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Tanzen ist .. - Druckversion

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RE: Tanzen ist .. - jennybabe - 19.08.2012

tanz ist der ausdruck purer erotik, zumindest, wenn man so ganz schlimme lieder hört, wie ich.. (und sich auch dementsprechend mit allen körperbereichen zum rhythmus bewegt, anstatt nur den kopf zu schütteln)

für mich persönlich bedeutet die musik, die ich höre, aber noch viel mehr, z.b. ist es ausdruck meiner kompletten persönlichkeit (bis auf die werke, dessen inhalt zu repetierend ist) und sie hält mich über wasser, weil er mir die liebe schenkt, die ich brauche, auch menschen können dazu beitragen, aber die musik tut es auch..

nun der tanz selbst, nun, das tolle ist ja, man könnte sogar im baroque stil dazu tanzen, weil die musik manchesmal auch recht tadaa klingt, aber ich tendiere dazu, lieber im erötischen stile dazu zu tanzen, einfach weil die musik mir keine andere möglichkeit bietet, mich zu bewegen, was soll ich nur tun?

diese art des tanzes ähnelt mehr der sportlichen aktivität, da man bei komplexeren kompositionen nicht viel länger als maximal 5 minuten tanzen kann, aber man kann ja z.b. auch im sitzen tanzen, somit gehen sich auch mehrere werke aus, nun denn!

jetzt werde ich mich dem tanzen widmen..

♥ jenny


RE: Tanzen ist .. - signo - 19.08.2012

@jenny: Poste doch eine Beispiel (oder mehrere *g*), der "schlimmen Musik Wink

*psst* .. denn ich denke zu verstehen was Du meinst.

PS: Und was auf YouTube "jugenfrei ist, wird es wohl hier auch sein.


RE: Tanzen ist .. - jennybabe - 20.08.2012

(19.08.2012, 08:50)signo schrieb: @jenny: Poste doch eine Beispiel (oder mehrere *g*), der "schlimmen Musik Wink

*psst* .. denn ich denke zu verstehen was Du meinst.

PS: Und was auf YouTube "jugenfrei ist, wird es wohl hier auch sein.

liebe/r signo, sorry, ich weiß nicht, aso ja, im profil steht ja transidente geschichte, ok, also liebe signo (kein transmann oder?)

die songs sind schon jugendfrei, da es keinen text in den liedern gibt (ab und zu samples und diese jugendfrei sind) und musik alleine wird ja wohl jugendfrei sein

es ist nur so, dass die lieder für mich erotisch klingen, aber ich muss auch dazu sagen, dass ich mit dieser musik aufgewachsen bin und ich muss noch dazu sagen, dass meine ohren nicht zwischen hart und weich, sondern zwischen harmonie und disharmonie unterscheiden, d.h. ein lied kann für andere (die es nicht gewohnt sind, solch "harte" sachen zu hören oder einfach zu unmusikalisch sind, um die harmonie zu hören/spüren, die mithilfe der instrumtente und dem schlagzeug ausgelöst wird) als unschön empfunden werden, und wenn z.b. jemand der meinung wäre, samba oder techno wäre vom rhythmus am erotischsten, wird er wohl kaum plötzlich meinen, meine geliebte musik wäre noch erotischer, ich weiß aber nicht, mit was das zusammenhängt, also warum die einen lieber diese musik und die anderen andere musik bevorzugen

ich muss auch dazu sagen, dass es mir nicht aktiv um erotik geht bzw. nicht ich als erotische persönlichkeit die musik gewählt habe, sondern die musik entdeckt habe und bemerkt habe, dass sie auf mich erotisch wirkt, aber es hängt dann von den liedern ab, es gibt auch welche, die sind anders

es gibt auch lieder, die z.b. einfach total atmosphärisch, nachdenklich, angenehm klingen, welche auch in diesem musikgenre vorzufinden sind, welches ich gerne höre, aber dazu ein anderes mal, denn es geht deiner anfrage zufolge nur um erotische songs, und in erster linie ums tanzen (siehe thread-titel)



da ich mich nicht für 1 lied entscheiden konnte, poste ich jetzt 3 lieder und werde versuchen, das lied und die wirkung auf mich einwenig zu beschreiben, und wie man dazu am besten tanzen könnte



das 1. lied ist von cyba space und heißt search for me aber eigentlich ist es von dillinja, weil er das lied geremixed hat, also etwas neues daraus gemacht hat (einbisschen verändert hat) und der dillinja ist.. ja wie soll ich sagen.. schlimm (er ist aber einer der götter, sozusagen, dieses musikgenres)





das lied ist von 1999 und daher höchstwahrscheinlich noch mit echten synsthesizern und machines hergestellt worden, und dillinja, ja, bin mir ziemlich sicher, dass der keine software benutzt hat

es fängt ziemlich kalt an, aber dann (so wie es bei den meisten dieser lieder der fall ist) kommt irgendwann der drop und dann fängts richtig an

dieses lied empfinde ich als sehr erotisch, weil es irgendwie sehr frech klingt und dank dem tollen beat, dessen teile (im vergleich zu zb techno) so verschoben sind, wirkt es sehr ryhthmisch und man kann z.b. zu den teilen tanzen (um es mal genau zu beschreiben)

gegen mitte des liedes wird es etwas repetierend, am ende hat dillinja wieder etwas mehr kreativität hineingebracht, und er achtet halt immer darauf, dass die bestandteile seiner lieder etwas organischer klingen, was mir auch mehr gefällt als wenn alles immer so linear und synthetisch ist

bei diesem lied tanzt man am besten zur snaredrum, bewegt seinen körper hin und her, geht vielleicht ab und zu einbisschen in die knie und macht auch was mit den händen und dem kopf

aber am besten man tanz so, wie man sich fühlt, nicht, dass ich mich etwa erotisch fühlen würde (bin auch nicht erregt oder sowas, erotik bedeutet für mich viel mehr als nur so etwas), ach ich kanns nicht erklären warum, es klingt halt meistens so wie es mir gefällt

ach und noch was: brutal oder agressiv klingt es für mich auch nicht, es gibt schon lieder, die so klingen, zb die ganz modernen, deren produzenten auch versuchen, wieder so sachen zu machen, aber das klappt nicht, das schalte ich gleich wieder aus



so, das 2. lied, mal zur abwechslung des vorigen liedes, klingt jetzt nicht mehr so "hart", schätze ich mal, und auch nicht so verrückt, sondern eigentlich total nett und vorallem funky und einbisschen jazz-ig

es ist von nucleus & paradox das sind zwei künstler, die gerne miteinander zusammen musik machen, aber ich glaub der nucleus hilft eher, wogegen der paradox auch viele eigene lieder hat (ich hoffe, ich täusche mich nicht, denn beim dom & roland ist es so, dass der roland gar kein mensch ist, sondern ein synthesizer), aber der paradox ist jedenfalls ein mensch, und das lied heißt tell me the truth, und beinhaltet samples (z.b. von der frau, die *i love you.. tell me the truth* sagt)





fängt auch wieder kalt an, so etwas nervt etwas, aber dann kommt der drop und richtig heiß wirds, wenns dann so richtig anfängt, also der bass dazukommt, aber ich schätze mal, dass die das deswegen so machen, damit man es am mischpult gut mixen kann, wenn vorher ein anderes lied war

dieses lied bringt mich mehr dazu, in kürzeren abständen zu tanzen, also mehr zu shaken, um es mal auf englisch auszudrücken, und es wirkt auch einwenig funky, also erinnert vielleicht einwenig an das frühe 20. jht vom flow, bis auf die stelle, wo immer der amen break abgespielt wird, der klingt cool, aber zu diesem lied kann man z.b. wunderbar mit den hüften tanzen und wackeln, was ja auch schön ist, und der bass dringt immer in mir voll ein

es sind ja auch die ganzen details, die z.b. bei diesem lied ganz gut zum vorschein kommen, und wenn ich etwas lauter audreh (diese lieder sollte man sowieso nicht zu leise eingestellt haben) all das auf mich einwirken lasse, dann drifte ich langsam in andere welten ab (hängt natürlich vom lied ab, wie z.b. dieses)



so und nun das 3. lied, meine liebe, ist von technical itch, auch einer der absoluten götter dieses musikgenres, dieses lied ist auch sehr alt, also ende der 90er, da wusste man ja noch, was zu sein hat, mittlerweile macht der technical itch keine tollen lieder mehr, sondern lauter sachen, die ich nicht ertrage, aber dieses lied finde ich very sexy und es heißt stronghold





fängt auch kalt an, was auch einbisschen in den ohren weh tut, aber das ist nur am anfang so, und zu diesem lied muss ich etwas sagen, nämlich klingt es sehr erotisch, das liegt auch am bass, ja, aber vorallem am rhythmus, also das schlagzeug in dem lied bringt mich dazu, mich irgendwie weicher zu bewegen, hin und her, aber es ist nicht sehr hart, weil ja auch der bass irgendwie bestimmte kurven hineinbringt, auch dort wo der amen break zwischendurch zu hören ist, also lässt es sich auch ab und zu in zeitlupe (langsam) dazu tanzen, und an gewissen stellen wieder schneller

dieses lied ist sehr, wie soll ich sagen, das was man unter motion verstehen würde, mehr motion als emotion, aber auch emotion, und ziemlich erotisch, und das dritte lied ist eines meiner lieblingslieder (vielleicht weil es eines der ersten war, die ich gehört habe und ichs damals schon so richtig toll fand), gegen ende des liedes ist es halt einbisschen repetierend, aber ich schätze mal, dass das so ist, damit der dj das wieder mit dem nächsten lied gut mixen kann

natürlich kann man auch einfach dazu hüpfen und so seinen spaß haben, ohne sich da jetzt beim tanzen anstrengen zu müssen, z.b. im park, wenn die sonne scheint, würd ich es machen, die zeiten kommen bestimmt noch

oder wers drauf hat, einen break dance dazu, aber das überlass ich den jungs

es ist auch so, dass ich mich von so einer musik dominiert fühle, vielleicht ist das auch eine komponente, die einer erwähnung bedarf



und ja, das war es somit, möglicherweise kannst du jetzt einbisschen besser nachvollziehen, warum sie für mich so schlimm ist



tut mir leid, ich hoffe, es ist ok, wenn ich so offen über meine gefühle rede, aber es ist nunmal so wie es ist, dass ich mit meiner offenheit nicht zu den normalos gehör, ist mir klar und egal

♥ jenny


RE: Tanzen ist .. - signo - 20.08.2012

@jenny: Ich danke Dir für Deine Offenheit, muss irgendwie in der Luft liegen, dass ich hier in letzter Zeit immer wieder an länger zurückliegendes erinnert werde, aber ich hab mir gerade eben eine CD (das sind die silbernen Scheiben, die nach den schwarzen großen kamen *scherz*) raus nehmen müssen an die ich jetzt denken musste um etwas lauter hören zu können.

Das hier diente mal als 1. von 3 Stücken zum Aufbau von "Spannung" .. (nur eine Person kann wissen welche 2 weiteren folgten – liest Du mit?)

(hierzu müsste man sich einen Raum vorstellen, der ausschließlich von irre viel Herzenlicht durchflutet ist, wissen muss man dass das Stück leise beginnt und immer lauter wird .. es ist nicht mehr nötig an Schritte oder Bewegungen zu denken, wenn Du es fühlst, bewegt dich die Musik und das nicht nur im übertragenen Sinn .. AUGEN ZU, UND EIGENE BILDER IM KOPF ENTSTEHEN LASSEN ..)





+ 2 & 3 Stück ..

Ich denke das geht in die Richtung die Du beschrieben hast ..


RE: Tanzen ist .. - jennybabe - 21.08.2012

@signo

danke für deinen beitrag, das werk finde ich ganz gut eigentlich, ja es hat was, und ich möchte noch was zu meinem vorigen post sagen, also es ist so, ich bin draufgekommen, dass wenn ich andere musik höre, dass es mein bedürfnis nach.. ich sag mal, wenn ich andere musik höre, dann löst es dieses.. es ist jetzt schwer zu beschreiben, weil ich grad dein lied höre, moment.. ich hörs mir noch zu ende..

ja, sehr abwechslunsgreich, interessant, schön, thank you, sowas hab ich schon lang nicht mehr gehört.. (also dein lied von beitrag #24)

ok, jetzt hab ich mein eigenes wieder spielen, das zweite, ich wollte nur sagen, bei anderen liedern verschwindet diese erotische stimmung (wobei, wie erwähnt, bedeutet der begriff für mich mehr als nur sowas), aber ich glaube ich werde nie aufhören, sowas zu hören, weil es ja auch vieles andere ausdrückt, nicht nur sowas

ich würde dir gerne ein anderes lied zeigen, also musik, die ich auch gerne höre (wer sich denkt, ich hör nur elektronisches tschak tseki-tseki bumm tseki-tseki tschak bumm tseki-tseki, liegt nicht ganz richtig), ich hör diese andere musik zwar selten, aber ab und an mal.. (liegt vielleicht auch daran, weil es nicht soviele werke gibt, die ich schön genug empfinde, die meisten ähneln sich halt sehr)

nämlich renaissance musik, aber ich hab grad eines gehört (sind jetzt einpaar stunden später), zu welches ich weinen musste, weil ich es so schön finde, im prinzip wäre dazu tanzen auch möglich, nur hat man sich dazu am besten gefühlvoll und langsam zu bewegen, wie man sich eben fühlt, aber ich empfehle möglichst langsam und ruhig, denn sonst sieht es eventuell komisch aus, wenn man meint, es gäbe eine bestimmte tanzart oder man müsste sich klischeehaft dazu bewegen (die tanzart gibt es möglicherweise, aber wenn man sie nicht kennt, so bewegt man sich dazu, wie man sich fühlt, wie es auf und in einen wirkt), aber meistens tanze ich dazu nicht, sondern hör es mir nur an, aber manche sind von ihrer melodie (wenn auch instrumente dabei sind und nur einpaar stimmen, nicht gleich ein ganzer chor, sodass man die einzelnen gefühle der sänger bemerkt) so schön und exotisch und eigenartig, im positiven sinne natürlich (eigene art), find ich einhundert mal schöner als klassik, und ja, da es hier ums tanzen geht, tanzen, wie man es heute gewohnt ist oder kennt, ist da nicht der fall, aber ruhig tanzen und sich dazu gefühlvoll bewegen, geht..

♥ jenny


RE: Tanzen ist .. - signo - 07.09.2012

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... ist FUNFAKTOR Big GrinBig GrinBig Grin

Und wenn die Welt morgen untergehen würde .. siehe EURO-THREAD Cool ..
dann is mir des heit wuascht Angel, .. dann tanz ich noch mal voll ab Tongue





Big Grin

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Funfaktor ENDE .. oder doch nicht Wink .. Deine Entscheidung:


RE: Tanzen ist .. - signo - 17.09.2012

Vielleicht anderes gefragt: WER HIER TANZT (nicht nur "Lamurhatscha")? Smile


RE: Tanzen ist .. - Triona - 17.09.2012

Ich tanze zur Bewegungsbildung und zur Freude.
Ich nehme seit einigen Jahren Unterricht im orientalischen Ausdruckstanz (volkstümlich auch bekannt als "Bauchtanz"). Meine Lernfortschritte sind wegen Alter, einigen körperlichen Gebrechen und langjähriger Bewegungsarmut (abgesehen von einseitiger und harter körperlicher Arbeit) nur sehr langsam. Zumindest im Vergleich zu den jungen Mädchen, die immer wieder in den Kurs einsteigen und mich meistens nach kurzer Zeit überholen beim Lernfortschritt. Dennoch macht es immer noch Spaß und allmählich sind auch Fortschritte bei schwierigeren Bewegungsabläufen erkennbar. Smile

Dei Bewegungen des orientalischen Tanzes flechte ich auch immer ein, wenn ich mal in einen neuzeitlichen Tanzsaal gerate, wo meist offene "Solotänze" das Bild bestimmen. Oder auch bei Konzerten der verschiedensten Musikrichtungen.

Auch der althergebrachte Volkstanz macht mir viel Freude. Wenngleich ich noch nicht damit angefangen habe, systematisch Schritte und Tanzfiguren zu erlernen. So ist es mir neulich mal passiert, daß mich auf einem Trachtenfest gegen Ende des Abends eine andere Frau an der Hand genommen hatte und mich auf die Tanzfläche zog mit den Worten: "Ich sehe doch, daß du auch mal tanzen willst."

Oder auf einem Dudelsackfestival hat mich auch ganz plötzlich eine Frau gepackt und auf den Tanzboden gezogen mit den Worten "Du mußt das jetzt auch mittanzen", als eine "Annemarie" angekündigt worden ist. Da ich den Tanz noch nicht kannte und dachte, daß wohl eine der bekannte Polkas getanzt werden wird, wußte ich nicht, was auf mich zukam. Na gut, die andere Dame merkte nach wenigen Schritten, daß sie führen mußte. Aber nach ein paar Takten furchbaren Herumgestolpers hatte ich die Schritte einigermaßen drauf und am Schluß machte es richtig Spaß, und es hätte noch eine Weile weiter gehen können, obwohl ich in meiner vollständigen Tracht doch recht ins Schwitzen gekommen war. Big Grin

Oder am letzten Wochenende, als eine Country- + irisch-schottisch-Kapelle gespielt hatte. Ich begann mit Step-, Reel- und Jig- Schritten die ich mir irgendwo abgeguckt hatte und selber zusammengestellt hatte. Sogleich kam noch eine andere Frau auf den Tanzboden und es ging weiter im Duo und auch mit Drehfiguren. Wir hatten beide große Freude. Auch als dann noch ein recht angetrunkener "Tekkno-Jüngling" mit kurzen Schlabberhosen, Käppi und Ziegenbärtchen dazwischen herumstolperte, konnte das dem Spaß keinen Abbruch tun, bevor wir dann beide völlig aus der Puste waren.

Die von Signo erwähnte "erotische" Komponente kommt allerdings auch beim orientalischen Tanz vor. Dort sogar ausdrücklich beabsichtigt und in manchen Tänzen gezielt durch gewisse Choreografien gefördert und zum Ausdruck gebracht - nicht zuletzt auch durch die meist prächtige Tanzkleidung.

Gleiches gilt auch für den Volkstanz. Schließlich waren in vergangenen Zeiten die Tanzböden der Bauern und Landbevölkerung in Wirtshäusern und auf Kirmes und Hochzeiten usw, wie auch die Tanzsäle der Bürger in den Städten meist die einzigen öffentlich geduldeten Möglichkeiten zur Anbahnung von Kontakten zwischen den Geschlechtern und dienten nicht zuletzt auch zur Brautschau und letztendlich Heiratsanbahnung. Zu solchen Festlichkeiten wurden dann von den Dirndln und Burschen die schönsten Trachten getragen - das sind die, die teilweise noch bis in heutige Zeiten überliefert wurden. Während die schlichten Arbeitstrachten mehrheitlich eher in Vergessenheit geraten sind.

Interessant ist in diesem Zusammenhang auch noch, daß in manchen Regionen Mitteleuropas (ich weiß es gesichert aus Franken) zur Heuernte - die ja bekanntlich am Ende des Frühjahrs ist - von den jungen Mädeln und Burschen nicht so schlichte Arbeitstrachten getragen wurden, wie zur sonstigen Arbeit auf den Feldern, sondern bunte Joppen und Mieder und Schleifen in den Haaren usw. Denn auch die Heuernte mit ihrem meist kollektiven Arbeitseinsatz eines ganzen Dorfes und oft auch aus vielen umliegenden Dörfern diente nebenbei noch zur Brautschau und Partnerfindung für junge Leute. Unter diesem Licht bekommen gewisse Redewendungen Liedtexte vom "ins-Heu-gehen" eine ganz neue Bedeutung.


liebe grüße
triona


RE: Tanzen ist .. - Triona - 18.09.2012

Hier ein paar Ergänzungen, die mir dazu noch in den Sinn gekommen sind:

Allen, die fürchten, daß sie sich mit ihren geringen oder gar nicht vorhandenen Tanzkenntnissen womöglich blamieren könnten, und sich deshalb gleich gar nicht auf einen Tanzboden oder in einen Tanzsaal trauen, sei gesagt:

Überwindet euch und versucht es einfach. Geht irgendwo hin, wo ihr gerne gesehen seid, und macht es einfach. Wenn man sich endlich in eigenen Körper wohlfühlt, dann klappt das auch mit den Bewegungen. Und ihr werdet sehen, es kann euch glücklicher machen.

Auch die bekannte sprichwörtliche „Tanzfaulheit“, die sehr viele Männer an den Tag legen, und die von vielen T*-Frauen während ihres „männlichen“ Lebensabschnitts oft noch viel stärker empfunden wird, kann sich sehr schnell legen, wenn jemand endlich so sein kann, wie sie schon immer sein wollte.

Es empfiehlt sich auch, einen Tanzkurs zu belegen (z.B. Volkshochschule. Und Tanzschulen sind heutzutage auch nicht mehr so steif und förmlich wie früher zu unserer Jugendzeit.) Dabei ist es auch ganz egal, ob orientalischer Ausdruckstanz, Volkstanz oder bürgerlicher Gesellschaftstanz, oder sonstwas exotisches oder modernes. Ganz nach persönlichem Geschmack und bevorzugter Musik.

Gerade für Volkstanz müßte es doch in vielen Gegenden Österreichs mehr Gelegenheiten geben, als bisweilen anderswo. Und das sind i.d.R. alles sehr liebe Leute. Ich kenne da manche persönlich von zahlreichen Trachtenfesten und Volksmusikfestivals.

Und daß Frauen mit Frauen tanzen, ist eh fast nirgendwo mehr etwas Besonderes. Das ist in Europa fast überall so. Selbst in Diskotheken. Und gerade T*-Frauen verschlechtern auf ihrem Weg ja noch das Verhältnis von Frauen und Männern unter den möglichen Tanzpartnern. Big Grin Die Kerle sind größtenteils einfach zu träge dazu. Und „bloß“ Tanzen ist für viele von denen, die immer nur an das Eine denken, einfach nicht genug zielführend.

Als ich neulich mal eine Tänzerin des Auer Kulturensembles gefragt hatte, ob man in ihrer Gruppe noch einsteigen könnte, meinte sie gleich als erstes: "Aber einen Mann müssen sie schon mitbringen!" Da blieb mir nur noch zu sagen, daß dies meine nächste Frage gewesen wäre. In deren Jugendgruppe tanzen bei Festen und Schauveranstaltungen immer ca. 9 bis 10 Mädels in der Gruppe mit 3 bis 4 Jungs. Und das ist noch ein ganz gutes Verhältnis. Auf allen Trachtenfesten, die ich bisher besucht habe, ist es ähnlich oder noch krasser. Da tanzen selbst auf der Bühne immer ein paar Mädchenpaare mit. Aber bei gewissen alten Tänzen (Balztänze wie z.B. Schuhplattler oder Brautwerbungstänze, sowie bestimmte alte Figurentänze) sieht das dann aber halt immer bisserl komisch aus. Is aber wohl nicht zu ändern.

Weiterhin wäre noch zu erwähnen, daß sich (zumindest in Deutschland) in den letzten Jahren vermehrt Tanzgruppen gegründet haben, die den überlieferten amerikanischen Linedance oder Squaredance pflegen. Da hierbei Paartänze kaum oder gar nicht vorkommen, macht sich das auch dort zu beobachtende Mißverhältnis zwischen Männern und Frauen bei den Choreografien gar nicht erst bemerkbar. Was einen Einstieg einer einzelnen Frau in eine bestehende Gruppe natürlich sehr erleichtert. Auch nicht vergessen will ich hier die zahlreichen klassischen Rock&Roll-Gruppen. Hier aber wieder mit ausgeprägter Vorherrschaft von Paartänzen. Die stark geschlechtsgeprägten und liebevoll ausgestalteten Kleidungsgepflogenheiten bei diesen Tanzgruppen (Trachten bei Line- und Squaredance bzw. zeittypische Mode der 1950-er-Jahre bei Rock&Roll) kommen den Wünschen vieler T* ebenso entgegen, wie diejenigen beim Volkstanz (Trachten), bürgerlichen Gesellschaftstanz (Ballkleidung) oder orientalischen Ausdruckstanz (Trachten und Kostüme wie aus 1001 Nacht).

Ach ja, um die Transmänner hier nicht ganz zu vergessen:
Die können sich ja vlt mit Breakdance versuchen. Hat ein irgendwie ziemlich „männliches“ Image. Und auch die Tanzkleidung dürfte den Vorlieben mancher jungen TM doch ziemlich entgegenkommen. Außerdem können die ja vlt auch in den anderen „klassischen“ Tanzstilen mal endlich das Mißverhältnis zwischen Männern und Frauen bisserl aufpolieren. Tongue Auch Anzüge, Burschentrachten oder Cowboyklamotten bringen ja ein ausgesprochen "geschlechtstypisches" Kleidungsgefühl zum Ausdruck.


Noch etwas zu meinen Beweggründen, warum ich gerade mit orientalischem Ausdruckstanz angefangen hatte:
Dieser Tanz hat nicht nur einen durchaus ausgeprägten erotischen Bestandteil. Er wird auch (zumindest in Europa) als besonders „weiblich“ angesehen, und wird auch vorwiegend von Frauen getanzt. (Es gibt zwar auch überlieferte wie moderne Tänze für Männer. Aber diese sind in Europa außerordentlich selten und selbst im arabischen und indischen Raum eher eine anscheinend recht kleine Minderheit.)

Da mich diese Bewegungen bei Schauvorführungen immer sehr begeistert haben, wollte ich dies dann endlich auch mal erlernen. Den Ausschlag hat dann vor ca. 7 Jahren eine Schauveranstaltung einer örtlichen Profitanzgruppe gegeben, die ich im Kulturhaus des Nachbarorts gesehen habe. Ich habe mich noch in der folgenden Woche bei der Tanzschule angemeldet. Nicht zuletzt habe ich mir auch davon versprochen, daß ich meine Bewegungen und mein damals noch recht unbeholfener Gang durch die Tanzübungen verbessern kann in Richtung „weibliche Anmut“. Die Tanzlehrerin hat mich hierbei auch gleich bestätigt, und gemeint, daß ich mir da berechtigte Hoffnungen machen könnte. Was sich denn auch im Laufe der Zeit bestätigt hatte. Smile

Als ich dann mit dem orientalischen Tanz angefangen hatte, hat die Tanzlehrerin in der ersten Stunde gesagt, sie hätte es ja sooo gerne gehabt, daß endlich mal ein Mann hinzukommt. War halt wieder nix. Big Grin Dieser Tanzkurs war übrigens mein erstes Ding, wo ich damals von Anfang an vollständig als Frau dabei war. Und wo dies auch gleich von Anfang an von weitgehendst allen wie selbstverständlich angenommen wurde. Und dabei war ich damals noch ganz am Anfang meines Übergangs. Das hat mir immer viel Kraft und Glücksgefühl gegeben. Smile


Sollte der einen oder dem anderen hier die eine oder andere Überlegung in meinem Aufsatz vlt zu sehr mit hergebrachten Rollenklischees behaftet erscheinen, dann sei ihnen folgendes gesagt: Tanz ist nun einmal eine althergebrachte Kulturform, die in weiten Teilen – auch von ihrer gesellschaftlichen Funktion her – von dem althergebrachten gesellschaftlichen Rollenverständnis geprägt ist. Das darf natürlich heute nicht mehr heißen, daß man sich alle diese oft in der Vergangenheit auch ideologisch mißbrauchten und auch mit manchen Klischees behafteten Vorstellungen von der gesellschaftlichen Rollenverteilung zwischen Männern und Frauen unkritisch zu eigen machen sollte.

Selbst in Volkstanzkreisen, Trachtengruppen und Vereinen zur Brauchtumspflege gewinnen ganz allmählich neuere Ansichten und gelebte Erneuerung von altem Brauchtum immer mehr an Boden. Schließlich darf Tradition nicht die Anbetung der Asche sein. Vielmehr muß sie die Weitergabe des Feuers sein. Diese Ansicht setzt sich mitunter auch schon in Trachten- und Brauchtumspflegeverbänden immer mehr durch. Allein die Tatsache, daß all dies schon vor gut 5 Jahrzehnten zu weiten Teilen praktisch so gut wie ausgestorben war, weil sich keine jungen Menschen mehr dafür begeistern ließen, hat die alten Betonköpfe, die dies häufig als ihre streng abgezäunte Spielwiese betrachteten, zum allmählichen Umdenken gezwungen. Zumindest wird darum in neuerer Zeit wieder vielerorts konstruktiv gestritten.

Und die vielen Älteren vlt noch aus der obligatorischen Tanzstunde ihrer Jugendzeit bekannte förmliche Steifheit der bürgerlichen Tanzsäle hat sich schon seit einiger Zeit weitgehendst aufgelöst. Allein schon, weil den Tanzschulen sonst nach den 1960-iger-Jahren die Kundschaft und damit die wirtschaftliche Grundlage weggebrochen wäre.


Es gibt also keinen Grund, sich nicht auf einen Versuch mit dem Vergnügen des Tanzes einzulassen. Zumindest kann dies jede und jeder mal versuchen. Es kann viel Freude bereiten. Und vielen TS dürfte sich hier eigentlich eine willkommene Spielwiese bieten, wo sie sich zwanglos und ohne Druck - wie z.B. häufig auf Arbeit - in ihrer „neuen“ gesellschaftlichen Rolle und im öffentlichen Auftreten in ihrem eigentlichen Geschlecht eingewöhnen und dementsprechend leben können. Die so zu gewinnende Sicherheit im Verhalten und Auftreten kann vieles dann bei der Integration ihrer Person in der „richtigen“ Rolle z.B auf Arbeit und sonst überall „im wirklichen Leben“ um vieles erleichtern. Nicht umsonst sind Tanztherapien auch ein oftmals erfolgreiches Mittel neuerer ganzheitlicher Strömungen in der Medizin, Physiotherapie und Psychotherapie, und auch von einigen (zumindest teilweise) fortschrittlicheren und mehr an Menschlichkeit orientierten pädagogischen Konzepten wie z.B. Waldorf, Montessori, u.ä. oder manchen Konzepten der Randgruppen- und Integrationspädagogik, Sozialarbeit an gesellschaftlichen Brennpunkten usw.

Traut euch!
Ihr müßt es nur anpacken!
Ihr schafft es!

Und es bereitet Freude.
Heart


liebe grüße
triona


RE: Tanzen ist .. - wildehilde - 18.09.2012

@Triona
Es ist erfrischent,deine Beiträge zu lesen,sind Lebensfreude,nicht dieser Blöde Streit,um des Kaisers Bart.
Ja ich weis,es,werde wieder Tanzen gehen,sobald ich meine Alltagssorgen,die beschaffund einer neuen
Wohnsituation,durch bin.
Kenne einen Buschenschank,seit Jahren.
Jeden Sonntag,ist Oldi Disko.
Die Wirtsleute spielen selber Er Trompete Sie Gitarre,die Tochter Steirische Harmonika.
Geht Sonntags von 3 - 6 und der Laden,ist gerammelt voll 80% Frauen.
So um 5,da geht die Tochter ans Keebord,da kommen die Schlager.
Alleine,hatte ich nicht den Mut,doch ich werde diesen,zusammennehmen