Umfrage: Wie sieht Eure Erfahrung mit Stimmfeminierung aus?
Ich habe da keine Erfahrung.
Ich habe gute Erfahrung mit Logopädie.
Ich habe gute Erfahrungen mit einer Stimmbandoperation.
Ich habe das Programm aus Stimmtraining und Operation mitgemacht.
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Stimmfeminisierung OP und Stimmtraining
Stimmfeminisierung OP und Stimmtraining
Beitrag #1
Ich dachte, ich mache neben dem Thema Logopädie auch noch dieses Thema auf, damit OP und Logopädie zusammen besprochen werden können. Ich habe mich gerade bei der Deutschen Stimmklinik über deren Programm informiert. Sie scheinen da weltweit führend zu sein und das Programm klingt ziemlich ausgreift:

• Prä-Operative Stimmübungen
• Post-Operative Stimm-Rehabilitation
• Soziokulturelle Feminisierung
• Operation ‚Glottoplastik‘ und medizinische Nachsorge
• Logopädische Stimmarbeit (Artikulation, Sprachmelodie und Sprechweise)
• Belastbarkeitstraining der neuen Stimme
• Verstärken von weiblichen Tonhöhen und Resonanzen
• Coaching und Gespräche zu authentischen weibl. Kommunikationsmustern.

Hat hier jemand Erfahrung damit? Hört sich das für Euch gut an?
Auf der Webseite gibt es auch ein Akustikbeispiel für den Vorher-Nachher-Klang, das ziemlich beeindruckend ist.
Zitat

RE: Stimmfeminisierung OP und Stimmtraining
Beitrag #2
Hmm, meine persönliche Meinung kennt ja hier schon jede ;-) Ich habe ein Problem mit Passing - ich passe mich nicht an, nachdem ich mich selber einige Jahrzehnte meines Lebens ablehnte. Vor allem meine Stimme. Und jetzt wo ich mich inkl. meiner Stimme liebe - bleibt sie.

Ich habe eben am Kepler Uniklinikum Linz begonnen. 22 komplett neue Menschen in meinem Leben in dem Lehrgang und viele andere. An meiner Stimme hat keine was auszusetzen. Dass ich mal als Junge geboren wurde, leugne ich nicht. Das ist meine Vergangenheit und gehört zu meinem großartigen Leben, dass ich auch oft verfluchte.

Bitte meint nicht, das passe nicht zum Thema. Es ist meine Meinung. Und ich dachte oft drüber nach.

Und alles was ich an mir verändere mache ich aus Liebe zu mir. zB meine Haare in der Moser Klinik im September.

Aber ich ändere nichts an mir, um meine Vergangenheit zu verstecken. Das war ich, das bin ich, das werde ich sein ;-)
Zitat

RE: Stimmfeminisierung OP und Stimmtraining
Beitrag #3
Ich finde, das passt gut zum Thema.
Der Idealzustand ist natürlich, sich so zu lieben, wie man ist. :-)

Ich hoffe, es kam nicht so rüber, dass jeder eine Stimm-OP oder Logopädie braucht. Tiefe Stimmen sind auch bei Frauen wunderschön.

Trotzdem kann die Dysphorie sich ja in vielen Details verstecken. Bei manchen ist es die Stimme, die Stimme, die großes Unbehagen auslöst. Da würden mich die Erfahrungen sehr interessieren.
Zitat

RE: Stimmfeminisierung OP und Stimmtraining
Beitrag #4
Zitat:Land: Kanada

Kaęnhǫ́ tisahtękyǫˑ??

(04.10.2019, 18:28)Amanita M. Nomi schrieb: Trotzdem kann die Dysphorie sich ja in vielen Details verstecken.

Schon. Aber irgendwie habe ich einiges auszusitzen gelernt Confused Gab damals auch nicht so viele Möglichkeiten wie später. War wohl auch besser so, sonst hätte ich mich total verrückt gemacht.

Auf meine alten Tage werde ich mir bestimmt nichts mehr zumuten, bin zu müde und erschöpft Blush
Zitat

RE: Stimmfeminisierung OP und Stimmtraining
Beitrag #5
Ich bin nach wie vor davon überzeugt, dass die Stimme das wichtigste ist, um RUHE zu haben. Und ich denke mir, dass gerade unsereins, ich sprech jetzt mal für mich, zu Ruhe kommen will.
Es nützt mir nix, wenn ich mir die Nägel anschmier und mit Stilettos herumrenne, wenn ich beim ersten Wort beim Bäcker auf Grund der monotonen Bruststimmer als ehemaliger CIS Mann erkannt werde.

Ich beschäftige mich schon sehr lange mit meiner Stimme. Ich hatte früher eine Grundfrequenz von ca. 130 Hz. Also eindeutig männlich.

Mittlerweile, nach jahrelangem Training mit Youtube, Tonleitern und einer Logopädin komme ich nun auf einen Durchschnittswert von ca. 180 Hertz ohne mich anstrengen zu müssen. Alles andere als optimal, da im genderneutralen Bereich aber für mich extrem wichtig eine Frequenz <165 Hertz zu haben. Ich bin heilfroh, dass ich überwiegend zumindest mit einer genderneutralen Stimme nun spreche - es gibt mir einfach Sicherheit im Alltag.

Aber hier setzt halt jede ihre eigenen Prioritäten... Ich mag z.B. bis heute keine Röcke und Kleider als auch keine hohen Schuhe - wozu?. Das ist nicht mein (!) Ausdruck meiner (!) Weiblichkeit. Stimme, Gang, Gesicht und Genital aber sehr wohl...
Bye  Die Stimme ist viel größer als die visuelle Erscheinung eines Menschen (Rufus Beck)  Bye
Zitat

RE: Stimmfeminisierung OP und Stimmtraining
Beitrag #6
Tja, da hat eben jedeR seine/ihre Meinungen.

Ich kam auch vorgestern im Kleid ins Krankenhaus und alle hielten das für sooo elegant. Mein Grund - ich kann nicht jeden Tag 10 Stunden im Unterricht sitzen mit einer Hose ;-) Kleid und Rock ist eben gemütlicher. Ich find eine knackige enge Jean mit hohen Stiefeln durchaus oft weiblicher als manche Kleider.

JedeR soll halt machen, wie es für sie/ihn passt.

Und mein Background ist eben der: Als ich ein kleiner Junge war und Violin-Unterricht hatte, sollte ich immer die Noten singen. Vilinen haben ja keine Bünde - du musst das A hören und fühlen. Und meine werte Violinlehrerin lästerte immer rum. Und später hörte ich immer nur diese für Burschen viel zu höhe krächzende Stimme. Ich wollte nie in Gegenwart anderer telefonieren, etc.
Und jetzt höre ich mich selber gerne - das ist die kurze Geschichte meiner Stimme. Sie zu verändern, wäre momentan so, als wurde ich mir eine Hand abschneiden.
Zitat

RE: Stimmfeminisierung OP und Stimmtraining
Beitrag #7
Musikunterricht ist leider oft nur eine ineffektive, sinnlose Qual. Lehrer scheinen gerne auf den Unsinn zurückzugreifen, den man ihnen selbst angetan hat Sad

Der menschliche Stimmapparat hat bekanntlich auch keine Bünde Big Grin

Worum ich mich selbst gekümmert habe, war daß ich Ragas, die ich lernte, auch singen bzw. mitsingen konnte. Das half, nicht nur Fingersätze zu spielen, sondern im Kopf antizipieren zu können, was ich spielen wollte. Und der Stimme half es auch ungemein. Der Zeitaufwand war allerdings sehr hoch.

(Insofern keine praktische Alternative zu Logopädie Blush Aber als Bildungserlebnis schon toll Smile)

Auf Äußerlichkeiten lege ich gar nicht so viel Wert. Da bin ich ein bißchen bequem geworden Shy

Beim Einkaufen oder so haben sie mich ohnehin in Ruhe gelassen. Natürlich weiß man nie, was wer wirklich denkt. Aber die meisten Händler wissen, daß Zoff in ihrem Laden keine gute Werbung ist.
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RE: Stimmfeminisierung OP und Stimmtraining
Beitrag #8
Falls mal jemand im Forum Fragen zu Stimmtraining und Stimmbandoperationen haben sollte, könnte Ihr mir gerne schreiben. Einige meiner Klientinnen haben ganz gute Erfahrung mit Stimmtraining gemacht und vereinzelt sind auch einige an Stimmbandoperationen interessiert. Deshalb habe ich mich gerade verstärkt mit dem Thema beschäftigt. Ich kann also auf einige Erfahrungen und Informationen zurückgreifen und fände auch einen Erfahrungsaustausch spannend.
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RE: Stimmfeminisierung OP und Stimmtraining
Beitrag #9
Klingt ein klein bissl nach Werbung ;-)
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RE: Stimmfeminisierung OP und Stimmtraining
Beitrag #10
(07.10.2019, 23:32)Amanita M. Nomi schrieb: Falls mal jemand im Forum Fragen zu Stimmtraining und Stimmbandoperationen haben sollte, könnte Ihr mir gerne schreiben.

Ja gut, ist ja interessant Shy Um mal damit anzufangen, ich verstehe aufgrund meiner philologischen Verbildung vieles an logopädischer oder auch Laien-Terminologie nicht Blush Etwa frage ich mich seit jeher, was ist damit gemeint, wenn man "vorne" artikulieren soll? Ich kann ja schlecht z.B. statt புளி puḷi "Tamarinde" (mit retroflexem [ɭ]) புலி puli "Tiger, Leopard" (mit alveolarem [l]) sagen Huh
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