Hey
Hey
Beitrag #1
Hey,

Mein Name lautet Ejir und ich bin 19 Jahre alt. So nennen mich jedenfalls meine Freunde, doch in Wirklichkeit stecke ich leider in dem Körper einer Frau namens Michele. Vor ein paar Jahren dachte ich noch ich könnte auch so weiter Leben wie ich jetzt bin, (könnte es aushalten ohne zu viele Probleme damit selbst zu haben) doch es fällt mich von Woche zu Woche schwerer... Ich habe mich schon vor längerer Zeit hier angemeldet, bin aber doch zu schüchtern gewesen um diesen Schritt hier etwas hineinzuschreiben zu wagen. Jetzt tue ich das aber und es fühlt sich gut an, weil ich in der Hoffnung bin verstanden zu werden. 

Ich hatte noch vor zwei Monaten meine erste Beziehung mit einer Frau (3 Jahre lang), die meine Situation kannte und meinte sie versteht mich. Doch sie wollte nicht das ich mich mit meinem Problem an die Öffentlichkeit wende (Psychiater und co.), weil sie meinte wir würden es auch zu zweit so schaffen. Ich hörte auf sie, merkte aber das ich es nicht schaffe. Doch aus liebe zu ihr kämpfte ich weiter ohne jegliche Hilfe... Jetzt Bereue ich es auf sie gehört zu haben, doch durch sie habe ich noch mehr das Gefühl verloren Menschen vertrauen zu können und auch diesen Text zu verfassen und nachher öffentlich zu machen fällt mir schwer, aus Angst nur verspottet zu werden.

Inzwischen habe ich eine Psychologin. Diese ist aber der Meinung ich sei Emotional nicht stabil genug mich mit diesem Thema zu Befassen und soll noch ein zwei Jahre abwarten... Doch das warten mach mich fertig. Inzwischen leide ich unter starken Depressionen. Aber diese sind mir egal im Gegensatz zum Gefühl das ich ewig in diesem Körper gefangen bleibe und der Öffentlichkeit etwas Vorspielen muss was ich nicht bin. Aber ihr müsst ja am besten wissen wie sich das anfühlt.

warum bin ich jetzt schließlich hier? 
Ich bin hier um Menschen kennen zu lernen die in meiner Situation sind, oder es waren und mich vielleicht mit ihnen austauschen könnte, oder vielleicht neue Freunde finde. 
Ich möchte Menschen kennen lernen die mich Verstehen, weil sie das gleiche oder was ähnliches durchgemacht haben.

ich würde mich über Antworten freuen Smile
und hoffe ich komm bei denn Text nicht allzu Bescheuert rüber, wusste echt nicht wie ich ihn sonst hätte machen sollen XD

Ejir
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RE: Hey
Beitrag #2
(31.12.2016, 22:03)Ejir schrieb: Hey,

Mein Name lautet Ejir und ich bin 19 Jahre alt. So nennen mich jedenfalls meine Freunde, doch in Wirklichkeit stecke ich leider in dem Körper einer Frau namens Michele.
[hier gekürzt]
warum bin ich jetzt schließlich hier? 
Ich bin hier um Menschen kennen zu lernen die in meiner Situation sind, oder es waren und mich vielleicht mit ihnen austauschen könnte, oder vielleicht neue Freunde finde. 
Ich möchte Menschen kennen lernen die mich Verstehen, weil sie das gleiche oder was ähnliches durchgemacht haben.

ich würde mich über Antworten freuen Smile
und hoffe ich komm bei denn Text nicht allzu Bescheuert rüber, wusste echt nicht wie ich ihn sonst hätte machen sollen XD
Und schon stecken wir sozusagen mitten im "Abenteuer der Silvesternacht". Angel

Die Sorgen sind, glaube ich, unbegründet. Jeder Mensch hat seinen Lebenslauf, sein Schicksal, bei denen, die hier schreiben, ist's immer mehr oder weniger kompliziert. Was aber kompliziert ist, endet meistens doch gut.

Prosit 2017, wir verstehen dich!
- Sag' Du mir, in welche Schublade ich passe! Wave   -
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RE: Hey
Beitrag #3
Ich frage mich gerade, ob die Psychologin schon Erfahrung in der Behandlung von Menschen mit Geschlechtsidentitätsproblemen hat.
Die Aussage man ist emotional nicht stabil genug und sollte sich mit dem Thema erst in der Zukunft beschäftigen, würde ich jedenfalls sehr kritisch sehen.
Nicht jeder Fall mag wie im Lehrbuch sein, aber das man Depressionen und ähnlich nur in den Griff bekommt, wenn man die andere Problematik angeht (Weil das nämlich letztlich die Ursache ist), dass sollte schon bekannt sein.
Ich war nun bei mehren Fachleuten und die Meinung war immer die gleiche: Die depressive Episode wurde durch Behandlung der Geschlechtsidentitätsproblematik überwunden.
Ich erspare es mir aus den ganzen Behandlungsberichten und Gutachten zu zitieren. Aber falls es jemanden interessiert, kann ich das gerne nachholen.
Zu viel Wahrheit wird nicht erkannt; Zu viel Tod am Wegesrand.
Erst auf den zweiten Blick; Erkennst du was dahinter steckt.
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RE: Hey
Beitrag #4
Hallo Ejir,
schön, dass du bei uns bist. Ich kann Eva nur recht geben mit der Psychologin. Die hat keine Ahnung über die wahre Ursache. Sie sieht das bei dir als eine spätpubertären Phase, dass du dich nicht so richtig im Klaren bist, ob die lieber ein Männlein oder ein Weiblein sein willst. Daher rate ich dir, wechsle den Therapeuten. Bei uns in Oberösterreich gibt es einen Verein (Bily), der sich mit der Sexualität beschäftigt, der auch mich in dieser Hinsicht sehr unterstützt hat. Vielleicht gibt es auch in deinem Bundesland so einen Verein.

Und warum deine (Ex-)Freundin so reagierte, ist mir auch bewusst: sie wollte dich als Frau nicht verlieren.

Und Transident ist nie ein Problem, sondern eine Schicksal, aus dem niemand entkommt.

Einen schönen Neujahrstag. Meandra
Wir Transfrauen sind etwas Besonderes, mit einem speziellen Gen Heart
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RE: Hey
Beitrag #5
Hm gut, ich würde über die Reaktionen und das Verhalten unbekannter Personen, nicht so reden, als kenne ich die Hintergründe.
Bevor man an einem Therapeuten rummeckert, sollte man erstmal wissen, wie nun die Behandlung aussieht.
Wie z.B. welche Erfahrungen auf dem Gebiet gibt es? Oder wurde überhaupt mal eine Diagnose, ob nun gesichert oder vermutet, auf Transidentität gestellt.
Ja, es gibt Therapeuten, die wollen lieber das behandeln, was sie kennen und versuchen Themen, die ihnen nicht vertraut sind, runterzuspielen oder im schlimmsten Fall sogar den Pantienten davon zu überzeugen sich damit nicht auseinander zu setzen. Das eine Therapie so nicht laufen kann, ist klar, aber aus ein paar Sätzen gleich darauf zu schließen halte ich für gewagt.
Außerdem wer ein echtes Vertrauensproblem hat, muss auch erstmal einen Therapeuten finden, mit dem er eine gute Arbeitsbeziehung aufbauen kann. Es könnte auch einfach daran harpern und beide reden an einander vorbei. Wir wissen es nicht.

Es mag ja lieb gemeint sein, Menschen mit Problemen aufbauen zu wollen, aber wenn man den Sachverhalt nur wage kennt, würde ich nicht so defintive Aussagen machen.
Zu viel Wahrheit wird nicht erkannt; Zu viel Tod am Wegesrand.
Erst auf den zweiten Blick; Erkennst du was dahinter steckt.
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RE: Hey
Beitrag #6
es ist ein Segen, dass ich derzeit diskussionsmüde bin. Es gibt ein Thema, man hat Meinungen dazu, man gibt Antworten....
Wir Transfrauen sind etwas Besonderes, mit einem speziellen Gen Heart
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RE: Hey
Beitrag #7
Ich habe auch keine Lust darüber zu reden. Ich habe angemerkt, dass man nicht gleich in die Vollen gehen soll, wenn man den Sachverhalt gar nicht genau kennt.
Darüber braucht man nicht diskutieren.
Hätte jemand jetzt eine extrem negative Meinung zu dem Thema, würde es auch niemand gut finden, wenn die unreflektiert gepostet wird.

Wie gesagt, nicht jeder Therapeut hat den fachlichen Hintergrund, um mit Menschen mit Transidentität zu arbeiten. Aber das ist nur eine mögliche Erklärung. Darüber zu spekulieren bringt nichts, der Betroffene muss schon selber wissen, wo es klemmt. Dann kann man vielleicht einen Ratschlag geben.

Und das die Situation belastend ist, ist verständlich. Wer zu einen Therapeuten geht, der einem nicht weiterhilft bzw. Zeit bei einer Therapie verbringt, die keine Veränderung bringt, der wird nur noch tiefer in ein Loch fallen.
Zu viel Wahrheit wird nicht erkannt; Zu viel Tod am Wegesrand.
Erst auf den zweiten Blick; Erkennst du was dahinter steckt.
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RE: Hey
Beitrag #8
Hey Ejir!
Extrem cooler Name! Kann dich und deine Probleme gut verstehen, können uns gerne ma per Email oder PN unterhalten.
LG Jaiden
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