Ich halte es nicht mehr aus!
Ich halte es nicht mehr aus!
Beitrag #1
Erst einmal hi ich bin Alia und neu hier im Forum, ich suche gleichgesinnte, Ratschläge oder einfach nur jemanden der mich versteht.

Mein Weg begann vor etwa 2 Jahren als ich mich entschied endlich zu mir zu stehen, ich bin eine Frau!
Ich sprach mit meiner Therapeutin darüber und wir schauten gemeinsam ob ich auch wirklich Trans bin oder nicht, sie bemühte sich sehr aber da sie keine Erfahrungen mit dem Thema hatte, konnte und wollte sie mir die Diagnose nicht geben. Das war nach einem halben Jahr, ich war wirklich sehr geknickt gab aber nicht auf, ich suchte mir einen neuen Therapeuten.
2 Monate später fand ich einen, ich fing dort eine Therapie an. Er war aber nicht wirklich an mir interessiert sondern an Forschungsergebnissen, es war eine Studie an der ich teilgenommen hatte, wie sich eine Onlinetherapie auf Transpersonen auswirkt am Ende stand natürlich die Aussicht auf eine Indikation, sonst hätte ich nicht teilgenommen.
Nach 4 weiteren Monaten hatte ich dann das Gespräch und ich bekam die Indikation natürlich nicht, er bot mir aber an das ich in seine Ambulanz wechseln kann und wir die Therapie fortsetzen.
Ich nahm das Angebot an suchte aber bereits nach Möglichkeiten um mich schon selber medikamentös zu behandeln damit es wenigstens schon mal losgeht. 
Ich schaffte es mir die Pille zu bekommen und nahm sie dann auch, mir ging es erst einmal besser, dachte es würde jetzt endlich los gehen aber naja, die Dosis reichte einfach nicht aus.
Nach 3 weiteren Monaten Therapie bei ihm hatte ich dann wieder ein Gespräch mit ihm und dem Arzt dort. Ich hatte schon in der Hoffnung das ich die Indikation bekomme, im Vorfeld einen Termin bei einem Endokrinologen gemacht aber wie ihr euch denken könnt bekam ich die Indikation wieder nicht.
Ich brach die Therapie ab, 7 Monate Zeit verschwendet für rein gar nichts!
Ich kam an richtige Hormone, trotzdem es war nur ein kleiner Trost für mich, dazu kam dann die ständige Unsicherheit das ich bei der Medikamentation etwas falsch mache, ich ging zu meinem Hausarzt und bat ihn um Hilfe, er könnte auch bei meiner Therapeutin (die erste von oben) anrufen die inzwischen felsenfest davon überzeugt ist das ich Trans bin. Er tat es und wir machten einen neuen Termin. Bei unserem nächsten treffen sagte er mir dann das er mir nicht helfen könne, zu meiner nächsten Therapiestunde redete ich mit meiner Therapeutin über das Thema und sie erzählte mir das mein Hausarzt der Meinung ist das mein Leidensweg noch nicht lang genug wäre und ich mir deswegen weder die Diagnose noch eine Behandlung verdient hätte.
Ich habe inzwischen jeden Hausarzt angerufen und um mithilfe gebeten, jeden Therapeuten angerufen ob er mir eine Therapie machen würde damit ich die Inidikation bekomme, ich habe Endokrinologen und sogar Frauenärzte angerufen und um ein Blutbild gebeten, ohne Erfolg. Ohne entsprechende Nachweise das ich Trans bin gibt es keine Hilfe!

Ich war vor 3 Monaten in der Tagesklinik wegen starker Suizidalität, dort gab man mir die Diagnose, wenn auch wie ich vermute nur aus versehen aber ist mir egal, ich habe sie! Sie ist von einem Oberarzt unterschrieben! Ich hatte nicht damit gerechnet, war nicht wirklich hinter dem Entlassnungsbrief hinterher, weil ich auch nicht lange in der Tagesklinik war. Als ich die eigenmedikation begann brach ich dort die Therapie ab auch aus dem Grund weil die mir dort sagten das sie mir die Diagnose nicht geben können.
Egal ich habe sie jetzt! Endlich! Es ging mir einen Tag lang gut das war vorgestern, heute bin ich wieder zu Tode betrübt.
Ich halte es in meinem Körper so wie jetzt aussieht nicht mehr aus! Selbst wenn ich jetzt die Hilfe bekomme die ich brauche dauert es trotzdem noch Monate bis ich einen Termin beim Endokrinologen bekomme und dann weitere Monate bis die Hormontherapie richtig anschlägt, ich nehme mein Gynokadin nur sehr niedrig dosiert ein weil ich Angst habe das ich etwas falsch mache dementsprechend verändert sich nur wenig bei mir.
Dann sind da noch die offenen Fragen wie es weiter geht, was ist mit der Haarentfernung wird sie ohne Indikation und nur mit der Diagnose von der Krankenkasse übernommen?
Ich muss trotzdem noch einmal eine Therapie anfangen für die  Namensänderung und die Geschlechtsangeichung.
Ich bin unglücklich weil ich keine Hilfe bekomme! Ich will doch einfach nur ich selbst sein können!
Ich fühle mich entmündigt und gedemütigt das andere über die wichtigste Entscheidung in meinem Leben entscheiden und ich diese Entscheidung nicht selbst treffen kann!
Und dieser Hass auf meinen Körper kennt inzwischen keine Grenzen mehr!
Ich habe sämtliche Spiegel in meiner Wohnung kaputt gemacht damit ich mich nicht mehr sehen muss.
Trotzdem spüre ich "ihn" noch in meinem Schritt. Ich will ihn nicht mehr er ist Schuld daran das ich so hässlich aussehe das ich so bin wie ich bin!
Trotzdem muss ich mich rasieren, jeden Tag....
Manchmal will ich gar nicht mehr weiter sprechen wenn ich meine Stimme höre...
Meine breiten Schultern will ich mir brechen damit sie vielleicht schmaler werden....
Wenn mich jemand mit Herr... statt mit Frau... verletzt es mich weil er mich dran erinnert was ich nicht bin!
Wenn mich jemand mit Frau... anredet verletzt es mich trotzdem weil er mich daran erinnert was ich auch nicht bin!
Jeden Tag werde ich mit meinem falschen alten Namen angesprochen und daran erinnert was ich bin.
Ich habe so einen Hass auf diesen Körper das ich ihm manchmal einfach nur schaden will!

Ich habe den größten Teil meines Freundeskreises verloren weil sie nicht mit meiner Entscheidung zurecht kommen, zu meiner Familie habe ich seit langem keinen Kontakt mehr.
Ich will doch einfach nur Hilfe bekommen! Ich will doch einfach nur auch körperlich eine Frau werden!
Ich habe Angst das es mit meinen inzwischen 29 Jahren zu spät ist und ich nach meine Transition "erkannt" werde.
Ich wünsche mir so sehr einen Partner, jemanden der bei mir ist, der mich liebt aber wie soll ich jemanden finden wenn ich in dieser Zwischenphase bin? Wer verliebt sich schon in einen Mann der eine Frau wird...
Ich halte es einfach nicht mehr aus, ich habe keine Hoffnung mehr das es klappt. Fast 2 Jahre sind jetzt um ALLES was meine Transition angeht habe ich alleine schaffen müssen!
Ich kann einfach nicht mehr, ich bin alleine, bekomme keine Hilfe, weiß nicht wie ich mit diesem Selbsthass umgehen soll und diese ganzen Unsicherheiten, ich kann das nicht mehr.
Einige male habe ich schon überlegt ob ich nicht einfach so bleibe wie ich bin, nicht weil ich mich umentschieden habe sondern weil ich keine Hoffnung mehr habe eine Frau werden zu können.
Fast 2 Jahre sind vorbei und ich habe noch nicht einmal den ersten Schritt geschafft, ich habe noch nicht einmal eine Indikation!
Ich kann einfach nicht mehr! Ich bin am Ende und ich ich brauche Hilfe!!!
Zitat

RE: Ich halte es nicht mehr aus!
Beitrag #2
Liebe Alia,
du hast ja sehr viel geschrieben und ich versuche, auf einige Punkte einzugehen. Wobei ich sicher nicht die Erfahrenste hier bin Wink

Erstmal, mit 29 ist noch gar nichts zu spät Wink Ich habe vor zwei Jahren mit 54 erkannt, dass ich weiblich bin und seitdem auch als Frau gelebt, volle Kanne.
Dein therapeutischer Weg ist etwas, na sagen wir mal, verworren abgelaufen.
Du schreibst ja nicht, wo du lebst, aber ich nehme an, es wird irgendwo in der weiteren oder nähren Umgebung eine Beratungsstelle für trans Menschen oder zumindest LSBTIQ geben, die dir geeignete(!) Ärzt*innen und Therapeut*innen nennen können. Leider können nicht alle aus dem med. Umfeld automatisch was mit Transidentität anfangen, aber solche Beratungsstellen wissen da am ehesten Bescheid.
Deine Dysphorie scheint mir sehr ausgeprägt zu sein, da solltest du aber trotzdem nicht zu ungeduldig sein (ich weiß, es ist leichter gesagt als getan, mir ging auch nichts schnell genug) und und bedingt mit einer geeigneten(!) Therapeutin sprechen.

Gerne kannst du mich auch per PM anschreiben!

Favorite -lich,
Eva

Zitat

RE: Ich halte es nicht mehr aus!
Beitrag #3
(28.08.2021, 07:27)Alia schrieb: Erst einmal hi ich bin Alia und neu hier im Forum, ich suche gleichgesinnte, Ratschläge oder einfach nur jemanden der mich versteht.

Mein Weg begann vor etwa 2 Jahren als ich mich entschied endlich zu mir zu stehen, ich bin eine Frau!
Ich sprach mit meiner Therapeutin darüber und wir schauten gemeinsam ob ich auch wirklich Trans bin oder nicht, sie bemühte sich sehr aber da sie keine Erfahrungen mit dem Thema hatte, konnte und wollte sie mir die Diagnose nicht geben. Das war nach einem halben Jahr, ich war wirklich sehr geknickt gab aber nicht auf, ich suchte mir einen neuen Therapeuten.
[hier gekürzt]
Dann sind da noch die offenen Fragen wie es weiter geht, was ist mit der Haarentfernung wird sie ohne Indikation und nur mit der Diagnose von der Krankenkasse übernommen?
Ich muss trotzdem noch einmal eine Therapie anfangen für die  Namensänderung und die Geschlechtsangeichung.
Ich bin unglücklich weil ich keine Hilfe bekomme! Ich will doch einfach nur ich selbst sein können!
Ich fühle mich entmündigt und gedemütigt das andere über die wichtigste Entscheidung in meinem Leben entscheiden und ich diese Entscheidung nicht selbst treffen kann!
Und dieser Hass auf meinen Körper kennt inzwischen keine Grenzen mehr! [hier auch gekürzt]
Liebe Alia, ich verstehe, wenn Du frustriert bist und am Rande der Verzweiflung balancierst. Aber Du hast es bis zu dem Punkt geschafft, den Du hier beschrieben hast, und die restliche Strecke ist überschaubar, auch wenn Du weiterhin mit dem einen oder anderen Stolperstein oder Schlagloch rechnen musst. Aber Du schaffst das!
Meine Anregung - als Nicht-Betroffene/r, wohlgemerkt - wäre nur, nicht in der Erwartung zu leben, dass dein Körper bei einer geschlechtsangleichenden Behandlung ausgetauscht wird. Eine erfolgreiche Transition soll dir helfen, dich in deinem Körper wieder oder zum ersten Mal wohlzufühlen. Der wird sich verändern, aber erwarte dir weder von der HRT noch von einer geschlechtsangleichenden Operation Wunder. Das ist ein Satz, der sich als Resümee eigentlich durch alle Berichte von Menschen zieht, die eine Gender-Transition gemacht haben.

Ich hoffe, die folgenden Informationen (für Deutschland) sind aktuell:

Geschlechtsumwandlung bei Transsexualität – Was bezahlt die Krankenkasse?

Di
e Rechtslage dürfte (fast) gleich wie in Österreich sein. Anscheinend zahlen in beiden Ländern die gesetzlichen sozialen Krankenversicherungen eine Haarentfernung (Gesicht oder Körper) derzeit noch nicht oder jedenfalls nicht routinemäßig.


Die Rechtslage betreffend Personenstandsänderung in Deutschland ist, ähemm, etwas durchwachsen. Ich würde einmal die Bundestagswahl und die folgende Regierungsbildung abwarten. Vielleicht findet sich ja eine Mehrheit für die lang geplante Reform und Vereinfachung der entsprechenden Verfahren.
- Sag' Du mir, in welche Schublade ich passe! Wave   -
WWW
Zitat

RE: Ich halte es nicht mehr aus!
Beitrag #4
Servus.
29 ist kein alter. Die schönste Frau die ich kenne hat viel später begonnen.
Deine Hartnäckigkeit wird dich noch belohnen auch wenns jetzt schlecht aussieht, mental bist ja schon einen weiten Weg gegangen. Das erfordert Mut und zeigt dass, wenn auch langsam, doch etwas weitergeht.
Atellana hat ja schon was über diverse Gruppen geschrieben. In dir ist und war nie ein Mann. Für Testosteron im Körper kann keine was.
Kannst mir gerne eine Privatnachricht schicken. Mehr als dass ich für dich im Internet gucke kann ich aber wohl nicht versprechen und natürlich einen Gedankenaustausch. Beim hin und herschreiben kommt man ja oft gemeinsam
auf neue Ideen. Wenn dir das warten zur Qual wird, kannst du dich schon mal um Dinge kümmern, die du vielleicht später noch brauchen kannst (Stimmtraining, Styling etc.) Da gibts einiges im Netz.
Du bist eine starke Frau, bleib so.
 (c  ..)~          Heart          \(._.  D)

E   L   E   F   A   N   T   E   N  L   I   E  B  E

t  ö  t  e  t   F  a   s   c  h   i   s   m   u   s
Zitat

RE: Ich halte es nicht mehr aus!
Beitrag #5
Hi Alia,

ich will mich schonmal dafür entschuldigen falls ich etwas hart zu dir sein sollte, ich will dich nicht verletzen sondern versuche nur offen zu schreiben, denn mir fehlt in deinem Bericht etwas die Selbstreflektion, vielleicht hilft es dir mal eine andere Sichtweise zu lesen.

Zitat:... Ich sprach mit meiner Therapeutin darüber und wir schauten gemeinsam ob ich auch wirklich Trans bin oder nicht, sie bemühte sich sehr aber da sie keine Erfahrungen mit dem Thema hatte ...

Was ich dir als eine die den Weg schon durchgemacht hat sagen kann ist, dass du bei einer Therapeutin die keine Erfahrungen mit Transmenschen hat definitiv falsch aufgehoben bist. Ich hatte zwar nie so eine, aber Therapeuten sind auch nur Menschen und Menschen hab ich viele kennengelernt. Das hast du ja selbst auch schon erkannt gehabt, ich möchte dir nur sagen, verlasse dich nicht auf jemanden der damit keine Erfahrung hat wenns um sowas wichtiges wie deine Indikation geht.

Ich hab damals so eine Selbsthilfegruppe in meiner Stadt besucht gehabt, und die haben mir eine Liste mit Therapeuten gegeben. Mit der Indikation hatte ich nie ein Problem.

Zitat:... die Aussicht auf eine Indikation ... ich bekam die Indikation natürlich nicht ... in seine Ambulanz wechseln kann und wir die Therapie fortsetzen. Ich nahm das Angebot an ...

Das war ein Fehler meine ich. Was Aussicht auf Indikation? Wo ist denn die Indikation? Klingt ja sehr vertrauenswürdig. Dass das Ganze eine Studie mit "Belohnung" war klingt auch alles sehr merkwürdig. Ich würde dem nicht vertrauen. Damit verlierst du nur Zeit. Such dir einen normalen Therapeuten, einen der sich mit dem Thema auskennt und mit dem du vorher geredet hast um zu sehen ob er dir auch halbwegs profesiionell und vertrauenswürdig vorkommt. Bei mir war das glaube ich der dritte Therapeut oder so.

Zitat:... Möglichkeiten um mich schon selber medikamentös zu behandeln ..

O man. Du weißt schon dass das scheiße ist oder? Abgesehen davon dass das Gefährlich ist, was glaubst du sagen deine Ärzte denn dazu, und zwar die die dir doch deine Indikation geben sollen? Hab doch etwas Geduld, nach all den Jahren sind ein paar Monate doch nicht soooo wichtig oder? Bei mir hat es jedenfalls so lange gedauert, ich bin den "offiziellen" Weg gegangen, und mein Psychiater hat mir sogar eine Klinik empfohlen, wo die mir die Hormone schon früher als die normale Wartezeit (war damals 6 Monate glaub ich) gegeben haben wenn ich sag das ich von ihm komm. Das hat auch super geklappt Smile
Mach das nicht. Wenn du das machst kannst du auch gleich auf die Ärzte verzichten.

Zitat:... Nach 3 weiteren Monaten Therapie bei ihm ... bekam ich die Indikation wieder nicht.

Ja so ist das leider wenn man den falschen Menschen vertraut :/... du schreibst aber nichts darüber was denn laut Arzt der Grund dafür war. Schämst du dich dafür? Falls das so ist brauchst du das nicht finde zumindest ich, es ist ja nur seine Meinung und Meinungen gibt es viele das muss aber mit dir jetzt nix zu tun haben nur weil irgendjemand was schlechtes über dich denkt.... interessant wäre es jedenfalls, weil evtl. kann man ja was draus schließen oder so.

Zitat: ... naja, die Dosis reichte einfach nicht aus ...

Woher willst DU den wissen was die richtige Dosis für dich ist??? Mach keine Dummheiten mädel....

Zitat: Nach 3 weiteren Monaten Therapie bei ihm ... bekam ich die Indikation wieder nicht.

Finde den Fehler.

Zitat:Ich brach die Therapie ab, 7 Monate Zeit verschwendet für rein gar nichts!

Hey sieh mal du kannst es ja Wink Sorry, aber das wird dir vermutlich wieder passieren wenn du nicht aus für rein gar nichts -> und ich hab was draus gelernt machst. Nämlich lass dich nicht an der Nase rumführen, die ganze Story klingt für mich fast so als ob er mit der gespielt hat ne.

Zitat:sie erzählte mir das mein Hausarzt der Meinung ist das mein Leidensweg noch nicht lang genug wäre und ich mir deswegen weder die Diagnose noch eine Behandlung verdient hätte.

1. Du hast wohl einen Hausarzt der ein ziemliches Arschloch ist und denn du so schnell wie möglich WECHSELN solltest.
2. Was will der überhaupt? Kennt der sich überhaupt damit aus??? Er ist ein HAUSARZT ....
3. Und deine Therapeutin hat auf ihn gehört und dir deshalb deine Indikation bzw die Behandlung nicht gegeben oder was? Ist ja schön dass sie mittlerweile felsenfest davon überzeugt ist angeblich, aber wenn es so felsenfest wäre würde sie dir wohl kaum deine Behandlung verweigern. Der Leidensweg bei Transmenschen beginnt ja auch quasi bei der Geburt....
4. Wenn du irgendwas erreichen willst SUCH DIR VERNÜNFTIGE ÄRZTE!!! Ganz ehrlich, hast du überhaupt gesucht? Deine Therapeutin hattest du ja wohl schon bevor das Ganze losging wenn ich das richtig lese. Vielleicht könntest du dir mit etwas Aufwand in die Arztsuche viel viel Streß sparen....


Zitat:Ich habe inzwischen jeden Hausarzt angerufen und um mithilfe gebeten, jeden Therapeuten angerufen ob er mir eine Therapie machen würde damit ich die Inidikation bekomme, ich habe Endokrinologen und sogar Frauenärzte angerufen und um ein Blutbild gebeten, ohne Erfolg. Ohne entsprechende Nachweise das ich Trans bin gibt es keine Hilfe!

Ich glaube das nennt man einen Teufelskreis. Kein Nachweis -> Keine Therapie -> Kein Nachweis. Aber ich glaube das ist eigentlich nicht das wie das System funktioniert.

Zitat:Egal ich habe sie jetzt! Endlich!

Endlich mal eine gute Nachricht :Smile Auch wenn die Umstände leider nicht so gut waren. Lass dir das bitte eine Warnung sein... handle nicht überstürzt, du musst hier im System "mitspielen", und das geht nur nach der ihren Regeln... also überleg dir gut wie du das bekommen kannst was du willst, ich glaube das war so ungefähr der schlechteste Weg. Aber immerhin, du hast ja deine Indikation bekommen :Smile Das ist doch schonmal ein großer Schritt nach vorn...

Zitat:Ich halte es in meinem Körper so wie jetzt aussieht nicht mehr aus!

Dieses Gefühl kann ich gut verstehen... aber es ist doch so dass du bald schon deine Hormone bekommst. Und das heißt, ab dann verändert sich dein Körper. Du weißt also gar nicht wie dein Körper in ein paar Monaten und erst recht in ein paar Jahren aussehen wird. Vielleicht ist es ja besser als du denkst? Und versuch bitte auch daran zu denken, dass du das schon so viele Jahre irgendwie ausgehalten hast, auch wenn ich weiß dass es nicht so einfach ist leider :Sad Aber die Hormone sind doch wenigstens ein schönes Licht am Ende des Tunnels, das ist doch schonmal viel viel besser als das was du vorher hattest...

Zitat:wie es weiter geht, was ist mit der Haarentfernung

Also wenn du mich fragst, mach dir darum erstmal keine Gedanken. Die Haarentfernung im Gesicht ist natürlich wichtig, aber wenn du etwas Geld hast dann zahls halt einfach selber und hol dir das Geld später zurück oder auch nicht. Wenn du kein Geld hast, stell deine Anträge und warte ab, und bis dahin benutz Kaltwachstreifen/Epilierer oder einfach eine Pinzette (aber sei vorsichtig mit deiner Haut!). Alles andere ist sowieso Nebensache, erst einmal.

Zitat:Ich will doch einfach nur ich selbst sein können!

Ja und es ist asozial und scheiße, dass dir das so schwer gemacht wird, und das auch noch von so ignoranten Leuten die keine Ahnung haben Angry Aber da musst du durch, du hast halt leider keine Wahl. Und das geht ja auch nicht ewig so weiter, sondern wenn du das alles erstmal hinter dich gebracht hast, dann kannst du bestimmt auch du selbst sein. Und auf dem Weg dahin wirst du merken, wie sich vieles auch zum positiven verändert, also so war es zumindest bei mir, denn es ist ein großer Unterschied wenn du als Frau lebst und dich auf einmal beginnst wohlzufühlen in deinem Körper, in deiner Rolle usw.

Zitat:Manchmal will ich gar nicht mehr weiter sprechen wenn ich meine Stimme höre...

Dafür gibt es Logopädie. Aber bitte nimm nicht einfach die (Ich würde dir defintiv eine FRAU empfehlen bei der Stimme ist das schon wichtig denke ich) erstbeste, sondern eine die sich mit dem Thema auskennt (sehr wichtig) und mit der du dich auch verstehst. Ich habe meine damals auch über die Liste von der Selbsthilfegruppe gefunden.

Zitat:Wenn mich jemand mit Herr... statt mit Frau... verletzt es mich weil er mich dran erinnert was ich nicht bin!

Ja das kenne ich nur zu gut... Ich kann dir leider nur sagen, mach dich auf was gefasst, es wird hässlich werden und schmerzvoll. Aber dafür machst du das Ganze ja, damit sich das eines Tages vielleicht einmal ändert :Smile

Zitat:Wenn mich jemand mit Frau... anredet verletzt es mich trotzdem weil er mich daran erinnert was ich auch nicht bin!

Doch du bist eine Frau, wenn du "Trans" bist heißt das vereinfacht gesagt im Endeffekt nur dass du ein weibliches Gehirn hast, das sich in einem "männlichen" Körper befindet (Die Hormone können mehr ändern als du vielleicht denkst^^).

Zitat:Ich habe so einen Hass auf diesen Körper das ich ihm manchmal einfach nur schaden will!

Ich habe das damals aufgehört weil ich nicht wollte, dass ich die wertvollen Hormone in meinem Blut so verliere...

Zitat:Ich habe den größten Teil meines Freundeskreises verloren weil sie nicht mit meiner Entscheidung zurecht kommen, zu meiner Familie habe ich seit langem keinen Kontakt mehr.

Ging mir auch so. War mit das Schlimmste am Anfang. Aber nach einer Weile tut es nicht mehr so weh. Das Leben ist ungerecht und Scheiße... wenigstens weißt du jetzt wer es nicht wert war.

Zitat:Ich habe Angst das es mit meinen inzwischen 29 Jahren zu spät ist und ich nach meine Transition "erkannt" werde.

Ich verstehe ja deine Angst. Aber mit der Realität hat sie nicht viel zu tun. Weiß ich, weil ich eine kenne die auch in deinem Alter angefangen hat. Sie hat ein extrem gutes "Passing" jetzt Smile

Zitat:Ich bin am Ende und ich ich brauche Hilfe!!!

Gut dass du das so siehst. Also hol dir auch Hilfe, aber wie gesagt, pass auf dass es nicht die falsche Hilfe ist, deine bisherigen Erfahrungen sollten dir zeigen dass es wichtig ist vorher genau zu schauen. Es ist unfair dass das alles so rücksichtslos dir gegenüber abläuft... aber was will man machen....

Sei stark.

PS. hier noch ein Lied. Mich tröstet das immer irgendwie...
Zitat

RE: Ich halte es nicht mehr aus!
Beitrag #6
Hallo Alia,
ich habe meinen ersten Psycho über das Internet gesucht und auch gefunden. Nach zwei sehr langen und intensiven Sitzungen sollte es noch eine dritte geben. Zu dieser kam ich auf Grund von Stau zu spät. Der Arzt, der an ihre Praxis angeschlossen war hat mit mir dann noch ein längeres Gespräch geführt. Als dann die Psychologin dazu kam, haben sich beide, ohne das ich dabei war, unterhalten. Danach hat sie mir mitgeteilt, das die Sitzungen ausreichend sind und sie mir ein positives Gutachten zuschickt. Die Gespräche verliefen zum Teil nach dem Cogiatitest und dazwischen gab es immer wieder Fragen die es in sich hatten. Es war schon anstrengend und ich hatte von Anfang an das Gefühl, das sie große Erfahrungen hat, was sich im Nachgang bei Kontakten mit anderen Betroffenen bestätigt hat.
Für die Zweite Psychologin habe ich vom zuständigen Gericht eine Liste von zugelassenen und erfahrenen Psychologen bekommen. Dabei habe ich etwas daneben gegriffen, denn die Sitzungen haben sich übertrieben in die Länge gezogen, da stand wohl das Honorar im Vordergrund, aber das Ergebnis hat am Ende doch gereicht. Auch wenn das Gutachten qualitativ miserabel war. Meiner Vornamensänderung stand jedoch nichts mehr im Weg. Mit der Hormonbehandlung habe ich schon begonnen als ich noch bei der ersten Psychologin war, bei dem Arzt, der an ihre Praxis angeschlossen war.

Vielleicht hier für alle, die meine Worte lesen ein paar Hinweise:

Psychologen kann man beim zuständigen Gericht abfragen, diese haben eine Liste von erfahrenen Psychologen. des Weiteren kann man sich an Selbsthilfegruppen in der Nähe wenden, die Mitglieder sind selbst betroffen und kennen daher Ärzte und Psychologen. Es gibt auch einige Selbsthilfegruppen, die auf ihrer Internetseite Adressen haben.

Ich habe festgestellt, das es für die Hormonbehandlung am besten ist, wenn man zum Endokrinologen geht. Diese haben meist die besten Erfahrungen, auch zu Wechselwirkungen. Auch dazu gibt es Adressen auf Internetseiten der Selbsthilfegruppen. Meiner ist in Ulm. Wenn jemand die Adresse möchte kann ich sie gern weitergeben.

Trotzdem ist bei allen Schritten Geduld notwendig, da können auch mal die Nerven durchgehen. Aber am Ende zählt das Ergebnis.

Und ein Warnhinweis von mir, den man nicht zu oft sagen kann: Auf keinen Fall bei Hormonen zur Selbstbehandlung greifen, die Folgen können erheblich sein.

Und noch etwas, wenn man sich bei einem Arzt oder Psycho schlecht aufgehoben fühlt, dann macht es wie ich, in den A...(ihr wisst schon) treten und Tschüss sagen nicht vergessen.

Liebe Grüße an alle von Manja
Zitat



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