Standards of Care 7 veröffentlicht
RE: Standards of Care 7 veröffentlicht
Beitrag #11
ich will jetzt nicht klischee lästern und so, aber zum beispiel polen gilt ja als extrem konservati-christlich ich glaube da ist es schon sehr schwierig.

was ich so höre gewinnen die rechtspopulisten im moment in den finanzkritischen ländern an zuspruch (spanien, irland etc), was sicherlich nicht gut ist.

europa ist glaub ich nicht noch nicht so tolerant wie es sich gerne gibt
Black is the light that shines on my path
Black is the colour of freedom
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RE: Standards of Care 7 veröffentlicht
Beitrag #12
Sind eigentlich die USA besser als Europa? Dem bible-belt würde ich jedenfalls lieber großräumig ausweichen.

Im Übrigen halte ich es zumindest für ein zartes Zeichen echten Christentums innerhalb der katholischen Kirche, daß Transsexualität wenigstens nicht automatisch kirchenrechtlich mit Exkommunikation bestraft wird. Daß mir die Kirche das Priesteramt verweigern würde, ist zwar kein sympathischer Zug, aber ich da ich es nicht anstrebe, Päpstin zu werden, fühle ich mich persönlich dadurch nicht entscheidend in meiner Lebensplanung beeinträchtigt.
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RE: Standards of Care 7 veröffentlicht
Beitrag #13
Zitat:Im Übrigen halte ich es zumindest für ein zartes Zeichen echten Christentums innerhalb der katholischen Kirche, daß Transsexualität wenigstens nicht automatisch kirchenrechtlich mit Exkommunikation bestraft wird.
Also ich habe im Jänner 2008 einen neuen Taufschein bekommen. Da steht nicht nur mein neuer Name, sondern sogar "Tocher von ...".

Im Vorfeld hat mein Pfarrer gemeint, dass wir alle Kinder Gottes sind und wenn mich der liebe Gott eben so geschaffen hat, dann hätten wir Menschen das eben zu akzeptieren.
Ich habe das hauptsächlich deshalb gemacht, weil ich nicht mein Leben lang für den Verein zahlen möchte und dann segnen sie mich womöglich nicht ein. Ich gehe ja so gut wie nie in die Kirche, aber ein Begräbnis möchte ich schon einmal in ferner Zukunft haben.

Vielleicht ist mein Pfarrer auch besonders liberal, aber ich denke er hat was von "Er muss das ändern." gesagt, weil ja meine staatlichen Dokumente auf Jasmin und Frau lauten.

Weil das alles so gut geklappt hat, bin ich auch noch nicht ausgetreten.
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RE: Standards of Care 7 veröffentlicht
Beitrag #14
(16.10.2011, 21:25)jasminchen schrieb: Also ich habe im Jänner 2008 einen neuen Taufschein bekommen. Da steht nicht nur mein neuer Name, sondern sogar "Tocher von ..." [hier gekürzt]
Also dass das möglich ist, habe ich nicht gewusst, und es hat mich jetzt wirklich in positives Erstaunen versetzt! OT Ende.
- Sag' Du mir, in welche Schublade ich passe! Wave   -
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RE: Standards of Care 7 veröffentlicht
Beitrag #15
Die Standards of Care Version 7 sind inzwischen auf http://www.wpath.org/ verfügbar. Sie sind lesenswert.
Die hier losgetretene Pathologisierungs-Diskussion erscheint allerdings absurd, da im SoC7 die DSM/ICD-Klassifikation nicht in Frage gestellt wird. Dazu hat sich WPATH ja an anderer Stelle sehr differenziert geäußert. Die SoC7 sprechen nach wie vor von „Gender Dysphoria“, dem Leiden das aus der Diskrepanz zwischen Identitätsgeschlecht und sozialer Verortung erwächst. Eine entsprechende Diagnose wird hier befürwortet, da sie die Behandlung erleichtert bzw. beschleunigt.
Darüber hinaus wird „Gender Nonconformity“, also der nicht-konforme Geschlechtsausdruck, diskutiert. Und hier verwehrt sich WPATH ausdrücklich gegen jede Pathologisierung (SoC, Seite 4).

Apropos KK: Die Österreichischen KK haben sich nie etwas um die SoC geschissen. Nach wie vor werden dubiose Gutachten verlangt, von denen in den SoC nie die Rede war. Sie würden auch nicht reagieren, wenn es war wäre, dass WPATH die TS-Entpathologisierung fordert.
Eva
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RE: Standards of Care 7 veröffentlicht
Beitrag #16
(17.10.2011, 20:14)Eva schrieb: Die Standards of Care Version 7 sind inzwischen auf http://www.wpath.org/ verfügbar. Sie sind lesenswert.
Die hier losgetretene Pathologisierungs-Diskussion erscheint allerdings absurd, da im SoC7 die DSM/ICD-Klassifikation nicht in Frage gestellt wird. Dazu hat sich WPATH ja an anderer Stelle sehr differenziert geäußert. Die SoC7 sprechen nach wie vor von „Gender Dysphoria“, dem Leiden das aus der Diskrepanz zwischen Identitätsgeschlecht und sozialer Verortung erwächst. Eine entsprechende Diagnose wird hier befürwortet, da sie die Behandlung erleichtert bzw. beschleunigt.
Darüber hinaus wird „Gender Nonconformity“, also der nicht-konforme Geschlechtsausdruck, diskutiert. Und hier verwehrt sich WPATH ausdrücklich gegen jede Pathologisierung (SoC, Seite 4).

Apropos KK: Die Österreichischen KK haben sich nie etwas um die SoC geschissen. Nach wie vor werden dubiose Gutachten verlangt, von denen in den SoC nie die Rede war. Sie würden auch nicht reagieren, wenn es war wäre, dass WPATH die TS-Entpathologisierung fordert.
Eva

Danke, Eva. Dem ist nichts hinzuzufügen. Außer, dass sich auch die WPATH nicht um die Kassandra-Rufer scheren wird. Big Grin
Timeo Danaos et dona ferentes!
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RE: Standards of Care 7 veröffentlicht
Beitrag #17
(18.10.2011, 10:01)Angelika schrieb: Die österreichischen KK halten sich an die österreichischen Behandlungsrichtlinien. Aus meiner Sicht sogar zu stark, da sie diese Empfehlungen oftmals wie ein bindendes Gesetz ansehen.

Da stimme ich dir zu. Auch wenn es sich immer nur um unverbindliche Empfehlungen handelt. Der Begriff "Behandlungsrichtlinie" ist ja juristisch überhöht.

Alles andere was du hiezu eingebracht hast hat mit den Behandlungsrichtlinien nicht mehr zu tun als Jasmins Pfarrer.

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