Hoffe auf Toleranz
RE: Hoffe auf Toleranz
Beitrag #31
Manchmal spiele ich mit dem Gedanken einfach mich hinzustellen und zu sagen, SO IST ES, LEBT DAMIT! Aber das wär dann wohl der Kahlschlag.

Ich hätte schon früer den Schritt wagen sollen und mich selbst akzeptieren. Jetzt ist halt alles MAXIMAL blöd...
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RE: Hoffe auf Toleranz
Beitrag #32
(02.05.2017, 00:27)Pepeg schrieb: Manchmal spiele ich mit dem Gedanken einfach mich hinzustellen und zu sagen, SO IST ES, LEBT DAMIT! Aber das wär dann wohl der Kahlschlag.

Ich hätte schon früer den Schritt wagen sollen und mich selbst akzeptieren. Jetzt ist halt alles MAXIMAL blöd...
Wenn ich ehrlich bin, ich glaube, Du bist weniger anders, als Du denkst.

Du hast eine Beziehungskrise bzw. bist zwischen zwei Menschen, zwischen Familie und neuer Flamme, hin- und hergerissen und vor eine schwere Entscheidung gestellt. Dass die neue Flamme eine Transfrau ist, macht die Sache nicht einfacher, macht dich aber nicht zu einer neuen oder anderen Art von Mann.
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RE: Hoffe auf Toleranz
Beitrag #33
@Pepeg: Vielleicht bin ich ja altmodisch, aber die Ehe-Partnerin inkl. 2 Kindern in den Wind zu schiessen, wg. jemanden den man gerademal über Videotelefonie kennt? Bin ich die einzige die das völlig überstürzt findet? Männer um den Finger zu wickeln ist nicht unbedingt eine grosse Kunst, insofern wär ich schon mal sehr vorsichtig.

Deine Situation ist aber auch nicht untypisch. Man(n) gründet Familie, irgendwann kommt man drauf, dass es doch nicht das ist, was man wirklich will, weil man auf irgendetwas steht das sich nicht mehr länger unterdrücken lässt - in deinem Fall die Vorliebe für Transfrauen - und dann steht man vor einem Dilemma. Das ist nichts Ungewöhnliches, nicht ohne Grund haben Seitensprungportale und ähnliche Datingseiten so viel Zustrom. Viele wollen ihre familiäre Situation nicht gefährden und gehen dann fremd. Moralisch verwerflich, keine Frage, aber vielfach Realität.

Das mit den Männern die sich zu Transfrauen hingezogen fühlen, versteh ich immer noch nicht. Transfrauen wollen - in der überwiegenden Zahl der Fälle - einfach Frauen sein wie alle anderen auch. Im günstigsten Fall gibt es auch keinen Unterschied, der einem Partner auffallen würde. Was ist dann aber so reizvoll daran?

Bsp: Angenommen du lernst eine Frau kennen, die es vor dir geheim hält, nicht immer eine Frau gewesen zu sein (muss sie ja auch nicht sagen). Sie ist also eine Transfrau, nur weisst du es nicht. Würdest du dich dann auch zu ihr hingezogen fühlen (wenn die Chemie stimmt) oder grundsätzlich als Partnerin ablehnen, weil sie ja für dich keine Transfrau ist?
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RE: Hoffe auf Toleranz
Beitrag #34
Das driftet alles zu sehr in die Beziehungskiste ab. Das wollte ich eigentlich hier erstmal außen vor lassen.

Das sind zwei Paar Schuhe: Einerseits meine Neigung und anderer Seits eben diese komplizierte Beziehungskiste. Aber diese habe ich anfänglich ja nur am Rande erwähnt.
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RE: Hoffe auf Toleranz
Beitrag #35
Sorry, aber Du selbst hast diese zwei Seiten miteinander verkettet Blink
(01.05.2017, 16:36)Pepeg schrieb:
... Ich will das aber für mich ändern. Ich will raus gehen können in Zukunft uns sagen, dass ich so fühle. Ja, ich will mit meiner Liebe ein gemeinsames Leben führen. Für mich fühlt es sich richtig an, wenn ich sage dass ich eine Beziehung mit einer Transfrau führen will.
Es steht die Beziehung im Vordergrund. Die Beziehung wächst. Ob sich die Frau für eine SRS entschließt ist eine Sache, die ich eher in der Beziehung sehe. Ich will die Person kennen lernen und durch diese Zeit gehen mit allen Vor- und Nachteilen wenn es so weit ist. Durch das wächst eine Beziehung und schweißt zusammen.

Ich bin wirklich kein Mann der so schnell eine Beziehung aufgibt. Ich habe schon harte Zeiten in unserer Partnerschaft erlebt und bin mit meiner Frau auch schon 16 Jahre zusammen. Doch ich will endlich mal Ich sein können und die Maske ablegen.

Ich möchte meine Maske als "normaler" Hetero endlich mal ablegen können und offen mich hinstellen und sagen können: SO IST ES. Aber wie es scheint ist es eben noch ein sehr großes Tabu-Thema und werde mich wohl auf Anfeindungen gefasst machen müssen. Aber über kurz oder lang will ich mich outen. Wichtig ist nur, dass das Familienleben nicht zu sehr darunter leidet. Deshalb muss ich warten bis meine Kids größer sind etc.
(01.05.2017, 17:43)Pepeg schrieb: ... Doch das erlaubt meine aktuelle familiäre Situation nicht. Zwei kleine Kids etc. Familienleben hat eben derzeit Vorrang.

Aber ich habe mich eben in eine Transfrau verliebt. Und über kurz oder lang werde ich mich ganz vor den Vorhang stellen.

Denn eigentlich bin ich stolz darauf, dass ich zu mir gefunden habe.
(01.05.2017, 20:36)Pepeg schrieb: ... Es wird sich wohl nicht verhindern lassen, dass ich mich irgendwo oute und somit auch irgendwie meine Freundin da mit zerren muss. Meine Frau wird sicher den Grund wissen wollen.
...
Wenn Du Deine Beziehung zu respektive Ehe mit Deiner Noch-Frau beenden willst, mach das - aber als Grund gibt es nicht nur Deine Neigung auf Trans-Frauen zu stehen - egal ob Du bereits in eine Trans-Frau verliebt bist oder nicht, denn damit machst Du Dir Dein Leben mehr als schwer;

Ja, Du kannst auf Dich stolz sein, dass Du zu Dir gefunden hast und das akzeptieren willst! Aber... Am Besten wäre wohl Deiner Noch-Frau den ehrlichsten Grund für eine Trennung zu sagen: dass Du sie einfach nicht mehr liebst; Outest Du Dich vor ihr als Trans-Attractioneer, dann musst Du damit rechnen, alles was Du bisher als Familie mit aufgebaut hast - und hier vor allem Deine Kinder (Sorgerecht), nicht nur das materielle wzB Haus - verlieren könntest; Die/der Scheidungsrichter/in würde diesen "Grund" wohl leider nicht so auffassen/bewerten, wie sie/er sollte...

Und bitte! Das ist keine Abwertung Deiner Neigung bzw Deiner Person, es muss Dir nur vorher klar sein wie sich nach Deinem Coming-Out (auch nur vor Deiner Noch-Frau) alles nicht nur zum Guten (Beziehung zu Deiner neuen Liebe) entwickeln wird!

Nochmal alles Gute!
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RE: Hoffe auf Toleranz
Beitrag #36
(02.05.2017, 15:34)Bonita schrieb: [hier gekürzt] Outest Du Dich vor ihr als Trans-Attractioneer, dann musst Du damit rechnen, alles was Du bisher als Familie mit aufgebaut hast - und hier vor allem Deine Kinder (Sorgerecht), nicht nur das materielle wzB Haus - verlieren könntest; Die/der Scheidungsrichter/in würde diesen "Grund" wohl leider nicht so auffassen/bewerten, wie sie/er sollte...[hier gekürzt]
Diese Sorge ist hoffentlich leicht übertrieben. Heute kann man heiraten bzw. sich verpartnern mit wem immer man will. Wenn ein Ehemann sein Coming-out als schwuler Mann haben kann, dann kann er auch nach der Scheidung mit einer Transfrau glücklich werden, ohne dass man ihn deswegen in irgendeiner Weise rechtlich diskriminieren dürfte.

Das wirkliche Problem ist die Frage, wie und zu welchen Bedingungen die Scheidung abgewickelt wird.
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RE: Hoffe auf Toleranz
Beitrag #37
Eh, ich denk mir sowas immer nur aus Rollingeyes

Bestes Beispiel brachtest Du - er betrog sie mit ihm - die Richterin war auf ihrer Seite und sprach ihr das Sorgerecht und ihm das beaufsichtigte (!) Besuchsrecht zu, noch gar nicht so lange her;

Es geht aber auch "normal": er absoluter Familienmensch (für die Kinder), sie eine absolute Bißgurn (behandelte die Kinder wie sonst was), war nicht mal eine neue Liebe im Spiel - die Richterin war auf ihrer Seite, sie bekam das Sorgrecht, er nur Besuchsrecht;

Solche/ähnliche Beispiele kenn ich einige - gut, kenne ich "aus der Provinz", könnt in einer größeren (Haupt-) Stadt wohl anders sein; Kommt halt auch immer auf die/den Richter/in an - sind ja auch nur Menschen; Sagtest Du nicht selbst mal hier im Forum, vor Gericht und auf hoher See... Eyebrow
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RE: Hoffe auf Toleranz
Beitrag #38
Ja, ihr habt völlig Recht wenn ihr sagt, dass das alles etwas unausgegoren ist. Ich bin mir in dieser Sache mit der Freundin doch selber total unsicher und wahrscheinlich wird auch bei mir die Vernunft siegen.

Ich weiß auch nicht ob ich nun wegen meiner Neigung jetzt als schwul oder ähnliches gelten muss. Scheinbar habe ich ja von eurer Seite wohl kaum Akzeptanz zu erwarten wenn ich mir dieses Kreuzverhör so ansehe.
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RE: Hoffe auf Toleranz
Beitrag #39
Sag mal...  Dizzy

Wir sind auf Deiner Seite! Wir geben Dir nur Tipps/Hinweise was passieren kann; Könnten wir die Gesellschaft (für Dich, für uns) mit ein paar Klicks (whatever) zum Besseren ändern, hätten wir das längst getan Wassat
Dich nach einer "normalen" Scheidung outen wäre mbMn für Dich wohl sinnvoller - was Du tatsächlich tun wirst weißt ohnehin nur Du...
(02.05.2017, 15:34)Bonita schrieb: ... Und bitte! Das ist keine Abwertung Deiner Neigung bzw Deiner Person, ...

Nochmal alles Gute!
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RE: Hoffe auf Toleranz
Beitrag #40
Es wird ja in der TG-Community immer wieder darauf hingewiesen, dass Gender nicht gleich Mann und Frau ist. Sondern dass es beim Begriff Gender viele viele Abstufungen gibt. Ob man sich einem Geschlecht zugehörig fühlt hängt doch nicht von dem Ding zwischen den Beinen ab.

Transgender und Transsexualität wird auch immer wieder in einen Topf geworfen. Wobei das doch sher unterschiedliche Dinge sein können (nicht sein müssen, aber können).

Dann wird aber anderer Seits wieder verlangt, dass ich mich als Mann eben in diese schwarz/weiß-Sicht einfüge wenn ich mich zu einer TG-person hingezogen fühle. Eine Frau kann sich doch auch als Frau definieren mit dem Ding. Für mich ist das nicht die Definition von Männlichkeit oder Weiblichkeit. Da gehört viel mehr dazu.

Mit der Sexualität verhält es sich doch genau so wie beim Begriff Gender. Es gibt nicht nur schwarz/weiß. Die Welt ist hier genau so bunt.
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