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Schwierigkeiten mit 2pass-Klinik nach Schwierigkeiten mit FFS - Druckversion

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Schwierigkeiten mit 2pass-Klinik nach Schwierigkeiten mit FFS - - Pat - - 20.02.2023

Werte Forenteilnehmer,
 
ich habe ein ziemliches Problem mit der 2pass-Klinik in Antwerpen/Belgien.
 
Die Kurzfassung:
 
FFS mit forehead reconstruction III 08’2013, Korrekturen 05’2014 und 07’2016. Seit 12’2021 austretender Eiter aus Wunde in Stirnmitte, wohl durch Allergie gegen FFS-Material. Angebot von Dr. van de Ven in 02’2022, dies zweizeitig zu beheben. Während Mailwechsel zur Vorbesprechung der OP überraschender Tod von Dr. van de Ven. Dadurch Rückfrage unbeantwortet, auch kein KV seinerseits mehr für Anaesthesie bzw. Klinikkosten.
 
Seitdem hinhalten (besser weghalten!) durch Patientenkoordinatorin S.D., seit Herbst 2022 gar keine Reaktion mehr.
 
Medizinische Notwendigkeit weiterhin, bestätigt durch HNO-Ärztin und MKG-Klinik in DE. Zwischendrin Infektion durch Bakterien mit Gefahr von Schlaganfall / Hinhautenzündung / Sepsis. Loch in der Stirn. Morgens Haare durch Eiter verklebt. AU durch ständiges Angeschlagensein infolge eitrigen Prozesses und psychischer Belastung.
 
Wie weiter? Was machen andere Patienten von Dr. van de Ven mit Bedarf an Revision? Ich hoffe auf evtl. Hinweise durch Teilnehmer dieses Forums.

Dazu einige Fragen zu dieser Klinik und deren bewusstem Blindflug.


Und hier der Hergang, weit ausführlicher  mit Fragen und Schlussfolgerungen:
 
Zunächst die Vorgeschichte: Im August 2013 hatte ich eine FFS bei Dr. van de Ven. Diese beinhaltete u.a. eine forehead reconstruction type III. Diese wurde im Mai 2014 korrigiert (Rundung des Stirnbogens etwas flacher). Da weiterhin eindringende Luft durch eine wie auch immer geartete Lücke in das Bindegewebe gedrückt wurde, was zur Folge hatte, dass die Augenlider oft teilweise stark geschwollen waren, wurde die FFS im Juli 2016 erneut korrigiert. Dabei wurde das Knochenzement-Material durch Hydroxy-Apatit ersetzt (dies sei besser verträglich, meinte Dr. van de Ven). Leider drang noch immer Luft ein. Die Lücke, er vermutete einen nicht exakt verschlossenen Spalt zwischen dem eingesetzten Mittelstück und den neugeformten Augenbrauenbögen, sollte abermals verschlossen werden, wozu es aus verschiedenen Gründen (nein, keine medizinischen) bis Herbst 2021 nicht kam.
 
Nach dem Umzug im Herbst 2021 (und nun ruhigerem Schlaf) sollte die Sache erneut angegangen werden. Leider war ich im November 2021 von starkem Erschöpftsein geplagt. Ebenso im Dezember 2021. Ächz! In der ersten Dezemberhälfte 2021 kam es zur Bildung von Eiter und dessen Austritt aus einer größeren Wunde an der Stirn. Der Eiter, der nur nach konzentriertem Körpergeruch roch, trat nur nachts bzw. im Liegen aus. Die Vertretung meiner HNO-Ärztin, den ich im selben Monat aufsuchte, teilte mir mit, es seien zumindest keine Bakterien festzustellen, was ein gutes Zeichen sei. Die HNO-Ärztin selbst, die ich dann wieder im Januar 2022 aufsuchen konnte, stand vor einem Rätsel. Da sie meinen näheren Hintergrund im Hinblick auf die FFS kannte, schloss sie rasch auf eine Abstoßungsreaktion des Immunsystems auf das Fremdmaterial (titanium mesh und/oder Knochenzement), auch wenn dies bereits einige Jahre (2016) her sei.
 
Dr. van de Ven meinte im Februar 2022 per E-Mail, er werde das Material ersetzen, am besten in zwei Operationen im Abstand von vier Monaten. Wie er sich das genau vorstellte und was er für Anästhesie bzw. Liegekosten im Gästehaus zu berechnen beabsichtigte, konnte er mir durch seinen völlig überraschenden Tod Ende Februar 2022 nicht mehr mitteilen.
 
Im Wissen, dass es in der Klinik nun erst einmal rund gehen würde, aber auch aus Rücksicht auf seine Partnerin, die nun einiges durchzustehen hatte, hielt ich mich mit weiteren Anfragen rücksichtsvoll einen Monat, bis Anfang April 2022, zurück. Dann jedoch bat ich um Klärung: Wie weiter? Die OP war ja nötig. Die Koordinatrice S.D. vertröstete mich. Allerdings erfuhr ich, dass jene Patienten, deren Operation bereits gebucht (i.e. bezahlt) worden war, an einen anderen Chirurgen weitergleitet worden seien. Wer das war? Ich vermute an Dr. van der Dussen im benachbarten Beveren, dem früheren Mentor in Sachen FFS und guten Freund von Dr. van de Ven. Für die Patienten sicherlich auch die beste Wahl, da die An- und Abreise wie geplant stattfinden konnten.

Der Frühling schreitet fort und die Wunde eiterte weiterhin. Nacht für Nacht. An einem Tag im Sommer roch der Eiter auf einmal anders: Der Eindruck von konzentriertem Körpergeruch (nenene, ich dusche täglich!) war überlagert von etwas Dumpfem, erdigem, aber auch etwas stechend, flüchtig riechendem. Es erinnerte an den Geruch aus einem Komposter. Und, äh ja... an Ammoniak. Die Farbe des Eiters war dunkler und gräulich/bräunlich, die Konsistenz weniger viskos, also flüssiger. Nichts gutes ahnend suchte ich die MKG-Klinik hier in der Stadt auf. Die Wunde wurde in einer ambulanten Operation gereinigt und der Verdacht auf Infektion durch Viren/Bakterien (letztere waren es dann) bestätigt. Als mögliche Komplikationen wurden mir eine Hirnvenenthrombose (mit sofortig eintretendem Schlaganfall), eine Hirnhautentzündung bzw. eine Sepsis (Blutvergiftung) genannt. Ich erhielt ein Rezept für Antibiotika mit der dringlichen Aufforderung, dieses noch in der Nacht einzulösen und sogleich die erste Dosis des Medikaments einzunehmen. Ach ja: „Selbst wenn wir die Infektion in den Griff kriegen, muss etwas gemacht werden. Es geht nicht, dass es hinterher einfach normal weiter eitert und es bleibt so. Der Eiter wirkt auf die Umgebung, und direkt hinter der Stirnhöhlenrückwand ist das Gehirn. Also, da muss was passieren!“ Naja, so sehe ich das ja auch.
 
Mein Mailverkehr mit S.D. ging daraufhin in eine neue Runde. Ich teilte ihr den aktuellen Stand mit und verwies erneut auf die deutliche Notwendigkeit einer Operation. Meiner allmählichen Verbitterung über den Stillstand gab ich Ausdruck durch die Frage nach den aktuell Verantwortlichen bzw. Eigentümern der Klinik. Ein Impressum der Website gibt es ja nicht. Diese Anfrage wies sie zurück.
 
Weitere Mails im Herbst und Winter 2022 blieben gänzlich unbeantwortet. Man gibt sich nun nicht mehr die Mühe, mich irgendwie zu vertrösten, sondern geht komplett auf Tauchstation. Auf seinen Ruf braucht man – zumindest bei mir – offenbar keine Rücksicht mehr zu nehmen.
 
Ja, irgendwie – es muss doch jemanden geben, der in dem Laden das Sagen hat? Ich bezweifle, dass diese S.D. der Großwesir ist, dem auf einmal die Rolle des Lordsiegelbewahrers zugefallen ist und der diese allzu bereitwillig ausfüllt (zumindest wirkt sie so!). Ist es seine Partnerin, Frau Dr. Defrancq? Das wäre naheliegend. Oder ist es ein Insolvenzverwalter der Großbank ING? Laufen die Daueraufträge für Gehälter, Stadtwerke usw. einfach durch? Die beiden Belegchirurgen (dieser Dr. Doornaert und ein Dr. van Kampen) werkeln doch weiter? Sind es etwa die beiden, die den Betrieb finanziell über Wasser halten? Letztlich ist es mir ja egal, wer mit wem und wie.
 
Jedoch: Diese arrogant wirkende Ignoranz, mit der man auf Tauchstation geht, soll mich auf verlorenem Posten dastehen lassen. Diese völlige, an Sowjetzeiten erinnernde Intransparenz ist ja letztlich Mittel zum Zweck. Fürchten die sich jetzt einfach vor der Ausgabe, wenn die mich an diesen Dr. van der Dussen weiterleiten würden? Dr. van de Ven hätte als „Gewährleistung“ die OP ja nicht berechnet. Dr. van der D. hingegen hätte ja primär nicht die Kosten, sondern seine Arbeit. Kann man sich da nicht irgendwie intern einigen? Oder will man das einfach nicht?
 
Stattdessen lässt man mich hängen. Ich hatte für die ambulanten Behandlungen in der MKG-Klinik vor Ort inzwischen Kosten im dreistelligen Bereich. Ich habe keine Arbeit, bin arbeitsunfähig und die Nachzahlung für die Stromkosten des vergangenen Jahres fressen mich auf. Die in Belgien wissen spätestens durch mich, dass die Krankenversicherung in DE die Kosten für eine daraus folgende Operation nicht übernimmt, selbst in Notfällen bzw. bei Komplikationen nicht. Und dann müsste ich einen FFS-Chirurgen sonstwo erst einmal finden.
 
So wärmt man sich denn in Antwerpen den Hintern und wartet darauf, dass ich einfach Ruhe gebe oder draufgehe und eben dann Ruhe ist. Mitarbeiter der 2pass-Klinik, die ihr mitlest, weil euch jemand drauf gestoßen hat oder ihr die Suchergebnisse von Big G abrastert (und das Deutsche dann bestimmt kein „Kannitverstan“ ist): So kommt ihr rüber. Und das wollt ihr ja auch!
 
So denn: Es wird doch andere Patienten geben, direkt von Anfang 2022, noch aus 2021, aus 2020 und auch davor, bei denen eine Korrektur anstand, sei es rein ästhetisch oder eben, schlimmer, medizinisch bedingt (das war bei Dr. van de Ven nicht ganz selten und darauf wies er ja auch immer hin). Werden die von dieser S.D. auch einfach so abgewiesen? Und was machen die Betreffenden dann? Weiß jemand mehr? Ich bezweifle, dass ich da allein bin!
 
Das Fazit: Angesichts dieser Situation warne ich vor dieser Klinik und den maßgeblich Handelnden. Wenn man mit mir so umgeht, werden die das bei jedem anderen auch versuchen, wenn er/sie denen irgendwie quer liegt. Und das könntest DU, werter Mitleser, sein, wenn du in eine ähnliche, höchst missliche Lage geraten solltest.

Ich kann nur über das berichten, was war und es entsprechend bewerten. Sollte Abhilfe geleistet werden, so wäre auch das berichtenswert, fairerweise natürlich. Danach sieht es jedoch leider nicht aus.


RE: Schwierigkeiten mit 2pass-Klinik nach Schwierigkeiten mit FFS - - Pat - - 21.02.2023

Werte Forenteilnehmer,

ein kurzer Zwischenstand. Ich hatte in der Nacht auf heute auch nochmal diese S.D. in der 2pass-Klinik angemailt. Am späten Nachmittag kam eine Antwort.

Zuerst mal wolle man sagen, dass alle Mails beantwortet worden seien. Nun ja, leider stimmt das nicht ganz: Meine erneuten Anfragen vom 13.09.2022 und 13.11.2022 blieben unbeantwortet. Ich hatte also die letzten fünfeinhalb Monate keine Rückmeldung mehr, geschweige denn irgendetwas, wie es denn jetzt endlich mal weitergeht. Und ja, natürlich habe ich immer im Spam-Ordner nachgesehen. Evtl. Mails werden bereits vorab mit der Anzahl angezeigt, ohne dass ich reinschauen muss. Hatte ich dennoch getan. Und: nischt.

"As stated in the previous communications I can refer you for free to another surgeon to take a look at the problem but we can't offer you a free surgery to solve the issue". - Hm... Nein, davon war nie die Rede. In keiner Mitteilung von denen. Davon ab: Was sollte das bringen? Befunde haben die doch alle (abfotografiert und längst zugesandt). Ja, und dann womöglich ein Gefälligkeitsgutachten gegen mich. Und dafür nach Antwerpen fahren?

Weiter: Alle Patienten würden dieselbe Antwort erhalten. Denselben Textbaustein möglicherweise...

Und: Wenn sie sich nicht irre, sei es tatsächlich so, dass ich keinen anderen Chirurgen konsultieren wolle? Nun, meine liebe, der will dann naheliegenderweise Knete für eine Korrekturoperation der FFS sehen. Und die habe ich halt nicht. Dr. van der Dussen hatte ich übrigens gegen Jahresende 2022 angeschrieben (per E-Mail wie auch über das Kontaktformular auf seiner Site), ebenfalls: Keine Reaktion. Nun, man kennt sich, schätze ich mal.

Vielsagend auch die Wortwahl: "issue"... Das klingt doch viel neutraler und schöner als dieses blöde und viel zu direkte "problem"! Ersteres, so eine irgendwann mal zu klärende Frage, die man irgendwie so, ach Mensch, nicht schon wieder..., das ist es für die. Letzteres, ein Problem, und zwar ein großes, das ist es für mich. Jeden Tag auf's neue. Ich könnte kotzen.

Weiterhin jedoch die Bitte: Weiß irgend jemand von euch mehr? Von anderen Betroffenen? Meldet euch!


RE: Schwierigkeiten mit 2pass-Klinik nach Schwierigkeiten mit FFS - Bonita - 21.02.2023

Liebe Pat,
leider wird es hier im Forum nicht so viele - falls überhaupt - 2pass-Klinik-Kundinnen geben mit dem gleichen Problem um Dir hier mit Rat beizustehen...

Für medizinisch/ärztliche Behandlungsfehler gilt in der EU das Recht des jeweiligen Nationalstaates, also müsstest Du Dich diesbezüglich, um zB der Klinik in Belgien mit rechtlichen Schritten (drohend) winkend eine zB Wiederherstellungsprozedur auf deren Kosten abzuringen an die entsprechenden Stellen wenden...

Infos @ Belgien: https://www.eu-patienten.de/de/behandlung_ausland/behandlung_im_eu_ausland.jsp respektive https://www.health.belgium.be/de/gesundheit/sorgen-sie-fuer-sich-selbst/patiententhemen/nationale-kontaktstelle-der

Ps: eine Rechtsschutzversicherung wär nicht verkehrt, um zB mit einem auf dieses Gebiet spezialisierten Rechtsanwalt im Fall einer Klage tätig zu werden, und sei es nur um soviel (Schmerzens-) Geld von der Klinik zurückzubekommen, um entsprechende Wiederherstellungs-Maßnahmen andernorts erhalten zu können...

Alles Gute und Liebe! Favorite


RE: Schwierigkeiten mit 2pass-Klinik nach Schwierigkeiten mit FFS - - Pat - - 28.02.2023

Das war's schon? Meine Güte, eh.