[split] Depathologisierung
[split] Depathologisierung
Beitrag #1
Vielleicht müssen wir langfristig der unangenehmen Wahrheit ins Auge sehen, daß für die transsexuelle Weltbevölkerung eine Depathologisierung günstig und nur für uns im östlichen Mitteleuropa ungünstig ist. Das ungerechte dabei für uns ist, daß wir durch unsere Abgabenquote die Kosten quasi eh schon laufend bezahlen (und selbst da wir sind nicht mal die ganz groß profitierende Ausnahme, viele andere betreiben Risikosportarten oder riskieren ihre Gesundheit sonst irgendwie - oft freiwilliger als wir es tun), während es in Ländern mit niedrigeren Pflichtversicherungsbeiträgen einfacher ist, das benötigte Geld anzusparen. Hinzu kommt noch, daß es bei uns schwieriger ist, überhaupt z.B. ein Rezept und entsprechende Genehmigungen (bis hin zur PÄ) zu bekommen. Wenn wir uns also der Globalisierung anpassen müssen, wäre _zuallermindest_ dafür Sorge zu tragen, daß wir nicht nur mehr Pflichten, sondern auch entsprechende Erleichterungen erhalten.
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RE: Depathologisierung
Beitrag #2
(04.11.2011, 00:02)Angelika schrieb: Welche Erleichterungen meinst Du?

Die Rezeptpflichten auf wirklich problematische Medikamente einschränken, Anspruch auf PÄ nach Belieben, Senkung der Sozialversicherungsbeiträge (z.b. mit einem "Flat-Tax"-Modell - ohne Deckelung nach oben), halt was der Vorteil des Lebens in Ländern mit weniger Bürokratie eben so ist. Mehr Freiheit, mehr Eigenverantwortung, weniger Kontrolle der eigenen Person. Ich finde ja auch, daß die Nachteile (mehr Risiko, weniger Schutz, weniger Kontrolle der anderen Personen ;-) ) überwiegen, aber ich fürchte, daß wir nur die Nachteile einer entsolidarisierten Gesellschaft übernehmen, hingegen unsere Abgaben und sonstigen Unfreiheiten bzw. Reglementierungen nicht in gleichem Ausmaß gesenkt werden. Ich würde also lieber unser System in die Welt exportieren, als mich dem Durchschnitt anzupassen. Aber leider bedeutet Globalisierung (ähnlich wie Einheitsschulen/Einheitsuniversitäten oder "europäische Harmonisierung") fast immer nur die Anpassung an den kleinesten gemeinsamen Nenner anstatt die Übernahme der besten Lösung als Standard für alle Länder.
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RE: Depathologisierung
Beitrag #3
<strenge-Mod-Brille-auf> Ich möchte allerseits höflich daran erinnern, dass das Thema "Gesundheitliches - Depathologisierung (von transidenten Lebensweisen)" lautet.

Denn auch der vereinteste Thread wird von mir zwar nicht "besiegt" doch geteilt und (teil-) verschoben werden, wenn er zu sehr nach OT driftet! Wink </strenge-Mod-Brille-ab>
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RE: Depathologisierung
Beitrag #4
Hallo Eva,

(04.11.2011, 18:49)Eva schrieb: Danke. Zurück zum Thema.
Carina_in_Graz hat ein essentielles Thema angesprochen: Die Rezeptpflicht.

Da es Schönheitsoperationen gibt, die offenbar weder medizinisch notwendig sind noch strafrechtlich verfolgt werden, ist dieses Argument nicht ganz so stichhaltig, wie es sein könnte; insofern teile ich weiterhin die Sorgen der Angelika vor den in den Raum gestellten, nachteiligen Seiteneffekten der Depathologisierung durchaus.

In einem Land ohne Pflichtversicherung könnte ich es riskieren, mich 2-4 Jahre nicht zu versichern und das eingesparte Geld für eine eigenfinanzierte Therapie zurücklegen. Hier bei uns habe ich diese Möglichkeit nicht und sollte die Unterstützung der KK für TS wegfallen, werde ich diese Möglichkeit noch immer nicht haben. Das ist die Sauerei bzw. das, woran ich eine mögliche Verschlechterung festmachen würde. Wenn wenigstens die Beiträge deutlich genug gesenkt würden (und eine Flat-Tax mit dem von mir damit beabsichtigten Haupteffekt der Beseitigung der Höchstbemessungsgrundlage könnte dabei trotz einer Modifikation zur sozialen Abfederung für besonders geringe Einkommen vielleicht ein wenig helfen), wäre das zumindest eine kleine Erleichterung, aber das wird garantiert nicht passieren.
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RE: [split] Depathologisierung
Beitrag #5
BTW: Warum ist dieser Thread eigentlich in den Bereich "Unterhaltung & Off Topic" verschoben worden? Huh

Wir diskutieren hier doch eines der Themen der österreichischen TG-Community?
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