Hormone...zu spät? - Druckversion +- TransGender.at Forum (http://community.transgender.at) +-- Forum: Trans* Themen (http://community.transgender.at/forumdisplay.php?fid=1) +--- Forum: Medizinisches (http://community.transgender.at/forumdisplay.php?fid=5) +--- Thema: Hormone...zu spät? (/showthread.php?tid=5532) |
Hormone...zu spät? - Halja - 20.01.2021 Hey Leute! Ich bin neu hier und brauche Euren Rat. Ich bin 36 und stehe vor meiner Transition. Ich bin in einer (Hetero-)Beziehung und nicht ‚geoutet‘. Soviel zu mir. Meine Frage bzw. meine Angst ist, dass ich bereits zu alt für eine HRT bin und das Ergebnis nicht weiblich genug sein könnte. Ich habe eigentlich nichts Weibliches an mir, bis auf meine Größe vielleicht. Denkt Ihr, dass es dafür schon zu spät ist? Ich habe Angst, dass ich so weiterlebe wie bisher und es dann später bereue, diesen Schritt nicht gegangen zu sein. Ich möchte meine Freundin nicht verlieren, aber ich denke, sie wird nicht davon begeistert sein. undefined Aber das ‚Outing‘ ist sowieso ein eigenes Thema. RE: Hormone...zu spät? - Michaela1170 - 21.01.2021 eine hrt kann nie zu spät sein, die Frage die sich vorher stellt hast du schon entsprechendes Gutachten und bist du in psychologischer Behandlung? Natürlich ist es besser je früher man startet, aber richtig angewendet bringt sie auch im höheren Alter noch gute Ergebnisse maßgeblich sind aber auch im wesentlichen die genetischen Veranlagungen. RE: Hormone...zu spät? - temp - 21.01.2021 Keine Angst, ich hab mit 40 angefangen und alles hat sich prächtig entwickelt Viel Erfolg und alles Gute! https://photos.app.goo.gl/RfHv7H1sCFXofrccA https://photos.app.goo.gl/hs4kEne9qUxrcXJR7 Ich weiss net wie man hier ein Bild ordentlich einfügt, leider. RE: Hormone...zu spät? - Halja - 23.01.2021 Danke vielmals für eure Antworten! Nein ich habe leider weder ein Gutachten, noch bin ich in psychologischer Behandlung. Kurzum: ich stehe ganz am Anfang. Mir hat einfach bisher der Mut gefehlt. Momentan kommt noch die Unsicherheit mit der Pandemie hinzu. Nicht die beste Zeit um damit zu starten. Andererseits hält die derzeitige Lage einem vor Augen, dass man sein Leben genießen soll. Danke Temp, das beruhigt mich schon ziemlich. Ich hoffe halt auf das Beste. RE: Hormone...zu spät? - chipsi - 23.01.2021 Prinzipiell ist man nie zu alt dafür. Allerdings wird es mit fortgeschrittenen Alter etwas schwieriger, vor allem wenn man darauf Wert legt als Frau wahrgenommen zu werden und die Voraussetzungen eher ungünstig erscheinen. Aber 36 ist ja eh noch nicht so alt. Durch die HRT ändert sich meist zu allererst die Psyche und damit das eigene Empfinden und erst dann schleichend aber nachhaltig der Körper. Im Grunde ist es recht simpel: Alles was die Knochenstruktur vorgibt, bleibt durch die HRT gleich. Wenn die Transition vorschreitet bekommt die Freundin logischerweise anstatt des bisherigen männlichen Partners einen weiblichen. Ob ihr das auf Dauer gefällt, lässt sich nicht vorhersagen. Ich gebe aber zu bedenken, dass sie dadurch quasi gezwungen wird ihre Vorlieben in Bezug auf eine Partnerschaft auch um 180Grad zu ändern, vorgegeben durch die Transition zur Frau des bisherigen Partners. Wie gut so etwas funktionieren kann, kann man sich ungefähr ausrechnen. Ich sag nicht, dass es nicht funktionieren kann, ich kenn allerdings praktisch niemanden wo es auf Dauer geklappt hat. Bis zu einem gewissen Grad kann das vielleicht als Gradmesser fungieren, wie ausgeprägt der Wunsch nach Transition ist, auch wenn damit bittere Konsequenzen verbunden sind. Aber das klingt jetzt alles sehr negativ, so ist es eigentlich nicht gemeint. Ich finde nur man sollte halbwegs realistisch bleiben um später nicht enttäuscht zu sein. Liebe Grüße und alles Gute! RE: Hormone...zu spät? - Sopherl - 23.01.2021 Die Frage, wie weiblich wirst Du aussehen, kann Dir leider niemand beantworten. Es ist nicht nur das Aussehen, es sind viele Details, die in Summe eine Frau zur Frau machen. Da hast Du viel Arbeit vor Dir, Hormone erleichtern es, bauen jedoch auch Druck auf, je mehr Du Dich vom Männlichen entfernst. Für eine Beziehung ist die Transition eine nur sehr schwer aushaltbare Belastung. Nicht nur dass eine nicht lesbisch veranlagte Partnerin plötzlich mit einer Frau zusammenlebt, sondern auch noch mit einer pubertierenden 40 -jährigen! Mit der besten Freundin würde sie auch nicht zusammen leben. Ein guter Paartherapeut, der es ermöglicht, von Frau zu Frau zu kommunizieren wird wahrscheinlich notwendig. Es kann gut gehen, die Wahrscheinlichkeit, dass die Beziehung in Brüche geht ist hoch. Bei der Wahl eines Therapeuten für Dich kann ich Dir nur raten, nimm einen mit Erfahrung. Eine Liste findest Du hier im Forum. Therapeuten, die Transsexualität zwar interessant finden, aber dann keine Gutachten schreiben wollen oder sich nicht trauen eines zu schreiben, gibt es leider. Sie verursachen nur Kosten und Du verlierst Zeit! Sage am Anfang klar Deinen geplanten Weg und die Ziele und stell gemeinsam mit dem Therapeuten einen (Zeit-) Plan auf. Und ja, es gibt ein wunderschönes Leben danach. Einige Freunde verlierst Du, einige Freunde bleiben, aber Du gewinnst auch viele! Ich bin mit 49 das erste Mal zu einer Psychotherapeutin gegangen, das ist jetzt auch schon länger her . Und unsere Ehe hat gehalten, wir hatten viel Glück! Alter ist kein Grund nicht so zu leben wie Du bist. (21.01.2021, 11:37)temp schrieb: https://photos.app.goo.gl/hs4kEne9qUxrcXJR7 Ein schönes Bild, tolle Farne, warst Du da im Baskenland? RE: Hormone...zu spät? - Vaginamaste - 23.01.2021 (23.01.2021, 07:26)Halja schrieb: Ich hoffe halt auf das Beste.Ich persönlich bin im Bezug auf Outing auch nach dem Motto "Hoffe auf das Beste, aber sei auf das Schlimmste vorbereitet" gegangen. Mit dieser Einstellung wird man im Endeffekt nicht enttäuscht und kann nur gewinnen. Außerdem ist es dein Leben und wir alle haben nur eins, daher solltest du es auch für dich nutzen und so leben wie du möchtest - auch für den Fall, dass das jetzt für deine Freundin egoistisch rüberkommt oder sie diesen Weg nicht mit dir mitgehen will und deine Beziehung letztendlich dran zerbricht. Mit 36 bist du keineswegs zu alt für die HRT, bedenke hier bitte aber, dass Hormone allein nicht alles sind und mitunter zahlreiche weitere Schritte für die Transition nötig sein werden (Bartentfernung, Stimmtraining, Namensänderung, etc.), je nachdem wie weit du gehen willst. Nur Mut und alles Gute! RE: Hormone...zu spät? - Seven.of.nine - 24.01.2021 Liebe Halja, Das ist noch lange nicht zu spät! Ich hab mit 50 angefangen und kenne auch Frauen, die noch später angefangen haben und durchaus zufrieden sind. Nur Mut und keine Angst bitte wegen deinem Alter! A. RE: Hormone...zu spät? - Petra K. - 04.10.2021 Hallo Halja Ich bin 61 und habe vor ca. 3 Monaten von mir aus mit der Psychotherapie begonnen. Inzwischen habe ich mich bei meiner Familie und bei meinen Freunden geoutet. Ich muss auch erst die Gutachter durchmachen damit ich die HET bekomme. Im Alter bringt es angeblich brustmäßig nicht mehr so viel, aber das ist auch nicht unbedingt mein Hauptwunsch - aber trotzdem für mich sehr wichtig. Ob ich die ganze Transistion (auch GaOp) mache, weiß ich noch nicht. Einen Schritt nach dem anderen. Zuerst erkennen, dann verstehen, dann akzeptieren,dann .... Ich wünsche Dir Klarheit und viel Erfolg Petra K. Die Ehe hat das Outing nicht überlebt RE: Hormone...zu spät? - Seven.of.nine - 22.10.2021 Warum soll das brustmäßig nichts mehr bringen im Alter? Kann ich mir nicht vorstellen. Östro ist jedenfalls gut gegen Osteoporose! |