Wikileaks-Informantin Chelsea Manning
RE: WikiLeaks-Informant will zukünftig Frau sein
Beitrag #11
Dennoch sind 35 Jahre spürbar zu lang und es würden weniger Jahre ebenfalls Strafe genug sein. Mir gehts nicht um Moral, sondern um die psychologische Seite und wir bestehen nunmal aus viel Psyche.

Nur weil im Gesetzbuch 35 steht, braucht man deswegen nicht einfach ja und amen zu allem sagen. Es könnte doch genauso 30, 25 oder 28 drinstehen. Dann würdet ihr sagen, ja 28 Jahre, Amen. Oder es könnte 45 Jahre stehen. Würdet ihr auch Amen drauf sagen. Am besten ihr macht Urlaub in einem anderen Land, wo man euch dann wegen irgendwas einsperrt und dann sitzt ihr womöglich 1 Jahr und sagt mir dann, ob es gerechtfertigt war. Für das jeweilge Land war es das. Ihr seid alle sowas von verwöhnt. Oder vielleicht liegt es an mangelnder Differenzierfähigkeit. Solltet mal 10 Jahre sitzen und dann nochmal ein Urteil bilden. Ich bin übrigens selbst noch nie gesessen, obwohl ich so rede als hätte ich die Erfahrung gesammelt.

Woran liegt das wohl?

Aber, wenn wir die Gesetze schon so gutheißen, dann könnten doch neue Gesetze eingeführt werden, wie z.B. 5 Jahre fürs Betrügen bzw. 8 Jahre fürs Fremdgehen, 2 Jahre fürs Lügen, usw. usw. Privat ist ja so ziemlich alles erlaubt, in den meisten Familien und Beziehungen.
...
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RE: WikiLeaks-Informant will zukünftig Frau sein
Beitrag #12
Du sagst es Jenny, in den meisten Familien aber nicht in Allen.
In unserer sicher nicht !

Die Luzi
Nicht überall wo Mann draufsteht ist Mann drinnen
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RE: WikiLeaks-Informant will zukünftig Frau sein
Beitrag #13
Also da komm ich ja aus der Schnappatmung gar nicht mehr raus! Das Maß an Intoleranz und Arroganz, das hier direkt und zwischen den Zeilen Chelsea Manning gegenüber zum Ausdruck gebracht wird, übersteigt fast alles, was wir selbst erleben oder erlebt haben und zu recht als unangemessen anprangern. Ich hätte nicht vermutet, daß innerhalb der Trans-Community mit so großen zweierlei Maßstäben gerechnet wird.

Chelsea Mannings Geschlechtsidentitätsstörung war bereits während der Verhandlung Thema. Das schwarz-weiße Foto, das sie mit Perücke ihres Autos zeigt, hatte sie schon vor sehr viel längerer Zeit an ihren Vorgesetzten gemailt und damit begonnen, sich der militärischen Führung gegenüber zu outen. Da muß der psychische Druck enorm sein, wenn ich so ein Foto meinem militärischen Vorgesetzten zukommen lasse.

Und daß ihr nun seitens der zukünftigen Gefängnisleitung eine weitere Behandlung abgesprochen wird, ist ein Skandal, dem sich die LGBT-Organisationen in den USA bereits angenommen haben, um dagegen vorzugehen. Obendrein möchte man darauf hinarbeiten, die gewisse Prominenz von Chelsea Manning zu nutzen, hier einen Präzedenzfall zu schaffen, denn in den USA werden Gefangene immer und ausschließlich einem Gefängnis zugestellt, das ihrem Geschlecht bei der Geburt entspricht.

Zu dem, was Chelsea Manning an Dokumenten verraten hat, bin ich der Ansicht, daß es gut war, daß sie damit der Weltöffentlichkeit gezeigt hat, was die USA in Afghanistan und anderswo an Kriegsverbrechen begangen haben. Die meisten der Dokumente hatten eine Geheimhaltungsstufe, nach der sie früher hätten veröffentlicht werden müssen, als Chelsea nun aus dem Gefängnis freikommen wird. Lediglich Videos, auf denen man klar erkennen kann, daß amerikanische Soldaten auf Zivilisten schießen, hätten die Militärs sicher nie freigegeben. Und da bin ich Frau Manning dankbar für!

Mit dem sogenannten "War on Terror" wird unsere Freiheit jeden Tag ein Stück weiter eingeschränkt und der "Sicherheit" geopfert. Wir sind alle Chelsea Manning!

LG
Granada
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RE: WikiLeaks-Informant will zukünftig Frau sein
Beitrag #14
(25.08.2013, 07:58)Granada schrieb: Chelsea Mannings Geschlechtsidentitätsstörung war bereits während der Verhandlung Thema.
Thema bei wem? Ihrem Vorgesetztem? Er/Sie hatte zwischen Verhandlung und Urteil genug Zeit, sich zu Outen um sich das hier und jetzt zu ersparen. Stattdessen kam alles direkt nach dem Urteil? Da wird man doch schon etwas hellhörig und glaubt nicht naiv alles möglich.

Soll jetzt nicht heißen er/sie wäre nicht TS.

(25.08.2013, 07:58)Granada schrieb: Das schwarz-weiße Foto, das sie mit Perücke ihres Autos zeigt, hatte sie schon vor sehr viel längerer Zeit an ihren Vorgesetzten gemailt und damit begonnen, sich der militärischen Führung gegenüber zu outen. Da muß der psychische Druck enorm sein, wenn ich so ein Foto meinem militärischen Vorgesetzten zukommen lasse.
Und warum wurde er/sie nicht ersetzt oder gefeuert wenn es die militärische Führung ageblich wusste?

(25.08.2013, 07:58)Granada schrieb: Und daß ihr nun seitens der zukünftigen Gefängnisleitung eine weitere Behandlung abgesprochen wird, ist ein Skandal, dem sich die LGBT-Organisationen in den USA bereits angenommen haben, um dagegen vorzugehen. Obendrein möchte man darauf hinarbeiten, die gewisse Prominenz von Chelsea Manning zu nutzen, hier einen Präzedenzfall zu schaffen, denn in den USA werden Gefangene immer und ausschließlich einem Gefängnis zugestellt, das ihrem Geschlecht bei der Geburt entspricht.
Ein Häftling hat halt nur den Anspruch auf das Mindestmaß an Medikation und psychologische Betreuung.
Ich wünschte aber auch, es wäre anders. Undecided

(25.08.2013, 07:58)Granada schrieb: Zu dem, was Chelsea Manning an Dokumenten verraten hat, bin ich der Ansicht, daß es gut war, daß sie damit der Weltöffentlichkeit gezeigt hat, was die USA in Afghanistan und anderswo an Kriegsverbrechen begangen haben. Die meisten der Dokumente hatten eine Geheimhaltungsstufe, nach der sie früher hätten veröffentlicht werden müssen, als Chelsea nun aus dem Gefängnis freikommen wird. Lediglich Videos, auf denen man klar erkennen kann, daß amerikanische Soldaten auf Zivilisten schießen, hätten die Militärs sicher nie freigegeben. Und da bin ich Frau Manning dankbar für!

Mit dem sogenannten "War on Terror" wird unsere Freiheit jeden Tag ein Stück weiter eingeschränkt und der "Sicherheit" geopfert. Wir sind alle Chelsea Manning!

LG
Granada
Wo warst du die letzten Jahre wenn du das nicht schon vorher wusstest? Oder hat es dich einfach nicht interessiert?

9/11 - war es ein Anschlag? Nöö, Al Kaida hatte sogar mal mit den USA zusammengearbeitet bis sie zum Sündenbock wurden

Irak Krieg - klick mich hier für Video oder hier
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RE: WikiLeaks-Informant will zukünftig Frau sein
Beitrag #15
(24.08.2013, 18:04)jennybabe schrieb: Dennoch sind 35 Jahre spürbar zu lang und es würden weniger Jahre ebenfalls Strafe genug sein. Mir gehts nicht um Moral, sondern um die psychologische Seite und wir bestehen nunmal aus viel Psyche.

Nur weil im Gesetzbuch 35 steht, braucht man deswegen nicht einfach ja und amen zu allem sagen. [Rest gekürzt]

(25.08.2013, 07:58)Granada schrieb: Also da komm ich ja aus der Schnappatmung gar nicht mehr raus! Das Maß an Intoleranz und Arroganz, das hier direkt und zwischen den Zeilen Chelsea Manning gegenüber zum Ausdruck gebracht wird, übersteigt fast alles, was wir selbst erleben oder erlebt haben und zu recht als unangemessen anprangern. [hier gekürzt]

Chelsea Mannings Geschlechtsidentitätsstörung war bereits während der Verhandlung Thema. Das schwarz-weiße Foto, das sie mit Perücke ihres Autos zeigt, hatte sie schon vor sehr viel längerer Zeit an ihren Vorgesetzten gemailt und damit begonnen, sich der militärischen Führung gegenüber zu outen. Da muß der psychische Druck enorm sein, wenn ich so ein Foto meinem militärischen Vorgesetzten zukommen lasse.

[hier gekürzt]

Zu dem, was Chelsea Manning an Dokumenten verraten hat, bin ich der Ansicht, daß es gut war, daß sie damit der Weltöffentlichkeit gezeigt hat, was die USA in Afghanistan und anderswo an Kriegsverbrechen begangen haben. [Rest gekürzt]

Mein Punkt ist, dass ich den Tenor mancher Kommentare (nicht nur hier) für unangemessen halte, der da sinngemäß lautet: "Ein weiterer Beweis für das Perverse und Böse am US-System!"

Meine persönliche Meinung dazu lautet:
  1. Die verhängte Strafe (35 Jahre Freiheitsentzug) ist, nach meinem persönlichen Wertmaßstab, übermäßig hart und unangemessen hoch.
  2. Ich nehme aber zur Kenntnis, dass sie nicht die Höchststrafe ist, die nach US-Militärstrafgesetz gedroht hätte. Das Gericht war aber an dieses Gesetz gebunden und durfte es nicht durch seinen persönlichen Wertmaßstab ersetzen.
  3. Chelsea/Bradley Manning hat aber gewusst, was die Konsequenzen ihrer/seiner Handlungen sein können. Noch niemand hat in jüngerer Zeit behauptet, dass Gender-Transidentität das Einsichts- oder Urteilsvermögen beeinträchtigt.
  4. Es kann Situationen geben, in denen es moralisch gerechtfertigt ist, ein staatliches Gesetz zu missachten. Aber die USA sind keine Diktatur sondern ein Rechtsstaat, und noch jedes vom US-Militär begangene Kriegsverbrechen ist irgendwann aufgedeckt und öffentlich gemacht worden. Ob die Verkürzung der dafür zu erwartenden Zeitspanne 35 oder mehr Jahre Gefängnis wert ist, kann nur der Mensch beantworten, der diese Entscheidung trifft.
  5. Ich bin der Meinung, dass ein Mensch seine Strafe in einem Gefängnis oder einer Gefängnisabteilung abbüßen sollte, die seinem Identitätsgeschlecht entspricht. Alles andere wäre, um es mit den Worten des 8. Zusatzartikels der Verfassung der Vereinigten Staaten zu sagen, "cruel and unusual punishment" und damit menschrechts- und verfassungswidrig.
Machen wir doch einmal einen kurzen Exkurs in Sachen Rechtsvergleichung!

Die anwendbare österreichische Strafbestimmung wäre § 26 des Militärstrafgesetzes (MilStG):

Zitat:
Vorsätzliche Preisgabe eines militärischen Geheimnisses

§ 26. (1) Wer ein militärisches Geheimnis preisgibt, ist mit Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren zu bestrafen.

(2) Führt der Täter dadurch, wenn auch nur fahrlässig, eine Gefahr für das Leben, die Gesundheit oder die körperliche Sicherheit von Menschen oder die Gefahr eines erheblichen Nachteils (§ 2 Z 4) herbei, so ist er mit Freiheitsstrafe von einem bis zu zehn Jahren zu bestrafen.

(3) Die vorstehenden Bestimmungen sind nicht anzuwenden, wenn die Tat nach anderen Bestimmungen mit strengerer Strafe bedroht ist.

Weiters sind folgende Definitionen des MilStG relevant:

Zitat:
Begriffsbestimmungen

§ 2. Im Sinne dieses Bundesgesetzes ist

1. Soldat: jeder Angehörige des Präsenzstandes des Bundesheeres (§ 1 des Wehrgesetzes 1990 - WG, BGBl. Nr. 305);

2. [...] 3. [...]

4. erheblicher Nachteil: eine Minderung der Einsatzbereitschaft des Bundesheeres, ein den Zweck eines Einsatzes gefährdender Mangel an Menschen oder Material oder ein 40 000 Euro übersteigender Vermögensschaden;

5. [...]

6. militärisches Geheimnis: alles, was an militärisch bedeutsamen Tatsachen, Gegenständen, Erkenntnissen, Nachrichten und Vorhaben dem Soldaten ausdrücklich als geheim bezeichnet worden ist oder seiner Art nach offenbar nicht ohne Gefahr für die Erfüllung einer Aufgabe des Bundesheeres preisgegeben werden kann;

In Österreich hätte Chelsea/Bradley Manning also mit einer Maximalstrafe von zehn Jahren Freiheitsentzug zu rechnen gehabt, auch als Wehrpflichtiger. Dies allerdings nur einmal (man kann hierzulande nicht, wie in den USA, für den im Zusammenhang stehenden Verrat von z.B. zehn militärischen Geheimnissen zehnmal zehn Jahre Gefängnis aufgebrummt bekommen. Und die zeitlich bemessene Höchststrafe beträgt in Österreich 20 Jahre). Aber zehn Jahre ist als Strafdrohung auch ganz schön hart, und auch in Österreich steht es einer Soldatin oder einem Soldaten nicht zu, selbst ein Urteil zu treffen, was geheimzuhalten ist. Wenn "geheim" auf einem Papier steht, oder ein/e Vorgesetze/r etwas als "geheim" bezeichnet hat, so gilt das.

Interessant ist natürlich auch die Frage, was Chelsea/Bradley Manning bewogen hat, sich freiwillig zum US-Militär zu melden? War es Affinität zu militärischen Dingen, war es ein Versuch, die eigene, unsichere Männlichkeit zu entwickeln oder zu beweisen, oder hat, wie in den USA häufig der Fall, die Aussicht auf Ausbildungsmöglichkeiten und vom Militär vergebene Stipendien den Ausschlag gegeben?
- Sag' Du mir, in welche Schublade ich passe! Wave   -
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RE: WikiLeaks-Informant will zukünftig Frau sein
Beitrag #16
Ungeachtet jeder Verurteilung sind die Internationalen Menschen, und somit nicht das Kriegsrecht der USA für einen Prozess gegen Mannig anzuwenden, ........

Somit ergibt sich Ergo Manning wohl oder übel ein Internationaler Kriegsheld, Die USA der grosse Satan welcher gegen die Internationalen Menschen und Kriegsrechte verstossen hat, ....

Nun wenn Ich Häuptling einer Räuberbande wäre würde ICh auch jedes Bandenmietglied in den Bunker werfen welches die Schande aber auch die Schandtaten meiner Bande aufdeckt, ..............

Jedoch Ich bin nur ein Erremit welcher mit Gott alleinig Gespräche führt, So weiss Ich auch über das Bedauern des US Präsidenten diesen aber auch andere Fälle betreffend mich zu äussern, ...... SmileSmileSmile

solches um den Menschen zu sagen, es lohnt sich nicht den Helden zu spielen den solange die Verbrecher regieren aber auch von Räuberhäuptlingen die Verbrecher geführt und regiert werden schafft nicht ein Held es die Regierung eines einzelnen Staates auf Erden zu Stürzen,

So müssen wir wohl warten bis alle Demokratien Weltweit gestürzt die Räuber in Gefängnis gesteckt und gefoltert werden, solches und Solcherart um eine Weltregierung für alle Menschen auf Erden installieren zu können, ......... nachdem die Verbrecher unter Folter die volle Wahrheit über die Folter gestanden haben welche diese Verbrecher den Menschen weltweit angetan haben, ............

Guitanomo ist dabei noch unter Erholungs aber auch Erheiterungslager einzustufen, ................

mfg

Ella

Ps:: Ich plädiere auf Freispruch für alle Opfer von Missbrauchern, aber auch auf Freispruch für alle welche dem Missbrauch an anderen Menschen ein Ende bereiten verhindern uM jeden Missbrauch aber auch alle Missbraucher unmöglich zu machen, solches derart zu dem Zwecke um Missbraucher, Gewalttäter, Kriminelle, Mörder, und sonstige vor Gericht oder zumindest zu einer Sachverhaltsbezogenen wahrhaftigen Stellungnahme zu zwingen, ...........

Also Freispruch für Manning und andere derart handelnde Personen, Gefängnis jedoch für so manche Militärs, Minister, Senatoren, oder gar so manch einen Staat und deren regierende Elite, ............
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RE: WikiLeaks-Informant will zukünftig Frau sein
Beitrag #17
liebe mike-tanja,

dein beitrag vermittelt in meinen augen eine scheinobjektivität. wenn in einem staat die politische und militärische führung verbrechen gegen die menschlichkeit begehen, diese vertuschen und menschen, die diese verbrechen öffentlich machen, verfolgen, so können wir nicht von einem rechtsstaat sprechen. unrechtmäßiges handeln von staatssorganen darf keinen besonderen schutz genießen. du schreibst: "...auch in Österreich steht es einer Soldatin oder einem Soldaten nicht zu, selbst ein Urteil zu treffen, was geheimzuhalten ist. Wenn "geheim" auf einem Papier steht, oder ein/e Vorgesetze/r etwas als "geheim" bezeichnet hat, so gilt das." ich meine, es steht einer soldatin/einem soldaten sehr wohl zu, sich ein urteil zu bilden, und wenn das geheimzuhaltende ein kriegsverbrechen ist - wie in dem vorliegenden fall der informationsweitergabe durch manning - dann ist die herstellung von öfffentlichkeit eine bürger- und soldatenpflicht. wir haben noch zu viel respekt vor der obrigkeit.

liebe granada,

dein beitrag spricht mir aus der seele. ich meine, dass chelsea/bradley manning unabhängig vom gerichtsverfahren wegen ihrer informationsweitergabe als mensch mit nicht eindeutiger gesschlechtszugehörigkeit unsere solidarität erfahren sollte. wer, wenn nicht wir, kennt denn die nöte und abgründe bei der suche nach der eignenen identität? und wer, wenn nicht wir, kennt denn die anfeindungen gegen menschen, die sich nicht stromlinienförmig in ihre zugewiesene geschlechterrolle fügen?

herzlichen gruß,
rieke
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RE: WikiLeaks-Informant will zukünftig Frau sein
Beitrag #18
(26.08.2013, 12:58)rieke schrieb: wer, wenn nicht wir, kennt denn die anfeindungen gegen menschen, die sich nicht stromlinienförmig in ihre zugewiesene geschlechterrolle fügen?
Soviel ich weiß, wurde Manning doch gar nicht angefeindet Huh

Es geht doch viel mehr darum, dass er in seiner Haft eine Geschlechtsumwandlung machen will, was nach derzeitigem Recht aber nicht erlaubt ist, da er/sie nur ein Mindestmaß an Medikation zusteht.

Und genau DAS gehört geändert.

Allerdings auch mit einem psychologischem Gutachten, wie es hier offiziell in Österreich ist.
Weil sonst könnte ja jeder Häftling kommen und eine Geschlechtsumwandlung machen.

Kurzum: Manning sollte es zugänglich sein, einen Psychotherapeuten für Transsexualität zu bekommen, der Manning dann TS bescheinigt (wie bei uns hier) und somit auch der Weg frei für eine Hormontherapie ist.

Derzeit ist beides nicht so.

Bitte also nicht vom Thema abkommen und jedes Detail mit eigener Interpretation vermischen sondern bei den Fakten bleiben (Manning will in der Haft eine HRT)
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RE: WikiLeaks-Informant will zukünftig Frau sein
Beitrag #19
(26.08.2013, 15:24)Yuna schrieb: [hier gekürzt] Es geht doch viel mehr darum, dass er in seiner Haft eine Geschlechtsumwandlung machen will, was nach derzeitigem Recht aber nicht erlaubt ist, da er/sie nur ein Mindestmaß an Medikation zusteht.

Und genau DAS gehört geändert.

Allerdings auch mit einem psychologischem Gutachten, wie es hier offiziell in Österreich ist.
Weil sonst könnte ja jeder Häftling kommen und eine Geschlechtsumwandlung machen. [hier auch]

Letzteres klingt fast wie eine alte, klischeehafte "Urangst", die etwa Bestrebungen nach Erleichterung der Personenstandsänderung immer wieder (und sei's auch nur zwischen den Zeilen!) entgegengehalten wird: die Vorstellung, ein Straftäter könnte sich dadurch, dass er "zur Frau wird" dem Zugriff der Behörden entziehen.

Das ist natürlich bei näherer Betrachtung unbegründet. Eine PÄ ändert nichts an der Identität der Person. Strafregistereintrag oder sonstige polizeiliche Vormerkungen sollten erhalten bleiben, und eine rechtskräftige Strafe muss natürlich verbüßt werden, nur halt in einer anderen Justizanstalt (oder Abteilung einer solchen). Ich bin sicher, dass sich kein Mensch so etwas antun würde, wenn er nicht gute Gründe hat!

Die geschlechtsangleichende Behandlung eines Strafgefangenen, der als "Mann" eingecheckt hat, stellt in einer Justizanstalt für Männer allerdings wahrscheinlich ein größeres soziales und damit auch administratives Problem dar, das sollte man zumindest nicht übersehen. In Amerika wie in Österreich. Darum wäre es ja so wichtig, eine PÄ schnell und unbürokratisch durchführen zu können. In einem Frauengefängnis dürfte das alles leichter gehen.
- Sag' Du mir, in welche Schublade ich passe! Wave   -
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RE: WikiLeaks-Informant will zukünftig Frau sein
Beitrag #20
(26.08.2013, 19:53)Mike-Tanja schrieb:
Letzteres klingt fast wie eine alte, klischeehafte "Urangst", die etwa Bestrebungen nach Erleichterung der Personenstandsänderung immer wieder (und sei's auch nur zwischen den Zeilen!) entgegengehalten wird: die Vorstellung, ein Straftäter könnte sich dadurch, dass er "zur Frau wird" dem Zugriff der Behörden entziehen.

(26.08.2013, 19:53)Mike-Tanja schrieb: In einem Frauengefängnis dürfte das alles leichter gehen.

Genau das ist eigentlich der Grund bzw. Hauptgedanken, nicht weil dadurch die Haftstrafe kürzer wird o.ä.

Ich weiß, es ist alles unvorstellbar, genauso wie Häftlinge, die sich mit Löffel ein Loch aus der Zelle buddeln.
Manche haben xmal Lebenslänglich und nichts mehr zu verlieren. Und wenn Menschen Drogen schlucken, um sie durch den Zoll zu schmuggeln und wieder auszuk***, dann zeigt das sehrwohl, zu welchen Mittel die bereit sind.

Aber das ist schon wieder OT, hier gehts doch darum, dass TS-Häftlinge genauso eine Behandlung bekommen wie freie Bürger. Daraus resultierend sollen diese auch in ein Gefängis nach ihrer tatsächlichen Identität kommen.
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