Wie langsam den Körper an Östrogen gewöhnen?
RE: Wie langsam den Körper an Östrogen gewöhnen?
Beitrag #11
Also Androcur ist mehr als umstritten und Doc Kaufmann meinte bei mir (obwohl ich einen relativ hohen Testogehalt hatte), dass ich Androcur nicht unbedingt brauche.
Ich nahm es drei Jahre auch gar nicht, sondern nur Östrogen und das Östro machte auch was es sollte.
Vor drei Jahren dann eine Orchiektomie (vulgo Hoden ab) und Testogehalt fiel auf CIS Frauenniveau und Östro wirkt nach wie vor gut und macht seine Bestimmung.
Vor 1,5 Jahren dann die große GAOp und auch da war unten noch genug Material vorhanden, um alles zu formen.
Ich hätte Androcur nie genommen, wenn das Testo so stört und man die große GAOp (noch) nicht will, dann würde ich jederzeit die Orchiektomie wieder machen!
Bye  Die Stimme ist viel größer als die visuelle Erscheinung eines Menschen (Rufus Beck)  Bye
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RE: Wie langsam den Körper an Östrogen gewöhnen?
Beitrag #12
Ich hab rund 2 Jahre lang Androcur 100mg genommen ohne dass mir besondere Nebenwirkungen aufgefallen wären. Lt. meiner Endokrinologin war das die passende Dosis, 50mg hätten evtl. auch gereicht, aber 25mg wäre (vermutlich) zu wenig gewesen. Man kann das ja relativ einfach austesten in dem man die Dosis so lange verringert bis der Testo-Wert bei der regelmässigen Kontrolle ansteigt (wenn man das so haben möchte). Alles andere und Dosisempfehlungen für andere halte ich für einigermassen unseriös (hab ich glaub ich vor Jahren schon mal geschrieben).
[Bild: bild1.jpg]  IF AT FIRST YOU DON'T SUCCEED, FIX YOUR Ponytail AND TRY AGAIN.[Bild: bild0.jpg]
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RE: Wie langsam den Körper an Östrogen gewöhnen?
Beitrag #13
Bei meiner Endo ist Gnrh als Depot z.b. Pamorelin 11.25 mg Standard. Wird alle 3 Monate in den Muskel injiziert.
Ist viel schonender für die Leber als Cyproteron Acetat. Dadurch, dass es nich an den Testosteronrezeptor andockt ist das Risiko für Depressionen auch viel geringer.
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RE: Wie langsam den Körper an Östrogen gewöhnen?
Beitrag #14
Androcur (das war im Start-Beitrag auch ein Teil der Fragen, nicht andere Blocker, bei denen kanns ganz anders sein) am Beginn einer Hormon-Therapie höher dosieren macht genauso Sinn wie Östrogen zunächst niedriger, ebenfalls macht es Sinn das Östrogen dann immer mehr bis zur entsprechenden Dosis zu steigern so wie das Androcur zu verringern, bis man bei der jeweils für einen selbst passenden Dosis angelangt ist - bei vielen kann das dann bedeuten, gar kein Androcur mehr zu nehmen, oder nicht mehr jeden Tag, sondern alle paar Tage...

Aussagen wzB "ich hab X mg bekommen bzw durchgehend tgl genommen und unbedingt gebraucht" können im individuellen Fall durchaus berechtigt gewesen sein - vorallem wenn eine Orchiektomie bzw GaOP geplant wurde - bzw jedenfalls wenn man von bestimmten Ärzt-inn-en die Verschreibungen bekam, meiner bescheidenen Erfahrung nach...

Standard sind jedenfalls erheblich weniger Milligramm als anno dazumal...
https://de.wikipedia.org/wiki/Cyproteron schrieb:Bei transsexuellen Frauen wird er in Kombination mit Estrogenen zur Unterstützung der Feminisierung eingesetzt. Es reichen in der Regel weit weniger als 50 mg pro Tag (etwa 5 bis 10 mg), um die gewünschten verweiblichenden Effekte, wie etwa Verminderung von KörperbehaarungKörpergeruch und Muskulatur, Verlangsamen bis Stoppen von Alopezie (androgenetischer Haarausfall) sowie Brustwachstum zu erreichen.

Ach so ja, es gibt auch Androcur 10mg-Tabletten, die man aber auch wieder teilen oder vierteln kann, falls nötig...
[Bild: avatar_202.jpg] „NATSUME! NATSUMEe! NATSUMEee!“ — Nyanko-Sensei en.wikipedia.org/wiki/Natsume%27s_Book_of_Friends
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RE: Wie langsam den Körper an Östrogen gewöhnen?
Beitrag #15
Hallo zusammen,

auch wenn ich mir jetzt ein paar ordentliche verbale Ohrfeigen abhole, möchte ich einmal 2 oder 3 Gedanken laut aussprechen.

@Kiam - Du sagst Du bis neu im Forum und möchtest gerne Ratschläge haben.

Ich finde es sehr wichtig, dass wir als Patientinnen über gute Informationen und ein breites Netzwerk verfügen. Auch sind Erfahrungsberichte von anderen ggfs. hilfreich.

Was ich nicht verstehe ist, Du schreibst, dass Du gerade erst beim Arzt wegen der Hormone warst. Warum zweifelst Du die Arztmeinung direkt an? Hast Du mit dem Arzt darüber gesprochen, wenn ja was hat er gesagt? Wenn Du dem Arzt nicht vertraust, hast Du einen Arztwechsel in Betracht gezogen?

Nach meiner persönlichen Meinung hat Dein Arzt nur eine Chance Dich hormonell richtig einzustellen, wenn er weiß was Du an Medis schluckst und das dann mit den Laborwerten abgleichen kann. Wenn Du jetzt z.B. Androcur direkt weglässt, dann wird er Dir je nach Blutbild das nächste Mal eher mehr verschreiben und was machst Du dann?

@all - Ich persönlich wünsche mir in einem Selbsthilfeforum sehr gerne Erfahrungsberichte von Mitstreiterinnen, bei denen ich dann schauen kann, ob das für mich passt oder nicht. So wie es viele hier auch machen.

Wertende, bewertende oder sogar empfehlende Äußerungen (gerade bei Medikamente) finde ich allgemein als schwierig, da jede von uns physisch wie psychisch anders tickt.

Wie würdet Ihr Euch als Arzt fühlen, wenn Ihr 8 bis 10 Jahre studiert und eine gewisse Berufserfahrung habt, wenn Euch eine Patientin gegenüber sitzt, die nicht nur qualifizierte Fragen stellt, sondern von Anfang an selber die Therapie bzw. Medikation vorgeben will. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass der einer oder andere Arzt da aus menschlischer Schwäche zu macht und auf sturr stellt.

Aber natürlich haben wir das recht jederzeit eine zweite Meinung einzuholen oder die vorgeschlagene Therapie abzulehnen. Wir sind mündige Patientinnen mit Rechte. Der Arzt hat aber nicht nur auch Rechte sondern darüber hinaus auch die Verantwortung für die Therapie.

VG

M
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RE: Wie langsam den Körper an Östrogen gewöhnen?
Beitrag #16
Vielleicht sollte ich meine Frage anders stellen: Grundsätzlich informiere ich mich vorher, das hat nichts mit Mangel an ärztlichem Vertrauen zu tun. Mir fiel nur auf dass es grosse Unterschiede und Meinungen zu geben scheint und es dient eher für mein Verständnis das alles zu verstehen. Ich bin weit davon entfernt ein sturer Mensch zu sein der nicht auf andere hören will... (da kenne ich ganz andere...) Smile
Einige kennen sicher auch diesen Text:
https://gendertreff.de/2014/08/09/zur-wi...ntherapie/
Ich informiere mich und hinterfrage wenn nötig wenn ich hier einige ziemlich verschiedene Meinungen zu einer Sache lese und höre. Und ja ich habe durchaus mal nicht auf Ärzte gehört und die Tabletten dem Klossett hinunter gespült als früher sogut wie jeder Arzt bei jeder Erkältung Antibiotika verschrieb...
Ich habe in meinem ganzem Leben noch nie irgendwas genommen bei Erkältungen und bin heute robust wie ein Pferd dass keine Erkältungen mehr kennt. Heute weiss man dass das damals nicht ganz so das richtige war...
Also... sich informieren und durchaus seine eigene Gedanken zu machen hat nicht zwangsläufig mit Sturheit, Mangel an Vertrauen oder Idealsmus zu tun... Wink Ich vertraue meinen Ärzten schon aber entscheiden tue immer noch ich am Ende... Wink
Ich möchte das einfach nur erstmal verstehen... Smile
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