Ist Feminismus männer- und transfeindlich?
RE: Ist Feminismus männer- und transfeindlich?
Beitrag #51
(03.06.2018, 12:35)HaleyVale schrieb: Aber trotzdem habe ich genug Eindrücke gesammelt, auch aus meiner kurzen Zeit in der Linken und ein paar Veranstaltungen die ich besucht habe, um die Frage dieses Threads klar mit " nein ! " zu beantworten. Terf ist, zumindest heute , eine Randerscheinung und dem " Queerfeminismus" verdanken wir die Fortschritte die das Thema Trans... in den letzten Jahren gemacht hat und zwar auf breiter Ebene.

Jetzt hast Du es geschafft, mich zu beeindrucken und meine Wißbegierde zu wecken. Worin siehst Du die Forschritte auf breiter Ebene? und wie kamen die zustande?

Zugegebenermaßen habe ich in dem Bereich leider arge Defizite. Ich werde nur ab und zu mal auf ein akademisches Papier aus dem Bereich Transgender Studies (nicht einmal wirklich darüberhinausgehende Queer Studies) aufmerksam, was ich dann auch mit großem Interesse lese. Aber die Revolution fand bei mir aus irgendeinem Grunde nicht statt. Mag sein, ich lebe geistig zu weit ab von alledem. Zudem erfordert einen Haufen negativer Erfahrungen zu revidieren doch einen deutlich größeren Haufen an positiven Erfahrungen, und ich wüßte nicht, wie das jemals in meinem Leben noch passieren sollte. Da steht alleine schon die Statistik gegen mich.

Sozialisation, Enkulturation, Intersektionalität usw. sind doch etwas komplexere Themen als sich das viele Leute vorstellen möchten. In der Art hat mir das noch nie dazu verhelfen können, mich besser zu verstehen. Und ich mag mich auch nicht mit vielen Leuten darüber unterhalten, weil mich viele eben trotz aller Bemühungen nicht verstehen konnten.

Eine Feministin ist nie aus mir geworden. Ich fürchte, so manche Transfrau hat da ihre üble Scherze mit mir kleinem Naivchen getrieben, abschreckende Übertriebenheiten weißzumachen. Von einigen weiß ich, daß sie sich dennoch tapfer in Frauenkontexte begeben haben. Was ja nicht so ganz paßt. Andererseits habe ich sehr wohl u.a. die einschlägigen Machwerke von Daly und Raymond gelesen, und die sind tatsächlich katastrophal transphob. Sag mir bloß jetzt keine_r, die hätten das ja gar nicht so gemeint.

Ein sicherlich nicht ganz unproblematischer Zug an mir ist, daß wer glaubt, ich müsse doch unter Unterlegenheitsgefühlen (ob nun geschlechtlich, rassisch oder kulturell bedingt) leiden, sich aber auch sowas von geschnitten hat. Das hält bestimmt viele Leute auf Distanz, auf deren Bekanntschaft ich keinen sehr großen Wert gelegt hätte
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