Bitte um eure Einschätzung.
RE: Bitte um eure Einschätzung.
Beitrag #21
Wer sagt, dass man die HRT erst nach 50 Stunden beginnen kann?
Wenn du ein Gutachten von der Psychologin mit einer Freigabe für die HRT hast, dann kannst du diese auch anfangen. Ich kenne eine, die hatte schon nach 30 Stunden das Gutachten für die GaOP.
Sie sagte damals zu der Therapeutin, dass sie nicht einsehe, hier noch weitere Stunden mit sinnlosem Kaffeklatsch zu verbringen, wenn doch alles klar sei, sowohl für sie, als auch für die Therapeutin. Das war aber 2007. Möglich, dass die KK das heute enger sieht.

Such dir mal einen guten kompetente Therapeuten. Hier kannst mal einiges nachlesen.

Im Übrigen hätte ich mich erst geoutet, wenn alles auf Schiene ist. Also die Namensänderung vor der Tür steht und die HRT schon am Laufen ist. Nun ja, die Ungeduld der jungen Generation Angel
Ich bin nicht mein Körper.
Träume nicht dein Leben, sondern lebe deinen Traum.
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Zitat

RE: Bitte um eure Einschätzung.
Beitrag #22
(12.12.2012, 09:35)jasminchen schrieb: Wer sagt, dass man die HRT erst nach 50 Stunden beginnen kann?
Wenn du ein Gutachten von der Psychologin mit einer Freigabe für die HRT hast, dann kannst du diese auch anfangen. Ich kenne eine, die hatte schon nach 30 Stunden das Gutachten für die GaOP.
Sie sagte damals zu der Therapeutin, dass sie nicht einsehe, hier noch weitere Stunden mit sinnlosem Kaffeklatsch zu verbringen, wenn doch alles klar sei, sowohl für sie, als auch für die Therapeutin. Das war aber 2007. Möglich, dass die KK das heute enger sieht.

Such dir mal einen guten kompetente Therapeuten. Hier kannst mal einiges nachlesen.

Im Übrigen hätte ich mich erst geoutet, wenn alles auf Schiene ist. Also die Namensänderung vor der Tür steht und die HRT schon am Laufen ist. Nun ja, die Ungeduld der jungen Generation Angel
Die Freigabe der HRT ist ja wieder was anderes oder? Ich habe ja nur psychiatrisches und psychologisches Gutachten.

Also ich finde meinen Therapeuten ja eigentlich sehr gut bis auf, dass er die offizielle Empfehlung bisschen zu ernst nimmt und demnach sich auch daran hält.

Doch jetzt noch nach einem neuen zu suchen wäre unsinn, da ich ende Januar vielleicht eh schon sein Gutachten bekomme (wie gesagt 1 Jahr Therapie).

Ich habe mich im Frühling bei meinen Eltern und engsten Freundeskreis geoutet. Als mein Passing halbwegs ok war auch bei allen anderen. Ich habe auch keine Probleme zurzeit weil ich eigentlich gar nicht gemobbt werde und so leben kann jede andere Frau auch.
Zitat

RE: Bitte um eure Einschätzung.
Beitrag #23
Der Erlaß aus 1997:
Zitat:Empfehlungen für den Behandlungsprozeß von Transsexuellen in Österreich, Juni 1997

1. Abklärung der Art und des Ausmaßes der Störung der geschlechtlichen Identität durch folgenden diagnostischen Prozeß:
* psychiatrische Diagnosestellung,
* urologisch-gynäkologische Abklärung, die bei Bedarf auch endokrinologische bzw. zytogenetische Untersuchungen einschließt, und
* Psycho-(psychologische) Diagnostik.

2. Aufgrund dieser Abklärung Indikationsstellung zur Anwendung geeigneter psychotherapeutischer Methoden.

3. Die Psychotherapie ist kontinuierlich über einen Zeitraum von mindestens einem Jahr bzw. mit mindestens 50 Stunden durchzuführen. Sie dient nicht nur therapeutischen Zielen, sondern soll auch Teil des fortgesetzten diagnostischen Prozesses sein und die diagnostische Bewertung vertiefen. Nach diesem Behandlungszeitraum hat eine Befundung durch den Therapeuten zu erfolgen.

4. Anschließend hat eine psychiatrische Kontrolle und eine Indikationsstellung für den weiteren Behandlungsverlauf hinsichtlich psychischer und somatischer Behandlungskomponenten unter Berücksichtigung des unter Punkt 3 erstatteten Befundes zu erfolgen.

5. Bei Indikationsstellung zur Einleitung somatischer Behandlungsschritte hat eine Hormontherapie zu erfolgen, die kontinuierlich ärztlich kontrolliert werden muß. Parallel dazu ist die Behandlung mit psychotherapeutischen Methoden fortzusetzen und ein "Alltagstest" (d.h. Leben bereits unter den geänderten geschlechtlichen Bedingungen) durchzuführen. Diese Phase mit den drei parallel verlaufenden Behandlungsteilen hat mindestens ein Jahr lang zu erfolgen.

6. Am Ende dieser Phase ist eine neuerliche psychiatrische und gynäkologisch-urologische Befundung durchzuführen. Dabei ist zur Indikation für eine operative Veränderung der geschlechtlichen Morphologie Stellung zu beziehen. Aus der psychiatrischen Stellungnahme muß die Kontinuität und Unbeeinflußbarkeit des transsexuellen Wunsches eindeutig hervorgehen.

7. Auf Basis des unter Punkt 6 eingeholten Befundes erfolgt die zusammenfassende Indikationsstellung im Hinblick auf die im Einzelfall durchzuführenden Operationen durch das Institut für Gerichtliche Medizin der Universität Wien.

8. Durchführung der Operation und Erstellung eines Operationsbefundes.

9. Bei Bedarf ist auch postoperativ die Behandlung mit psychotherapeutischen Methoden weiterzuführen.

10. Bei Vorliegen von Transsexualität ist für den Zeitraum der Behandlung des Patienten auf Verlangen eine ärztliche Bestätigung mit der maximalen Gültigkeitsdauer von zwei Jahren auszustellen, aus der die diagnostische Zuordnung sowie die Darstellung des Zusammenhanges zwischen der Behandlung und dem äußeren Erscheinungsbild hervorgeht.

Seitens des Bundesministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales wird ersucht, die betroffenen Personen, Berufsangehörigen und Behörden über die obgenannten Empfehlungen zu informieren.


Also benötigt man entweder 50 Therapie-Stunden ODER 1 Jahr lang Therapie bezüglich Transsexualität. Von einer Auskennerin ist mir bekannt, dass einige Therapeuten/Ärzte diese Empfehlungen wohl nicht mehr so eng sehen, weil ua das Bundesministerium für Gesundheit diese Empfehlungen in Überarbeitung hat - wo es diese Frist nicht mehr geben soll, allerdings sind die KraKas (wie immer) noch "Betonschädln".

Wenn man bereits zwei (!) Gutachten hat, die einem TS bestätigen, dann könnte vielleicht auch eine Hormon-Rezept ausstellende Ärztin (zB im WrAKH?!) damit zufrieden sein, um eventuell ein Privatrezept zum selbst bezahlen (und dann in der Steuererklärung berücksichtigen) auszustellen, oder eben als (umgeschriebenes) Kassenrezept zu Chefärtzinnen pilgern.

Ich musste damals '94/95 die Chefärztin (am Wienerberg) alle 3 Monate davon überzeugen, dass ich diese Therapie wohl doch brauche. Da war noch ein ähnlicher Erlaß aus den 1980ern gültig - nur hab ich vielleicht doch etwas "Glück" gehabt, weils damals doch noch nicht so "in Mode" war wie heute und mir niemand Steine (warum auch immer) in den Weg legen wollte?! Jedenfalls war mein Therapeut, mit dessen einem (!) Gutachten ich in der Rudolfstiftung nach ein paar Monaten das 1. Hormonrezept erhiehlt (die folgenden dann vom Hausarzt), wohl etwas offener...

Meine Lieben, nicht verzagen! Ich will Euch Mut machen, um eventuell noch mal mit seinem Therapeuten darüber zu sprechen. Wenn man noch keinen Therapeuten hat - alles dran setzen, so eine/n zu finden, ohne geht sowieso nicht! Jedenfalls möcht ich Euch nicht dazu verleiten, medikamentöse Hormone "schwarz" zu besorgen (was schließlich auch mit entsprechenden Kosten verbunden bzw womöglich keine originale sondern "gepanschte" Qualität ist)!!!

Aber es gäbe da ein paar "natürliche" Hormone, die man täglich zu sich nehmen könnte... Soja, zum Beispiel, oder Rotklee, oder auch eine bestimmte Knollen-Pflanze, wie hier im Thread Pueraria mirifica besprochen (aber bitte auch diese "natürlichen" nicht übertreiben!!!)... Wink

So quasi ein bisschen vorbereiten, auf die "echten" Hormone... Cool
[Bild: avatar_202.jpg] „NATSUME! NATSUMEe! NATSUMEee!“ — Nyanko-Sensei en.wikipedia.org/wiki/Natsume%27s_Book_of_Friends
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RE: Bitte um eure Einschätzung.
Beitrag #24
zum thema steuererklärung: muss ich alle entäuschen, wenn man was für die gesundheit tut ist das steuerlich gleich behandelt als wenn man sich z.b. mit alkohol niedersauft - es wird nicht berücksichtigt.

bei krankheitskosten hat man einen "selbstbehalt" in der höhe eines brutto monatslohn pro jahr, erst das übersteigende krankheitskosten werden dann steuerwirksam.

wer so krank ist, dass mehr als 15-20% des einkommens auf heilbehelfe draufgehen, die die kassa nicht zahlt (!) hat wohl auch kein einkommen mehr.

es wird von der kassa nicht nur vorgeschrieben wie und was behandelt wird, nein, es wird auch noch der bestraft der mit eigenem geld die kasse entlastet und selbst was für die gesundheit tut.
ich hab eine schwere krankheit die die kassa nicht behandelt, d.h. ich muss die kassa zahlen, muss behandlungen komplett privat zahlen, und krieg dann dafür weder einen cent zurück (krankheit steht im icd 10, aber es kennt sich niemand damit aus) noch kann ichs von der steuer absetzten (was man die kassenbeiträge schon kann)
d.h. die krankheitskosten werden wie ein luxusartikel behandelt ...
Zitat

RE: Bitte um eure Einschätzung.
Beitrag #25
Ja, Maria, das stimmt natürlich,
die Hormone bei der Steuererklärung respektive "Arbeitnehmerveranlagung/Lohnsteuerausgleich" anzugeben hat natürlich nur Sinn, wenn man bereits entsprechende Heilbehelfe, Diäten etc samt "Krankheitsnachweis" auch dort angeben kann, damit ein gewisser Betrag erreicht werden kann.

Ich war damals angestellt und machte den "Jahresausgleich" mit dem "L1", wurde akzeptiert, nachdem eine Abweisung vom Finanzamt kam, "Geschlechtswechsel wär doch KEINE Krankheit, sondern persönlicher Lebensstil", und ich da freilich eine ordentliche Berufung nachlegte Wink

Bei Selbstständigkeit siehts doch ein "bisschen" anders aus... ;(

Sorry, das hätt ich freilich auch dazuschreiben sollen...
[Bild: avatar_202.jpg] „NATSUME! NATSUMEe! NATSUMEee!“ — Nyanko-Sensei en.wikipedia.org/wiki/Natsume%27s_Book_of_Friends
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RE: Bitte um eure Einschätzung.
Beitrag #26
hi, vielleicht hilft es etwas wenn ich beschreibe was bei mir verlangt wurde und wie ich was gemacht habe.

vor meiner psychotherapie hatte ich etwa 5 beratungsstunden in der courage, welche mir für die therapiedauer angerechnet wurden, aber nur weil ich das glück hatte, meinen berater gleich als therapeuten "mitnehmen" konnte.

anfang des jahres habe ich dann in 14-tägigen sitzungen die therapie gemacht und nach ca. 30 stunden die HRT-freigabe bekommen.
zwischendurch noch zwei termine beim klinischen psychologen, für die indikation und hormonfreigabe, weitere 5 stunden psychiater für die hormonfreigabe.
und mit all den stellungnahmen (keine gutachten) bin ich dann zu fr. dr. praschka-rider ins akh und habe mir ein gutachten schreiben lassen, welches mir nichts gekostet hat.

dieses gutachten galt aber hauptsächlich für die PÄ.

bei der KK für die kostenübernahem der HRT habe ich dann eigentlich nur die klinischen stellungnahmen benötigt (klinischer psychologe und psychiater).

bei fr. dr. kaufmann dann psychiater, klinischer psychologe und ganz wichtig die stellungnahme zur hormonfreigabe vom behandelnden psychotherapeut.
wobei sie auch vorab noch knochendichtemessung, blutbefund, begutachtung durch den urologen benötigte, um das medizinische vorab zu klären.
blutbild hat sie selbst machen lassen.

für alles weitere, also VÄ hat dann die PÄ gereicht und zur absicherung der behörde eben alles was an stellungnahmen schon da war.

die KK hat nur gemeint, ich solle mir alles aufheben, da ich für die OP-freigabe ebenfalls auch die "alten" stelungnahmen mitbringen soll, zusätzlich zu denen die ich nächsten jahr noch machen muss (also wieder psychiater und psychotherapeut).
klinischer psychologe ist dann nicht mehr notwendig.

die 50 stunden therapie, sowie den einjährigen alltagstest habe ich derzeit nicht im vollen umfang hinter mir, und dennoch alles für die >HRT bekommen, da alle beteiligten "spezialisten" gesehen haben, dass es mir deutlich besser geht, seitdem ich mein leben so lebe wie ich es immer schon bewusst/unterbewusst gewollt habe.

nur wird mir vermutlich noch ein kampf mit der KK bevorstehen, da von den beantragten 50 stunden therapie, wurden mir zuerst nur 20 für den kostenzuschuss bewilligt.
mal sehn was nächstes jahr ist.

ich hoffe, es hilft etwas, zu lesen dass die behandlungen und verlangten dokumente, usw. von "fall" zu "fall" unterschiedlich ist und es wirklich nicht so streng genommen wird, auch von den KK nicht. ich wurde zwar kurz gefragt, ob ich den schon die 50 stundne habe, aber anscheinend war das dann doch egal.

und wie gesagt, gutachten habe ichnur eines und zwar NUR für die PÄ gebraucht, alles andere waren nur stellungnahmen!!!!!!!!!!!!!!

so und zum schluss noch meine rahmendaten:
geboren in Wien (wichtig für PÄ)
wohnhaft in NÖ (wichtig für VÄ)
arbeitend in Wien (wichtig für KK ^^)
KK: WGKK

glg eure alex
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RE: Bitte um eure Einschätzung.
Beitrag #27
Ok ich werde Fr. Dr. Kaufmann kontaktieren und fragen, ob ich alles medizinsche im Vorab machen kann, das nimmt ja auch Zeit in anspruch - ich bin berufstätig und kann nicht nach Lust und Laune da und dort hingehen wie es mir gerade mit der Zeit passt.

Ich habe wie gesagt das Gutachten vom klin psychologen und psychiatrisches Gutachten, allerdings NUR Indikation. Von Hormonfreigabe habe ich nichts gelesen / gehört.

Das heißt also ich bekomme die Hormonfreigabe NUR vom THerapeuten oder muss ich zusätzlich noch zu den ganzen PSychologen gehen oder reicht sogar nur eine Hormonfreigabe von den Psychologen?
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RE: Bitte um eure Einschätzung.
Beitrag #28
(12.12.2012, 12:28)Yuna schrieb: Das heißt also ich bekomme die Hormonfreigabe NUR vom THerapeuten oder muss ich zusätzlich noch zu den ganzen PSychologen gehen oder reicht sogar nur eine Hormonfreigabe von den Psychologen?
Ich habe die Gutachten sowohl für die VÄ, als auch für die HRT von meiner Psychologin bekommen.
Wobei Gutachten? das war jeweils ein A4 Zettel mit der Diagnose F64.0 und für den jeweiligen Zweck ein Absatz.
Ich bin nicht mein Körper.
Träume nicht dein Leben, sondern lebe deinen Traum.
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RE: Bitte um eure Einschätzung.
Beitrag #29
allen voran braucht fr. dr. kaufmann die mezinischen untersuchungsergebnisse.
dann die wichtigere psychotherapeutische hormonfreigabe in form einer stellungnahme (wie jasminchen schreibt, mehr als ein a4 zettel wars auch bei mir nicht).
und wenn du dann noch hormonfreigabe eines psychiaters und klinischen psychologen hast, sollte das reichen.

wobei vom klinischen psychologen reichts die indikation eigentlich, ist nur wichtig für die KK und kostenübernahme, da die schreiben der klinischen experten (klinischer psychologe und psychiater) bevorzugen. denen war der psychotherapeut, welcher mich seit beginn des jahres begleitet, egal.
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RE: Bitte um eure Einschätzung.
Beitrag #30
Confused ist wohl alles etwas kompliziertererer (im Vergleich zu mir früher geworden)...
[Bild: avatar_202.jpg] „NATSUME! NATSUMEe! NATSUMEee!“ — Nyanko-Sensei en.wikipedia.org/wiki/Natsume%27s_Book_of_Friends
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