins Haus schwappt wenn man Pech hat.  Big Grin

(13.12.2018, 02:56)HypnoD1985 schrieb: Hattest du jetzt darüber mit dem Psychiater gesprochen? 

Ja, ich wurde in der Psychiatrie nach den Gruenden meines Suizidversuchs befragt. Auf den Tisch kam dabei mein Selbsthass durch meinen Maennlichen Koerper in Detail, der mich in meine Depressionen getrieben hat und ich es deshalb einfach nicht mehr ausgehalten hatte, mein Wunsch anders zu sein, was Uebergangen wurde und zu der Zeit auch noch Arbeitsdruck mit bis zu 3 Jobs. 

Da ich jedoch zuvor im Krankenhaus war um zu sehen ob alles noch dran ist (Erst Notaufnahme, danach Neurologie), was an die Psychiatrie angeschlossen ist, wussten die, dass ich auf Antiepileptika bin. Diese haben/koennen Depressionen hervorrufen (Ich nehme 3 verschiedene). Der Neurologe hat mir die Option nicht einmal gegeben, dass ich mich selbst einweisen kann, die Krankenschwester hat gesehen was fuer einen Zustand ich vor mir hatte und gab mir den Tipp. 

Also wurde ich ein paar Tage dort behalten fuer Beobachtungen und Gespraechstherapien, die absolut nichts mit der Materie zu tun hatten weswegen ich ueberhaupt dort war, ein abschliessendes Gespraech mit der leitenden Psychiaterin der Klinik, die fuer die Entlassung der Patienten zustaendig war, die hat wohl die Manifeste der Gespraeche mit dem Sozialarbeiter/Psychiater (Es gab Gruppentherapien mit einem Sozialarbeiter und Einzelsitzungen mit einem Psychiater) die mit mir Gesprochen haben auf dem Tisch gehabt und wollte lediglich ein paar Stichpunkte durchgehen, was meine geistige Verfassung angeht zwecks "die Gefahr fuer mich und andere". Ich schien ihr stabil genug zu sein um nichts anderes unternehmen zu muessen, weder Medikamentoes was die anhaltenden Depressionen anging, noch eine Verweisung direkt zu einem Therapeuten der dieses Thema weiter mit mir haette Besprechen koennen. Daher dachte ich mir seit dem, okay...Eventuell bin ich im Felde dieser Medizin wohl doch etwas bekloppt.

Lg Alex  Heart


RE: Hallo an alle! - HypnoD1985 - 13.12.2018

(13.12.2018, 15:44)Echo schrieb: Ja, ich wurde in der Psychiatrie nach den Gruenden meines Suizidversuchs befragt.

Dann hatte ich das wikrlich falsch verstanden. Ich bin schockiert, dass das als Hirngespinste abgetan wurde. 


RE: Hallo an alle! - Sunburst - 14.12.2018

(13.12.2018, 15:44)Echo schrieb:
(09.12.2018, 18:28)Sunburst schrieb: Naja, es gibt hier auch drei Jahreszeiten: eine heiße, eine heißere und eine sehr heiße Shy
Oh weh...Na hier entweder 32-45 Grad oder Regen, Regen und Regen bis es ins Haus schwappt wenn man Pech hat. Big Grin

Noch ist das hier kein Hausboot Confused Aber irgendwann kommt man dann doch an seine Grenzen. Wenn es im Mai/Juni bis zu 45 ℃ im Schatten werden, werden die Leute schon reizbar. Wenn man es milder mag, sind die Nilgiris äußerst empfehlenswert.

Zitat:[...] Daher dachte ich mir seit dem, okay...Eventuell bin ich im Felde dieser Medizin wohl doch etwas bekloppt.

Das hat nichts mit bekloppt zu tun. Die haben sich nicht rechtschaffen gekümmert Sad

Wenn etwas bekloppt ist, dann ist das, wenn man sich als Königin Kundin an einen Medizindienstleister wendet, und der läßt einem hängen Sad