Debatte über Transmenschen: Rowlings simpler Reflex
RE: Debatte über Transmenschen: Rowlings simpler Reflex
Beitrag #16
(21.06.2020, 19:06)Bonita schrieb: Also insgesamt denke ich, dass sich die Rowling da natürlich letztlich rausreden wollte, von wegen nur Recherche für einen neuen Roman-Charakter (die schreibt ja nicht mehr nur für Kinder, btw) und dabei in einem sozialen Netzwerk versehentlich bei einem bösen Posting auf "Like" klickte (worauf dann der Shitstorm folgte) - so habs ich zumindest mitbekommen;

Dennoch glaube ich nicht, dass sie transphob im Sinne von angewidert oder gar hasserfüllt wäre bzw bei den "Nazis" anrufen tät, um das "wegzubekommen";

Und, dass sie tatsächlich - wie wohl die meisten Menschen und nicht nur einige wenige - der Meinung ist, dass es nur zwei körperliche Geschlechter (aka Sex(us)) gäbe und der Rest (die vielen sozialen Geschlechter aka Gender) sowas wie eine Modeerscheinung bzw ein Lebensstil, den diese Leute den Betroffenen trotz allem zugestehen;

Schließlich finde ich wärs insgesamt besser gewesen, wenn man die Dame konstruktiv aufgeklärt hätte und nicht einfach unter einem virtuellen Scheißhaufen begraben hätte, [Rest gekürzt]
Ja, dem stimme ich zu.

Die ganze Transgender-Welt ist halt irgendwie zu kompliziert für den Rest der Menschheit geworden. Und sie ist in sich instabil und ändert sich laufend, wobei die Grenzen zwischen wissenschaftlicher Erkenntnis und sozialpolitischem Postulat (oder gar Dogma!) meine Ansicht nach fließend verlaufen. Allein diese ganzen ständig ausufernden und sich wandelnden Begriffe! Fazit: die Betroffenen kennen sich selber oft nicht mehr aus, was gerade "angesagt" ist, wie sollen sie da bei anderen erfolgreich um Verständnis für ihre Sache werben?

In dieser Situation bietet die genetisch-biologistische Weltsicht, nach der es wohl unabänderlich nur "Mann", "Frau" und "Inter" (letztere Kategorie als eine Abweichung, eine Laune der Natur) gibt, eine verführerisch einfache Erklärung und Lösung. Ungarn hat das gerade zu Gesetz und Staatsdoktrin erhoben. Und es ist eine Weltsicht, die durch ihre scharfe Trennung, etwa in der Klo-Frage, vielen Frauen ein trügerisches Gefühl der Sicherheit zu vermitteln scheint. Ich glaube, hier liegt der Schlüssel zur Frage, warum J.K. Rowling, die ich politisch eher für sozialdemokratisch-liberal einschätze, vielleicht unwissend einige Schritte an der Seite von Viktor Orbán gemacht hat.
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