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Sex & (Trans-) Gender - Druckversion

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Sex & (Trans-) Gender - Mike-Tanja - 12.09.2012


Keine Angst, der Anstandswauwau wechselt nicht (ganz) in die Schmuddelecke!

Meist sagen wir, dass TG-Sein streng von Fragen der sexuellen Orientierung getrennt zu sehen ist. Ob man Männer und/oder Frauen für erotisch anziehend hält ist unabhängig davon, ob man sich als Mann oder als Frau empfindet. Und letzteres Empfinden habe nichts mit Sexualität zu tun.

Ist das so?

Nun, ich bin eine Tivi. Wie in vielen "transvestitischen Karrieren", gab es auch in meiner Entwicklung eine fetischistische Phase, in der ich den Vorgang des Rollenwechsels und den Umgang mit Attributen der Weiblichkeit (Schuhe, Kleider, Dessous) als stark sexuell erregend empfunden habe. Und in der ich es darauf angelegt habe, als Tanja erotische Aufmerksamkeit zu erregen (in jeder mehrdeutigen Hinsicht!).

Das hat sich weitgehend abgeschliffen. Aber ich weiß, dass "es" da war (und ist), und ich bin überzeugt, dass ich kein singulärer Fall bin. Wie ich auch überzeugt bin, dass es keine grundsätzliche Schranke zwischen TV und TS gibt, nur Abstufungen der Intensität bei ein und demselben grundlegenden Phänomen.

Aber ich weiß auch, dass fetischistische Neigungen als Ausschlussdiagnose für Transsexualismus gelten. Aber ist es wirklich so, dass gerade Sex bei der Entwicklung transsexueller Menschen (welch sprachliches Paradoxon!) keine Rolle spielt, spielen darf? Darf man "es" (Lust, Erotik, Erregung...) vielleicht bloß nicht ansprechen, weil die/der Therapeut/in sonst das böse "F"-Wort (siehe oben!) in ihren/seinen Befund schreiben könnte, das gleichbedeutend mit dem Urteil "Transvestit auf Lebenszeit" ist? Undecided



RE: Sex & (Trans-) Gender - Sarah-Michelle - 12.09.2012

Zitat: "Aber ich weiß auch, dass fetischistische Neigungen als Ausschlussdiagnose für Transsexualismus gelten. Aber ist es wirklich so, dass gerade Sex bei der Entwicklung transsexueller Menschen (welch sprachliches Paradoxon!) keine Rolle spielt, spielen darf?"

Aus fachlich beruflicher Sicht betrachtet ist lt. den neuesten Erkenntnissen zur therapeutischen Begleitung von Transsexualität die fetischistische Neigung kein Ausschlusskriterium für eventuelle weitere Prozesse im Sinne von HRT oder operativen geschlechtsangleichenden Maßannahmen.

Sarah-Michelle Fuchs
Psychotherapeutin, PP
Leiterin Arbeitskreis "Transidente Psychotherapie" im VÖPP


RE: Sex & (Trans-) Gender - jennybabe - 12.09.2012

ich frage mich oft, warum das alles so kompliziert sein soll und alles so lange braucht, bis man zu solchen erkenntnissen kommt, ich mein..

jede/r, egal ob ts, tv oder keines von beiden, kann fetische neigungen haben

warum sollte ein weibliches gehirn in einem anatomisch männlichen körper oder ein männliches in einem weiblichen, nicht auch fetische neigungen haben können? warum soll das nur bei menschen der fall sein können, die zufälligerweise nicht ts oder tv sind? warum sollte das menschliche gehirn einer person, die anders als die norm geboren wurde, fetische neigungen ausschließen?

natürlich kann auch z.b. eine transfrau einen fetisch haben, genauso wie eine frau, die nicht ts ist, einen haben kann oder ein transvestit, ich wüsste nicht, dass das gehirn von transsexuellen menschen, so sehr eingeschränkt oder einseitig sein sollte, dass so etwas wie ein fetisch nicht möglich wäre, also wenn irgendwas paradox wäre, dann sowas

ich verstehe halt nicht, warum man der meinung war, dass das gehirn ausgerechnet nicht dazu in der lage sein sollte, fetische neigungen haben zu können, bloss weil es sich zu mehr oder weniger dem des entgegengesetzten geschlecht entwickelt hat bzw. mehr oder weniger dem entspricht, was hat das mit dem zu tun?

ich glaube, bei ts menschen, die eine angleichung anstreben, geht es vielleicht eher darum, herausfinden, dass der grund, dass diese den zwang/wunsch hat, seine körperlichen geschlechtsmerkmale an sein gefühltes geschlecht anzugleichen bzw. diese eine diskrepanz und unstimmigkeit spürt und diese unter depressionen leidet (falls dem so ist), nicht einem reinen fetisch entsprungen ist, da der prozess mit einigen gesundheitlichen risiken, finanziellen investitionen und dem anschließenden wohlbefinden/der psyche des sich als betroffen empfundenen verbunden ist und man daher keine fatale entscheidungen treffen sollte

(mit sexualität hat das empfinden, meiner meinung nach, schon zu tun, da meines wissens nach, sexualität mehr umfasst als nur dinge, die wir anziehend finden, uns sexuell erregen oder wie wir uns beim sex verhalten, sondern zb auch das geschlechtliche/-spezifische verhalten, alles was also auch mit den themen zu tun hat)

♥ jenny


RE: Sex & (Trans-) Gender - Neira - 12.09.2012

Nun zum einen Ja zum anderen Nein, oder doch zum anderen Ja und zum einen Ja oder auch Nein ?

Was soll das fragt sich da wohl jeder welcher nicht weis worum es geht, nun es geht darum das der Mensch, als erstes ohne Sexuelle Absicht Vorpuppertär auch im Erwachsenenalter seine Transsexualität erkennen muss, um infolge der Puppertät auch als Erwachsener Mensch seine Metamorphose auch das wirken von Metapolismen und einer Transistion Transformation oder was auch immer sich auch einzugestehen das vieles sich verändert nicht nur im Denken in Gedanken sondern auch Körperlich, aber auch muss der Mensch sich eingestehen die Sexualität, sich eingestehen eine eigene EigenArt auch Individuelle Sexualität um sich mit dieser zuzulassen, um sich auch diese Sexualität einzugestehen und zuzugestehen das es die eigene Eigenart aber auch Individuelle Art von Sexualität ist,

aber auch muss sich an jenem Punkt jeder gesunde Mensch selbst sich auch eingestehen, das doch auch alles Sexuelle nicht nur eine rein Körperliche Angelegenheit ist welche jeder für sich allein Leben muss, sondern viel mehr Sexualität auch etwas nach aussen zu lebendes darstellt bildet aber auch ist, dieses alleine schon bei der Suche nach Sozialen Kontakten sich zeigend äussernd aber auch damit die Art der Sexualität aber auch des gelebten Geschlechtes bekennend dieses nach aussen öffentlich und transparent zeigend, ............

al

NeIra

S. A.


RE: Sex & (Trans-) Gender - wildehilde - 12.09.2012

Da ist mit vielen Worten,im Grunde wenig geschrieben.
Es wird,die Sexualität hervorgehoben,die Fetisch Lust.
Bringen wir es auf einen kleinen Nenner,die Körperliche Lust.
Fürs Leben für die Presäntz in der Gesellschaft,ist dieser Faktor,so was von Unbeteutent.
Es muß einfach die Harmonie,zwischen den Menschen Stimmen,das andere ist das Salz in der Suppe,sonst ist diese vieleicht
fad
Ob ich Trans Gender bin Hetro oder sonst was,immer wird das Wort Sexualität eingeflochten,doch bitte,das hat doch
nichts mit Bettgeschichten zu tun.
Im Grunde,kann ich das Wort Transsexuell,schon nicht mehr höhren,wird es immer falsch ausgelegt.
Na egal,ich bin eine Frau


RE: Sex & (Trans-) Gender - Angelika - 12.09.2012

Fakt ist doch, dass die Geschlechtsidentität nichts mit der sexuellen Orientierung zu tun hat, und dass beides nichts mit einem Fetisch zu tun hat.

Einen Fetisch können demnach sowohl homo- als auch heterosexuelle Menschen beiderlei Geschelchts haben. Unabhängig davon ob sie jetzt cis- oder transsexuell sind.

Das Eine hat eben mit den anderen Dingen absolut nichts zu tun.


RE: Sex & (Trans-) Gender - Mike-Tanja - 12.09.2012

(12.09.2012, 14:40)jennylove schrieb: ich frage mich oft, warum das alles so kompliziert sein soll und alles so lange braucht, bis man zu solchen erkenntnissen kommt, ich mein..

jede/r, egal ob ts, tv oder keines von beiden, kann fetische neigungen haben

warum sollte ein weibliches gehirn in einem anatomisch männlichen körper oder ein männliches in einem weiblichen, nicht auch fetische neigungen haben können? warum soll das nur bei menschen der fall sein können, die zufälligerweise nicht ts oder tv sind? warum sollte das menschliche gehirn einer person, die anders als die norm geboren wurde, fetische neigungen ausschließen? [hier gekürzt]

Ich glaube, nach den bisherigen wissenschaftlichen Überlegungen (siehe aber Posting #2 von Sarah-Michelle), war das so:

Ein Fetisch ist die psychische Fixierung sexueller Erregung auf eine "Sache", den Fetisch, ohne den alles bestenfalls halb so lustvoll ist. Man kann auch auf das "Frausein" oder weibliche Schuhe, Kleidung etc., fixiert sein. In seltenen Fällen geht das so weit, dass die Vorstellung, sich körperlich in eine Frau zu verwandeln, als ultimativer erotischer "Kick" herbeifantasiert wird.

Um zu verhindern, dass so jemand zur HRT oder gaOP zugelassen wird (was letztendlich eine Selbstbeschädigung bedeuten würde), müssen ausgeprägt fetischistische Neigungen (z.B. F-65.1 - fetischistischer Transvestitismus) vor der Diagnose F-64.0 - Transsexualismus ausgeschlossen werden.

Ja, leider führt das aus meiner Sicht aber, bei kurzer und oberflächlicher Betrachtung, auch zu einer gewissen Tabuisierung der Sexualität. Kurzformel: TG+Sex=Fetischverdacht

Aber da scheint sich wissenschaftlich ohnehin etwas bewegt zu haben.



RE: Sex & (Trans-) Gender - jennybabe - 12.09.2012

@mike-tanja

da hast du wahrscheinlich recht

ich hab mal einfach alle arten von fetischen, grundsätzlich, angesprochen, und die kann jeder mensch haben, somit würde auch der fetisch da dazugehören, den du eben beschrieben hast

wahrscheinlich wäre es dann nicht ganz so einfach, den beweggrund, im falle eines solchen fetisches, wie von dir beschrieben, fürs "frausein" wollen, herauszufiltern, aber so schwer stell ich es mir auch nicht vor (es sei denn, die betroffene erzählt eine erfundene geschichte),

aber ich möchte auch nicht ausschließen, dass jemand, der so einen fetisch hat und sich aber auch als tg, tv oder ts outet, gleichzeitig tatsächlich eine ts sein kann, da ja auch eine frau z.b. einen kleider- oder schuhfetisch haben könnte (egal, ob sie ts ist oder nicht), nur wie häufig das unter frauen vorkommt, kann ich nicht sagen, da habe ich zuwenig einsicht (so was mir so im laufe meines lebens eingetrichtert wurde, häufiger unter männer als unter frauen, ich kenn jetzt auch keine, der so etwas gefällt, aber ausschließen würde ich es nicht, denn dazu ist niemand in der lage)

der erotische kick einfach frau zu sein, selbst bzw. infolgedessen, dürfte aber unter frauen, die nicht ts sind, vielleicht nicht vorkommen, da sie ja körperlich schon frauen sind, deswegen finde ich es von großem vorteil, wenn das in einer psychotherapie herausgearbeitet wird, um eben zu versuchen, eine selbstschädigung zu verhindern, sofern sie das tatsächlich nur um des fetisch willens machen würde und eigentlich nicht ts wäre

ich finde, dass man in einer therapie offen über seine bedürfnisse, wünsche und empfindungen reden sollte, denn was hat man davon, wenn man im nachhinein erst recht unglücklich ist? hinausgeschmissenes geld hat man dann davon oder die anderen, aber gerade, wenn man offen und ehrlich ist, dann könnte man (auch weil es kein ausschlusskriterium mehr ist) verständnis bekommen, dafür eben, dass man z.b. vielleicht sogar genau diesen schuh- und kleider-fetisch hat, aber sich auch tatsächlich als frau fühlt (aber alle, die sich demzufolge unehrliche geschichten einfallen lassen, die werden dann eh bemerken, was sie sich letztlich damit angetan haben, wenn sie z.b. die op hinter sich haben
aber es kostet ja auch geld, deswegen bin ich eigentlich dafür, dass die beweggründe der betroffenen genauer untersucht werden, aber auch, dass die betroffenen offen und ohne tabu darüber reden)

just my 2 dollars

♥ jenny


RE: Sex & (Trans-) Gender - Neira - 12.09.2012

Ja Jenny Du hast schon recht zweimal das selbe Gesicht auf der selben Münze einmal von Links einmal von Rechts zu sehen, aber und das Verborgene ist das von vorne aber auch der Kopf dahinter, und das siehst Du nur so die Münze nicht geprägt sondern geformt wurde,

al

NeIra

S. A.


RE: Sex & (Trans-) Gender - Yuna - 12.09.2012

Fetischismus im Zussammenhang mit Sexualität ist ja nur dann, wenn eine Person auf etwas fixiert ist und dabei auch sexuelle Reize bis Masturbation verspürt.
So sehe ich einen Sexualfetischismus. Ich finde als PSychotherapeut(in) braucht man gar nicht intimer eingreifen in die Persönlichkeit eines Menschen. Man sieht im Laufe der Therapie sowieso, ob die Person sich in der Frauenrolle wohlfühlt oder es nur wegen dem Fetischismus macht.
Also sexuelle Erregung --> Masturbation etc --> dann ist alles wieder vorbei und diese Menschen legen dann die Kleidung ab und sind wieder "normal". Ich bin mir sicher, dass ein Fetischist bestimmt nicht den ganzen Tag in stinknormalen Frauenkleidern herumläuft.

Vorallem im Winter kann man das gut aussortieren, weil es da die meisten aufreizenden Kleidungsstücke gibt, die evtl. diesen Fetischismus hervorrufen können. ZUmindest denke ich das mal, ich habe halt noch nie einen Fetischisten in pinken Schianzug gesehen.

Und da sehe ich eben das Problem. Da Fetischismus stark mit Sex(ualität) zussammenhängt, wird dann eher vom Therapeuten nachgehakt, wenn man dann über Sexualität redet.
Ich weiß nicht, ich kann mir das halt nicht vorstellen, dass man irgendwie durch sexy Höschen oder so geilwerden kann. Ich habe ganz andere Präferenzen beim Sex. Das wird wohl beim Großteil auch so sein.
Wenn man nun sagt, man braucht unbedingt ein sexy Höschen beim Sex, naja das ist ganz sicher ein Ausschlusskriterium.

Aber am besten kann das wohl nur ein ehrlicher Fetischist erklären, der zu seiner Neigung steht und nicht die Hälfte verschweigt weils vielleicht peinlich ist.