intersexuelle Katzen?
RE: intersexuelle Katzen?
Beitrag #11
(02.11.2017, 21:40)Katzenmutti Lydia schrieb:
(01.11.2017, 19:26)Eva_Tg schrieb: Im Zusammenhang mit Intersexualität werden immer wieder ein oder zwei Syndrome genannt, aber das sind ja nur die bekannten Syndrome.
Also von mir jedenfalls nicht:
(30.10.2017, 17:23)Katzenmutti Lydia schrieb: Ich betrachte die sogenannte Transsexualität als rein körperliches Problem und definiere es als eine weitere der unzähligen Formen von Intersexualität.

Blush

Klar, könnte man es so auslegen, als neurologisches Syndrom, man könnte es z.B. so beschreiben:
"Der Phänotyp ist eindeutig, jedoch liegt die Geschlechtsprägung im Gehirn näher am anderen als dem bei der Geburt aufgrund des körperlichen Erscheinungsbildes zugewiesenen Geschlecht. Die Identifikation mit dem bei der Geburt aufgrund des körperlichen Erscheinungsbildes zugewiesenen Geschlecht gelingt nicht. Meist werden Hormonhaushalt, sekundäre oder auch primäre Geschlechtsmerkmale als mit dem Gehirn inkompatibel und „falsch“ oder mindestens als belastend oder störend empfunden. Die psychisch-seelische Entwicklung oder auch das natürliche Rollenverhalten der Person stehen sehr oft im Widerspruch zu den biologischen Vorgaben und den Erwartungen des Umfeldes. Es entstehen psychische und psychosomatische Störungen verschiedenster Art, insbesondere der Geschlechtsidentität, die sich durch geschlechtsangleichende Maßnahmen[url=https://de.wikipedia.org/wiki/Geschlechtsangleichende_Ma%C3%9Fnahme][/url] häufig bessern."


Das ist irgendwo immer der entscheidende Punkt bei Intersexualität, sie kann nicht alleine stehen, sondern muss auf eine Ursache zurückgeführt werden, ob nun chromosale Variationen, gonadale Variationen, hormonelle Variationen oder anatomische Variationen. Oder eben zusätzlich noch neurologische Variationen.
Irgendetwas zu vermuten oder definieren bringt ohne Beweise gar nichts. Vielleicht liegt man mit der Vermutung richtig, vielleicht auch nicht. Wenn der Beweis gefunden wurde, dass es eine neurologische Variation ist, dann ist es eine Form der Intersexualität.
Aber ohne Beweise kann man endlos darüber reden, wie man es sehen sollte.
Ich glaube auch, dass die Ursache eine neurologische Variation sein könnte, gewisse Studien legen das nahe. Aber die Frage ist dann ist jede neurologische Variation automatisch eine Form der Intersexualität? Ist das Asperger-Syndrom eine Form der Intersexualität? Hier muss man sehr genau unterscheiden.

Außerdem frage ich mich, ob es dir wirklich besser gefällt, wenn bei dir eine Diagnose auf Störung der Geschlechtsentwicklung  gestellt wird an Stelle einer Diagnose auf Störung der Geschlechtsidentität ?
Menschen mit Intersexualität werden genauso pathologisiert.
Mir erscheint es oft so, dass viele aber trotzdem eine körperliche Erkrankung einer psychischen Erkrankungen vorziehen. Warum auch immer...

Letztlich kann man jede Abweichung im Phänotyp oder Genotyp im weitesten Sinn der Intersexualität zugerechnen. Abweichung von normierten Geschlechtsmerkmalen oder auch Geschlechtseigenschaften und auch dem typischen Körperbau.

Wenn man typische Merkmale nimmt wie:

Weiblich: Genotyp 46,XX; Brustwachstum; Vulva, Eierstöcke, Eileiter, Gebärmutter, Menstruation und gebärfähig; Fettverteilung, Hauteigenschaften, Behaarung weich und gering am Körper, typisches Kopfhaar, typische Schambehaarung.

Männlich: Genotyp 46,XY; Bartwachstum, Stimmbruch; Penis, Hoden, Prostata, Samenleiter, Samenblase, Ejakulation und zeugungsfähig; typische Körperbehaarung, Glatzenbildung und Geheimratsecken.

Also wenn ich mir meine körperlichen Merkmale vor der HRT angucke, dann komme ich bei den männlichen Merkmalen auf 7 und bei den weiblichen auf 5, in der Summe ist das schon eine extreme Abweichung. Man könnte sagen mein Phänotyp ist nicht eindeutig.
Deswegen muss man sich immer fragen, ob Transidentität und Intersexualität nicht zusammen auftreten können, auch wenn es diagnostisch nach wie vor ein Einschlusskriterium ist. Aber das waren Homosexualität und Transidentität auch mal, bis man diese falsche Annahme widerlegt hat.
Das würde zu mindestens die unterschiedliche Ausprägungen bei der Transidentität erklären. Einmal Transidentität mit intersexuellen Merkmalen und einmal Transidentität ohne intersexuelle Merkmale.
Zu viel Wahrheit wird nicht erkannt; Zu viel Tod am Wegesrand.
Erst auf den zweiten Blick; Erkennst du was dahinter steckt.
WWW
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RE: intersexuelle Katzen?
Beitrag #12
(04.11.2017, 21:54)Eva_Tg schrieb: Außerdem frage ich mich, ob es dir wirklich besser gefällt, wenn bei dir eine Diagnose auf Störung der Geschlechtsentwicklung  gestellt wird an Stelle einer Diagnose auf Störung der Geschlechtsidentität ?

Ja, das würde mir besser gefallen, weil es der Realität wahrscheinlich näher kommt. Oder auch nicht, vielleicht hat es einen höheren Sinn. Was weiß denn ich?
Wegen psychischer Störungen schäme ich mich aber nicht, wenn ich sie habe oder hatte(z.B. vergangenes Suchtproblem). Das Problem liegt in der Falschdiagnose(F64.0).

Außerdem hast du selbst gesagt, dass die Welt nicht am Rand unseres Erkenntnishorizonts endet. Dass wir nicht identitäsgestört sind und die Ursachen unserer Entwicklung nicht erforscht sind, weißt du doch.
~ Schônheit, Weisheit, Stârke ~
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RE: intersexuelle Katzen?
Beitrag #13
(04.11.2017, 22:08)Katzenmutti Lydia schrieb:
(04.11.2017, 21:54)Eva_Tg schrieb: Außerdem frage ich mich, ob es dir wirklich besser gefällt, wenn bei dir eine Diagnose auf Störung der Geschlechtsentwicklung  gestellt wird an Stelle einer Diagnose auf Störung der Geschlechtsidentität ?

Ja, das würde mir besser gefallen, weil es der Realität wahrscheinlich näher kommt. Oder auch nicht, vielleicht hat es einen höheren Sinn. Was weiß denn ich?
Wegen psychischer Störungen schäme ich mich aber nicht, wenn ich sie habe oder hatte(z.B. vergangenes Suchtproblem). Das Problem liegt in der Falschdiagnose(F64.0).

Außerdem hast du selbst gesagt, dass die Welt nicht am Rand unseres Erkenntnishorizonts endet. Dass wir nicht identitäsgestört sind und die Ursachen unserer Entwicklung nicht erforscht sind, weißt du doch.

Ehrlich gesagt mir würde es nicht besser gefallen. Ich empfinde das wie die Wahl zwischen Pest und Cholera.

Vielleicht entspricht es der Realität, vielleicht auch nicht.
Ich setze mich jedenfalls mit beiden Möglichkeiten auseinander.

Ich verstehe eben nicht wieso eine Störung besser sein soll, als eine andere? Weil die eine falsch ist und die andere richtig? Also mir ist es egal, warum ich nun behandelt werde, da bin ich nicht wählerisch.

Aber wir sollten das lieber mal im persönlichen Kontakt besprechen, weil ich fürchte die Kommunikation übers Internet gerät an ihre Grenzen. Ich verstehe deine Argumente, aber ich bin nicht wirklich überzeugt. Und ich möchte dich argumentativ nicht in die Mangel nehmen, dafür mag ich dich zu sehr.

Nach Beweisen für einen höheren Sinn dahinter suche ich die ganze Zeit, aber bis jetzt bin ich noch nicht fündig geworden.
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RE: intersexuelle Katzen?
Beitrag #14
(04.11.2017, 21:54)Eva_Tg schrieb: Aber die Frage ist dann ist jede neurologische Variation automatisch eine Form der Intersexualität? Ist das Asperger-Syndrom eine Form der Intersexualität?
 
Nein, der Zusammhang erschließ sich mir nicht. Es geht hier um das Geschlecht(Sex). Andere neurologische Besonderheiten spielen eine gesonderte Rolle.

(04.11.2017, 23:09)Eva_Tg schrieb: Aber wir sollten das lieber mal im persönlichen Kontakt besprechen, weil ich fürchte die Kommunikation übers Internet gerät an ihre Grenzen.

Sehe ich genauso. Hab dich auch lieb Blush

Trotzdem der Vollständigkeit halber:

http://dgti.org/intersexualitaet.html?id=42

Wie du siehst, ist Transsexualismus mit aufgeführt. Bonita und ich stehen also nicht alleine da, wenn wir sagen, Transsexualismus ist eine Form von Intersexualität.

Und ich möchte nochmal anmerken, dass ich die psychatrische Definition von Transsexualität in allen Punkten ablehne, da es ein rein körperliches Problem ist.
~ Schônheit, Weisheit, Stârke ~
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