Hormone und Sexualität
Hormone und Sexualität
Beitrag #1
Ich hatte letztens mein Erstgespräch und da meinte die Ärztin, dass durch die Hormone sich auch die Sexualität ändern könne. Ich bilde mir ein sie hat gesagt, dass es nicht der Regelfall ist, aber dass es sein kann.

Ich frage mich wie eure Erfahrungen sind, hat sich bei euch da großartig was getan?
Ich bin M2F, devot (in Ausnahmefällen dominant), und stehe auf Frauen. Mit Transfrauen habe ich noch keine Erfahrung, aber die würde ich da auch mit einschließen, gegen einen Penis in mir hätte ich an sich auch nichts, wenn da ein hübsches Mädel dran hängt, aber wenn es ein Typ ist würd ich aus dem Speiben nicht mehr rauskommen xD

Ich frage mich wie das dann mit Hormonen ist, ob ich dann als Transfrau immer noch rein auf Frauen stehe und lesbisch bin oder ob ich auf einmal was Typen will :X
und ob ich noch devoter werde oder vielleicht sogar umgekehrt.
Aus jetziger Sicht denk ich mir halt "Pfui Männer" und möchte nicht, dass mich irgendwann mal einer antoucht oder so und irgendwie ist es auch eine Angst von mir, dass ich mit Hormonen auf einmal auf Männer stehen könnte..
Aktuell graust mich die Vorstellung halt extrem und kanns mir null vorstellen..
Aber wenn die Hormone sowas auslösen sollten, dann würde ich es ja auch wieder irgendwie wollen, obwohl mein jetziges Ich alle Zustände bei dem Gedanken bekommt.. kompliziertes Thema xD


Frage mich auch, ob die Leute bei denen sich das geändert hat, davor schon bi oder "homo" waren und nur verdrängt oder so und mit der Transition dann quasi zum "hetero" wurden, weil dann quasi alles im Einklang war oder ähnliches
Zitat

RE: Hormone und Sexualität
Beitrag #2
Das kommt etlichen Berichten nach tatsächlich vor, daß sich während der Transition die Orientierung änderte, also ob man Männer oder Frauen als Partner_in bevorzugt. Ob es an den Hormonen oder an psychosozialen Bedingungen liegt, kann man wohl oft nicht so klar sagen. Es ändert sich an vielen Stellen im Leben ja doch einiges Shy

Ich glaube nicht, daß man da so schwere Geschütze auffahren muß wie "verdrängte Homosexualität" (obschon das eigentlich schon lange ausgelutscht ist).

Man muß auch nicht "schon immer" so oder so gewesen sein. Das Schöne am Leben ist ja, daß man sich entwickeln kann Smile

Es ist aber ein nettes kleines philosophisches Problemchen: Ich will eine Substanz einnehmen, auch wenn die bewirken könnte, daß ich etwas wollen könnte, was ich davor nicht wollte Big Grin

Ich denke, Orientierung ist ein völlig überbewertetes Konzept. Ich bin immer noch romantisch genug veranlagt, um zumindest zu hoffen, daß wenn sich Zwei näherkommen, da zumindest eine gewisse Sympathie mit im Spiel ist Wub Warum sich diese nur auf das eine oder andere Geschlecht erstrecken sollte, ist mir nicht wirklich einsichtig Sad Das ist dann nur noch ein mechanisches Schema was man tut, wenn man intim miteinander wird Sad

Es gibt aber jede Menge Leute, für die das ganz essenziell wichtig ist, daß sie darselbst stockhetero oder homo oder selbst pan seien. Da wird man schon gnadenlos ausgesiebt, da hat man keine Chance, wenn man Frau, TS (oder auch Tamilin Undecided) oder was auch immer ist.
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RE: Hormone und Sexualität
Beitrag #3
Ich war ja auch noch nie ansatzweise betrunken, weil ich Angst hätte was zu tun was ich nicht will oder irgendwen (einschließlich mir) verletzen könnte^^
und ja dieses "philosophische Problemchen" geht noch weiter Tongue
Am liebsten würde ich es halt irgendwie kontrollieren können, was die Hormone tun, aber im Endeffekt geht das wohl schwer, denn wenn ich wüsste ich würde nachher auf Männer stehen oder ein 200kg Wal bei der Transition rauskommen, dann würd ich mir das sicher dreimal überlegen

Ich habe halt auch jetzt schon eine Abneigung gegenüber Männern, nicht nur sexuell, ich bin damit einfach irgendwie nicht kompatibel. Mit Frauen bin ich irgendwie im Allgemeinen auch gleich viel eher auf einer Wellenlänge. Vielleicht sollt ich meinem Zukunfts-Ich eine Videobotschaft schicken mit "Du willst keinen Mann und keine Kinder!" xD
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RE: Hormone und Sexualität
Beitrag #4
Ich meine, dass man da auch a bissi differenzieren sollte...

Lieben kann zB ich zwar auch Frauen bzw mich von denen lieben lassen, nur halt nicht körperlich (konkret also sexuell) - hingegen kann ich körperlich aka sexuell nur Männer lieben bzw mich sexuell von denen lieben lassen;

Ich denk, da gibts schon irgendetwas biologisch "Eingebautes", sagen wir halt mal "Orientierung" dazu;

Aber klar, es gibt auch Menschen, die nur dasselbe oder alle Geschlechter - sexuell wie asexuell - lieben können;

G'schickt ists halt, wenn man den Menschen, den man körperlich lieben mag auch "unkörperlich" liebt und hoffentlich er - der Mensch - das (also beides) einem selbst gegenüber ebenso tut;

Ich denke, das ist es, was die meisten Menschen wollen bzw sich wünschen oder (in einer Beziehung) anstreben (klappt halt nur nicht immer);

Dass sich da bei der "Orientierung" während/nach einer Hormontherapie etwas teilweise bis ganz ändern kann, kann wohl tatsächlich sein, gibt ja entsprechende Erfahrungsberichte;

Und wenn das Dir dann entgegen jetziger Einstellung doch sogar auch Spaß macht (zB mit einem oder als Wal), dann würd ich das nicht so eng sehen - "Mensch" bleibt ja hoffentlich immer noch "Mensch"...


Also, alles Gute und vor allem Liebe, allen Favorite
[Bild: avatar_202.jpg] „NATSUME! NATSUMEe! NATSUMEee!“ — Nyanko-Sensei en.wikipedia.org/wiki/Natsume%27s_Book_of_Friends
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RE: Hormone und Sexualität
Beitrag #5
(30.05.2019, 22:37)Barbarararara schrieb:
Am liebsten würde ich es halt irgendwie kontrollieren können, was die Hormone tun, …
Der war gut.  Cool

Vergiss das, und aus meiner Erfahrung kann ich dir sagen: Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt.

Smile
Am Rand des Abgrund ist die Aussicht sehr gut
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RE: Hormone und Sexualität
Beitrag #6
Liebe einfach Menschen. Homo-, Hetero- und Bisexualität sind Erfindungen.

Mach was Spaß macht. Liebe polyamor.
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RE: Hormone und Sexualität
Beitrag #7
Bei mir hat sich die Sexualität nicht geändert. Sie hat sich verstärkt Richtung Männer, aber auch nur, weil ich mich vorher auch schon für Männer interessiert habe, jedoch nicht konnte. Weil ich konnte sie nur als Frau lieben...
Wir Transfrauen sind etwas Besonderes, mit einem speziellen Gen Heart
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