Hoffe auf Toleranz
RE: Hoffe auf Toleranz
Beitrag #21
Ja, da sprichst du etwas an was gesellschaftlich leider, wie ich denke, nicht möglich ist.
Für mich wäre es ja nicht von Belang, doch da hat leider die Gesellschaft etwas dagegen. Solange es nicht angesprochen wird, ist das doch auch kein Thema. Da fehlen mir aber dann doch die Erfahrungswerte in wie weit sich eine normale 'Cis-Beziehung' führen lässt. Am wichtigsten ist es eben doch, dass man zu einander steht. Und da gehört eben doch auch die Vergangenheit dazu. Auch wenn diese voller Selbstzweifel etc. gespickt war. Aber das lässt sich leider nicht aus der Vergangenheit tilgen.
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RE: Hoffe auf Toleranz
Beitrag #22
Lieber Pepeg,
Du schriebst einige Male, dass Du mit Deiner Vorliebe/Neigung respektive der neuen Liebe zu einer Trans-Frau endlich "vor den Vorhang", also Dein "Coming Out", willst;

Was bedeutet das genau?

Denn bei den (kleinen) Kindern" ist ja schon Mal Ende der Fahnenstange, wie Du selbst meintest - also kein (Patchwork-) Familien-Leben mit Deiner neuen (diesmal eben Trans-) Frau und Deinen Kindern (wenn sie mal nicht bei Deiner früheren (CIS-) Frau sind, oder wären sie das nach Eurer Trennung?!)...

Aber vor wem willst Du Dich denn dann - mit Deiner Trans-Frau - "outen"? Deinen Eltern? Deinen Nachbarn? Den (Arbeits-) KollegInnen?

Und ganz wichtig auch: Will sie das denn auch?

Ps: Auch eine Trans-Frau will in der Regel eine "CIS"-Beziehung mit ihrem Liebsten führen Wink2
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RE: Hoffe auf Toleranz
Beitrag #23
(01.05.2017, 19:11)Bonita schrieb: Lieber Pepeg,
Du schriebst einige Male, dass Du mit Deiner Vorliebe/Neigung respektive der neuen Liebe zu einer Trans-Frau endlich "vor den Vorhang", also Dein "Coming Out", willst;

Was bedeutet das genau?
Naja, outen meine ich vor allem meiner Frau gegenüber. Gegenüber ihr habe ich mich rechtzufertigen.

(01.05.2017, 19:11)Bonita schrieb: Denn bei den (kleinen) Kindern" ist ja schon Mal Ende der Fahnenstange, wie Du selbst meintest - also kein (Patchwork-) Familien-Leben mit Deiner neuen (diesmal eben Trans-) Frau und Deinen Kindern (wenn sie mal nicht bei Deiner früheren (CIS-) Frau sind, oder wären sie das nach Eurer Trennung?!)...
Das müsste man dann ausmachen. Doch soweit ist es noch nicht.

(01.05.2017, 19:11)Bonita schrieb: Aber vor wem willst Du Dich denn dann - mit Deiner Trans-Frau - "outen"? Deinen Eltern? Deinen Nachbarn? Den (Arbeits-) KollegInnen?
Vielleicht noch meinen Eltern gegenüber. Aber ist das denn so wichtig? Nur es werden Fragen auftauchen. Dann muss man dazu stehen, oder?

(01.05.2017, 19:11)Bonita schrieb: Ps: Auch eine Trans-Frau will in der Regel eine "CIS"-Beziehung mit ihrem Liebsten führen Wink2
Nanona... das musst du mir nicht sagen.
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RE: Hoffe auf Toleranz
Beitrag #24
Fragen könnten bei den Menschen in Deiner Umgebung/Umwelt auftauchen, natürlich, vor allem wenn man Deiner Liebsten im Alltag (weniger oder auch noch mehr) ansieht, dass sie eine Trans-Frau ist...

Deinen Eltern, aber auch Deiner Noch-Frau *) sollte es im Prinzip herzlich egal sein, wer oder was Deine neue Partnerin ist respektive war; Die meisten Trans-Frauen möchten es auch nicht so gerne, wenn in üblichen/klischeehaften Memen (zB "sie war einmal ein Mann") über sie bzw ihre Person geredet wird, egal wie fern oder nah die anderen Dir/Euch stehen; IdR möchte eine Frau mit transsexuellem/transidentem Hintergrund (egal ob nun mit, noch keiner oder auch nie einer GaOP) nicht so ein Tam-Tam um ihre ("Trans"-) Person...

*) Deine Noch-Frau könnte ein gröberes Problem haben und ev einen Scheidungskrieg beginnen, zB um Eure gemeinsamen Kinder "vor so einer [...] Person zu beschützen" - das sollte Dir auch bewusst sein; Fällt wahrscheinlich aber flach, wenn sich beide ungezwungen kennen lernen könn(t)en, und Deine Noch-Frau nicht mit "einem rosa Elefanten" (von Dir vor den Vorhang gezerrt) auf Deine neue Liebe trifft...

Was Deine neue Freundin davon hält, hast Du noch nicht erzählt; Schließlich: Eine Trans-Person möchte sich idR selbst vor anderen outen, falls überhaupt; Man sollte es nicht erzwingen...

Jedenfalls wünsche ich Dir alles Gute und Liebe!
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RE: Hoffe auf Toleranz
Beitrag #25
Danke! Das war jetzt mal sehr infromativ!! Ja, das weiß ich schon. Ich bin nicht neu in dieser Thematik. Ich habe auch schon vorher mich damit befasst. Wie gesagt, für mich ist es narürlich so, dass die Transfrau, Frau ist und immer als solche behandelt wird.

Was meine Freundin davon hält? Puh, soweit ist es noch lange nicht. Es gibt noch so viel zu klären. Die Liebe ist auch noch frisch und über Skype ist es noch nicht hinaus gegangen.

Es wird sich wohl nicht verhindern lassen, dass ich mich irgendwo oute und somit auch irgendwie meine Freundin da mit zerren muss. Meine Frau wird sicher den Grund wissen wollen.

Der Krach wird sich vielleicht nicht verhindern lassen, weil es so ein Tabu-Thema ist. Wie, wo, was ich ihr sagen werde. Ich habe keine Ahnung. Aus diesem Grund bin ich auch hier. Vielleicht lässt sich ja dieser Krach verhindern. Aber ich habe keine Ahnung...
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RE: Hoffe auf Toleranz
Beitrag #26
(01.05.2017, 20:36)Pepeg schrieb: ... Es wird sich wohl nicht verhindern lassen, dass ich mich irgendwo oute und somit auch irgendwie meine Freundin da mit zerren muss. Meine Frau wird sicher den Grund wissen wollen.
...

Der Grund ist eine andere Frau, denn das wird aller Wahrscheinlichkeit nach Deine Skype-Liebe von sich auch (öffentlich) behaupten...

Wenn Deine neue Flamme bereits Personenstands- und Namens-Änderung durch hat, dann wäre es sowieso noch ungeschickter, Deiner Noch-Frau darüber zu "beichten"...

Irgendwie kommt mir grad so der Gedanke, Du möchtest von irgendjemanden - in dem Fall halt Deine NochFrau - eine Legitimation ("Erlaubnis") für Deine Neigung/Vorliebe erhalten... Thinking
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RE: Hoffe auf Toleranz
Beitrag #27
(01.05.2017, 20:36)Pepeg schrieb: Was meine Freundin davon hält? Puh, soweit ist es noch lange nicht. Es gibt noch so viel zu klären. Die Liebe ist auch noch frisch und über Skype ist es noch nicht hinaus gegangen.

Es wird sich wohl nicht verhindern lassen, dass ich mich irgendwo oute und somit auch irgendwie meine Freundin da mit zerren muss. Meine Frau wird sicher den Grund wissen wollen.

Huhuh, weiß Deine Freundin überhaupt, dass Du diese Gedanken wälzt, an ein Coming-Out denkst, und sie auch noch gleich mit outen möchtest? Verzeih' meine naive Frage: liebt sie Dich denn auch, weißt Du das? Mir scheint, dass Du in der Aufregung der neuen Liebe vorschnell handeln möchtest.

Meiner Meinung musst Du diese beiden Dinge trennen:
a) dass Du deine Zuneigung zu Transfrauen nicht länger verstecken möchtest und Dich vor Deiner Frau und Familie/Eltern outen möchtest.
b) dass Du in Deiner Ehe anscheinend nicht mehr glücklich bist und eine Freundin hast (völlig irrelevant ob Frau oder "Trans-"Frau).

Wenn a) zutrifft, dann mach' Dein Coming-Out, aber lass Deine Freundin außen vor. Im Fall von b) sei so ehrlich und sage Deiner Frau, dass Du in der Ehe nicht mehr glücklich bist, aber schiebe nicht Deine Zuneigung zu Transfrauen als Grund für die Trennung vor.
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RE: Hoffe auf Toleranz
Beitrag #28
Also es dreht sich immer mehr um die neue Flamme. Aber das stimmt so nicht unbedingt.

Ursprünglich wollte ich endlich mal herausfinden, ob es da draußen a) Personen gibt die Leute wie mich akzeptieren und b) vielleicht sogar irgendwie mal eine Beziehung sich vorstellen könnten. Eigentlich hatte ich nur ein Kennenlernen geplant und nicht gleich Nägel mit Köpfen.

Das Coming-out hatte ich sowieso im Sinn. Diese Flamme kommt jetzt als 'Brandbeschleuniger' hinzu. Und ich weiß auch nicht wie klug das jetzt ist.

Das mit der Legitimation ist sicher nicht falsch. Denn ich fühle halt doch irgendwie anders und doch auch wieder nicht. Die neue Liebe soll sie nicht legitimieren. Nein, denn das Coming-out hatte ich über kurz oder lang schon vorher geplant.

@AMi271 es ist a: Ich will endlich mich nicht mehr hinter einer Maske verstecken müssen. Ich will einfach endlich frei meine Gefühle akzeptieren können dürfen.
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RE: Hoffe auf Toleranz
Beitrag #29
Puh, also so wie ich deine Situation einschätze, hast du da eine ordentlich harte Nuss zu knacken - oder wahrscheinlich treffender ausgedrückt: ein ganzes Minenfeld zu entschärfen, wobei die größten und heißesten Brocken noch vor dir liegen und du ganz genau überlegen musst, wie du sie angehst, damit nicht gleich alles hochgeht ...

Im besten Fall - und diesen wünsche ich dir wirklich von Herzen! - geht die Sache gut aus, es gibt keine Probleme und ihr kommt alle super miteinander klar.
Im schlimmsten Fall aber, wenn alles schief geht, würdest du womöglich alle verlieren, die du liebst, dich in endlosen Rechtsstreitereien vor Gericht wiederfinden, deine Kinder nie wieder sehen dürfen und am Ende gar körperlich, seelisch und finanziell komplett ruiniert sein (glaub mir, ich habe eine solche Situation hautnah miterlebt und da ging es anfangs um weit weniger brisante Sachen) ...

Und ich schreibe dir das nicht deshalb so drastisch, weil ich dir komplett davon abraten oder dich entmutigen will, sondern damit du lediglich eine Vorstellung davon bekommst, was alles passieren bzw. auf dem Spiel stehen könnte!
Als ich mich in der Familie als Transgender geoutet habe, wäre ich im Falle einer (geschlossenen) vernichtenden Reaktion darauf bereit gewesen, alles hinter mir zu lassen und nie mehr zurückzukehren.

Die Frage ist: Wärst du das auch?
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RE: Hoffe auf Toleranz
Beitrag #30
So würde ich meine Situation beschreiben. Ja. Denn der Hausbau wurde gerade erst abgeschlossen und somit auch genug Geld im Spiel. Ach, es ist zum Mäuse melken...

Das mit allem hinter mir lassen ist eben (noch) nicht möglich. Irgendwie war es so befreiend wie ich kürzlich herausgefunden habe, dass es da Leute gibt, die mich akzeptieren. Aber das Minenfeld ist so ziemlich die treffendste Beschreibung meiner Situation. Ach mann...
Aber die erste Mine habe ich mal gemacht wie ich mich selbst dazu bekannt habe. Danach habe ich leider erst bemerkt dass ich in ein Minenfeld geraten bin. Aber Mine für Mine, net' wahr? :/
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