arte Fernsehtipp "Christian & Christiane"
RE: arte Fernsehtipp "Christian & Christiane"
Beitrag #41
Na, das ist schon ein bißchen zu nüchtern, Gender-Fragen sind schon berechtigt und sinnvoll.
Müssen Männer ihre körperliche Überlegen und ihre Mannhaftigkeit übertrieben zur Schaustellen, wenn sie eine Führungsposition einnehmen wollen, oder können sie auch mit anderen Eigenschaften ihren Führungsanspruch gegenüber anderen Männern durchsetzen? Müssen alle Frauen dem gängigen Schönheitsideal entsprechen oder können sie ihre Stellung in ihrer Bezugsgruppe auch anders behaupten? Müssen Frauen in männlich geprägten Bereichen aggressiver und dominater sein als Männer (Stichwort Imitieren), um anerkannt zu werden?

Das alles sind Gender-Fragen, die betreffen jeden Menschen im Leben mal auf die eine oder andere Weise, aber das hat per se nicht mit Transidentität.
Für die Gesellschaftliche Entwicklung mag das alles relevant sein, für Transgender eher weniger, weil unsere Situation einfach zu speziell ist.
Zu viel Wahrheit wird nicht erkannt; Zu viel Tod am Wegesrand.
Erst auf den zweiten Blick; Erkennst du was dahinter steckt.
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RE: arte Fernsehtipp "Christian & Christiane"
Beitrag #42
Zitat:Müssen Männer ihre körperliche Überlegen und ihre Mannhaftigkeit übertrieben zur Schaustellen, wenn sie eine Führungsposition einnehmen wollen, oder können sie auch mit anderen Eigenschaften ihren Führungsanspruch gegenüber anderen Männern durchsetzen? Müssen alle Frauen dem gängigen Schönheitsideal entsprechen oder können sie ihre Stellung in ihrer Bezugsgruppe auch anders behaupten? Müssen Frauen in männlich geprägten Bereichen aggressiver und dominater sein als Männer (Stichwort Imitieren), um anerkannt zu werden?

Natürlich müssen sie das nicht. Aber sie tun es mehrheitlich und fühlen sich wohl in dieser Rolle. Und das gilt für Männlein wie Weiblein. Ich kenne keine Frau, die an einem Spiegel vorbeikommt, ohne reinzukucken. Ich kenne auch keinen Mann, dem nicht sofort der Kamm anschwillt, wenn eine Frau zugegen ist. Die Tonlage bei Frauen erhöht sich um einen Halbton, wenn sie mit Männern sprechen, die bei Männern senkt sich dito ab, wenn sie mit Frauen sprechen. Männer wollen imponieren, Frauen wollen gefallen. Männer wollen erobern, Frauen wollen erobert werden. Die einen tun, die anderen lassen. Aus diesen Zutaten ist das ganze soziale und sexuelle Geschlechterspiel unserer Spezies gestrickt. Was ist daran so unannehmbar?
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RE: arte Fernsehtipp "Christian & Christiane"
Beitrag #43
Ich habe gesagt, der Gesellschaft tut es gut, sowas auch mal zu hinterfragen. Hätte man das nicht mal von Zeit zu Zeit gemacht, müßten wir alle immernoch mit Korsetts und Unterröcken rumlaufen.

Von tausend anderen Dingen ganz zu schweigen. Nicht jeder Mann muß erobern wollen, und nicht jede Frau will erobert werden. Wink
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RE: arte Fernsehtipp "Christian & Christiane"
Beitrag #44
Zitat:Nicht jeder Mann muß erobern wollen, und nicht jede Frau will erobert werden.

Drum schrieb ich ja auch mehrheitlich und nicht ausschließlich. Aber die Herde bestimmt nun mal, wo es lang geht. Wink
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RE: arte Fernsehtipp "Christian & Christiane"
Beitrag #45
Ein guter Leithammel achtet aber auch darauf, ob die Herde ihm auch folgt. Big Grin
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RE: arte Fernsehtipp "Christian & Christiane"
Beitrag #46
(15.02.2014, 20:15)Cappuccetto schrieb:
Zitat:Müssen Männer ihre körperliche Überlegen und ihre Mannhaftigkeit übertrieben zur Schaustellen, wenn sie eine Führungsposition einnehmen wollen, oder können sie auch mit anderen Eigenschaften ihren Führungsanspruch gegenüber anderen Männern durchsetzen? Müssen alle Frauen dem gängigen Schönheitsideal entsprechen oder können sie ihre Stellung in ihrer Bezugsgruppe auch anders behaupten? Müssen Frauen in männlich geprägten Bereichen aggressiver und dominater sein als Männer (Stichwort Imitieren), um anerkannt zu werden?

Natürlich müssen sie das nicht. Aber sie tun es mehrheitlich und fühlen sich wohl in dieser Rolle. Und das gilt für Männlein wie Weiblein. Ich kenne keine Frau, die an einem Spiegel vorbeikommt, ohne reinzukucken. Ich kenne auch keinen Mann, dem nicht sofort der Kamm anschwillt, wenn eine Frau zugegen ist. Die Tonlage bei Frauen erhöht sich um einen Halbton, wenn sie mit Männern sprechen, die bei Männern senkt sich dito ab, wenn sie mit Frauen sprechen. Männer wollen imponieren, Frauen wollen gefallen. Männer wollen erobern, Frauen wollen erobert werden. Die einen tun, die anderen lassen. Aus diesen Zutaten ist das ganze soziale und sexuelle Geschlechterspiel unserer Spezies gestrickt. Was ist daran so unannehmbar?

Es geht nicht um annehmbar oder unannehmbar, aber erstens sind das mal Geschlechterklischees die als natürliche Folge des Geschlechtsunterschieds hingestellt werden, aber so überhaupt nicht stimmen. Dafür werden wir durch sozial angelerntes Rollenverhalten bewusst oder unbewusst viel zu stark bestimmt. Es gibt genauso viel Männer die in jeden Spiegel schauen und Frauen die achtlos vorbeilaufen. Mehrheitliches Verhalten zeigt eben oft wie sehr man durch die Umwelt und gesellschaftliche Konventionen geprägt wird. Wenn in der Ukraine 60% der Menschen für Homosexuelle Gefängnisstrafen fordern, in vielen islamischen Ländern grundsätzlich die Todestrafe gilt, kann man das auch von einer Mehrheit bestimmt als normal und naturgegeben hinstellen? Dass Männer imponieren und erobern wollen, sind meiner Meinung alte patriachalische Geschlechtszuschreibungen, die dann als selbst erfüllende Prophezeiung befolgt und wieder neu den Geschlechtsunterschied konstruieren. Bis drei Jahre erkennen Kinder noch kein anderes Geschlecht. Später wird weibliches oder männliches Verhalten durch Sozialisation solange antrainiert bis es geradezu selbstbestimmt und natürlich erscheint. Die Diskrepanz zwischen Körper und Wesensart explodiert irgendwann und führt zu häufig heimlichen Leiden da die Seele nie zum Körper passt. Eine Anpassung an eine sexuelle Identität, die aufgesetzte Frauenrolle würde ich nur mehr als anstrengend konterkarierend finden. Und wenn man nicht attraktiv und weiblich ist, gibt es auch keine äußere Motivation dafür. Eine Gemeinschaft aller Nicht-Mann oder Nicht-Frauen wäre nicht so extrem, sehe ich aber bei uns nirgends. Bin wohl draußen aus dem Thema aber die Seele wird sich leider nie ändern.
Ein Psychologe der aus seiner Erfahrung nach TS-Operationen spricht. Enttäuschung, kein Glück?
Die ersten 4 Minuten

http://www.sat1.at/sat1gold/krankenhaus-...anze-folge

Hoffe mal er hat unrecht
Gender is a social and psychological construct. It is not inborn.
Some bodies are never at home, some bodies cannot simply cross from A to B, some bodies recognize and live with the inherent instability of identity
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RE: arte Fernsehtipp "Christian & Christiane"
Beitrag #47
Nur wenn dir die Gesellschaft nicht paßt, dann mußt du sie entweder ändern oder aus ihr aussteigen, oder gibts noch eine andere Möglichkeit? Ich denke nicht.

Nach meiner persönlichen Erfahrung haben wenig Menschen tiefer gehende Probleme mit Transsexualität. Die einfache Erklärung "Früher war ich mal ein Mann, jetzt bin ich eine Frau" ist durchaus nachvollziehbar. Weil sie mit den Begriffen Mann und Frau was anfangen können, wenn man allerdings anfängt sie mit komplexen Erklärungen über Rollenverhalten, Geschlechtsunterschiede oder gar Disskusionen über die Auflösung der Unterschiede zu zu texten, dann machen sie irgendwann dicht.
Das ist auch logisch, weil man damit anfängt die Identität und im weitesten Sinne auch die Sexualität der anderen Menschen zu hinterfragen. Und das a) mag niemand gerne und b) ist in meinen Augen auch unhöflich. Ich will mit den Leuten normal umgehen und sie nicht in Frage stellen, immerhin will ich ja auch das sie mich normal behandeln und nicht als was besonderes.
Zu viel Wahrheit wird nicht erkannt; Zu viel Tod am Wegesrand.
Erst auf den zweiten Blick; Erkennst du was dahinter steckt.
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RE: arte Fernsehtipp "Christian & Christiane"
Beitrag #48
(15.02.2014, 18:12)Cappuccetto schrieb: Also am besten die Wünsch-Dir-Was-Brille abnehmen und sich mit der Realität konfrontieren. Das erspart unnötige "Ent-Täuschungen" im wahrsten Wortsinn. Das Einzige, was wir einfordern können, ist Toleranz. Respekt schon nicht mehr. Den muss man sich erarbeiten.

Cappuccetto

Dieser Ansatz von Cappuccetto ist absolut richtig und kann ich nur voll zustimmen.
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