Kirchliche Heirat?
RE: Personenstandsänderung wann??
Beitrag #21
(07.11.2015, 12:29)Elisabeth I. schrieb: ... Vernaderer wüssten also gar nicht, wohin mit ihrer Vernaderungswut.
...
Und ich sags gerne noch einmal: Wo kein Kläger, da kein Richter. Vorausgesetzt, es gäbe überhaupt etwas zum Klagen.
...
Oder du willst behaupten, dass einem Pfarrer sein Tun ein Trans-Cis-Paar wissentlich oder unwissentlich zu trauen, weil nicht geduldet verboten wird? (Ja, sicher, wenn er es an die große Glocke hängen würde, dann wahrscheinlich schon.)

Oyi, ich hab doch nichts anderes gesagt?! Wenn es niemanden schert, dann geht auch eine Heirat für ein Paar aus Trans- und CIS-Partner durch, das will ich nicht nur behaupten, das stelle ich fest - genauso wie es ein "Veto" gäbe, gäbe es eine solche "große Glocke" - und glaub(t) es oder nicht, grade die die eine Wut auf TransPersonen haben, wissen sich zu helfen und finden auch heraus, wo sie ihre "Vernaderung" platzieren müssen... Rolleyes

(07.11.2015, 12:29)Elisabeth I. schrieb: ... es ist nicht Kirchengesetz, dass TS nicht gülitg heiraten dürfen. Kirchengesetz ist, was im CIC steht. Und dort steht nichts von Transsexuellen...

Ok, nun sind wir eben beim Erbsenzählen - Gesetz ist es in dem Sinne nicht, aber wohl analog wie ein "ministerieller" Erlass zu sehen, den die Inquisitions-Nachfolgeorganisation als "Direktive" herausgibt und allen "untergeordneten" Stellen "übermittelt". Und in diesem steht, dass Transsexuelle (die ja - als Transgender - von diesem Verein auch als "Atomwaffen" bezeichnet wurden) nicht gültig heiraten dürfen; Das bedeutet wohl, dass falls eine solche Ehe geschlossen wird, sie aus diesem Grunde auch aufgehoben werden würde - wenn der Umstand bekannt würde bzw es eben einen "Kläger" (und natürlich vorher eine/n AnzeigerIn) gäbe...

(07.11.2015, 12:29)Elisabeth I. schrieb: ... BTW: Ich bin einst zum Taufpaten erwählt worden.
Werde ich jetzt aus dem Taufbuch und dem Taufschein des Taufkindes getilgt, weil ich als Transfrau ach so böse gegen die Kirche bin? ;-)...

Sorry, aber Du sprichst doch selbst von "wo kein Kläger, da kein Richter"?! Wenn Dich niemand "auffliegen" lässt, dann bleibst Dus natürlich auch... Wink

(07.11.2015, 12:29)Elisabeth I. schrieb: ... Ausreden braucht es eher keine mehr. Heutzutage ist die Wanderbewegung der Normalzustand und nicht die Ausnahme. Zumal in den meisten Fällen ja ohnehin nicht aus Glaubensgründen aus der Heimatpfarre heraus kirchlich geheiratet wird, sondern wegen der schönen, tollen weißen Hochzeit.

Kommt eben ganz auf die Umstände an; Nicht jede Trans-Frau (bzw jeder Trans-Mann, umgekehrt wärs genauso) möchte unbedingt so eine "weiße Hochzeit", doch dort wo eben noch "Traditionen herrschen" (in Gemeinden bzw Familien), kann man ganz schnell in diesen Sog geraten, und wenn es sich um solche Gemeinden bzw Familien handelt, dann kanns für den Trans-Partner brenzlig werden; Muss niemand glauben, ist halt "nur" schon so passiert...
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RE: Personenstandsänderung wann??
Beitrag #22
(08.11.2015, 01:00)Bonita schrieb: Kommt eben ganz auf die Umstände an; Nicht jede Trans-Frau (bzw jeder Trans-Mann, umgekehrt wärs genauso) möchte unbedingt so eine "weiße Hochzeit", doch dort wo eben noch "Traditionen herrschen" (in Gemeinden bzw Familien), kann man ganz schnell in diesen Sog geraten, und wenn es sich um solche Gemeinden bzw Familien handelt, dann kanns für den Trans-Partner brenzlig werden; Muss niemand glauben, ist halt "nur" schon so passiert...

Also für eine weiße Hochzeit braucht man bestimmt keine Kirche. Big Grin
Und Traditionen bzw. Hochzeitsbräuche muss man manchmal über Bord werfen. Wenn die Meinung oder die Wünsche der Familie bzw. der Gemeinde wichtiger ist als die des Partners, dann würde ich nochmal ganz genau über die Ehe nachdenken.
Zu viel Wahrheit wird nicht erkannt; Zu viel Tod am Wegesrand.
Erst auf den zweiten Blick; Erkennst du was dahinter steckt.
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RE: Personenstandsänderung wann??
Beitrag #23
(08.11.2015, 01:39)Eva_Tg schrieb: ... Also für eine weiße Hochzeit braucht man bestimmt keine Kirche. Big Grin
Und Traditionen bzw. Hochzeitsbräuche muss man manchmal über Bord werfen. Wenn die Meinung oder die Wünsche der Familie bzw. der Gemeinde wichtiger ist als die des Partners, dann würde ich nochmal ganz genau über die Ehe nachdenken.

Das ist mittlerweile auch meine Meinung - andererseits wird man als zB "stealth" lebende Trans-Person zu Dingen manchmal "gezwungen", dieses "gesellschaftskonforme Theater" (nicht nur kirchliche Heirat) auch mitzumachen... Was im Grunde gar nicht nötig ist... Und auch wenn sogar die/der CIS-PartnerIn dieser Meinung ist, so kann auch diese/r nicht einfach aus ihrem/seinen Leben einfach "aussteigen", diese Realitätsnähe muss man sich auch irgendwann eingestehen...

Es dreht sich nicht immer alles nur um "die Trans-Person" in einer Beziehung, aber grade wenn es um traditionelle Werte geht, dann ist das natürlich der Knack- und Reibepunkt - möge die Beziehung sich liebender Menschen darunter nie leiden oder gar enden...
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RE: Kirchliche Heirat?
Beitrag #24
Deswegen bin der Meinung sollte man zur eigenen Vergangenheit stehen, dann kommen viele Konflikte in der Beziehung gar nicht erst auf.
Zu viel Wahrheit wird nicht erkannt; Zu viel Tod am Wegesrand.
Erst auf den zweiten Blick; Erkennst du was dahinter steckt.
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RE: Kirchliche Heirat?
Beitrag #25
Doch Du bist selbst der Meinung bzw hast so darüber geschrieben, dass Du zB auch endlich keine unnötigen bzw nervraubenden Erklärungen vor anderen abgeben willst, weil Du zB geoutet würdest (zB wegen noch nicht geänderter Papiere);

Irgendwann denkst Du nicht mehr daran, das sich jemand an Deiner Vergangenheit stören könnte, grade wenn es Dein Umfeld schon längst weiß; Irgendjemand wird "es" erst nach zB Jahren erfahren und hat - wie gut Du auch immer mit oder ohne Hormon-Therapie und/oder OPs aussehen magst, und auch egal ob die nun schon jahrelang geänderte PÄ/NÄ Fakt ist - etwas gegen Dich bzw das was Du für diese Person darstellst;

Und die haben dann so "einbetonierte" Ansichten, da prallt jegliches Argument der Vernunft ab; Wenn dann die Zielscheibe Deine Beziehung mit einem im Grunde aufgeschlossenen Partner ist, dann leidet unweigerlich auch die Beziehung - man kann eben nicht vor allem im Leben (mit seinem Partner gemeinsam) davonlaufen und muss das dann klären... So "weh" das dann oft auch tut bzw tragisch endet...
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RE: Kirchliche Heirat?
Beitrag #26
Ich glaube wir haben eine unterschiedliche Auffassung davon, was unnötig und nervenraubend ist. Wenn ich mich dreimal am Tag vor wildfremden Menschen erklären und rechtfertigen muss, warum meine Papiere nicht stimmen, dann ist das nervig und schlägt mir aus die Laune. Es ist in meinen Augen unnötig und es nervt, das ich keine Wahlfreiheit habe, wem ich was erzähle.
Das heißt aber nicht, dass ich damit nicht um kann oder es mich belastet. Diese Art von Zwangsouting kann man ohne NÄ/PÄ nicht umgehen, entweder man steht irgendwann über den Dingen oder man geht daran kaputt. Ich habe in der Sache mein Lehrgeld bezahlt, wenn man ohne NÄ/PÄ ist, aber schon 24/7 in der neuen Rolle lebt und in eine Erbschaftsangelegenheit verwickelt wird, dann wird Zwangsouting zur notwendigen Routine. Ich glaube es ist jedem klar, dass bei einer Erbschaft die Identität eingehend geprüft und zweifelsfrei festgestellt werden muss und je nachdem wie schnell der Nachlass abgewickelt wird kann das sehr, sehr oft passieren und das über einen langen Zeitraum.
Entweder wird man irgendwann abgebrüht oder man beginnt drunter zu leiden, andere Möglichkeiten gibt es aus meiner Sicht nicht.

Und in dem Sinne interessiert es mich nicht, ob sich jemand an meiner Vergangenheit stört. Die meisten Menschen, die ich kennenlerne, die erfahren es nach kurzer Zeit, entweder von mir oder von anderen. Entweder können sie damit um oder nicht, da bin ich kompromisslos.
Auf Leute, die nicht damit umkönnen, dass ich anders bin und nicht ihren Werten und Normen entsprechen, auf die kann ich verzichten.

Ist meine Meinung und Einstellung dazu jetzt klarer?
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RE: Kirchliche Heirat?
Beitrag #27
Deshalb macht man ja irgendwann die PÄ und die NÄ. Es nervt auf Dauer wenn man mit falsch Papieren unterwegs ist und dauernd in Erklärungsnot kommt.
T.S.S Big Grin
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RE: Kirchliche Heirat?
Beitrag #28
Ich verstehe Dich vollkommen, Eva - nur Du Anscheins nicht den Aspekt in so mancher Leben, den ich schilderte...

Du wirst womöglich nie in so eine Situation kommen, da Du zB mit Deiner Freundin/Partnerin einen anderen Weg beschreitest als andere TG respektive TS...

Aber egal, es bringt ja nichts darüber nun zu diskutieren Wink
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RE: Kirchliche Heirat?
Beitrag #29
Natürlich ist meine Situation anders, weil ich nicht nur transsexuell , sondern auch lesbisch.
Ich wiederhole gerne nochmal meine Floskel "Ich gehöre nicht einer, sondern gleich zwei Minderheiten an.".
Also was soll ich groß verstecken? Ich werde so oder so, immer auf Menschen treffen, deren Norm und Werten ich nicht entspreche.
In diesem Sinne kann du auch nicht mit mir über meine Ansichten disskutieren.
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RE: Kirchliche Heirat?
Beitrag #30
(08.11.2015, 11:44)Eva_Tg schrieb: ... In diesem Sinne kann du auch nicht mit mir über meine Ansichten disskutieren.

Aber Eva, es geht doch nicht darum - also ob nun der eine Weg (heterosexuelle Trans-Person will CIS-PartnerIn kirchlich heiraten) oder der andere (homosexuelle Trans-Person will CIS-PartnerIn (kirchlich) heiraten) "besser" wäre - das meinte ich darüber brächte es nichts zu diskutieren Wink

Schließlich werden alle TG/TS (zumindes rk) kirchenrechtlich nicht als die Personen anerkannt (auch wenn es beim Fußvolk "ungehorsame" gibt, hoffentlich immer mehr, gell Elisabeth ;-) ), wie es zB inzwischen unsere Heimat/Länder/Staaten tun, egal ob nun hetero- oder homosexuell...

Wenn sich nun ein/e TG/TS darum nicht schert und wahrscheilich in Zukunft keine Probleme mit diesem religiösen Verein haben wird, dann ist das halt so - dennoch haben manche TG/TS Sorgen/Probleme, noch dazu, wenn sie genau das Leben leben wollen, was dieser Verein als "gottgewollt" deklariert...

Es ist und bleibt eine Scheinheiligkeit.
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