Entwurf für "neues" TSG (D)
RE: Entwurf für "neues" TSG (D)
Beitrag #11
(08.07.2019, 23:05)Falling Snow schrieb: ... und die geschichte, das es meist schon "sehr früh" im leben", im vorschulalter, am besten schon vorgeburtlich im mama-bauch, idealerweise in dem moment, wo ei- auf samenzelle gestoßen ist... entstanden ist... bullshit. hört sich an wie ein glaubwürdigkeitswettbewerb. je früher eingetreten, desto legitimierter ist der stand der dinge? ...
Jein, jedenfalls wärs dann das Faktum (so es "messtechnisch" zu "beweisen" wäre oder sich die Wissenschaft auf entsprechendes einigt), welchem sich "die da"
(08.07.2019, 23:05)Falling Snow schrieb: ... "konservative" ...
nicht mehr gänzlich entziehen könnten;

Solange nicht in allen (bzw zumindest überwiegend vielen) Menschenköpfen wenigstens der Gedanke zugelassen wird (von Überzeugung sprechen wir da ja noch lange nicht), dass Intersexualität bzw Transsexualität und vermutlich überhaupt auch alles andere an trans, queer, non binary, fluid usw usf (zumindest zum Teil) nicht auch angeboren sei - und darüber "streiten" sich die Forscher noch, allerdings wird davon ausgegangen, dass zumindest ein sehr großer Teil genetisch bedingt ist, solange muss da halt dran "gearbeitet" werden;

Wie lange war denn zB Homosexualität "nur" eine (Geistes-) Krankheit, bis "man" davon endlich abkam? "Bewiesen" ist das ja ebenso (noch) nicht, allerdings wird davon ausgegangen, dass Homosexualität genauso wie Heterosexualität oder irgendeine andere Sexualität angeboren ist, so wie eben viele (An-) Teile der Persönlichkeit eines menschlichen Individuums; Was uns wieder dahin führt: Solange "inter, trans & co" nicht aus dem "Psycho-Almanach" gestrichen werden, bleibts ein leidvoller "K(r)ampf"...
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RE: Entwurf für "neues" TSG (D)
Beitrag #12
Rainbow 
hmm, das thema ts in der physischen ecke festnageln zu wollen, um aus der psycho-ecke rauszukommen, hört sich für mich an wie vom regen in die traufe zu hüpfen.
 
solange der ganze pathologisierende brei sich um ts dreht, um an cis als "gesunde/normale" geschlechtliche entwicklung festhalten zu können, statt das eigentliche krankheits/behandlungswerte zu adressieren, nämlich die körperliche dysphorie... (egal, ob m/w oder inter)
 
solange geht für mich die frage, ob ts nun physich oder psychisch bedingt ist, an der sache vorbei.
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"Gender/Sex Identity" oder auch:
"Die Geschichte vom Regenbogen, der dachte, er wäre ein Halbkreis...."

Inter/Nonbinary?
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RE: Entwurf für "neues" TSG (D)
Beitrag #13
... hört sich für mich an wie wenn jemand meint etwas festnageln zu können, obwohl es nie lose war... Angel

Würde denn jemandem (freilich ausgenommen Psycho-Gewerbetreibende) ein Zacken aus der Krone fallen, wenn "inter / trans & co" aus dem DSM gestrichen würde?

Dass Transsexualität (bzw "die körperliche Dysphorie") - an welcher eben jeder Mensch mit binärem-, non-binärem-, fluiden- etc pp oder inter-Gender leiden kann (natürlich nicht unbedingt muss) - im ICD bis auf weiteres bleiben muss, damit dieses daran Leiden (mittels medizinischer, nicht unbedingt psychischer Therapie) gelindert (bis geheilt) werden kann, wär ja "diese Adressierung"...
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RE: Entwurf für "neues" TSG (D)
Beitrag #14
Rainbow 
transsexualität als solches in medizinischen katalogen aufzuführen bzw. zu benennen ist für mich der herrschaftsanspruch von cis, sich selbst als das gesunde/normale zu definieren, wie schon geschrieben.
 
um einen behandlungsanspruch zu haben würde es schlicht und einfach schon ausreichen, wenn körperliche variationen, die dem eigenen geschlecht widersprechen bzw. konträr sind, als solches zu benennen und nicht die geschlechtliche entwicklung ansich namens cis oder trans. als beispiel:
bei cis-frauen wird nicht angefangen, über kindheit, psychosexuelle entwicklung und sonstiges zu anamnesieren, wenn sie z.b. unter hirsutismus leiden (stereountypischer haarwuchs), sondern es wird schlicht und einfach nur behandelt.
bei trans-frauen wird dagegen, anstatt zu behandeln, erstmal der ganze psycho-tralala wie oben beschrieben abgezogen.
 
das ist das, was mich so ärgert. nicht die körperliche dysphorie wird ins patholigisierende visier genommen, sondern die geschlechtliche entwicklung ansich (als trans) und somit geht der ganze kram am thema vorbei. eben ein herrschaftsanspruch, um genitalbezogene (cis)geschlechtszuweisungen bei geburt aufrecht erhalten zu können. nebenbei stellt sich die frage, inwieweit dem staat (m)ein geschlecht zu interessieren hat. rein rechtlich gibt es ja keine unterschiede, da der gleichstellung widersprechend... *hüstel
 
cool wäre es, wenn fremddeutende und bei der geburt zwischen die beine guckenden personen sich aus der höxt persönlichen geschlechtsfrage heraushalten würden und ebenjene menschen (ab einem bestimmten alter?) selbst kundtun, was ihr geschlecht ist. und dann im fall der fälle eben auch auf korrigierene maßnahmen zurückgreifen können. die frage, ob cis oder trans wäre dann damit das, was sie schon immer war, nämlich irrelevanter nonsens.

aber ich gebe zu, eventuell "etwas" idealistisch gedacht, ich guck dann in 200 jahren nochmal rein. Tongue
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"Gender/Sex Identity" oder auch:
"Die Geschichte vom Regenbogen, der dachte, er wäre ein Halbkreis...."

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RE: Entwurf für "neues" TSG (D)
Beitrag #15
Klar, idealistisch, aber Du sagst es ja: vielleicht in 200 Jahren Alien 

Und dem Staat isses im Grunde wurscht, wer oder was Du bist - der will nur wissen, wie viele sich (theoretisch) vermehren könnende biologische Einheiten fürs Schuldenmachen äh Staatmachen zur Verfügung stehen... Whistling
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RE: Entwurf für "neues" TSG (D)
Beitrag #16
(09.07.2019, 13:33)Falling Snow schrieb: solange der ganze pathologisierende brei sich um ts dreht, um an cis als "gesunde/normale" geschlechtliche entwicklung festhalten zu können

So viel anders läuft das bei den Cissen nun auch wieder nicht. Und wenn manche die Einsicht 10¹⁸ mal für blasphemisch halten.

Das erinnert an die Experimente mit Kleinkindern, die man ohne Sprache aufziehen wollte, um zu sehen, was dabei herauskommt Angry Ich würde mal vermuten, Kinder würden keinen "default developmental pathway" einschlagen, sondern verrückt oder gar sehr schnell sterben Angry

Menschen kriechen eben nicht am Strand aus Eiern wie Meeresschildkröten, um dann im wesentlichen alleine zurechtkommen zu müssen.

(11.07.2019, 00:50)Falling Snow schrieb: transsexualität als solches in medizinischen katalogen aufzuführen bzw. zu benennen ist für mich der herrschaftsanspruch von cis, sich selbst als das gesunde/normale zu definieren, wie schon geschrieben.
[...]
das ist das, was mich so ärgert. nicht die körperliche dysphorie wird ins patholigisierende visier genommen, sondern die geschlechtliche entwicklung ansich (als trans) und somit geht der ganze kram am thema vorbei. eben ein herrschaftsanspruch, um genitalbezogene (cis)geschlechtszuweisungen bei geburt aufrecht erhalten zu können.

Herrschaftsanspruch? Gegen mich etwa? Wovon träumen die nachts? Tongue

Mag sein, zu meiner Zeit war noch einiges anders. Und selbst für damalige Verhältnisse hatte ich nicht das Problem, daß sich jemand über mich stellen wollte, sondern daß man sich nicht um mich kümmerte.

Das größere Konfliktpotential fand ich die Transphobie der ganz profanen Bevölkerung. Aber selbst das ist ein schlechter Witz, wenn Leute, die nicht gerade die Hellsten sind, und die an viel gravierenderen Psychopathologien leiden, glauben, sie seien etwas besseres Facepalm
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