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Alltagssituationen (und wie man damit umgeht) - Druckversion

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Alltagssituationen (und wie man damit umgeht) - Lara K - 20.04.2012

Ich dachte so ein Thread wo jede/r alltägliche Erfahrungen erzählen kann, wäre vielleicht hilfreich. Auch um zu diskutieren wie man sich da am besten verhält. (oder gibt's so einen thread schon?)

Ich mach mal den Anfang. Ich war letztens für 2 Tage in einer anderen Stadt und hab in einem Hostel übernachtet. Jetzt muss man da seinen Ausweis vorzeigen. Bei mir ist da ja noch nichts geändert. Da die Mehrbettzimmer nach Geschlecht getrennt sind und auf meinem Ausweis ja männlich steht, wurde ich auch in das Männerzimmer eingeteilt. Ebenso wurde ich auf die Männertoiletten/-duschen hingewiesen. Am nächsten morgen beim auschecken bekam ich den Ausweis wieder (war als Pfand hinterlegt) und da es ein anderer mitarbeiter als beim einchecken war, war er verwirrt und meinte "das bist doch nicht du?" ich hab dann geantwortet "doch, früher schon"

also die leute waren alle super freundlich und nett und ich wollte wegen der männer/frauen zuweisung nicht diskutieren. dass mich der eine nicht auf dem foto erkannt hat, ist ja fast sowas wie ein kompliment in sachen passing und so.

wie hättet ihr wohl reagiert? was habt ihr da so für erlebnisse?


RE: Alltagssituationen (und wie man damit umgeht) - Angelika - 20.04.2012

Ich hätte in der Übergangsphase eine solche Situation vermieden. Vor allem da frau ja nie weiß wie andere Männer drauf reagieren, wenn eine "optische Frau" im Männerzimmer schläft, und die Sanitäreinrichtungen für Männer benützt.

Eine reine Zuteilung nach den Ausweisdaten erscheint mir eher problematisch und unsensibel von der Rezeption.


RE: Alltagssituationen (und wie man damit umgeht) - Mia - 20.04.2012

Nö, ich hätte das gleiche gemacht, den Spass lass ich mir nicht entgehen Smile


RE: Alltagssituationen (und wie man damit umgeht) - Lara K - 20.04.2012

(20.04.2012, 11:49)Angelika schrieb: Ich hätte in der Übergangsphase eine solche Situation vermieden. Vor allem da frau ja nie weiß wie andere Männer drauf reagieren, wenn eine "optische Frau" im Männerzimmer schläft, und die Sanitäreinrichtungen für Männer benützt.

Eine reine Zuteilung nach den Ausweisdaten erscheint mir eher problematisch und unsensibel von der Rezeption.


klar versuch ich solche momente zu vermeiden, wenn möglich. aber war halt nicht anders machbar.


RE: Alltagssituationen (und wie man damit umgeht) - Yuna - 25.06.2012

so heute war ich im akh...per ubahn. hatte eigentlich alle zustände was ist wenn und kommen blöde kommentare ? etc.
also kopfhörer rein um das selbstbewusstsein bisschen zu heben. erstmal rein in die u3 bis westbahnhof. ich schau mich ganz vorsichtig um, alle sitzen normalda kein gekicher oder irgendwas. dachte ich ok, u3 war ja halb leer. dann kam der fahrscheinkontrolleur und ich bekam voll den schock. ich fahre schon ein jahr ubahn und nie war einer da aber ausgerechnet heute. ok jahreskarte raus mit männlichen namen und foto. hab ihm gleichzeitig die bestätigung von meinem therapeuten in die hand gedrückt(f74 äusseres erscheinungsbild kann abweichen etc) und er ist einfach weitergegangen. fand ich toll ! Smile
ich muss sagen, bin echt sehr happy. hätte mir das im leben nicht gedacht.


RE: Alltagssituationen (und wie man damit umgeht) - wildehilde - 25.06.2012

Bitte lacht nicht,wenn ich heute die wenigen Bilder betracht,welche voriges Jahr im August.Sebt,gemacht wurden.ich selbst
erschreke,so bist du auf die Straße.
Doch komisch,vor der Straße Einkaufszentren,da hatte ich nie Angst,mich durch Massen zu bewegen,obwohl,der Mann von 100 Meter zu sehen,nur die Kleidung,passte nicht zum Mann,es war für mich kein Problem,vergas meinen gekrümten Rücken
und bekam einen geraden Gang,auch der Schritt passte,trug ich vom ersten Tag nur Schuhe mit Absätzen.
Doch ich hatte eine Panische Angst,Öffis zu benutzen
Dort wo ich hin musste,na da hatte ich mein Auto.
Doch Öffis,da bin ich eingeschlossen,wenn was ist,kann nicht weichen.
Doch anfang Mai,da hatte ich meine Premiere,in Wien mit Straßenbahn und Schnellbahn.
Sicher,mein Aussehen,hat sich auch um einiges geendert.
Na bei der Straßenbahn,war noch eine Bekannte mit,war einfach toll.
Am nächsten Tag,musste nach Guntramsdorf,na am Praterstern in die Schnellbahn,jetzt bin ich alleine
und die Fahrt dauerte auch eine 3/4 Stunde,es war schön,habe es genossen,bin gar nicht aufgefallen,zumindest
hat niemand blöd gestarrt.
So stärkt sich Schritt für Schritt mein Selbstvertrauen,jetzt trau ich mich auch in Öffis


RE: Alltagssituationen (und wie man damit umgeht) - Eva_Tg - 25.06.2012

Tja, ich hatte heute ein Termin beim Hautarzt: Blutuntersuchung und Pricktest.
Also hab ich mir ein Neckholder-Top und einen Bolero angezogen, damit ich diese tollen Pflaster auf den Rücken bekomme.
Ich dachte mir ich kriege einen Parkplatz vor der Tür der Praxis, aber leider nicht, also durfte ich mir ewig weit weg einen Parkplatz suchen und ungefähr einen Kilometer durch die Kieler Innenstadt zu meinem Arzt laufen. Auf die Leute habe ich nicht weiter geachtet, ich hatte eh mit meinen Schuhen zu kämpfen, Plateau-Schuhe eigenen sich nicht zum Dauerlauf.
Beim Hautarzt habe ich mich dann nur mit meinem Nachnamen angemeldet und die Anrede weg gelassen. Die Dame am Empfang hat dann bewußt auch keine Anrede benutzt, sondern mich nur gesiezt.
Dann ging ich ins Wartezimmer, wo mich auch keiner beachtet hat. Na ja, während ich da sitze und warte, sehe ich die Arzthelferin, die auch immer die Laser-Epi bei mir macht am Wartezimmer vorbeigehen, sie sieht mich auch und muß kurz grinsen. 5 Min. später kommt sie dann ins Wartezimmer und sagt: "Frau K., Sie sind dran! Kommen sie?" Ich bin auf gesprungen und meinte nur noch: "Ja, ich bin schon auf dem Weg."
Kaum waren wir im Behandlungsraum, sagte sie dann: "Das war doch in Ordnung, daß ich sie als Frau angesprochen habe, oder?"
Als ich dann sagte alles bestens, fügte sie noch Hinzu: "Und sie sehen heute sehr gut aus, wenn ich das bemerken darf."
Sehr süß fande ich es auch, als sie fragte, ob ich mich für die Blutabnahme lieber hinlegen will. Also in der männlichen Rolle wurde ich das noch nie gefragt, da hieß es immer nur "setzen sie sich mal hin, geben sie mal ihren Arm her!"
Während der Behandlung haben wir dann auch noch über die Kieler Woche geredet und so weiter.
Na ja, also ich denke mal das es den Leuten nicht schwer fällt mich als Frau zu sehen, sonst würden sie sich nicht so äußern und benehmen.
Ich fands auf jeden Fall toll.


RE: Alltagssituationen (und wie man damit umgeht) - Mia - 25.06.2012

Hi,
also ich war am Freitag bei meiner Stylingberaterin. Die Wirkung war umwerfend! Ein Freund frage sogar was mit mit los sei, ich bin so anders....gg. Ein paar Leute haben mich auf die Frisur angesprochen und ein paar auf das absolut berauschende Kleid. Das war Freitag und Samstag Nacht. Es war auch das erste mal das ich ohne Ärmeln draußen war, hab das Problem mit den wilden Adern und den vielen Muskeln...naja beheben nicht aber lindern können. Nach Jahren das erste mal so unterwegs....das war wie ein neues Leben für mich.

Heute war ich auch beim Bipa, musste mir ein neues Puder kaufen, ich hab so eine helle Haut, hab schon überlegt Babypuder zu nehmen gg.
Egal, ich stand da vor dem Schminkregal, keine 10 Sekunden später eine Verkäuferin neben mir. Hat gefragt was ich will, ich gelacht und hab gemeint keine Ahnung....ich wusste es wirklich nicht. Hab ihr dann mühevoll erklärt was ich brauche. Sie kurz gefragt für wen das ist, hab gemeint für mich, hab ihr meinen Oberarm gezeigt (weiß wie ein Blatt Papier, kein Scherz) und hab gemeint das Gesicht soll auch so aussehen sonst passt es nicht zusammen.
Eine Freundin hat gemeint ich soll nicht so ein dunkles MakeUp nehmen dabei war das schon das hellste was ich finden konnte, lag also am Puder.
Die Verkäuferin war dann voll freundlich, hat mir alles gezeigt, hab sie dann auch noch nach ein paar anderen Dingen gefragt die sie mir auch gleich gezeigt hat.
Das lustige war die Verkäuferin war eigentlich für die Kasse zuständig, dort schon die volle Schlange gewesen Smile
Sie hat, nach dem sich die anderen Leute schon aufgeregt hatten, eine Kollegin geholt die dann für sie die Kasse gemacht hat. Und mich hat sie weiter bedient.
Sie war dann auch so nett das sie für mich eine zweite Kasse aufgemacht hat damit ich auch gleich bezahlen kann. Ich war übrigens nach der Arbeit dort einkaufen, vuigas verstaubt, mit Arbeitsschuhen und zerrissener Jeans, von weiblich keine Spur ggg

Ach ja, Stylingberaterin hab ich natürlich keine. Vor dem Spiegel herumprobieren nennt sich das Smile

Großes Lob an die Verkäuferin vom Lendplatz Bipa das sie so viel Geduld mit mir hatte und so extrem freundlich war.


RE: Alltagssituationen (und wie man damit umgeht) - Eva_Tg - 25.06.2012

Zitat:Es war auch das erste mal das ich ohne Ärmeln draußen war, hab das Problem mit den wilden Adern und den vielen Muskeln...naja beheben nicht aber lindern können.
Wilde Adern haben auch Vorteile beim Blut abnehmen. Ich hab einfach meine Unterarme gezeigt und meinte: "Freie Auswahl..."


RE: Alltagssituationen (und wie man damit umgeht) - wildehilde - 25.06.2012

Mia,das habe ich auch schon erlebt,das beim Bipa,die Verkeuferinnen seht nett sind,so ich vermute nich nur in einem
Geschäft,
So war es in Eibiswald,in Leibnitz,auch in Wien.