Eine etwas längere Vorstellung
Eine etwas längere Vorstellung
Beitrag #1
Servus :-)

Ich habe mich bereits vor ein paar Tagen mit dem selben Text in einem anderen Forum mit diesem Thema vorgestellt, aber da es mich zur Zeit mal wieder sehr beschäftigt und ich über jeden Ratschlag und jedes Gespräch sehr dankbar bin, möchte ich das hier jetzt auch tun Wink

Ich heiße Alex, bin 28 Jahre alt und komme aus Bayern.
Jetzt mal meine Geschichte wie ich hier geladet bin:

Ich fang mal ganz am Anfang an Smile
Im Kindergarten habe ich germerkt dass wohl irgendetwas nicht "stimmen" kann mit mir. Bereits damals viel es mir sehr schwer soziale Kontakte zu knüpfen. Einerseits weil ich sehr schüchtern und introvertiert war und und anderseits weil ich mit meiner Rolle als Junge überhaupt nicht klar kam. Meinen ersten Tag im Kindergarten habe ich noch ziemlich genau in Erinnerung:
Ich stand eigentlich nur abseits und schaute den anderen beim spielen zu. Die Zeit verging unerträglich langsam bis mich meine Mutter von dort abholte und es gab anschließend einige Auseinandersetzungen, weil ich nicht wieder dort hin wollte...
Ich war meist sehr unglücklich und unzufrieden und habe wegen jeder noch so kleinen Kleinigkeit geweint und mich teilweise auch unnötig reingesteigert. Eine wesentliche Rolle dabei spielten wohl auch meine Eltern. (ohne ihnen jetzt irgendetwas unterstellen zu wollen)
Mein Vater war extremer Alkoholiker und scheute bis zu meinem 13. oder 14. Lebensjahr auch nicht vor Schlägen zurück, während meine Mutter immer sehr überfürsorglich und nervtötend kontrollsüchtig war. Die beiden stritten auch ständig sehr lautstark miteinander.
Ich hatte allerdings ein sehr gutes Verhältnis zur Tochter meiner Nachbarin, die auch in meinem Alter war.
Im Kindergartenalter bis zur Pubertät hin hatte ich regelmäßig Träume, in denen ich kein Junge, sondern ein Mädchen war. Dadurch kam ich wohl auch auf die Idee sehr oft "Verkleidungsspiele" mit der Nachbarstochter zu machen. (Natürlich hat da keiner etwas geahnt worum es mir wirklich ging)
Ich dürfte so zwischen 9 und 12 gewesen sein als ich mich dann desöfteren heimlich abends in meinen Zimmer als Mädchen verkleidete. Die Kleidung entdeckte ich auf dem Speicher. Das Zeug waren alte Sachen von der Nachbarstochter, welche dort aufbewahrt wurden weil unsere Nachbarn in ihrer Wohnung wohl zu wenig Platz hatten.
Das ging eine Zeit lang ganz gut bis mich eines Abends meine Mutter dabei erwischte. Omg... das war mir so peinlich.
Natürlich war dann die Hölle los. Meine Mutter war total verzweifelt, erstmal gabs paar Ohrfeigen und anschließend war sie wohl sehr verzweifelt, hat geweint und wollte mich davon überzeugen, dass das was ich da mache unnatürlich und total krank ist. Ab dem Zeitpunkt war sie regelrecht kontrollsüchtig und wollte immer über alles Bescheid wissen was ich mache usw.
Später so mit 13 ungefähr zogen unsere Nachbarn um und kamen nur noch ungefähr alle zwei Wochen zu Besuch. Die Kleidung war allerdings noch immer auf dem Speicher oben und ich konnte es nicht lassen... Da hat mich meine Mutter eines Tages dann wieder erwischt in meinem Zimmer und erzählte die Geschichte ihrer Freundin (Die Nachbarin). Die hat es dann wohl iherer Tochter erzählt und ich war sehr entäuscht, dass meine beste Freundin (die Tochter dieser Nachbarin). Mich dann als Transe betitelt und mich total lächerlich gemacht hat. Naja heute kann ich drüber lachen. In dem Alter weiß man es wohl nicht besser...
Mein Vater hörte dann mit dem Saufen auf, da war ich so weit ich mich erinnern kann so zwischen 12-14. Von da an wurden die familiären Verhältnisse etwas besser.
Ich habe auch eine 8 Jahre jüngere Schwester, zu der besteht aber schon immer nur ein sehr oberflächliches Verhältnis.
Eine sehr schwierige Zeit begann dann als ich in die 5. Klasse kam von da an war ich ein ziemiliches Mobbingopfer weil ich es wohl nie gelernt hatte mich verbal und körperlich zu wehren.
Oft wurde ich gefragt ob ich ein Junge oder ein Mädchen bin, da habe ich meistens nur geschwiegen, aber wenn dann wiederholt nachgefragt wurde, sagte ich dass ich ein Junge bin.
Das Mobbing erreichte seinen Höhepunkt als ich in der 7. Klasse in die Realschule kam. Von da an sprach ich in der Schule mit fast niemanden mehr und war immer sehr erleichtert als ich wieder daheim war. Die Mädchen hielten sich meistens raus, machten allerdings ab und zu auch mit. Zu dieser Zeit habe ich mir irgendwann auch das erste mal selbst verletzt und dachte sehr oft teilweise ernsthaft über Selbstmord nach, was ich aber zum Glück nie wirklich versuchte. Ich hatte eher ziemlich böse Rachegedanken, welche sich aber nach dem Schulwechsel in der 9. Klasse dann langsam legten.
Als ich in der Pubertät meine Sexualität entdeckte, trat die Sache mit der weiblichen Kleidung wieder verstärkt auf und es kam auch eine sexuelle Komponente damit in Verbindung, die allerdings später wieder mehr in den Hintergrund trat.
Nach meinen Schulwechsel in der 9. Klasse kam ich besser zurecht nach relaltiv harmlosen Mobbing in den ersten paar Wochen, lernte ich etwas selbstsicherer aufzutreten und mich hin udn wieder auch mal zu wehren. Ich fand dann auch 2 Freunde mit denen ich auch außerhalb der Schule etwas unternahm.
Dadurch rutschte ich in die "Punkszene" , die mit realtiv viel Spaß, Dummheiten anstellen, Straftaten und Alkoholkonsum/Kiffen verbunden war. Ich war zwar nicht mehr ganz so verklemmt, aber achtete meistens darauf mich möglichst männlich zu verhalten. Alles in allem war diese Zeit eine Erfahrung wert. Ich lernte dort auch mit knapp 17 meine erste Freundin kennen, aber das hielt nur 3 Wochen.
Ein halbes Jahr später (zu dieser Zeit begann ich auch meine Berufsausbildung) lernte ich meine 2. Freundin kennen mit der ich dann über 3 Jahre zusammen war.
In dieser Beziehung vernachlässigte ich letztendlich allerdings meine anderen sozialen Kontakte ziemlich. Sehr positiv war dass sie die erste (und bisher einzige) Person war der ich alles erzählen konnte. Auch das mit meinem Zwang ab und zu Frauenkleidung an zu ziehen. Sie hat, nachdem ich es ihr erkärt habe, es sogar respektiert und ich durfte wenn ich wollte ihre Sachen anziehen^^
Irgendwann merkten wir beide dass die Beziehung nicht mehr so richtig lief, aber ich wollte es nicht wahrhaben. (Hatte aber nichts mit meiner "Vorliebe" oder wie man es auch nennen mag zu tun)
Es stellte sich dann auch herraus dass sie einen neunen kennengelernt hat.
Ich wohnte damals auch bei ihr und zog aber schon kurz vor der Trennung in eine Wohnung, die ich von meinem damaligen Arbeitgeber bekam.
Anschließend fiel anschließend in ein extremst tiefes Loch und trank extrem viel. Noch schlimmer wurde es als ich einen ehemaligen Schulfreund wieder traf der noch immer in der "Punkszene" unterwegs war und ziemlich alkoholabhängig war. Durch die Trennung, den allgemeinen psychischen Stress, den extrem vielen Alkohol täglich (ich arbeitete zu dieser Zeit auch nicht, aber meine Ausbildung/Lehre hatte ich zum Glück schon geschafft) verletzte ich mich in dieser Zeit sehr oft, teilweise sehr extrem bis hin zum genäht werden müssen.
Ich war ziemlich alkoholabhängig zu dieser Zeit. Dass ich mich noch immer regelmäßig mit meiner Exfreundin traf und wir sogar noch Sex miteinander hatten, machte es wohl nicht besser...
Nach ca. 1,5 Jahren in diesem Zustand (ich war 20 oder 21) verlor ich meinen Führerschein und meine Wohnung. Da ich ja durch meinen Lebenswandel mittlerweile ein ziemliches körperliches und psychisches Wrack war, kam in mir der Entschluss auf, mein Leben wieder auf die Reihe zu kriegen und ich machte einen Alkoholentzug. Seit dem trinke ich nur hin und wieder am Wochenende mal ein bisschen was (aber hält sich sehr in Grenzen) und verletzte mich auch nicht mehr selbst seit dem.
Ich zog, nachdem ich mich mal ernsthaft mit meinen Eltern unterhalten hatte, (seitdem ist alles geklärt und ich gebe ihnen keine Schuld mehr) in eine neue Wohnung und beendete die ungesunde Beziehung zu meiner Ex-Freundin endgültig)

In dieser neuen Wohnung begann dann sozusagen ein recht postiver und auch fröhlicher neuer Lebensabschnitt in dem ich ein paar neue Leute kennenlernte und sehr, sehr viel kiffte.
Arbeit hatte ich in dieser Zeit nur hin und wieder mal für ein paar Wochen. Die meiste Zeit bezog ich Arbeitslosengeld und Hartz4. Ich hatte fast jeden Tag 3-4 Leute in meiner Wohnung.
Auch lernte ich hier eine gute Freundin und einen sehr guten Freund kennen. Die mir immer sagten man sollte einfach so sein wie man ist.
Nach dem ich ungefähr 1,5 Jahre dort wohnte, kam ich mit LSD in Kontakt landete auf diversen Festivals usw.
Es viel mir allerdings weiterhin schwer neue Leute kennen zu lernen, das ging meist nur halbwegs, wenn jemand dabei war den ich besser kannte, sonst fühlte ich mich immer etwas unwohl und wusste nicht was ich mit mir anfangen sollte...
Durch meine letzten beiden LSD-Trips kam ich auf einen extrem "schlechten Film" auf dem ich dann "hängen blieb". Mein Selbstvertrauen war sehr gering und ich litt unter Verfolgungswahn und dachte ständig dass jm über mich lacht oder weiß was ich grad denke. Das Kiffen ließ ich dann auch bleiben, weil es genau damit immer wieder hochkam bzw. sich verschlimmerte. Ich denke es war so eine Art Psychose. Langsam wurde es nach einem Jahr ungefähr wieder besser, als ich mich ziemlich zurückzog, viele soziale Kontakte abbrach (auch weil die Interessen nicht mehr übereinstimmten) und im Alter von 24 Jahren nach langer Zeit die Wohnung kündigte und wieder bei meinen Eltern einzog. Ich verstand mich mittlerweile sehr gut mit ihnen.
Ich fand in dieser Zeit eine feste Arbeit die mir sehr gut gefällt und in dem Betrieb bis heute angestellt bin. Nach gewissen Startschwierigkeiten fühlte ich mich damit sehr wohl.
Meine einzigen sozialen Kontakte zu dieser Zeit waren die weiter oben erwähnte gute Freundin und der sehr gute Freund. Mit der guten Freundin lebte ich mich etwas auseinander und der Konakt schlief dann unglücklicherweise irgendwann komplett ein. Der Freund blieb mir allerdings bis heute.
Mit 25 entdeckte ich ein Onlinespiel mit dem ich bis vor einem Jahr viel zu viel Zeit verbrachte (teilweise am Wochenende nichts anderes von morgens bis abends gemacht)

Vor ca. zwei Jahren zog der Freund ans "andere Ende von Deutschland" und seitdem sehen wir uns nur noch 1 oder 2 mal im Jahr)
Meine derzeitiger Alltag gestaltet sich derzeit aus arbeiten (dort hab ich genug Bewegung sonst würde ich wohl kurz über lang einrosten xD ), Bücher lesen (meist Fantasy, Krimi oder auch andere Sachen wenns interessant ist) , Dokus/Reportagen im Fernsehen/Internet ansehen, Online-Spiele zocken, Filme/Serien ansehen.
Bin relativ zufrieden bis auf mein Problem, dass ich mich teilweise etwas schwer tue, neue Menschen kennen zu lernen und deshalb eher zurückgezogen lebe^^
Im großen und ganzen war ich früher sehr ernst, kann aber heute vieles mit Humor nehmen Smile

Seit ca 1 Jahr beschäftigt mich wieder vermehrt das Thema mit der Vorliebe für Frauenkleidung, ich kann es allerdings, da ich bei meinen Eltern wohne nur sehr begrenzt ausleben.
Habe aber auch bemerkt dass ich wenn ich mich mal "umziehe" mich zwar wohlfühle (sexueller Reiz ist damit nicht verbunden, das war nur in der Pubertät teilweise), aber auch wieder viel öfter drüber nachgrübel ob ich wirklich die richtige Rolle als Mann spiele. Ich fühle mich nicht unwohl als Mann, aber auch nicht wirklich wohl. Schwer zu beschreiben xD
Zur Zeit bin ich wieder oft am zweifeln was ich eigentlich genau will und ob ich auf Dauer in meiner jetzigen Situation zufrieden oder glücklich bin.

Omg, eigentlich hatte ich nicht vor so einen Roman zu schreiben und so viel sehr Privates über mich Preis zu geben, aber irgendwie überkam es mich, weil ich das Ganze außer meiner Ex-Freundin damals, noch niemanden erzählt habe Big Grin

Ich freue mich auf ein paar nette Gespräche hier im Forum Smile
Zitat



Nachrichten in diesem Thema
Eine etwas längere Vorstellung - von Alex_87 - 21.02.2016, 02:36
RE: Eine etwas längere Vorstellung - von Reto - 22.03.2016, 21:06
RE: Eine etwas längere Vorstellung - von Tiana - 28.03.2016, 14:07

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