Androgyn, Bi-Gender, oder etwas anderes?
RE: Androgyn, Bi-Gender, oder etwas anderes?
Beitrag #21
(17.04.2013, 15:47)signo schrieb: Viele Frauen haben es geschafft in einem nicht völlig funktionsfähigen Körper nicht zu zerbrechen, also spricht auch nix dagegen die Frau in einem "funktionsähnlichen" Körper glücklich zu leben Wink

Was bitte ist ein "funktionsähnlicher Körper"?

Das mit eine nicht völlig funktionsfähigen Körper verstehe ich ja noch. Im üblichen Sprachgebrauch nennt man das Handycap oder Behinderung. Aber "funktionsähnlich"? Was soll das sein?

Es gibt nun einmal nur männliche und weibliche Körper. Ich lasse jetzt bewusst mal IS weg, weil die das Pech haben, dass sie körperlich uneindeutig sind.

Bei TS ist es so, dass sich der Körper falsch anfühlt, dass es irgendwann extrem weh tut, wenn man weiß, dass man eine Frau ist, aber ständig als Herr XY angesprochen wird. Eva_TG hat das weiter oben gut beschrieben.

Und dann kommt der Punkt, wo man das absolut nicht mehr aushält. Das ist der Zeitpunkt, wo eine TS entweder beginnt ihren Körper so weit anzupassen, wie sie es benötigt um als Frau wahrgenommen und somit als Frau XY angesprochen zu werden, oder daran endgültig zerbricht, und Fall zu einen für die Psychiatrie oder die Leichenbestattung wird.

(17.04.2013, 15:47)signo schrieb: dem "als-schwul-gelten": Auch vernachlässigbar, vor allem wenn man weiß dass SCHWUL und TG sich weder an- noch gegenseitig auszieht Tongue

Sexuelle Orientierung hat sowieso nichts mit Geschlechtsidentität zu tun, und als was man bei anderen Menschen gilt, können wir eh kaum beeinflussen. Ist aber letztlich egal. Wenn wer mit uns ein Problem hat, dann hat er eben ein Problem. Ist ja sein Problem, und nicht das unsere.
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RE: Androgyn, Bi-Gender, oder etwas anderes?
Beitrag #22
Tut ihr mir einen Gefallen und sprecht mit der Person, die das Thema gestartet hat, direkt und unterlasst es euch untereinander zu kommentieren.
Hier ist ein verunsicherter Mensch, der Fragen hat und der einige Dinge erklärt haben möchte und ich werde es nicht zulassen, daß hier irgendwelche Grabenkämpfe auf dem Rücken dieses Menschen ausgetragen werden.

Hab ihr der Person was zu sagen, dann richtet das Wort direkt an die Person, habt ihr untereinander was zu klären, dann macht das in einen anderen Thema.

Und in diesem Sinne werde ich jede weitere Disskusion, die ihr untereinander losbrecht unterbinden.
Wer helfen will ist herzlich willkommen, alle anderen sollten sich mal etwas zurücknehmen.
Zu viel Wahrheit wird nicht erkannt; Zu viel Tod am Wegesrand.
Erst auf den zweiten Blick; Erkennst du was dahinter steckt.
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RE: Androgyn, Bi-Gender, oder etwas anderes?
Beitrag #23
Hier wird von manchen prinzipiell so getan als gebe es für TG´s (FiM) nur zwei Möglichkeiten.

Angleichung oder Depression! Und das ist schlicht FALSCH!

Das die meine Aussage die helfen soll, nicht nur hier sondern generell.

Ich lese hier ständig von PROBLEMEN da PROBLEMEN dort.

Das Leben ist HERAUSFORDERUNG, das Leben ist schön (nicht unabsichtlich den Filmtitel zitierend).

Und FRAU kann im Männerkörper GLÜCKLICH leben - wenn jemand will darf er/sie sich auf mich beziehen!
Twitter:  @XG_crossgender
Favorite Unterwegs zwischen den ♀️⚧️♂Geschlechtern ist die Rolle natürlich, selbstbestimmt und wandelbar Favorite
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RE: Androgyn, Bi-Gender, oder etwas anderes?
Beitrag #24
(18.04.2013, 10:58)signo schrieb: Und FRAU kann im Männerkörper GLÜCKLICH leben - wenn jemand will darf er/sie sich auf mich beziehen!

besondern weil ihr das ein oder andere spielzeug gefällt.. Big Grin

wäre dann sowas wie autoandrophilia
http://en.wikipedia.org/wiki/Autoandrophilia

meine 40% female im gehirn finden daran gefallen (an muskeln, maskuline statur, bart usw.. darum wäre für mich eine ganze angleichung eine katastrophe)

BTT ;-)
"Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die Normalen gebracht haben." - George Bernard Shaw
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RE: Androgyn, Bi-Gender, oder etwas anderes?
Beitrag #25
Erstmal bin ich mir ja noch gar nicht sicher, ob ich TG bin - und wenn ja was genau. Aber sollte ich zu der Erkenntnis gelangen dass ich sowohl männlich als auch weiblich bin, wäre eine GaOP oder dergleichen vermutlich eh nicht sinnvoll, oder? Also erstmal ein Schritt nach dem anderen Wink.

Ich frage mich mittlerweile: Was genau macht eigentlich Männlichkeit oder Weiblichkeit aus? Klar verbindet man erstmal so Dinge wie Computerspielen, räumliches Denken oder Schminken und Einfühlungsvermögen mit dem einen bzw anderen Geschlecht. Aber letztlich sind das ja nur Rollenbilder die die Gesellschaft uns zuschreibt - und ein Individuum das dagegen "verstößt" ist deshalb ja nicht weniger Mann oder Frau. Aber was bleibt von dem Geschlechterunterschied übrig wenn man Clichés ausblendet und auch die biologische/körperliche Zuordnung in Frage stellt? Oder anders gefragt woran macht ihr fest dass ihr mit eurem körperlichen Geschlecht nicht übereinstimmt? Geht es da vor allem um das als was ihr von anderen anerkannt sein wollt?

Mag sein dass die Frage furchtbar blöd klingt für euch, aber mir ist das alles noch so fremd und ich muss erstmal noch das allgemeine Verständnis entwickeln was TG überhaupt heißt.
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RE: Androgyn, Bi-Gender, oder etwas anderes?
Beitrag #26
(18.04.2013, 12:02)Je ne suis pas cliché schrieb: ... anders gefragt woran macht ihr fest dass ihr mit eurem körperlichen Geschlecht nicht übereinstimmt? Geht es da vor allem um das als was ihr von anderen anerkannt sein wollt?

Nur zum Teil, ein (bei mir zumindest großer) anderer Teil wollte auch körperlich "frau" sein, nicht nur "innerlich" - aber das wäre "TS" (inkl GaOP, bei mir).

(18.04.2013, 12:02)Je ne suis pas cliché schrieb: Mag sein dass die Frage furchtbar blöd klingt für euch, aber mir ist das alles noch so fremd und ich muss erstmal noch das allgemeine Verständnis entwickeln was TG überhaupt heißt.

Es gibt keine (furchtbar) blöden Fragen, sondern nur (entsprechend) blöde Antworten ;-)

"TG - transgender" - heißt, dass ein Mensch mit seinem "Gender" (was nicht gleichbedeutend "Sex" auf deutsch ist, sondern die "soziale Rolle" beschreibt) sich nicht eindeutig den herrschenden - "bi-polaren" - Rollen unterordnen oder in diesen einordnen kann oder will.

Bedeutet: Ein Mann lebt (wie auch immer) die Frau in sich aus bzw eine Frau lebt (wie auch immer) den Mann in sich aus. Manche Menschen trennen das jedoch gar nicht und fühlen sich quasi als "3. Geschlecht" etc pp.

Wobei es dann jedoch "den kleinen Unterschied" gibt, wo einige das nur ab und an ihrer Umwelt "crossdressend" zeigen, andere dies aber permanent tun müssen. Das wäre dann "TS - transsexuell" oder "TI - transident", mit oder ohne GaOP-Bedürfnis. Viele TS/TI fühlen sich nach einer "kompletten Anpassung (Gaop)" aber nicht mehr als TS/TI und bezeichnen sich so, wie sie sich eben schon immer fühlten. So wie meineeine zB...
[Bild: avatar_202.jpg] „NATSUME! NATSUMEe! NATSUMEee!“ — Nyanko-Sensei en.wikipedia.org/wiki/Natsume%27s_Book_of_Friends
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RE: Androgyn, Bi-Gender, oder etwas anderes?
Beitrag #27
Aber letzten Endes läuft die Frage "bin ich innerlich Mann oder Frau (oder Mann und Frau) auf das Gefühl hinaus, als was man sich sieht? D.h. irgendwelche "harten Fakten" gibts da eh nicht an denen man sich orientieren kann, oder?
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RE: Androgyn, Bi-Gender, oder etwas anderes?
Beitrag #28
(18.04.2013, 12:47)Je ne suis pas cliché schrieb: Aber letzten Endes ...

... will man sich selbst so "sehen" (und womöglich körperlich fühlen) wie man sich (sonst, in seinem Innersten) fühlt und natürlich auch so von seiner Umwelt "gesehen" (und eventuell auch körperlich gefühlt) werden... Ja, genau... "Harte Fakten" gibts andernorts ;-)
[Bild: avatar_202.jpg] „NATSUME! NATSUMEe! NATSUMEee!“ — Nyanko-Sensei en.wikipedia.org/wiki/Natsume%27s_Book_of_Friends
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RE: Androgyn, Bi-Gender, oder etwas anderes?
Beitrag #29
Nein, harte Fakten gibt es nicht. Ich kann das nur am Beispiel Transsexuallität erklären, weil ich nunmal transsexuell bin. Aber Transsexuallität läßt sich nur an Hand einer Ausschlußdiagnose feststellen.
Da heißt du gehst zum Therapeuten und sagt du bist Transsexuell, dann wird der Therapeut nach Indizen und Syndtomen anderer Erkrankungen und Störungen suchen. Wenn er nichts findet, dann bist du Transsexuell (wahrscheinlich). Wahrscheinlich sage ich, weil es schon Fälle gab in denen sich die Diagnose am Ende doch als falsch rausstellte.
Das ist eben das Problem im Bereich der Psychologie des Geschlechtsempfinden, das ist keine exakte und objektiv messbare Wissenschaft, so wie die Physik. Hier ist die Eigenaussage der Geschlechtszugehörigkeit mehr oder weniger absolut und massgebend.

Ich bin eine Frau, weil mein Verstand und mein Unterbewußtsein mir das ganz einfach so sagen, und ich drücke das auch so aus. Und damit auch jeder andere Mensch mich so wahrnehmen kann, wie ich mich selbst sehe, versuche ich meine Erscheinung so weit es geht an das, was die Gesellschaft als "weiblich" definiert, anzupassen. Kurz um ich sehe aus wie eine Frau, ich spreche wie eine und ich verhalte mich wie eine Frau, also nimmt mich die Gesellschaft so wahr wie ich wahrgenommen werden möchte. Um das ganze vielleicht mal plastisch zu untermalen, guck mal in meine User-Gallerie, ich glaube nicht, daß viele Leute vorstellen können, daß ich biologisch gesehen "männlich" einzuordnen bin.
Aber wie gesagt, es geht dabei nicht nur ums Aussehen, es geht um die Idenität und da möchte ich das die Gesellschaft mir eindeutig eine Idenität als Frau zuweist, also letzten Endes auch rechtlich.
Andere Transgender sind damit zufrieden, wenn sie ihre Geschlechtsidenität zweitweilig ändern können oder nur innerlich für sich selbst.
Ich bin es halt nicht, ich möchte immer und überall als Frau eingeordnet werden, um die große Kluft zwischen der Eigenwahrnehmung und der Fremdwahrnehmung zu überbrücken.

Das sind mehr oder weniger die Harten Fakten oder um mit Buddha zu sprechen: Der Geist ist alles, du wirst was du denkst.
Zu viel Wahrheit wird nicht erkannt; Zu viel Tod am Wegesrand.
Erst auf den zweiten Blick; Erkennst du was dahinter steckt.
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RE: Androgyn, Bi-Gender, oder etwas anderes?
Beitrag #30
(18.04.2013, 12:02)Je ne suis pas cliché schrieb: Ich frage mich mittlerweile: Was genau macht eigentlich Männlichkeit oder Weiblichkeit aus?
ICH würde behaupten, in erster haben Männer so ein Patriarchverhalten. Aber gut, was genau macht männlichkeit aus? Auf den ersten Blick wohl nur das Äussere was natürlich auch nicht immer stimmt. So richtig eindeutig unterscheiden kann mans wohl nicht.

(18.04.2013, 12:02)Je ne suis pas cliché schrieb: Klar verbindet man erstmal so Dinge wie Computerspielen, räumliches Denken oder Schminken und Einfühlungsvermögen mit dem einen bzw anderen Geschlecht.
Findest du? Mein räumliches Denken ist furchtbar, anderer Seits mag ich Computerspiele genauso wie Autos. Auf der anderen Seite interessiert mich Fußball nüsse aber ich schminke mich gerne und geh gerne shoppen.

(18.04.2013, 12:47)Je ne suis pas cliché schrieb: Aber letzten Endes läuft die Frage "bin ich innerlich Mann oder Frau (oder Mann und Frau) auf das Gefühl hinaus, als was man sich sieht? D.h. irgendwelche "harten Fakten" gibts da eh nicht an denen man sich orientieren kann, oder?
Naja, es gibt schon Indikatoren dafür.
Ein wichtiger Punkt ist, gehe nie nach äusserlichen Gefühlen (sprich nur weil Frauen hübsch sind will man selbst eine sein, nur weil man Dessous "anziehend" findet will man eine Frau sein usw.)
Bei mir war es so, dass ich eigentlich immer das Gefühl hatte, nie richtig Mann zu sein. Ich fühlte mich einfach weiblich (verglichen mit anderen Frauen). Ausserdem war ich oftmals kurz vorm heulen, weil einfach der Körper nicht mti dem übereinstimmt, was ich bin und dass die Gesellshcaft von mir ein Verhalten erwartet, das ich niemals bieten kann. Sie denken, ja sieht aus wie ein Mann, kann sich auch so benehmen. Das ging aber einfach nicht, egal wie sehr ich es probiert habe.

Fühl also einfach in dich hinein. Kannst du damit klarkommen, die männliche ROlle zu übernehmen. Wenn du männliche Dinge machst, sei es ein fester Handdruck oder ein klatsch auf die Schulter, was fühlst du dabei. Versuche immer zu reflektieren, was dufühlst
Ich z.B. konnte das alles nicht. Es ging einfach nicht, schwer zu beschreiben und ausserdem würd ich mir blöd vorkommen. Wohl genauso wie eine CIS Frau sich blöd vorkommen würde, wenn sie eine typisch männliche Begrüßung machen würde.

Ein Mann z.B. würde nie und Nimmer Make Up auftragen und sich dabei wohl fühlen. Bei mir war das nicht so, ich fühlte mich wohl.

Zuletzt noch was sexuelles, was ich mir denken könnte. Wissen tu ich es aber nciht daher sag ich das gleich mal dazu, damit es zu keinen Streitereien kommt.
Ich denke, Männern geht es beim Sex nur ums penetrieren, Vorspiel wäre für sie nicht nötig, Lust haben sie quasi viel öfter und werden schon alleine durch den Anblick leicht bekleideter Frauen "geil".
Das ist zumindest meine Einschätzung durch Freunde meines Freundeskreises.
Ich weiß nicht, wie es tatsächlich ist, weil ich ganz andere Vorstellungen habe und sowieso nicht immer will.
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