Plauderecke für VHS, DVD, Blu-Ray
RE: Plauderecke für VHS, DVD, Blu-Ray
Beitrag #125
BD Check der Indiana Jones Trilogie

Bild

Indiana Jones – Jäger des verlorenen Schatzes: 82 %
Indiana Jones und der Tempel des Todes: 86 %
Indiana Jones und der letzte Kreuzzug: 86 %

Alle drei Indiana Jones-Filme wurden bereits für die 2003er DVD-Veröffentlichung Frame für Frame restauriert und von Unreinheiten gesäubert. Dadurch sieht man praktisch kein Staubkorn oder Kratzer auf den Filmmastern und auch der Bildstand ist bis auf den Vorspann sehr ruhig. Für die Blu-ray Disc-Veröffentlichung wurde eine neue 4k-Abtastung der Master vorgenommen.

Die Filme zeigen einen sehr hohen und plastischen Kontrast, der dem Bild viel Tiefe verleiht. Obgleich viele Szenen auch im Dunkeln spielen, ist die Darstellung von Details in Schatten meist sehr gut. Lediglich einige sehr dunkle Szenen weisen die Tendenz auf, Nuancen zu verschlucken. Die ursprüngliche Farbgebung wurde in den meisten Szenen etwas ins orange-bräunliche verschoben und gleichzeitig die Farbsättigung erhöht.

Das 4k-Remastering macht sich vor allem bei "Indiana Jones und der Tempel des Todes" und "Indiana Jones und der letzte Kreuzzug" bezahlt - auch wenn auf der Blu-ray Disc letztendlich wieder nur ein herunterskaliertes 1080p-Bild zu sehen ist. Dieses gibt aber auf den sauber komprimierten Blu-ray Discs wirklich das Maximum der Schärfe her, die in 1080p-Auflösung darstellbar ist. Nahezu jede Kameraeinstellung zeigt ein extrem detailreiches Bild welches nicht nur den eigentlichen Handlungsmittelpunkt scharf präsentiert sondern auch in Hintergründen sehr viel Detail erkennen lässt. Bei "Jäger des verlorenen Schatzes" gelingt das noch nicht ganz so gut was allerdings auch daran zu liegen scheint, das bei den Dreharbeiten stellenweise mit einer sehr geringen Schärfentiefe gearbeitet wurde und dadurch Einzelheiten, die geringfügig vom Focus der Kamera abweichen, teilweise etwas unscharf wirken.

Die Körnigkeit der Film-Master ist durchaus sichtbar und wird von "Indiana Jones und der Tempel des Todes" zu "Indiana Jones und der letzte Kreuzzug" auch wieder etwas gröber. Richtiges Rauschen hält sich aber meist in Grenzen.

Hin und wieder fallen allerdings einige kurze Sequenzen durch leichtes Farbrauschen auf und auch die noch ohne große digitale Hilfsmittel erstellten Special Effects-Sequenzen wirken etwas gröber und unschärfer als das sonstige Filmmaterial. Aber im Unterschied zu den von George Lucas mehrfach nachbearbeiteten "Star Wars"-Filmen scheint bei "Indiana Jones" doch Steven Spielberg das letzte Wort zu haben, der sich bereits vor einiger Zeit dagegen ausgesprochen hat, seine Filme für eine Blu-ray Disc-Veröffentlichung noch einmal digital nachzubessern. Und das erscheint auch sinnvoll, denn wenn man direkt nach den ersten drei "Indiana Jones"-Filmen Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels" auf der schon 2008 veröffentlichten Blu-ray Disc betrachtet, so lässt der gerade in der zweiten Hälfte intensive Einsatz der digitalen Effekte das Bild doch sehr künstlich wirken.



Ton

Indiana Jones – Jäger des verlorenen Schatzes:
Deutsch 73 %, Englisch 82 %

Indiana Jones und der Tempel des Todes:
Deutsch 75 %, Englisch 84 %

Indiana Jones und der letzte Kreuzzug:
Deutsch 78 %, Englisch 85 %

Während bei der DVD-Veröffentlichung lediglich der englische Originalton im 5.1-Format vorlag gibt es jetzt auf den Blu-ray Discs auch die deutsche Synchronfassung immerhin in Dolby Digital 5.1 wenn auch nicht DTS HD MA 5.1 wie die Originalversion. Für "Jäger des verlorenen Schatzes" gibt es außerdem die ursprüngliche deutsche Synchronfassung zusätzlich im Dolby Digital 2.0-Format.

Alle drei Filme bieten in der englischen Fassung eine für ihr Alter erstaunliche Dynamik und Klarheit. Richtige Surround-Effekte beschränken sich zumeist auf die Action-Sequenzen. Dafür sorgt aber der intensiv eingesetzte John Williams-Music-Score mit dem bekannten Indiana Jones-Thema vielfach für eine gelungene räumliche Atmosphäre. Naturgemäß sind die ersten beiden Indiana Jones-Filme im Vergleich zu dem etwas jüngeren "Indiana Jones und der letzte Kreuzzug" etwas zaghafter im Surround-Sound, insbesondere der zweite Teil bietet für einen Film aus den frühen achtziger Jahren aber bereits eine bemerkenswerte Dynamik und Sauberkeit im Klang. Der dritte Teil bietet klanglich noch einmal eine Verbesserung. Die Effekte wirken noch etwas realistischer - es gibt sogar häufiger Split Surround-Effekte - und der gesamte Sound erscheint sowohl im Hochton- als auch Bassbereich noch etwas brillanter.

Die deutsche Synchro wird durch den 5.1-Mix aufgewertet und macht ebenso wie die englische Originalfassung vor allem beim John Williams Score von den Surround-Kanälen intensiven Gebrauch. Klanglich hört aber dennoch deutliche Unterschiede heraus: Die Basseinlagen sind weitaus weniger kräftig wie die des englischen 5.1-Mixes und das gesamte Klangbild erscheint etwas monotoner, frontlastiger und im Hochtonbereich weniger brillant. Während der englische 5.1-Mix fast das Niveau neuerer Filme erreicht sind die Zeichen der Zeit beim deutschen Mehrkanalmix doch etwas deutlicher herauszuhören. Wenn man sich aber noch einmal verdeutlicht, dass es sich hierbei um Filme handelt, die inzwischen 20-30 Jahre auf dem Buckel haben und zu einer Zeit entstanden, in der Mehrkanalsound selbst im Kino noch in den Anfängen steckte, so ist das Ergebnis aber dennoch insgesamt sehr gut.
TRANS AUSTRIA - Öst. Gesellschaft für Transidentität
(trans-austria.org), Geschäftsführung

Psychotherapeutin, Supervisorin, Coach, Sexualberaterin
Alten- und Behindertenfachbetreuerin
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