Bin es leid über mein Geschlecht nachdenken zu müssen
Bin es leid über mein Geschlecht nachdenken zu müssen
Beitrag #1
jetzt besuche ich schon seit ein paar Monaten diese Seite und sehe mir eure Einträge an. Ich frage mich ja, was die Hormone mit euch machen. Wie fühlt sich das Ganze an? Ich meine in eurer Psyche.
Was ich mir wünsche ist, dass ich diese Seite nicht mehr besuchen muss weil mir der Inhalt einfach selbstverständlich und egal geworden ist. Kurz gesagt bin ich es leid über mein Geschlecht nachdenken zu müssen … es gibt ja doch so viele schönere Dinge…TS wird man geboren … so erscheint es mir, und dagegen kann man gar nix machen, und jede Gegenwehr ist zum Scheitern verurteilt. Die einzige Leistung die man dazu beitragen kann, ist es die TS anzunehmen. Anzunehmen bedeutet wohl, es als gut und bedeutungsvoll anzunehmen. Aber das ist ja schon eine sehr große Leistung.
Naja, ist eh egal, weil mir eh niemand antworten wird ….:-)
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RE: Bin es leid über mein Geschlecht nachdenken zu müssen
Beitrag #2

Liebe SingingComet,
ich habe Dir Deinen Beitrag - von dort (Bart lasern), da OT - als eigenen Thread/Beitrag erstellt.

[Bild: avatar_202.jpg] „NATSUME! NATSUMEe! NATSUMEee!“ — Nyanko-Sensei en.wikipedia.org/wiki/Natsume%27s_Book_of_Friends
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RE: Bin es leid über mein Geschlecht nachdenken zu müssen
Beitrag #3
Schwer zu sagen wie es vorher war weil man das irgendwie vergisst.
Die zweite Pubertät war heftig, hab damals auch Tagebuch geführt, jetzt ist fast alles so wie vorher. Bissl emotionaler vielleicht.

[OT entfernt; Bonita]
T.S.S Big Grin
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RE: Bin es leid über mein Geschlecht nachdenken zu müssen
Beitrag #4
ich geh mal maximal auf den Teil mit der Psyche ein, weil der Rest des Textes, öhm keine Ahnung *GG*

Also ansich machen Hormone ja nicht viel mit dieser direkt. Die Psyche wird entlastet umso näher man dem gewünschten Ziel kommt, Anfangs ist es halt ein leichtes auf und Ab, und ein kleiner Kampf zwischen Pupertärem verhalten und dem erwachsenen Verstand. Das bezieht sich in meinem Falle aber "nur" auf Jungsschwärmerein, das ich besser und wacher drauf bin, das ich am liebsten jedem meine Brüste ins Gesicht drücken würde vor Freude und wohl am liebsten austesten tät wie es ist die Kreditkarte bis zum Anschlag zu belasten *lol* ^^ Aber ansonsten habi "alles" unter Kontrolle Big Grin

Und ja, es gibt ohne jeden Zweifel viel schönere Dinge, denn manchmal denke ich mir schon was für eine Schei*e wegen der künstlichen Blockaden die man sich manchmal noch setzen muß, aber auf die Zukunft gesehen, das Leben macht doch erst so richtig Spaß wenn man sich endlich richtig darstellen kann, und auf das freu ich mich immens!

Obenstehendes gilt nur für MICH! *Diskussionen vorbeugen* Tongue
mfg Rea Heart
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RE: Bin es leid über mein Geschlecht nachdenken zu müssen
Beitrag #5
Genau das ist ja das Problem, man kann eh nix machen und drum kämpft man erst gar nicht drum.

Ich muss auch den Kopf schüttteln wenn da irgendwelche Leut mit Bartschatten und Minirock nach Toleranz rufen oder sich TS irgendwelche LGBT Sachen auf das Tshirt oder wo auch immer heften um damit den Menschen "Toleranz" aufs Auge drücken zu müssen.

Sowas macht die Situation jetzt nicht wirklich besser. Ich denk mir immer wieder, dass TS für manche Menschen einfach nur eine Fluchtlösung aus nem anderen Problem ist. Und da man selbst dann irgendwie von der Umwelt nie so richtig als Frau wahrgenommen wird, schimpft man natürlich wegen fehlender Toleranz und Schubladisierung bla bla bla.

Alle, die eine erfolgreiche Wandlung vollzogen haben, müssen sich diesem Konflikt nicht hingeben. Diese Menschen werden als Frau/Mann von der Gesellschaft akzeptiert und müssen weder um Toleranz, noch gegen Schubladisierung kämpfen.
Man kann auch in diesem Forum (ohne jetzt Namen oder Personen zu nennen) sehen, dass manch ein Leben nicht so rosig ist wie es ALLE immer darstellen. Das eigene Versagen oder die falsche Entscheidung ist schwer hinzunehmen.
Immerhin weiß man sehrwohl schon vorher (wenn man objektiv selbstreflektiert), wie man selbst ist. Hormone sind nunmal keine Wunderpillen.

Überspitzt formuliert, ein typisch rabiater Bauarbeiter wird niemals eine zierliche süße junge Frau werden.

Eigentlich möchte ich das von mir nicht schreiben, weil eigene Erfahrungen immer als Einbildung gesehen werden - aber ich tus in dem Fall ausnahmsweise. In meinem Fall wars nämlich so, dass ich nie aggressiv war, ich konnte nichtmal zuhauen wenn mich jemand geschlagen hat. Dadurch wurde ich früher öfters mal geschlagen und gemobbt. Nachdem ich auch sehr emotianla bin und auch weine wenns mir nicht so gut geht, hat das natürlich früher auch einen negativen Eindruck erweckt (Weichei, Schwul etc.). Das sind eigenschaften, die bei vielen Frauen ganz normal sind und die auch bei mir immer schon da waren.
Wenn man also vor der Transition nachdenken muss, welche männlichen Verhaltensweisen man ablegen muss um dann "zur Frau zu werden", dann würde ich eine Transition eher nicht empfehlen bzw erstmal das in den Griff bekommen (soll ja auch Menschen geben die sich das wirklich nur zum Schutz angelernt haben - der Großteil aber sicher nicht!)

Und zur Überschirften kann ich meiner Erfahrung nach nur sagen: wer über das eigene Geschlecht nachdenken muss, sollte besser nicht vorschnell handeln ! Auch wenn man Schubladisierung hier im Forum gar nicht mag, aber Menschen sind nunmal keine Eunuchen sondern entweder Männer oder Frauen (bei denen es natürlich auch unterschiedliche gibt, emitionale Männer, rabiate Frauen oder umgekehrt bzw dazwischen)
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RE: Bin es leid über mein Geschlecht nachdenken zu müssen
Beitrag #6
Hallo

Für mich ist HRT überlebenswichtig und abgesehen davon fühl ich mich super dabei. Machen tuts nicht viel, Fähigkeiten bleiben ja die gleichen. Aufgefallen bin ich ja gar nicht durch die Kleidung sondern durch mein mädchenhaftes bzw. frauliches Verhalten was viele feststellten die von der TS gar nichts wussten. Hab mir gut überlegt ob ichs nochmal machen soll, ist nicht meine erste HRT. Hab mir meinen bisherigen Freundeskreis und im Prinzip auch die Beziehung damit zerstört doch trotzdem ich würds wieder tun nur viel früher. Der ganze Druck fällt von einem ab sich nicht mehr verstecken zu müssen. Für Toleranz reicht mir wenn ich einfach in Ruhe gelassen werde, verlange nicht zur Miss Austria gekürt zu werden, will einfach nur meinen Frieden und Akzeptanz. Das wär eigentlich alles. Übers Geschlecht denk ich nicht so sehr nach, hat beides Vorteile und Nachteile. Die Regel bei Biofrauen hab ich mir sagen lassen ist alles andere als angenehm doch wenn ein Wechsel so möglich wäre das ich zur Biofrau würde, das dann mit eingeschlossen, ich würds machen. Nehm zwar Beschwerden auf mich aber kann so sein wie ich bin und so leben wie ich bin. Einfach Normalität, das ists was ich mir wünsche.

Grüße Ann Lie
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RE: Bin es leid über mein Geschlecht nachdenken zu müssen
Beitrag #7
„Ich bin es leid über mein Geschlecht nachdenken zu müssen“. Vielleicht hätte ich es auch anders ausdrücken sollen (Sprache ist immer nur wie eine Krücke für das was man wirklich denkt und fühlt). Nichtsdestotrotz sollte man, egal wer man ist, darüber nachdenken können, ohne gleich in eine Schublade gesteckt zu werden.
Was ich eigentlich zum Ausdruck bringen wollte, ist dieses ständige Unbehagen das einen begleitet, dass das eben nicht passt so wie es ist. Ich hab ja eh vieles versucht – im kognitiven und rationalen Sinn – mein Geschlecht schönzureden. Nur, es funktioniert eben nicht, dass ich mich deswegen besser fühle bzw dass ich mich deswegen wie ein Mann fühle. Das meinte ich, als ich geschrieben habe, damit wird man geboren: es muss wohl auch einen physischen Grund haben – auch wenn dieser noch so klein sein mag und schwer feststellbar ist. Ich dachte eben, ich muss mich mit diesem Unwohlfühlen abfinden. Nur das Resultat ist eben, dass man, wenn man es ignoriert und nicht behandelt oder was weiß ich, krank wird.
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RE: Bin es leid über mein Geschlecht nachdenken zu müssen
Beitrag #8
Also ich denke nicht über mein Geschlecht nach, außer in solchen außergewöhnlichen Fällen, wenn meine Freundinnen mich in die Damen-Gemeinschaftsdusche mitnehmen wollen. Dann muss ich schon sagen: "Ich glaube das wird ein Problem, immerhin hab ich da was, was andere Frauen nicht haben."
Aber ansonsten mache ich mir keine Gedanken.
Zu viel Wahrheit wird nicht erkannt; Zu viel Tod am Wegesrand.
Erst auf den zweiten Blick; Erkennst du was dahinter steckt.
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RE: Bin es leid über mein Geschlecht nachdenken zu müssen
Beitrag #9
(27.10.2015, 08:50)Eva_Tg schrieb: [...] in solchen außergewöhnlichen Fällen, wenn meine Freundinnen mich in die Damen-Gemeinschaftsdusche mitnehmen wollen. Dann muss ich schon sagen: "Ich glaube das wird ein Problem, immerhin hab ich da was, was andere Frauen nicht haben."
[...]

Ernst gemeinte Nachfrage ohne jede Provokation:
Wie reagieren deine Freundinnen dann darauf? Trotzdem mitkommen? Huch, draußen bleiben? Oder?

Wenn mitkommen: Wie reagieren andere Frauen, die schon drinnen sind in der Dusche bzw. später nachkommen?

Ist wohl ein Thema, das mehrere preOP oder gar-nie-OP Transfrauen betrifft und von Interesse sein wird.
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RE: Bin es leid über mein Geschlecht nachdenken zu müssen
Beitrag #10
Nun, in diesem konkreten Fall wußten meine Freundinnen, dass ich transsexuell bin und wir hatten darüber gesprochen, wie wir das nächste Saison lösen.
Dann kam eben die Aussage "Dann können wir da duschen gehen.", also haben sie es entweder total vergessen oder es stört sie nicht, dass ich unten rum anders gebaut bin.
Auf meinen Einwand, dass könnte ein Problem werden, kam nur die Antwort: "Das fällt nicht auf oder es gibt ja auch noch Gemeinschaftsduschen für Männer und Frauen, da kann sowieso keiner was sagen."
Also sehe ich hier ein großeres Problem als meine Freundinnen, aber da das ganze noch ein halbes Jahr hin ist, haben wir das Thema erstmal so stehen lassen.
Überlegen kann man viel, wie man das letztlich praktisch umsetzt, dass wird die Zukunft zeigen.

Und meine Lösung in der Vergangenheit war bis jetzt immer, dass ich mit Bikini bzw. Badeanzug geduscht habe. Das ist aber auch nicht so toll, zu hause dusche ich dann nochmal, um wirklich überall ran zu kommen.
Und auch in diesem Fall habe ich die Erfahrung gemacht, dass einige Freundinnen einfach vergessen, dass ich transsexuell bin. Einmal wollten die danach noch weiter und ich sagte, ich will erstmal nach hause, nochmal in Ruhe duschen.
Da wurde ich nur doof angeguckt: "Du hast doch gerade geduscht?!"
Mein Antwort war: "Ja nee, ich konnte den Bikini ja nicht ausziehen, sonst hätte man da was gesehen."
Erst da fiel es dann wieder auf: "Ah, das hatte ich ja vergessen, du bist da ja anders gebaut."
Also, die meisten vergessen es wohl oder es stört sie nicht. Und das ich transsexuell bin und nicht operiert bin, dass ist meinen Freundinnen auch bekannt, dass habe ich nie verheimlicht.

Sonst noch Fragen zu dem Thema?
Zu viel Wahrheit wird nicht erkannt; Zu viel Tod am Wegesrand.
Erst auf den zweiten Blick; Erkennst du was dahinter steckt.
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