Grüß Göttin - Druckversion +- TransGender.at Forum (http://community.transgender.at) +-- Forum: Trans* Themen (http://community.transgender.at/forumdisplay.php?fid=1) +--- Forum: Allgemein (http://community.transgender.at/forumdisplay.php?fid=2) +--- Thema: Grüß Göttin (/showthread.php?tid=819) Seiten:
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Grüß Göttin - Danielle - 06.08.2012 http://www.google.at/imgres?imgurl=http://images.derstandard.at/2009/08/21/1250698137214.jpg&imgrefurl=http://diestandard.at/1250690985134/NEULAND-Goettinnengruss-im-Heiligen-Land&h=200&w=300&sz=24&tbnid=qlUWz9Oe2Ga2YM:&tbnh=87&tbnw=131&zoom=1&usg=__4d9D9UHp8lA1TKumWIzWmz35awI=&docid=NsSbXYOjCqolkM&sa=X&ei=qMofUJv3BczSsgbF_IDQCQ&ved=0CGMQ9QEwBg&dur=36 Dieser Link führt zu Ursula Beiler ,einer Tiroler Künstlerin ,welche vor einiger Zeit auch für medialen Wirbel gesorgt hat.Grund war ihre Homage an den weiblichen Aspekt der Schöpfung,einer Urmutter oder Schöpfergöttin.Im Bestreben diesen weiblichen Gottesbegiff mehr ins Bewußstsein zu rücken,lies sie ein Kunsprojekt starten,welches vom Land Tirol gefördert wurde, Die Künstlerin stellte ein Schild auf die Autobahn,gleich nach der Grenze von Bayern nach Tirol,mit der einfachen Formel "Grüß Göttin" zur Begrüßung der einreisenden Gäste. Es wäre nicht Kunst,wenn sie nicht auch etwas provozieren wollte,in dem Fall eben als Hinweis auf die traditionell frauenverachtende Tatsachenverkehrung in eine rein männliche strafende Gottvaterfigur,die Schöpfungsgöttin so vieler Kulturen negierend. Dementsprechend waren die Reaktionen(kommt daher das Wort Reaktionär???) auf diese simple Botschaft.Der Protest war riesig,kam aus allen ländlichen Seitentälern,und vorallem leider auch von Frauen.Traditionsverhafteten,katholischen,was so war soll gefällig so bleiben- Mentalität,samt dem Aufruf zum sofortigem Entfernen. Nun Freiheit ihre Kunst,und Kunst ihre Freiheit,hätte ich gesagt. Als ich gestern vom Baden aus Bayern heimfuhr,merkte ich mit Verwunderung und darauf folgender Verärgerung,dass sogar ein Vandalenakt gerechtfertigt schien,diese "Schande" Gott sei bei uns,zu tilgen und die letzten zwei Buchstaben zu übermalen,sodaß nun wieder ein Grüß Gott zu lesen ist.Womit die Welt vor dem Untergang wohl gerettet scheint??? Das ist wahre frauenverachtende Intoleranz,die jemanden so sehr zum Dorn im Auge wurde,daß er sogar vor so einer Aktion nicht zurückschreckte. In dieser patriarchal dominierten Weltsicht wird es wohl wahrlich noch einige Zeit dauern bis eine Gleichwertigkeit von Mann und Frau auf Augenhöhe und gegenseitiger Wertschätzung etabliert sein wird.Eure etwas traurige Danièlle RE: Grüß Göttin - wildehilde - 06.08.2012 @Danielle Habe 2 Jahre in einem Tiroler Seitental gelebt,ich weiß dort dicken die Uhren anders. Doch der Kunst wird so viel Erlaubt,nehmen wir Nitsch,sogar ein Mußeum wurde gebaut(wäre besser gewesen,hätten Gänserndorf subvensioniert) Doch geht es um die Abendliche Weltanschauung,Gott ist ein Mann,dem wird wiedersprochen,da gehen die Wogen hoch.Das Frauen,dabei mitmachen,ist nicht verwunderlich,Erziehung und wollen sie doch dem Mann wohlgefallen, damit es Ihnen gut auf Erden geht. Im Iran,Irak,werden die Frauen unterdrückt,doch sie sind in Massen tief verschleiert auf den Straßen um die Vorherrschaft der Mulas zu verdeitigen. Ich verstehe es nicht RE: Grüß Göttin - Mike-Tanja - 12.08.2012 Ich glaube, dass es weniger die an den Kopf gerichtete künstlerische Provokation ist, die solche ablehnenden Reaktionen hervorruft. "Grüß Göttin!" wird für viele Menschen zum Symbol. Zum Symbol für das Neumodische, Vereinheitlichende, "Korrekt"machende oder Globalisierende. "Was müssen wir uns noch bieten lassen, was kommt da noch?", fragen sich viele Leute. Frauen beim Heer, Sahne statt Obers, Nitsch im Museum, zwei Männer auf dem Standesamt, das alles drückt für viele einen Angriff auf das Gewohnte, auf ihr moralisches Koordinatensystem, ihre sprachliche Identität, einen Teil ihrer Welt, wie sie sie von Kindesbeinen auf kannten, aus. Unsere Welt ist amorph geworden, gestaltlos, in jeder Hinsicht in ständiger Veränderung begriffen. So wie Computerprogramme, die, sobald zum Verkauf freigegeben, eigentlich schon veraltet sind. Und - aber hallo! - als Teil einer Bewegung zur Auflösung festgefügter Geschlechts-Rollenbilder stecken wir da ja mittendrin! Gerade die Religion sehen viele in dieser Situation als einen von dieser Veränderungswelle ausgenommenen, sicheren Rückzugsort. Und gerade deshalb haben rückwärtsgewandte religiöse Strömungen bedeutenden Zulauf. Weil sie versprechen, die Welt wieder mit einem klaren Koordinatensystem auszustatten. Daher vielleicht die heftige negative Reaktion, auch von Menschen, die mit dem Kopf durchaus zu tolerantem Denken fähig sind. "Reaktion" ist tatsächlich ein mehrdeutiges Wort. Sie ist das, was zurückkommt, aber auch das Bestreben, die Dinge wieder zu einem früheren Zustand zurückzuführen (von lateinisch "agere", was tun, treiben, aktiv handeln bedeutet). RE: Grüß Göttin - wildehilde - 12.08.2012 @Mike-Tanja. Ein Toller Beitrag von dir,muß da voll zustimmen RE: Grüß Göttin - Danielle - 13.08.2012 Ja Mike Tanja,so wie die Renaissance der Trachtenmode in wirtschaftlich schwierigen Zeiten,ein neues Sicherheitsbedürfniss oder auch zurück zu früheren besseren Zeiten ausdrückt.Das vertraute Bodenständige,die Wurzeln unserer Identität. Nur als solche ist für mich eine lebensspendende ,fürsorgliche behütende Schöpfungsgöttin als archetypes Bild mir näher,als der alles kontrollierende, strafende, verurteilende ,ach so männliche Gottesapekt.Aber das ist sicher keine Kopfbetrachtung die irgendwas beweisen könnte,als vielmehr eine intuitiv gefühlte annehmbare "Wahrheit"(bitte Anführungszeichen beachten) für mich. In Wirklichkeit waren die Zeiten Früher nie besser,einzig die Erinnerung an frühe Kindheitszeiten und die behütete, sorgenfreie und unbeschwerte Möglichkeit aufzuwachsen ist uns in Erinnerung geblieben als eben sorgenfreie Zeit. Jemand hat es einmal treffend ausgedrückt: "Früher,ja Früher war ja alles besser,sogar die Zukunft" PS: die Künstlerin hat mir in einem Mail für den Hinweis gedankt,mir einige Fotos mitgeschickt,sowie die ASFINAG verständigt,und wie ich gestern schon sehen konnte erstrahlte die GÖTTIN wieder in neuem Glanz.....bis sich halt der Nächste empört. In Innsbruck geschah übrigens ähnliches als ein Künstler lebensgroße Bronzeplastiken menschlicher Körper verkehrt auf Seilen aufhängte,um die geschundene Menschheit darzustellen.Diese Plastik war vor einer Stifts-Kirche aufgestellt.Bald waren die Seile durchgeschnitten und die Figuren lagen am Boden,was der Künstler damals als dynamischen lebendigen Akt seines Werkes auch so belassen wollte.Der Vandale als Bestandteil des Kunstwerkes???....auch kein schlechter Beitrag oder. Kunst demaskiert!!! RE: Grüß Göttin - Sissy_Mia - 31.03.2015 Als Tiroler(in) muss ich jede Woche schmunzeln, wenn ich an dem Schild vorbeifahre. Denn die meisten checken wohl nicht, dass es nicht feministisch gemeint ist, sondern auf die Dualität des Menschen hinweist. Der oder die da oben war/en nicht dumm, als sie die Evolution auf zwei komplett unterschiedliche Individuen aufgeteilt haben, denn nur wenn beide an einem Strang ziehen, wird was positives daraus....ein Schelm ist, wer jetzt böses denkt ;-) Apropos: Die Genehmigung war zeitlich begrenzt, wurde gerade eben aber wieder auf (glaube ich) 2 Jahre verlängert. Und NACHDEM dies in der Presse kund getan wurde, hat jemand seinen Unmut Luft gemacht und mit einer Spraydose das "in" überspitzt, sodass nur mehr "Grüß Gott" sichtbar war... Manchmal habe ich richtig Angst vor der Menschheit, den genau dieses Schubladendenken macht eine individuelle Entwicklung (Freier Geist usw) nur hinter vorgehaltener Hand möglich...jaja, die Dummen sterben eben nicht aus....hmmmm Mia RE: Grüß Göttin - Madleine - 31.03.2015 Wer mit Gott hadert, der wird sagen, "Göttin" beleidigt alles Feminine. Von daher sagt mir die gnostische Auslegung zb. der Albigenser viel eher zu. LG ...... RE: Grüß Göttin - danichi - 01.04.2015 (06.08.2012, 15:47)Danielle schrieb: Grund war ihre Homage an den weiblichen Aspekt der Schöpfung,einer Urmutter oder Schöpfergöttin.Ich denke, diese "Urmutter-Erklärung" ist nur Gerede gewesen. ^^ Sie wollte wohl nur eine weitere Begründung für ihre "Kunst" haben. ^^ (06.08.2012, 15:47)Danielle schrieb: Es wäre nicht Kunst,wenn sie nicht auch etwas provozieren wollte,Ich frage mich, wieso man heute mit Kunst immer provozieren muss.. Wieso kann Kunst nicht einfach Kunst sein? Wieso ist zum Beispiel das Malen mit Tierblut Kunst (Nitsch)? (06.08.2012, 15:47)Danielle schrieb: in dem Fall eben als Hinweis auf die traditionell frauenverachtende Tatsachenverkehrung in eine rein männliche strafende Gottvaterfigur,die Schöpfungsgöttin so vieler Kulturen negierend.hmm.. aber in unserer Kultur und in unseren Religionen in Europa gibt es keine Urmutter. ^^ Das war vielleicht bei den matriarchalischen nicht-indoeuropäischen Alteuropern der Fall, aber nicht bei den heute hier lebenden Kulturen. Bei den Alteuropäern wäre vielleicht eine Art "Grüß Gott" wieder anstößig gewesen. lol Und wieso sind wir immer so international? Die anderen sind es ja auch nicht. Aber das ist wieder typisch für eine moderne Zivilisation.. Wenn man seine eigene Kultur verloren hat, dann sucht man sich anderswo eine oder mehrere.. ^^ (06.08.2012, 15:47)Danielle schrieb: Nun Freiheit ihre Kunst,und Kunst ihre Freiheit,hätte ich gesagt.Naja.. die Leute haben ihre Freiheit genutzt und dagegen protestiert. ^^ Man kann nicht provozieren und sich dann wundern, wenn sich jemand provoziert fühlt. (06.08.2012, 15:47)Danielle schrieb: Das ist wahre frauenverachtende Intoleranz,die jemanden so sehr zum Dorn im Auge wurde,daß er sogar vor so einer Aktion nicht zurückschreckte.hmm.. Frauenverachtend finde ich unsere Gesellschaft nicht. Und diese "Anti-Grüß-Göttin-Aktion" war es auch nicht. Macht euch nicht lächerlich. ^^ Wenn unsere Gesellschaft frauenverachtend ist.. was sind dann die Länder, in denen Frauen nicht einmal autofahren dürfen oder vollverschleiert herumlaufen müssen? Ist das nicht etwas respektlos den Frauen gegenüber, die bis jetzt wegen solchen Dingen gesteinigt wurden? (06.08.2012, 15:47)Danielle schrieb: In dieser patriarchal dominierten Weltsicht wird es wohl wahrlich noch einige Zeit dauern bis eine Gleichwertigkeit von Mann und Frau auf Augenhöhe und gegenseitiger Wertschätzung etabliert sein wird.Nun, das "Grüß Göttin" hat meiner Meinung nach nichts mit Gleichberechtigung zu tun. Bei uns sagt man eben "Grüß Gott" und ich verstehe es nicht, warum man wieder alles auf den Kopf stellen muss. RE: Grüß Göttin - A. L. - 01.04.2015 Hallo So etwas wie Frauenfeindlichkeit oder sonstige Diskriminierungen gibt es im Jenseits nicht, vor Gott sind alle gleich. Es ist nicht der Herr der diskriminiert, der Mensch diskriminiert selbst. Der Prior bei uns weiß sogar von meiner Vergangenheit bzw. meiner TS, Problem war es nicht. Es sind die Leute die auf einen losgehen, nicht Gott. Wenn ich in meiner Eigenschaft als Mann eine Freundin nach der anderen hab bin ich bei uns so etwas wie ein pardon Weiberheld, hab also Ansehen. Wenn ich aber in meiner wahren Integrität als Frau das machen würde, also einen Mann nach dem anderen bin ich eine Schlampe, mal abgesehen davon das ich nie was mit einem Mann anfangen würde auch als Frau nicht. Zwei völlig verschiedene Auslegungen von den Leuten obwohl ich in beiden Fällen im Grunde ja das selbe mache. Vor Gott ist es aber nicht so. Wenn dann beide im Stande der Todsünde sterben werden auch beide den ewigen Fluch ausfassen. Es wird nicht nach Geschlecht geurteilt sondern die Tat bzw. der Wille der einen zur Tat führt. Da gibt es so etwas z.B. nicht wie das die Frau verdammt wird weil sie ja eine Schlampe ist und der Mann nicht verdammt wird weil er zwar gesündigt hat aber wegen seines Geschlechtes ja trotzdem entschuldigt ist. Das ewige Gericht behandelt alle gleich, da haben wir Gerechtigkeit nach der alle schreien. Ungerecht ist der Mensch selbst. warum Gott der Herr ist und nicht die Dame, warum er einen Sohn hat und keine Tochter ich glaub das müsste man ihn selbst fragen. Übrigens das Schild find ich cool. Grüße Anja RE: Grüß Göttin - Danielle - 02.04.2015 Hallo A. L. "SO IHR NICHT DAS INNERE WIE DAS ÄUSSERE MACHT; UND DAS HOHE WIE DAS NIEDERE; UND DAS WEIBLICHE WIE DAS MÄNNLICHE; SO DASS KEIN WEIBLICH ODER MÄNNLICH MEHR IST; WERDET IHR DAS KÖNIGREICH NICHT SCHAUEN! " ( Jesus 1,5 Thomasevangelium) Du hast da in allem völlig recht .Es geht auch nicht darum, Gott nun rein Weiblich zu sehen, sozusagen als Gegenentwurf zum Gott als bärtigen Mann. Die Jesusworte oben, aus dem apokryphen Thomasevangelium drücken doch sehr deutlich aus, das im Urgrund der Schöpfung die Einheit der Vielfalt zugrunde liegt. Die Dualität im Einheitsbewußtsein sich auflöst Da alles eine Emanation Gottes ist, alles aus ihm hervorgegangen und geschaffen ist, muß er notwendigerweise auch das alles SEIN ,in allem gegenwärtig sein. Dieses androgyne ALLES gegenzustellen einem starren,traditionell männlichen Gottesbild, sah wohl die Künstlerin als ihre Intention und wollte sicher kein neues Dogma erheben, wenn sie doch ein Wenig an den Säulen des Universums gerüttelt hat....so gesehen ist das Schild nicht nur cool....sondern auch ein geeigneter Denkanstoß, und als Solcher hat er genug Wirbel produziert, bis zum Aufmarsch der Schützen. Aber die sind mir sowieso etwas suspekt, behaupten da Gott zu schützen, und dann.....nehmen sie ihre Gewehre und schießen da hinauf wo er wohnt Du sprichst von einem Prior bei Euch.....bist du in einem Kloster? Ich halte mich sehr gerne dort auf, aber wir haben eine Priorin....klar in einem Frauenkloster.Dort tanke ich sehnsüchtig wieder auf..... liebe Grüße Danielle-Maria Hallo Danichi, danke auch für deinen Beitrag und deine Sicht der Dinge.....so hat wohl jede ihr eigenes Bild von diesen Dingen, das kann ich natürlich gerne so stehen lassen. Ich schreibe da auch nicht für oder gegen eine Sache an, lasse nur meinen Gedankenbilder freien Lauf, natürlich ohne den Anspruch, damit auch immer Recht zu haben |