Hormontherapei auf eigene Rechnung?
Hormontherapei auf eigene Rechnung?
Beitrag #1
Liebe alle,

ich möchte eine Hormontherapie bei einer Privatärztin starten, ohne Überweisung und für die Kosten selbst aufkommen. Geht das einfach so, oder muss man vorher zu einem anderen Arzt?

danke für Infos!
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RE: Hormontherapei auf eigene Rechnung?
Beitrag #2
Hallo Sarah,

grundsätzlich kann Deine Ärztin Dir alles verschreiben, solange sie sich dabei sicher genug fühlt. Die meisten Ärzte sind aber nicht bereit, Hormone ohne die berühmten "Stellungnahmen" (oder zumindest eine oder zwei davon) zu verschreiben. Das ist eine rechtliche Absicherung - falls irgendwas schiefgeht, oder Du die Entscheidung bereuen solltest (ja, ich weiß, aber so stellen sich die Cis-Leute das halt vor), will man etwas in der Hand haben und nicht die sein, die sich den "Empfehlungen" des Ministerums widersetzt hat.

Wenn Deine Ärztin da eine Ausnahme sein sollte, brauchst Du wahrscheinlich noch ein großes Blutbild + Hormonstatus (E2, T, FSH, LH, ...), und (falls Deine Ärztin nicht selber Endokrinologin ist) eine endokrinologische Abklärung über Risikofaktoren.

HTH & Lg
Zitat

RE: Hormontherapei auf eigene Rechnung?
Beitrag #3
super, vielen dank für die antwort! gibts da evtl auch eine art erklärung die die ärztin im falle von der verantwortung entbinden würde?

alles Liebe
Sarah
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RE: Hormontherapei auf eigene Rechnung?
Beitrag #4
Hello,
lang ists her, dass ich hier mein Vorhaben/Idee gepostet habe. Nun, ich hab dann im Jänner mit leichten Pflanzen-Präparaten (Rotklee etc) begonnen und bin dann im April (E2 war da von 16 im Jänner auf 21 gestiegen) auf Pueraria Mirifica gewechselt. Da wurde ich auch bei einer Endokrinologin vorstellig, um abzuchecken, ob ich evtl. Estradiol bekommen würde und ob Pueraria Mirifica Schwachsinn ist. Estradiol bekam ich nicht (dachte ich mir eh nach eingehender Recherche) und Pueraria Mirifica sollte ich einfach ausprobieren, meinte sie. Nach 2 Monaten war mein E2 dann auf 26, was mir aber doch zu wenig und langsam war. Ich hab dann bis Ende September noch rumgewartet und bin dann zu Ulrike Kaufmann in die Privatordi. Es war ein sehr langes, informatives und nettes Gespräch und am Ende hat sie mir angeboten (hatte nicht mal nachgefragt!) ob ich Estrogel verschrieben bekommen möchte. Sie meinte, nach meiner Geschichte könne sie sagen, dass ich reflektiert und informiert genug sei, um das mal auszuprobieren. Gesagt, getan! Am nächsten Tag noch ein Bluttest (E2 war auf 39,8) und seitdem Estrogel (1. Woche 1 Hub und dann 2). Ende November mach ich wieder einen Bluttest und dann schauen wir weiter ?
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RE: Hormontherapei auf eigene Rechnung?
Beitrag #5
(20.10.2023, 21:57)sarah-calypso schrieb: Hello,
lang ists her, dass ich hier mein Vorhaben/Idee gepostet habe. Nun, ich hab dann im Jänner mit leichten Pflanzen-Präparaten (Rotklee etc) begonnen und bin dann im April (E2 war da von 16 im Jänner auf 21 gestiegen) auf Pueraria Mirifica gewechselt. Da wurde ich auch bei einer Endokrinologin vorstellig, um abzuchecken, ob ich evtl. Estradiol bekommen würde und ob Pueraria Mirifica Schwachsinn ist. Estradiol bekam ich nicht (dachte ich mir eh nach eingehender Recherche) und Pueraria Mirifica sollte ich einfach ausprobieren, meinte sie. Nach 2 Monaten war mein E2 dann auf 26, was mir aber doch zu wenig und langsam war. Ich hab dann bis Ende September noch rumgewartet und bin dann zu Ulrike Kaufmann in die Privatordi. Es war ein sehr langes, informatives und nettes Gespräch und am Ende hat sie mir angeboten (hatte nicht mal nachgefragt!) ob ich Estrogel verschrieben bekommen möchte. Sie meinte, nach meiner Geschichte könne sie sagen, dass ich reflektiert und informiert genug sei, um das mal auszuprobieren. Gesagt, getan! Am nächsten Tag noch ein Bluttest (E2 war auf 39,8) und seitdem Estrogel (1. Woche 1 Hub und dann 2). Ende November mach ich wieder einen Bluttest und dann schauen wir weiter ?

Die Bioverfügbarkeit von Phytohormonen ist umstritten und wird in vielen Studien als entweder Unsinn oder minimal beschrieben. Östrogene aus Soja sind kein Ersatz für künstliche Östrogenpräparate aus der Apotheke zur Transition. Außerdem guck dir mal an, wie die cis Männer da draußen aussehen, die viel Soja konsumieren... was ja viel pflanzliches Östrogen bedeuten würde. Die sehen nicht verweiblicht aus. Deshalb vertraue ich eher den Studien, die sagen, dass Phytohormone keinerlei Bioverfügbarkeit für den menschlichen Körper haben. Also lass das lieber und nutz lieber richtige Östrogenpräparate (Estrogel usw).

Bezüglich der usprünglichen Frage:
Hausärzte nehmen meines Wissens nach immer auch Privatpatienten auf, auch wenn sie größtenteils ÖGK Patienten haben. Solange du die Stellungnahmen hast, sollte es kein Problem sein, die Hormonpräparate vom Hausarzt zu bekommen. Nicht jeder Hausarzt hat Erfahrung mit Transgender Patienten. Für das verschreiben der Hormonpräparate solltest du lieber zu einem Endrokrinologen oder Urologen mit endorkrinologischer Zusatzausbildung. Meiner ist so ein Urologe. Spritzen kann der Hausarzt die Hormonpräparate, bei mir ist es Nebido.
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