Resultate der Hormonstudie des AKHs
Resultate der Hormonstudie des AKHs
Beitrag #1
Information 
Da ich zu beginn meiner Hormontherapie an einer Studie am AKH Wien teilgenommen hatte, sowie wie einige hier. Bekam ich heute eine Rückmeldung die interessanten Ergebnissen bereit hält. Das wollte ich euch nicht vorenthalten.

Zitat aus der E-Mail:
Zitat:Sehr geehrte Damen und Herren,

Zunächst noch einmal vielen herzlichen Dank, dass Sie an unserer PET- bzw. MRT-Studie teilgenommen haben!

Ich hatte einigen TeilnehmerInnen versprochen, ihnen Rückmeldung über die Resultate nach Beendigung der Studie zu geben. Das möchte ich jetzt tun.
Insgesamt war die Studie ein großer Erfolg. Wir konnten über die letzten Jahre eine Anzahl von 120 Personen messen (Transfrauen, Transmänner, Kontrollprobanden) und hatten so genügend Daten, um die Wirkung der Hormontherapie zu untersuchen. Die anonymisierten Ergebnisse wurden bisher in sieben Publikationen veröffentlicht. Drei weitere Publikationen sind gerade in Arbeit.
Volumetrische Analysen ergaben, dass eine Zunahme an Testosteron im Blut nach vierwöchiger Testosterongabe mit einer Abnahme des Volumens zweier für die Sprachverarbeitung zentraler Hirnregionen (dem Wernicke- und Broca-Areal) verbunden ist. Auch die Verbindung zwischen beiden Regionen wurde durch die Testosterontherapie verändert. Diese Ergebnisse legen den Schluss nahe, dass die Wirkung von Testosteron auf die Sprachverarbeitung über den strukturverändernden Einfluss auf die dafür zuständigen Hirnregionen läuft.
Eine detaillierte Untersuchung der Mikrostruktur der Verbindungen zwischen Hirnregionen zeigte ferner, dass Frauen und Männer Unterschiede in der regionalen Verschaltung zwischen Hirnregionen aufweisen, und dass Transgender-Personen Werte genau zwischen beiden Kontrollgruppen aufwiesen; ein Ergebnis, dass auf eine strukturelle Basis der Geschlechtsidentität hinweist. Mittels Graphentheorie konnten zudem Strukturverknüpfungen beschrieben werden, die möglicherweise das Unwohlsein bzw. das „sich im falschen Körper fühlen“ von Transgender Personen vor Beginn der Hormontherapie widerspiegeln.
Eine Reihe weiterer Analysen zeigte Hormoneffekte auf neuronale Korrelate von Impulsivität, Risikoverhalten, Empathie-empfinden und räumlichem Vorstellungsvermögen. Allerdings sind wir hier noch mitten in der Auswertung der Daten. Auch bei den Geruchsmessungen und Temperaturmessungen sind wir noch im Stadium der Datenauswertung.
Die veröffentlichten Studienergebnisse sind im Internet zugänglich, allerdings alle auf Englisch, hier eine Auswahl:
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4585501/
http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.10...3/abstract
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4699258/

Auch die PET-Studie brachte sehr interessante Ergebnisse. Sie zeigte, dass Testosteron einen Baustein im Gehirn erhöht (den sogenannten Serotonintransporter), der bei der Depression eine wichtige Rolle spielt. Hier die Publikation dazu:
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4585531/

Auch die Medien wurden auf unsere Studienergebnisse aufmerksam (u.a. die Presse, Kurier, Standard, aber auch New York Times, The Globe and Mail…). Hier ein paar Beispiele:
http://science.orf.at/stories/1751987
http://kurier.at/lebensart/gesundheit/we...10.330.352
http://derstandard.at/2000010065276/Tran...s-vernetzt
http://diepresse.com/home/science/467952...Geschlecht
http://diepresse.com/home/science/465172...=simarchiv
http://diepresse.com/home/science/491981...=simarchiv
http://www.theglobeandmail.com/life/scie...e25553156/
http://www.nytimes.com/2015/08/23/opinio....html?_r=0


Im Auftrag des gesamten Teams und des Studienleiters nochmals vielen Dank und viel Erfolg für die Zukunft!

Mit freundlichen Grüßen,
Georg Kranz
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Zitat

RE: Resultate der Hormonstudie des AKHs
Beitrag #2
cool danke!
Ich habe ein Fazit aus meinem Leben ziehen können: Es gibt nur eine Sache die unendlich allmächtig allgegenwärtig und allwissend ist: Die Verarschung Angry
Zitat

RE: Resultate der Hormonstudie des AKHs
Beitrag #3
Zitat:...nach vierwöchiger Testosterongabe mit einer Abnahme des Volumens zweier für die Sprachverarbeitung zentraler Hirnregionen (dem Wernicke- und Broca-Areal) verbunden ist. ...


Was einmal mehr in empirischer Weise folgende These bestätigt:

Ein Mann ein Wort, eine Frau ein Wörterbuch.

LG
Um die Welt in einem Sandkorn zu sehn,
und den Himmel in einer wilden Blume,
halte die Unendlichkeit in deiner Hand
und die Stunde rückt in die Ewigkeit.

-= VERITAS VINCIT =-
WWW
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