Erfahrungen über Beeinträchtigungen als MzF-Transsexuelle
Erfahrungen über Beeinträchtigungen als MzF-Transsexuelle
Beitrag #1
Erfahrungen über die Beeinträchtigungen des Lebens als MzF-Transgender
(Ratschläge oder Ergänzungen sind herzlich Willkommen)
Hinweis: Dies wurde aus der Sicht von einer MzF-TS geschrieben, trifft jedoch auch weitgehend genauso auf FzM-Transsexuelle zu.
Desweiteren möchte ich anmerken das ich aus Deutschland komme und vielleicht nicht alles 100% auf Österreich zutrifft.



  • Unwohlsein/sich im eigenen Körper fremd fühlen
Risiko: Psychische Probleme (Depressionen, Überforderung, Suizidgedanken)

  • Illusionen/Propaganda (Timelife via Youtube, Stern TV z.B. Kim Petras, Selbsthilfegruppe, diverse Selbstdarstellung von Transgendern)
Risiko: zu glauben man könne so sein wie Jemand der viel bessere Voraussetzungen (körperlich) hatte und denken das man dann glücklich wird (zu hohe Erwartungen, große Enttäuschungen)

  • Outing/Intoleranz/Ablehnung (Familie, Freunde, Kollegen, Partner, Gesellschaft)
Risiko: Verlust nahestehender Personen, Opfer von Gewalt werden

  • Hormone (bestenfalls in der Pubertät starten, Lebenslängliche Einnahme, erste 1-2 Jahre Verweiblichung (Haut, Haar, Brust, Muskelreduktion, Fettverlagerung, Hoden schrumpfen, Libidoreduktion, Unfruchtbarkeit), Verschreibung meist Estradiol + Androcur/Cyproteronacetat)
Risiken: (Gefühlschaos durch 2. Pubertät, Veränderung der Sexualität, Genital verkümmert, erhöhtes Thrombose- Krebsrisiko)

  • Namens+Personenstandsänderung (2 unabhängige Gutachten, Gerichtskosten/Prozesskostenerstattung, dauer bis zu 1 Jahr möglich
         Änderung: Ausweise, Zeugnisse, diverse Onlineregistrierungen)
Risiko: Kosten ca. 2000euro

  • Passing (Alter, Haare (Echt/Perücke), Figur, Körper- und Schuhgröße, Brust (männl. Anatomie, Brustwarzenabstand), Bartwuchs (Epilation), Stimme (Logopädie), Adamsapfel, FFS (Gesichtsfeminisierung)
Risiko: In der Gesellschaft als Außenstehender dazustehen und nicht als Weiblich angesehen zu werden (nicht Fisch nicht Fleisch zu sein)

  • Krankenkasse (MDK, Gutachten, Anträge, Ablehnung)
Risiken: (zusätzliche Psychatrische Atteste, langwieriger Schriftverkehr, Kosten)

  • GAOP (Geschlechtsangleichende Operation)
         Varianten: Penile Inversion / Kombinierte Methode / Sigma Scheide
Risiken: (seltsames Ergebnis/Optik, fehlende Feuchtigkeit, dauerhaftes Bougieren, fehlende Tiefe, Hauttransplantat, heftige Schmerzen, lange Ausfallzeiten, Blasenschwäche, Darmbeschwerden, Fisteln, Stenosen, Standard OP Risiken, diverse Korrektur-OP´s)

  • Brustvergrößerung
         Hormone (sehr häufig kein ausreichendes Brustwachstum)
         Lipofilling = Eigenfett (2-3 Behandlungen, bleibt nur bedingt erhalten, max. 60%, keine Kostenübernahme),
         Silikon = Implantat (Fremdmaterial fester, Risiko: Austausch der Implantate alle 10 Jahre, Dehnungsstreifung,                    schlechte Qualität der Implantate bzw. Optik, Kapselfibrose, sichtbare Narben)

  • Haarentfernung
         täglich Rasieren bei zunehmend sensiblerer Haut
         Laserepilation (nicht dauerhaft): funktioniert nicht bei hellen Haaren
         Nadelepilation (dauerhaft): sehr hoher Zeitaufwand bis zu 100 Stunden, Rötungen und Schwellungen im Gesicht für            Tage
Risiko: Narbenbildung, Kosten, Probleme mit der Krankenkasse

  • Kostenfaktor (Make up, Frisör, Körperpflegeprodukte, Accessoires, komplette Bekleidung, Schuhe, Gutachterkosten, Fahrtkosten, Eigenanteil für Arzneimittel, OP-Kosten, usw.)
  • Partnerschaft
Risiken: Schwer zu finden, da Ablehnung auch wenn Passing perfekt, Verlust der Partnerschaft/Ehe, häufig Partnerschaft zwischen Transsexuellen

  • Terminstress (Endokrinologe, Epilation, Logopädie, Psychologe, Gynäkologen, Gutachter, Op's, Fahrtzeiten, Wartezeit)
  • Job/Beruf
Risiken: Verlust Beruf, häufig Hartz 4, Bewerben (Zeugnisse umschreiben), sich erklären müssen, fehlende Akzeptanz, weniger Gehalt als Frau

  • Kinderwunsch (Sperma einfrieren (keine Erfolgsgarantie, Lagerungskosten), Samen Spende, Adoptieren, Kinder zeugen vor Hormonbehandlung)
Risiko: leben ohne leibliche Kinder



Alternativen zum Transsexuellen Lebensweg:

  • Crossdresser/TV sein, vielleicht auch öffentlich
  • Mut zum Urologen bei Genital Problemen
  • zu Gott und Gläubigen finden (Religion)
  • als Homosexueller Mann leben
  • Asexuelle Partnerschaft
  • Gute Psychologische Hilfe
  • Selbstsicherheit als Mann gewinnen
(Styling, Sport treiben, Muskelaufbau, L-Ariginin, Vater werden)



Mein Fazit: Jede Person die sich als Transsexuell empfindet und Psychologisch als Transsexuell anerkannt ist, sollte sich gut überlegen mit allen Konsequenzen und Problemen des Alltags umgehen zu können, bevor sie den Weg wirklich geht, denn es gibt keinen Weg mehr zurück nach langer Hormontherapie oder gar einer Geschlechtsangleichenden OP.
Diejenigen die die wirklich nur Transvestiten oder Crossdresser sind, sollten in jedem Falle die Finger von weiblichen Hormonen oder Männlichkeitsschädigenten Medikamenten lassen.
Zitat

RE: Erfahrungen über Beeinträchtigungen als MzF-Transsexuelle
Beitrag #2
"als Homosexueller Mann leben" - was hat das bitte mit MzF-Transsexualität zu tun? o.O
genauso wie die anderen alternativen imho nicht wirklich Sinnvoll sind
WWW
Zitat

RE: Erfahrungen über Beeinträchtigungen als MzF-Transsexuelle
Beitrag #3
(26.03.2016, 22:20)Michelle schrieb: "als Homosexueller Mann leben" - was hat das bitte mit MzF-Transsexualität zu tun? o.O
genauso wie die anderen alternativen imho nicht wirklich Sinnvoll sind

Genau das wollt ich auch anmerken. Gibt auch trans Frauen die lesbisch, bi, pan oder asexuell sind >_>
oida.
Zitat

RE: Erfahrungen über Beeinträchtigungen als MzF-Transsexuelle
Beitrag #4
Die einzigste Alternative ist sich selbst gut und genau überlegen ob frau den Weg geht oder nicht, passieren kann immer was und Probleme in welcher Form auch immer haben im Prinzip auch so gut wie alle. Wenn ich eine Alternative hätte würd ichs lassen aber muss mir auch nicht vorwerfen es mir nicht lange und ausreichend überlegt zu haben. Nur das kann niemandem abgenommen werden, überlegen muss jeder selbst, das kann kein Psychologe oder Arzt für einen übernehmen. Wenn der Leidensdruck einfach zu stark wird bleibt dann halt kein anderer Weg aber es gibt halt auch solche die den Weg machen aber wos heißt sie haben keinen Leidensdruck wegen der (angeblichen) TS, da frag ich mich persönlich schon warum so jemand dann eine derart aufwendige Therapie macht aber es demjenigen eigentlich eh egal ist ob er/sie Mann oder Frau ist, ich persönlich würd einfach nix machen wenn ich keinen Leidensdruck hätte. Solche sind dann nämlich diejenigen die man auch als Reuekandidaten bezeichnet, solche die einfach vorschnell handeln ohne zu überlegen.

LG Ann Lie
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RE: Erfahrungen über Beeinträchtigungen als MzF-Transsexuelle
Beitrag #5
Eine homosexuelle Beziehung zu führen, ist (für manche!)eine durchaus lebenswerte Alternative, zugleich eine Möglichkeit zur Kompensation. Natürlich geht das nur ohne GA-OP und Hormonen. In Entwicklungsländern, wie bspw. Indien, wo Hormonbehandlungen und GA-OPs nicht bezahlt werden, ist es für viele der einzig gangbare Weg, mit ihrem Dilemma halbwegs zurechtzukommen.
Das Problem von fast allen TS ist halt, dass wir allesamt nichts hören wollen, was unsere Träume, bzw. unser illusionäres Selbstbild zerstört. Wir klammern uns an die Hoffnung, bei uns wird alles ganz anders sein, wir werden perfekt und begehrenswert aussehen, die negativen Berichte sind bloß Ausnahmen, stammen von einigen wenigen Jammertransen, zu denen wir natürlich nie gehören werden. Diese Borniertheit geht so weit, dass selbst TS die 1,90m groß sind, Schuhgröße 46 haben, in Gestalt und Gesicht aussehen wie ein kanadischer Holzfäller, mit einer Stimme wie ein Bariton, mir schon ernsthaft versichert haben, sie würden in der Öffentlichkeit nicht erkannt werden. Sie wären am Ziel ihrer Träume, endlich Frau, endlich glücklich, alles paletti. Was soll man dazu sagen?
Wir sollten uns besser schon vorher mit dem Gedanken vertraut machen, immer wieder mal von irgendwem erkannt und dann so gut wie immer geoutet zu werden. Privat wie beruflich.
Ich bin schon zweimal umgezogen, stets in der Hoffung, mit dem Wechsel meiner sozialen Umgebung würde alles anders werden.  Nichts wurde anders. Irgendwann holt dich die Vergangeneheit ein oder jemandem fällt etwas auf, mal früher, mal später, wenn es einer weiß, wissen es bald alle. 
Das ändert aber nichts daran, dass wir unseren Weg gehen müssen, wenn wir ihn denn gehen müssen. Aber wir sollten wenigstens lernen, der Realität ins Auge zu sehen. Es tut dann weniger weh, wenn es wieder mal so weit ist ...
Sich das alles vorher zu überlegen, wie Kuschelkitty anführt, ist nicht so einfach getan, wie man es hinschreibt. Wir tun das alle, aber wer unter diesem enormen Leidensdruck  steht, unter dem TS üblicherweise stehen, klammert sich schon gerne an den berühmten Strohhalm, verschließt die Augen und hofft auf ein Wunder. Nur, Wunder gibt es nicht. Es gibt Hormone, GA-OP, FFS und mehr oder weniger gute genetische Voraussetzungen. Wobei man schon sehr gute haben muß, um halbwegs durchzugehen.  Und da rede ich noch gar nicht von der Möglichkeit einer Hetero-Partnerschaft. Nicht zufällig leben die meisten von uns, wenn sie überhaupt einen Partner haben, mit dem früheren Lebensmenschen oder einer/einem anderen TS zusammen.
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RE: Erfahrungen über Beeinträchtigungen als MzF-Transsexuelle
Beitrag #6
Ah ok Foxxy mit der Realität ins Auge Blicken meinst du wahrscheinlich nicht Glücklich zu sein,oder wie?Ich für meinen Teil lebe nicht stealth(1,85m,100kg,Schuhgröße 44,mit 36 tiefen Narben am Körper)jeder weiß über mich bescheid und wem es nicht passt der kann seiner Wege ziehen.Denn das sich junge und oder kleine zierliche leichter tun ist klar,aber wenn ich lese(zumindest verstehe ich es so)das man deiner Meinung nach kein recht auf Glück hat wenn mann Größer und schwerer ist,weil man nicht stealth leben kannn,werde ich voll traurig,da ich es nicht verstehe.Aber egal!Solche Ansagen wie diese machen mich zwar etwas traurig,aber im Endeffekt ist es mir eh egal!Ich bin ich und wenn jemandem was nicht passt ist es auch egal.Die können reden bis ihnen die braune Soße aus dem Mund läuft,ist es mir egal. 

Heart Kisses Chiara Heart
Für immer Böhse. 

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RE: Erfahrungen über Beeinträchtigungen als MzF-Transsexuelle
Beitrag #7
@Chiara
Ich weiß nicht, woraus du den Schluss ziehst, jemand dürfe kein Recht auf Glück haben. Wo steht das? Mir ging es nur um realistische Selbsteinschätzung. Und was mein Beitrag mit brauner Sauce zu tun hat, kann ich ich auch nicht nachvollziehen. Eher hattest du Schaum vorm Mund, als du deinen Beitrag schriebst. Im Übrigen bestätigst du damit exakt das, was ich schrieb: Wir wollen nichts davon hören, was nicht in unser illusionäres Selbstbild passt und ekeln jeden weg, bis hin zur Diffamierung als Nazi, der versucht uns die Augen für die Realität zu öffnen. Natürlich kann man mit schlechtem Passing leben, aber es wird ein hartes Leben sein und dieser Realität sollte man sich stellen. Du kannst mir doch nicht erzählen, dass es deinem Lebentraum entspricht, dass jeder der dich outet oder nicht als Frau akzeptiert, seiner Wege ziehen kann. Die können dich quasi alle mal. Mit einem Wort, du lebst nur für dich allein, in deiner eigenen, abgeschotteten Welt. Das ist also das Leben als Frau, wie du es dir vorstellst? Dafür nimmst du Hormone und lässt dich möglicherweise sogar operieren? Das könntest du auch ohne all dem Brimborium haben, denn mit einem Leben als Frau hat das nichts zu tun.
Sorry, ich wollte niemanden angreifen, nur geht bei mir halt der Verstand immer einen Schritt vor dem Gefühl. Wahrscheinlich habe ich deshalb so viele Jahre überlegt, bevor ich mich endgültig für den Weg der Transition entschied. Ich kann heute durchaus sagen, gut angepasst zu leben, werde kaum noch erkannt, meistere meinen Job, aber glücklich bin ich darüber nicht geworden.
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RE: Erfahrungen über Beeinträchtigungen als MzF-Transsexuelle
Beitrag #8
Hallo und frohe Ostern

Im Großen und Ganzen geb ich Foxy recht aber auch Chiara. Es wär vieles leichter wenn einen die Leute einfach in Ruhe lassen würden, man nicht ständig ausgegrenzt würde, auf etwas reduziert würde wofür frau nix kann. Genetisch hab ich ja top Vorraussetzungen, bin 78 cm groß, viele Frauen haben diese Größe. Will nicht angeben damit aber rein optisch wird's frau schon hinkriegen das mans nicht mehr so sieht, die HRT wirkt stärker als bei anderen ohne IS. Trotzdem ists mit dem unerkannt also stealth leben so ne Sache, man sieht irgendwann wahrscheinlich nicht mehr aber man hört es, es ist die Stimme. Hab ne normale Männerstimme, kann frau natürlich trainieren und auch operieren aber mal draufkommen wird irgendjemand auch. Denn eine Umwandlung gibt es nicht, wir machen eine Angleichung. Und wir MzF können keine Kinder kriegen ebensowenig wie FzM TS Kinder zeugen können, gut Kinder will ich eh keine mehr aber nur zur Anmerkung. Wenn ich den enormen Leidensdruck nicht hätte würd ichs trotz der guten Vorraussetzungen nicht machen. Mir ist egal was Nachbarn oder irgendwelche Leute sagen aber trotzdem belastet mich die familiäre Situation mit Frau und Kindern sehr und macht mich auch traurig aber ich bin bestimmt nicht depressiv oder depressionskrank oder sonst irgendwas deshalb. Der Druck ist viel zu stark geworden das ich den Weg praktisch gehen muss, es wird niemand zwangsbeglückt aber nix machen kann ich einfach nicht weil eben der Leidensdruck so groß geworden ist, ein Verlauf der hab ich mir sagen lassen gar nicht so selten vorkommt. Hab lange und gut überlegt bevor ichs angegangen bin aber andere Möglichkeit bleibt nicht. Und ich versteh auch solche nicht die sagen sie wollen TS sein. Wenn ich wählen könnte ich würd vieles nehmen aber bestimmt keine TS aber niemand sucht sich das freiwillig aus.

LG Ann Lie
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RE: Erfahrungen über Beeinträchtigungen als MzF-Transsexuelle
Beitrag #9
Hallo Foxy nochmal

Wir habens ziemlich gleich geschrieben, hab gelesen das du auch lange überlegt hast. Geht mich ja nix an aber darf ich fragen wie alt du warst als du die Angleichung machtest. Bei meinem ersten Versuch war ich 18, jetzt 41. Liegt also schon ne Zeit dazwischen. 1993 machte ich erste HRT, da hatte frau ja 2 Jahre HRT und 1995 denk ich wär ich operiert worden aber hab ja leider abgebrochen aber gut was solls. Die Methoden waren damals sicher nicht so gut wie heute denk ich mir halt mal. Und frohe Ostern und das du trotzdem glücklich wirst.

LG Ann Lie
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RE: Erfahrungen über Beeinträchtigungen als MzF-Transsexuelle
Beitrag #10
Tja Foxxy mal so nebenbei.Was ich nicht Körperlich, bzw.Geistig aufzuweisen habe, mache ich durch den Charakter und mein verhalten wieder gut.Und wenn ich schon lese Borniertheit im Zusammenhang mit größe eines TI,lese ich nicht mehr weiter,da es nur mehr schlimmer werden kann.
Ich lebe in der normalen Welt,ich bin sehr viel unter Menschen(ich bin wirklich kaum zuhause)und ich habe kaum etwas gemerkt das es die Menschen schlecht aufnehmen.Und ich finde es halt traurig wenn Leute (und ich hab einige Posts von dir gelesen um zu dem Schluß zu kommen. )die,aus welchem Grund auch immer,selbst extrem Frustriert sind,anderen versuchen den Spaß zu nehmen.Aber was soll  Wave !Ich fliege jetzt nachher nach Saloniki und werde wieder Spaß haben  Angel !
Für immer Böhse. 

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