Coming out & Therapie ?
Coming out & Therapie ?
Beitrag #1
Hallo

Hab mich langsam durchgerungen doch ernsthaft über eine Therapie nachzudenken. Die TS als solche wäre ja nicht das Problem gewesen, nur wird man anfälliger für andere Sachen. Als Jugendlicher Heroin, dann Benzoabhängigkeit. Ich bin da offensichtlich nicht der einzigste TG mit Suchtproblemen. Man schießt die Gefühle weg damit und spürt sie nicht, nur der Schaden ist dann enorm. Die Entzüge hab ich beide gepackt, Drogenkarenz seit fast 22 Jahren, Tabletten seit 1,5 Jahren nun und Alk auch seit über 1 Jahr keinen mehr. Nur hab ich Angst wenn ich weiter in dem Zwiespalt bleib mir sonst noch was einzuhandeln. Sonst fehlt mir ja nichts. Ich fühl mich in der weiblichen Rolle einfach wohl und meine wahre Integrität. Hab mich oft in die Männerrolle reingezwängt bzw. müssen. Frag mich selbst wie ich es fertiggebracht hab über so lange Zeit praktisch das zu spielen ohne aufzufallen. Wohl gefühlt hab ich mich nicht, da können jetzt Kollegen nichts dafür aber ich musste mich verstecken als Angst vor Ausgrenzung. Meine Frau hats inzwischen akzeptiert doch meine Mutter dreht am Rad, mein Vater weiß es nur nicht der würd womöglich durchdrehen. Ich konnte ja auch mit dem Militär nichts anfangen. In die Küche durfte ich nicht, Haushalt ist pardon Aussage meines Vaters Weiberkram, ein Bub bzw. Mann hat da nichts verloren. In der Frauenrolle kann ich mich damit identifizieren, frag mich aber was eine Arbeit mit dem Geschlecht zu tun hat wurde aber so erzogen. Fühlte mich damals schon als Mädchen. Nun sind die Gefühle einfach viel präsenter und stärker geworden dass ich es fast nicht mehr verstecken kann. Dauerhaft unterdrücken kann ich sie nicht mehr dafür sind sie zu stark geworden sonst wird ich irgendwann wirklich noch krank. Ich weiß nur nicht wie angehn, hab auch Angst um die Kinder in so einem Dorf oder eigentlich Kaff muss man sagen. Ich kann schon ausstellen bzw. auch mich wehren wenns sein müsste doch die Kinder wären den Angriffen der anderen schutzlos ausgeliefert die sind nicht so tolerant wie sie tun. Und der Vater erst er dreht durch wenn er erfährt das sein Militärssohn eine Tochter ist. Auch der Mann in mir wehrt sich noch dagegen doch die Gefühle, Wünsche und Identität werden stärker, das soll häufiger so sein hab ich gehört. Deshalb bin ich am Überlegen doch einzuwilligen um anderen Problemen aus dem Weg zu gehen. Wenn die Kinder nur schon flügge wären und auf eigenen Beinen stehen würden würd ich sagen OP machen, alles verkaufen und mit meiner Frau ab nach Holland. In eine schöne Stadt. Hab gelesen dass sich bei uns ein über 60 jähriger der OP unterzogen hat da hätt ich noch 20 Jahre Zeit doch solange pack auch ich das nicht mehr.

Grüße Anja

RE: Coming out & Therapie ?
Beitrag #2
Hi Anja

na den ersten Schritt hast du doch schon gemacht. Der nächste ist aus meiner Sicht zu einem Therapeuten zu gehen, der sich mit der Thematik auskennt, um mit ihm darüber zu sprechen. Davon bekommt ja das Dorf und dein Vater zunächst nichts mit aber es hilft dir schon mal.

Gruß Alina
Versuche nicht irgendwer zu sein. Sei einfach du selbst.
WWW

RE: Coming out & Therapie ?
Beitrag #3
Hallo

Versuchen tu ichs jedenfalls, beraten schadet ja nicht. Abgesehen von TS fehlt mir ja nichts, weder körperlich noch psychisch. Die Suchtthematik hat sich soweit gut erledigt. Drogenkarent bin ich nun fast 22 Jahre, Tabletten 1,5 Jahre, Alk auch keinen mehr, bin zwar da nicht abhängig aber sicher ist sicher. Doch die Gefühle und der Wunsch nach dem richtigen Körper sind einfach viel stärker geworden, scheinbar gar nicht so selten das es im Laufe des Lebens zunimmt. Damals hatte ich die Möglichkeiten gar nicht, solche Anlaufstellen gab es nämlich noch nicht. Bekämpfen kann ich es nicht, unterdrücken kann ich es nicht, die Frau in mir ist viel zu stark. Das ich was weibliches an mir hab haben andere auch schon bemerkt die von meiner TS überhaupt nichts wissen, nicht nur von meiner Statur her sondern auch vom Verhalten her.

Grüße Anja

RE: Als Transmann verheiratet mit einem Mann
Beitrag #4
(03.07.2015, 20:37)A. L. schrieb: Hallo

War 15 Jahre auf Tour, arbeite auch viel mit Menschen und glaub mir das kennt man da brauch ich keine Selbsthilfegruppe dafür. Die meisten sagen halt nix, ich habs den Leuten ja auch nicht gesgagt obwohl ich es gesehen hab. Man soll die anderen nicht für blöd verkaufen, bei manchen mags funktionieren aber wie viele sind das schon ? Die Realität schaut halt anders aus als im Internet wo man halt ein Foto reinstellt. Könnt ja auch ein Foto von meiner Frau reinstellen irgendwann und behaupten das bin ich post OP. Wie willst du mir übers Kabel das Gegenteil beweisen ? Internet ist viel Lug und Trug, ist nicht nur hier so sondern generell, man denke nur an die Datinglinien wo sich alte Säcke die vielleicht so alt sind wie ich oder noch viel älter jungen Mädchen als coole Jungs vorstellen und viele mehr. WWW machts möglich.

Grüße Anja



Ich bleib dabei.


Auch wenn die Angleichung bei mir nicht ganz so falsch war


Trotzdem wäre ich NICHT MEHR BEREIT DAMIT TEUER DAFÜR ZU BEZAHLEN



Damit meine ich nicht das Geld, den Verlust den ich desswegen hinnehmen musste






[MODERATION: 9 Beiträge von dort http://community.transgender.at/showthre...6#pid50546 nach hier her wg OT verschoben; Bonita]

RE: Als Transmann verheiratet mit einem Mann
Beitrag #5
Hallo Die Wahrheit

Da geb ich dir völlig recht, was nützt die Angleichung wenn man sonst alles oder vieles verliert. Wenn Kollegen sich abwenden wärs nicht das Problem aber wenns um die Existenz geht. Du hasts ja am eigenen Leibe erfahren müssen. Und um genau das zu vermeiden hab ich denen einen Riegel vorgeschoben, den Höllteufeln glaub ich kein Wort. Medizinische Möglichkeiten sind heute noch begrenzt aber das weißt ja eh selber besser. Ich starte nen anderen Versuch um die Impulse die ja nicht so ohne sind auszuschalten. Ohne langes aufsehen und ohne grosses Trarar zu machen. Aber viele lassen sich leider von anderen überreden oder fast drängen da es ja die ultimative Lösung ist. Bei manchen mags gehen aber wieviele sind das schon. Ich sag einfach wähl das kleinere Übel, wenns man so lässt wies ist im großen und ganzen versteht sich bei mir zumindest. Den Preis meiner Existenz für einen Frauenkörper zahl ich bestimmt nicht. Die praktisch auferlegten Zwänge dieses unsinnigen TS Gesetzes können die sich sonst wohin schmieren.

Grüße Anja

RE: Als Transmann verheiratet mit einem Mann
Beitrag #6
(04.07.2015, 08:18)A. L. schrieb: Hallo Die Wahrheit

Da geb ich dir völlig recht, was nützt die Angleichung wenn man sonst alles oder vieles verliert. Wenn Kollegen sich abwenden wärs nicht das Problem aber wenns um die Existenz geht. Du hasts ja am eigenen Leibe erfahren müssen. Und um genau das zu vermeiden hab ich denen einen Riegel vorgeschoben, den Höllteufeln glaub ich kein Wort. Medizinische Möglichkeiten sind heute noch begrenzt aber das weißt ja eh selber besser. Ich starte nen anderen Versuch um die Impulse die ja nicht so ohne sind auszuschalten. Ohne langes aufsehen und ohne grosses Trarar zu machen. Aber viele lassen sich leider von anderen überreden oder fast drängen da es ja die ultimative Lösung ist. Bei manchen mags gehen aber wieviele sind das schon. Ich sag einfach wähl das kleinere Übel, wenns man so lässt wies ist im großen und ganzen versteht sich bei mir zumindest. Den Preis meiner Existenz für einen Frauenkörper zahl ich bestimmt nicht. Die praktisch auferlegten Zwänge dieses unsinnigen TS Gesetzes können die sich sonst wohin schmieren.

Grüße Anja



Wow, das waren gute Worte, ich denke so ähnlich sehe ich auch so.

Was die meisten Kolleginnen angeht, die verstehen das sowieso nicht, es ist eher die wollen es nicht verstehen.

Es gibt viele Dinge wo ich nicht "anstreifen" wollte, vor allem wie nett und zuvorkommend manche miteinander umgehen...Sarkasm off

Letzte Worte betriffen Dich Anja natürlich nicht, hier trifft "nett" in der echten Bedeutung zu

Liebe Grüsse an die echt Netten [Beschimpfung anderer UserInnen gelöscht; Bonita]

So schauts aus im TransHaus



Liebe "Die Wahrheit",
Du hast bereits Verwarnungen/Strafpunkte (70 % bis 20.10.) einkassiert; Da Du erneut so ausfällig wurdest gibts jetzt volles Maß (+ 30 % bis 01.11.), somit eine Sperre (100 % bis 20.10.).

RE: Als Transmann verheiratet mit einem Mann
Beitrag #7
Also ich hatte anscheinend mehr Glück, ich komme aus einem Land wo die medizinische Versorgung nicht schlecht ist, ich musste für die Angleichung auch nicht teuer bezahlen.
Ich hatte auch Glück das ich keine nächtlichen Impulse hatte, was auch immer das sein mag.
Und ich muss sagen mir gehts besser wie vorher, wobei ich auch zugeben muss das es mir vorher auch nicht schlecht ging Smile

Anja an deiner Stelle würde ich in ein Land ziehen ohne unsinnige Transgender-Gesetze, zu uns nach Österreich z.B., hier hat man die gleichen Rechte wie andere Frauen bzw. Männer auch.
T.S.S Big Grin
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RE: Als Transmann verheiratet mit einem Mann
Beitrag #8
Hallo

ich komme aus Österreich, aus Tirol. Das mit der Gleichstellung mag im gesetzbuch drinstehen, nur halten dran tut sich kein Mensch bei uns zumindest nicht. ich wär nie in die Technik reingekommen, nie. Die Order des Chefes lautete ausdrücklich ein Mann wird gebraucht. Keine Biofrau und eine Transfrau erst recht nicht. Da waren Frauen generell nicht gerne gesehen, nur jetzt nach dem Wechsel ists anders oder ums in den Worten des männlichen Kollegen auszudrücken die Abteilung ist östrogenverseucht. klingt hart ist aber in der Realität wirklich so, nicht nur bei uns sondern häufig in der Arbeitswelt das sich Frauen schwerer tun als Männer. Sie werden schlechter bezahlt, bekommen nur Teilzeitjobs, etc. Wär schön wenn nicht so wär. Würd die Transistion ja machen aber so, vergiss es bei uns in Tirol nicht durchführbar, sag das den anderen.

Was die Impulse angeht, die TS ist ja die Ursache. Die Integrität, Wünsche, Gefühle sind extrem stark geworden. Nachts in Träumen bin ich irgenwie frei wenn mans so bezeichnen will. Dann im wachzustand packt mich die Wut weil der Körper natürlich nicht so ist wie ich will und ein Suizidimpuls, darum ists ja ein Impuls, lässt sich sehr schwer bzw. nicht beherrschen. Ist halt bis jetzt nix passiert. Nicht jede hat Impulse, aber manche machen so etwas auch geplant, z.B. weil genau so ein Desaster eintritt wie ich befürchte.

Schön für dich wenns geht aber komm mal nach Tirol am besten ins Sellraintal oder Zillertal, da werden die dir schon heimleuchten. Da gibts keine Hormone sondern Prügel. Dem Bekannten, der ist zwar nicht trans aber schwul, dem habens sogar Steine nachgeschmissen und nicht nur einmal. Ein Kind des Teufels hieß es. Wie gesagt bei uns gehn die Uhren noch anders und da werden auch irgendwelche sinnlosen Gesetze nichts dran ändern. und eine richtige Versorgung in dem Sinne wie im Osten Österreichs was Trans betrifft haben wir hier nicht.

Grüße Anja

RE: Als Transmann verheiratet mit einem Mann
Beitrag #9
Liebe A. L.,
mach Deinem User-Namen doch alle Ehre und zieh samt Familie von dem Hinterwäldler-Dorf in eine Stadt, Innsbruck sollt schon etwas "libertino" sein; Oder gleich in ein anderes Bundesland... Cool
[Bild: avatar_202.jpg] „NATSUME! NATSUMEe! NATSUMEee!“ — Nyanko-Sensei en.wikipedia.org/wiki/Natsume%27s_Book_of_Friends
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RE: Als Transmann verheiratet mit einem Mann
Beitrag #10
Ich hatte in letzter Zeit ein paar Jobangebote aus Tirol, als Elektrikerin, hab ich aber abgelehnt weils mir zu weit weg war. Welches Tirol meinst du da?
T.S.S Big Grin
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